Beiträge von Tom123

    Habe heute erst wieder irgendeinen Kommunalpolitiker im Radio gehört, der meinte, die Sporthallen seinen jetzt auch bald voll und wenn nicht bald neue Massenunterkünfte gebaut würden, sei es nur eine unweigerliche Konsequenz, dass es irgendwann zu vermehrter Obdachlosigkeit kommen würde.

    Da der Staat aber im Grunde verpflichtet ist, die Leute unterzubringen, wird er zur Not noch größere Summen aufwenden, um Wohnraum zu beschaffen. Die Obdachlosen werden dann im Endeffekt m.E. eher nicht die Migranten sein, sondern Deutsche, die mit den Preisen, die der Staat für Wohnraum zahlt, nicht mehr mitgehen können.

    Bei uns sind die Sporthallen nicht belegt. Trotzdem haben wir das gleiche Probleme. Kommune und Landkreis mieten jede Unterkunft, die sie irgendwie bekommen können. Der Preis ist dabei oft sekundär. Momentan ist es für Menschen mit einem niedrigen bis mittleren Einkommen egal ob Deutsch oder nicht fast unmöglich günstigen Wohnraum auf dem freien Markt zu finden. Ich habe keine Ahnung, wie man die Probleme lösen kann, aber "es gibt keine Obergrenze" ist sicherlich falsch.

    Auch bezüglich der Schulen müsste man sich etwas überlegen. Eine Kollegin arbeitet an einer Schule mit über 90% Kinder nicht deutscher Herkunftssprache. Die deutschen Kinder im Einzugsgebiet finden Wege andere Schulen zu wählen. Unterricht ist dort nur sehr begrenzt möglich. Auf der anderen Seite haben wir auch Schulen mit so gut wie keinen Kindern mit Sprachproblemen. Aus meiner Sicht müsste man die Kinder gleichmäßig auf alle Schulen verteilen. Aber das ist natürlich auch in der Praxis kaum umsetzbar. Aber die aktuelle Situation ist aus meiner Sicht auch untragbar. Insbesondere, da durch den Lehrermangel die Förderstunden inzwischen auch regelmäßig komplett wegfallen.

    Darum ging es aber ursprünglich. Zur Erinnerung:

    Da steht nicht, dass Impfungen Teufelszeug sind, sondern dass es wünschenswert ist, dass es zu keiner Impfpflicht kommt.

    Darüber redest du. Warum auch immer.

    "Wir" machen gar nichts. "Wir" haben keine Entscheidungsgewalt darüber, was dann gemacht würde. Ansonsten: Drama much?

    Ok, Pepe schrieb, dass er hofft, dass es bei neuen Pandemie nicht zu einer Impfpflicht kommen würde. Darauf habe ich geantwortet, dass es nicht unbedingt schlimm ist und wir bei einer neuen Pandemie sicherlich andere, größere Probleme als eine Impfpflicht haben. Auch bei Corona ging anfangs erstmal darum, überhaupt schnell Impfstoffe zu entwickeln. Auch die AFD forderte anfangs härtere Maßnahmen. Die Ablehnung von Impfungen kam in der Masse erst viel später.

    Frechdachs schrieb dann, dass es in Österreich eine Impfpflicht gab und sie dagegen war. Deswegen schrieb ich, dass wir nicht über (eine konkrete / eine Corona)Impfpflicht reden. Die Frage ist, was ist wenn irgendwann irgendwo ein neuer Erreger auftaucht. Und dann sollte eine mögliche Impfpflicht erstmal das kleinste Problem sein.

    Die Art und Weise wie andere hier direkt von einer gewissen Person, die sich erstaunlich selten zu schulischen Themen äußert, sondern überwiegend in solchen Themen zu finden ist, angegangen werden, geht gar nicht.

    Ich äußere mich zu den Themen, die für mich relevant ist. Ist das ein Problem für dich? Und warum angegangen? Man darf doch wohl anderer Meinung sein. Auf der einen Seite bist du gegen eine Impfpflicht, weil es deinem demokratischen Grundverständnis widerspricht auf der anderen Seite hast du ein Problem mit konträren Meinungen? Habe ich das so richtig verstanden?

    Wir reden doch gar nicht über eine Impfpflicht. Wir reden darüber, dass es anscheinend die größte Gefahr einer Pandemie darin besteht, dass sie sich impfen lassen müssen.

    Was wäre wenn morgen die Pockenviren aus einem russischen Hochsicherheitslabor entweichen und als Biowaffe eingesetzt werden. Was machen wir eine Impfpflicht oder jeder entscheidet selber, ob er sich impfen lassen möchte oder nicht.

    ...was auch wieder Quatsch ist, denn ich setze voraus, dass Mr. Tom und viele andere hier meine Meinung kennen. Man muss das Kaugummithema "Impfen" nicht immer neu aufwärmen. Wer Lust dazu hat, hat genug zu lesen.

    Man muss aber so etwas nicht unkommentiert stehen lassen. Wenn es eine Pandemie gibt und deine größte Sorge es ist, dass es eine Impfpflicht gibt, dann muss man doch ernsthaft über deine Einstellung sorgen machen. Man kann sicherlich darüber diskutieren, ob bei Krankheit XY eine Impfpflicht sinnvoll ist oder nicht. Aber eine Impflicht generell als große Gefahr einer möglichen Pandemie anzusehen zeugt, doch von einem sehr komischen Weltbild. Da scheint man sich doch sehr weit vom medizinischen Stand der Forschung entfernt zu haben.

    Weiterhin bleibt zu hoffen, das Impfungen größtenteils freiwillig bleiben und keine Pandemien zu einer Impfpflicht führen.

    Warum sollte man es hoffen? Losgelöst von irgendwelchen Corona-Diskussionen kann es absolut sinnvoll sein, eine Impfpflicht einzuführen. Denken wir nur mal an die Ausrottung der Pocken. Witzigerweise haben viele kein Problem damit, wenn sie in einem diktatorischen Staat in Urlaub fliegen und bestimmte Impfungen nachweisen müssen. Aber wenn in Deutschland über Impfpflicht diskutiert wird, brennt die Hütte.

    Naja eben, das macht Ver.di stellvertretend. Zumindest fängst du jetzt offenbar an zu gucken, wer da wasvwill und tut. Mancher scheint sich das ja so vorzustellen, wie in Billy Elliott, dass die streikbrechenden Beamten in gesicherten Bussen zur Schule fahren und die GEW Flaschen und Steine auf die Busse schmeißen soll:P

    Danke, aber tatsächlich habe ich das Gefühl, dass ich das System besser verstanden habe als Du. Aber ich denke, dass Du von dir das Gleiche denkst. Aber macht ja nichts. Aber ich hoffe, dass Du neben der GEW auch bei Verdi eingetreten bist. Du profitierst ja von der Arbeit von Verdi...

    Wie ich bereits geschrieben habe, bin ich durchaus engagiert aber nicht in der GEW. Ich würde mich freuen, wenn die GEW so viele Mitglieder verliert, dass sie nicht mehr als Vertretung der Lehrer akzeptiert wird.

    Aber mal andersrum gefragt, ist dir eigentlich bewusst, dass die GEW nicht den Tarifvertrag alleine aushandelt? Bzw. wenn ich es richtig lese, saßen sie noch nicht mal mit am Verhandlungstisch...

    Lediglich über eine Gewerkschaft, die selbstredend mitverantwortlich für deinen Tarifvertrag und deine Lohnerhöhungen ist, öffentlich zu beklagen, das finde ich armselig.

    Ok, mal davon abgesehen, dass sicherlich auch mein Eintritt oder auch der Eintritt von 100 weiteren Lehrkräften keinen wirklichen Einfluss auf die Tarifverhandlungen haben, wie kann ich denn angemessen meinen Unmut äußern?

    Mich stört es generell, wenn Leute sich nicht gesellschaftlich beteiligen und dann noch meckern und schlecht machen.

    ....

    Rhetorische Frage: Zahlst du bei Verdi Mitgliedsbeiträge? Ich glaube kaum, dass du alleine deine Tarifverhandlungen führen möchtest. Aber man kann sich natürlich zurücklehnen und die anderen machen lassen. Die Anpassungen nimmt man dann gerne stillschweigend mit.

    Wie kommst Du darauf, dass ich mich nicht beteilige? Ich beteilige mich sehr wohl. Allerdings muss ich deswegen nicht in eine Gewerkschaft eintreten, die aus meiner Sicht meine Interessen nicht vertritt. Trotzdem darf ich mich selbstverständlich zu meiner Besoldung äußern. Ich darf mich auch zur Bundespolitik äußern, auch wenn ich weder Grüne, FDP noch SPD gewählt hätte. Dieses Argument, dass man erst Mitglied bei der GEW werden muss und denen viel Geld zahlen muss, nur um dann sagen zu dürfen, dass sie blöd sind, ist doch totaler Schwachsinn. Wenn du Apple nicht magst, kaufst Du dir dann auch erstmal ein iPhone um anschließend sagen zu dürfen, dass es dir nicht gefällt?

    Wahrscheinlich ist es sogar sinnvoll, wenn alle Lehrkräfte aus der GEW austreten. Das würde die Notwendigkeit ergeben, mit einer anderen Gewerkschaft zu verhandeln. Vielleicht haben wir dann irgendwann eine reine Lehrergewerkschaft. Vielleicht gäbe es auch einen Konkurrenzkampf wie bei GDL und EVG. Das wäre doch schön.

    Sich in Gewerkschaften zu organisieren, ist dein verfassungsgemäßes Recht. Es muss dich gar niemand überzeugen oder um deine Mitgliedschaft werben, du kannst dich dort selbst einbringen. ...

    Also eswäre es super, wenn Du beim Zitieren meine Aussage nicht aus dem Zusammenhang reißt. Ich habe auch nie bestritten, dass ich das Recht habe in eine Gewerkschaft zu gehen. Es ging darum, dass ich mich in der GEW nicht vertreten fühle bzw. denke, dass die GEW nicht primär die Interessen der Lehrkräfte vertritt. Der öffentliche Dienst ist groß und bunt und am Ende kann die GEW es auch gar nicht allen Recht machen. D.h. aber im Umkehrschluss auch nicht, dass man in der Gewerkschaft sein muss, um die Ergebnisse kritisieren zu dürfen. Im Gegenteil. Einerseits hat die GEW noch mal direkten Einfluss auf meine Besoldung. Die Diskussion um die Familien- und Ortszuschläge zeigt doch gerade, welchen Einfluss die einzelnen Bundesländer haben. Wenn ich in die GEW gehe, zahle ich dafür viel Geld. Ich bin mir absolut sicher, dass ich auch bei größten Engagement es nicht schaffen werde einen signifikanten Einfluss auf die nächsten Abschlüsse zu haben. Daher kann ich doch durchaus sagen, dass die GEW bevor sie mein Geld bekommt, mir erstmal zeigen muss, dass sie für mich einen Mehrwert hat? Ich wäre wahrscheinlich sofort bei einer Lehrergewerkschaft dabei, die einen Tarifvertrag für die (angestellten) Lehrkräfte aushandelt.

    Die GEW macht genau das, was die Mehrheit ihrer Mitglieder abgestimmt hat.

    Bist du Mitglied, legst du das mit fest und kannst dich effektiv mit anderen zusammen für diese Ziele einsetzen.

    Bist du kein Mitglied sind GEW und ihre Mitgliedern dir zu nichts verpflichtet. Es ist an dir, dich selbst für deine Interessen einzusetzen.

    Das hört sich in der Theorie total gut an, entspricht aber leider nicht der Praxis. Das fängt schon damit an, dass die GEW eine Vielzahl unterschiedlicher Gruppen vertritt. Ich habe beispielsweise den Eindruck, dass die unteren Besoldungsgruppen viel stärker im Fokus stehen als die höheren. Dazu kommt natürlich auch noch, dass die meisten Lehrkräfte Beamte sind. Man könnte vielleicht auch einfach andersrum argumentieren. Die Gewerkschaften müssen uns zeigen, dass es Sinn macht, Mitglied zu werden...

    Aber losgelöst davon würde ich behaupten, dass eine Mitgliedschaft von einem von uns oder auch vom gesamten Forum bei der GEW nichts an der Situation geändert hätte ...

    Wenn Du die persönliche Empfindung als einen von mehreren Maßstäben in das Besoldungssystem inkorporiert wissen möchtest, wird das in meinen Augen eine unmögliche Aufgabe. Fair ist alles, was einem selbst nutzt - das habe ich im Schulsystem deutlich gelernt.

    Mein persönliches Empfinden ist letztlich unwichtig. Es geht darum, dass dass das System in der Summer als fair empfunden wird. Wenn 5% der Mitarbeiter mit der Besoldung unzufrieden ist, ist es was anderes als wenn es 50% sind. Ich sehe es nur von außen, aber es scheint zu mindestens so, dass die Änderungen in NRW von mehreren kritisch gesehen werden. Spätestens wenn es irgendwann heißt, es lohnt sich vor allem Lehramt zu studieren, wenn man viele Kinder bekommen möchte, liegt das sicherlich nicht im Interesse des Landes.

    Es gibt kaum Berufe, bei denen man sich im Vorfeld bestens über diese Modalitäten informieren kann - so man denn möchte.

    Ich denke, dass sich die wenigstens bei der Berufswahl darüber informieren, ob Kinderzuschläge etc. angemessen sind. Man informiert sich über den eigenen Verdienst. Alles andere interessiert einen Berufseinsteiger kaum. Zumal es auch schwierig einzuschätzen, was sich in den Jahr(zehnten) politisch ändert.

    Ich habe kaum Alternativen. Wenn ich Lehrkraft werden möchte, muss ich mit dem Besoldungssystem leben.

    Andererseits sollte auch das Land ein Interesse daran haben, dass die Besoldung als fair empfunden wird und vor allem, dass sich bestimmte Funktionsstellen auch finanziell "lohnen". Ich lehne Familienzuschläge etc. nicht ab, aber man hat da manchmal das Gefühl, dass die Verhältnisse nicht mehr stimmen. Das führ natürlich auch dazu, dass der Job vor allem für Menschen attraktiv ist, die eine große Familie gründen wollen. Ob das nun so sinnvoll ist, ist die Frage. Am Ende ist es auch bei den nicht verbeamteten Lehrern so. Die verdienen auch nicht schlecht. Aber der Unterschied zu Beamten sorgt für Frust. Und Frust sorgt -egal ob gut begründet oder nicht- für schlechtere Leistungen. Die Bereitschaft zur Mehrarbeit oder auch besonderes Engagement ist sicherlich bei Kollegen, die ihre Bezahlung als unfair empfinden nicht so hoch.

    Angesichts der vielen, teilweise recht eindeutigen Meinungen zur Sache samt Aufrufen zur Solidarität mit der SL: Weiß denn jemand von denen, die sich so eindeutig Positionieren tatsächlich Genaueres zur Sache und kann den Fall insofern realistisch beurteilen über zahlreiche Spekulationen, persönliches Bauchgefühl oder eben auch eine- durchaus verständliche- allgemeine Frustration/ Wut über die diversen Probleme im System hinaus?

    Die Frage ist für mich, wie rum man an die Sache ran geht. Entweder sagt, dass man erstmal davon ausgeht, dass die Schulbehörde schon alles richtig gemacht hat und man erstmal das Gegenteil beweisen muss. Oder man sagt, dass es so viele Ungereimtheiten gibt und der Vorgang an sich so ungewöhnlich ist, dass man von der Schulbehörde/Politik eine Prüfung erwartet. Ich würde mich zur zweiten Gruppe zählen.

    Aber genau das zeigt, dass der öffentliche Druck wirkt.

    Dazu stelle ich auch immer wieder einen großen Unterschied zwischen Schulbehörde und Politik fest. Du Schulbehörde ist oft weniger flexibel und lehnt Dinge ab. Wenn ich bei uns mit der Stadtverwaltung rede, heißt es in der Regel kein Geld, geht nicht, wollen wir nicht, können wir nicht, ...

    Wenn man mit guten Argumenten die Politik anspricht, wird oft nach einer Lösung gesucht. Es ist natürlich nicht sinnvoll, sich jedes Mal über die Verwaltung hinweg sich an die Politik zu wenden aber gerade bei größeren Projekten macht es durchaus mal Sinn.

    Aus der Berichterstattung geht es doch eindeutig in die Richtung, dass es einen Konflikt mit Schulträger und AWO gab und sie deshalb abgeordnet wurde. Wenn das nicht der Fall ist und die Begründung in der fehlenden Schulleitung der anderen Schule liegt, würde man es sicherlich klarstellen. Auch die Schulbehörde hat einen Pressesprecher.

    Ich finde es auch schwierig, von Kompromissbereitschaft zu sprechen. Es gibt Dinge, die sind "nice to have". Neue Möbel müssen oft nicht sein, wären aber nett. Und es gibt Dinge, die sind nicht in Ordnung. Hier muss aus meiner Sicht eine Schulleitung auch klar Stellung beziehen. Wenn es im konkreten Fall um den Kellerraum gehen soll, würde ich erwarten, dass die Schulbehörde als erstes Verständnis für die Forderung der Schule äußert. Als zweites würde ich erwarten, dass man sich zu einem gemeinsamen Treffen in der Schule verabredet. Entweder kommt die Schulbehörde in dem Gespräch zu der Auffassung, dass die Schulleitung Recht hat, dann sollte die Schulbehörde alles tun, um sie unterstützen. Oder man stellt fest, dass die Forderungen zwar gut gemeint aber übertrieben ist, dann weist man die Schulleitung entsprechend an, die Wünsche der Stadt umzusetzen. Alles aber kein Grund eine Schulleitung zu entfernen.

    In der Praxis läuft es leider oft anders. Und daher finde ich es absolut wichtig, dass in den Vordergrund zu holen und es möglichst publik zu machen. Am besten unterschreiben 100.000 Leute die Petition. Dann wird sich Schulbehörde oder die Politik erklären müssen. Und entweder man hat gute Gründe oder man muss zurückrudern.

    Vor allem hat das eine nichts mit dem anderen zu tun. Wenn state Recht haben sollte, würde ein Unrecht an anderer Stelle das nicht ausgleichen.

Werbung