Beiträge von Nicolas

    Wir haben an unserem Gymnasium erstmals einen ständigen Schulbegleiter für einen Autisten in der 8. Klasse erhalten.
    Da ich noch nie mit Schulbegleitern zu tun hatte, würden mich Erfahrungen von Kollegen interessieren, die bereits im Unterricht damit konfrontiert waren.

    Dieses Beispiel ist vergleichbar mit dem Tennis. Da kann jemand ein ganzes Match gewinnen, obwohl er weniger Gesamtpunkte erzielt hat, weil nach jedem Spiel bzw Satz neu gezählt wird.
    Alles ok, weil die Regeln so sind.
    Genauso in den Schulen. Wenn die Regeln eingehalten werden und sie bekannt und den Schülern transparent sind, haben die unterschiedlichen Schlüssel ihre Berechtigung.

    Wir orientieren uns in den naturwissenschaftlichen Fächern am Oberstufenschlüssel 20%,40%,55%,70%,85%. Jeder Lehrer kann aber nach pädagogischem Ermessen davon abweichen. Ansonsten haben alle Kollegen freie Hand.

    Ein Fall im Bekanntenkreis erhitzt die Gemüter: An einer bayerischen Fachoberschule hat ein Fachbetreuer in Mathematik die bereits an einen Schüler herausgegebene Arbeit nochmal durchgesehen und Fehler entdeckt, die die Fachlehrerin, eine Referendarin, übersehen hatte. So wurde aus 7 Punkten (Noten 3) dann im Nachhinein 6 Punkte (Noten 4) vergeben.
    Vor der Herausgabe sicher machbar, danach jedoch nach meiner Einschätzung nicht zulässig.
    Jetzt bin ich selbst an einem Gymnasium und kenne mich mit den Richtlinien an Fachoberschulen in Bezug auf Referendare nicht aus, aber wohl trotzdem nicht zulässig, oder? Wisst ihr mehr?

    Was mich bei derartigen Meldungen immer wundert: wie schaffen die Initiatoren dieser "Studien" es , solche mediale Aufmerksamkeit zu erlangen, zumal im Ausland.
    Irgendwer untersucht irgendwas und verkauft die Ergebnisse allen Ernstes als Neuerkenntnisse, die dann in der breiten Öffentlichkeit diskutiert werden. Unabhängig davon, ob es völliger Quatsch ist.
    Von der Praxis in der Pädagogik offensichtlich keine Ahnung. Es wird das Bild vom dicken unsportlichen Schüler vermittelt, der ringsum von allen anderen nur mit voller Wucht abgeworfen wird und der Lehrer schaut tatenlos zu. Selbst wenn es solche Einzelfälle geben mag, hat das überhaupt nichts mit Völkerball zu tun, sondern mit schwarzen Schafen in der Lehrerschaft. Bei denen ist aber die Sportart austauschbar.
    Schwächere Schüler einzubinden ist das Kerngeschäft jeden Lehrers, da braucht es sicher keine Diskussion über Völkerball, schon gar nicht von Theoretikern.

    Da kann ich auch nur zu unserem System raten, den sog. Kurzstundenplan. Den hat hier ein User bereits genannt. Statt 45 min Stunden mit 2 Pausen finden nur 37min Stunden mit einer Pause statt. Das führt zu einem Unterrichtsende nach der 6. Stunde um 11.50Uhr. Nachmittagsunterricht beginnt entsprechend früher, auch mit 37min Stunden.
    Die Diskussion um Minusstunden entfällt damit, auch wenn ich gerne nun gewusst hätte, wer Recht hat.

    Der aktuelle Thread von Xiam bzgl Abistreich und Rechtsfragen lässt mich mal grundsätzlich fragen, wie an anderen Schulen mit Abistreichen verfahren wird.
    Bei uns werden mittlerweile 4 Stunden an einem Schultag dafür hergegeben, in denen Anarchie ohne Aufsicht herrschen, bevor danach der normale Schultag fortgesetzt wird. Früher waren es nur 2, max 3 Unterrichtsstunden für den Abistreich.
    Wie viel Zeit wird bei Euch geopfert?

    Wie wohl so oft, fällt ein SL derartige Entscheidungen aus dem Bauch, spontan, weil er es jetzt für richtig hält. Ob es rechtlich haltbar ist, interessiert dabei erstmal nicht. Erst wenn Kollegen unangenehm werden, wird der SL zukünftig solche Anordnungen überdenken, bevor er sie raushaut. Die Frage ist ja immer, will man Streit oder lohnt es sich nicht. Kommen derartige Entscheidungen öfter vor, sollten Kollegen unangenehm werden.
    Rechtslage kenne ich auch nicht, aber wie soll denn die Konsequenz aussehen? Anwesenheitskontrolle? Abmahnung, wenn jemand geht oder nicht da ist oder wenn einem Kollegen plötzlich schlecht wird oder....? Also nicht kontrollierbar bzw praktikabel. Der SL sollte das wissen und Abstand von derartigem Unsinn nehmen.

    Es gibt auch die Fälle, in denen es von gegenseitigem Interesse ist, Benachrichtigungen abends abzurufen. An unserer Schule bestand Einigkeit darüber, dass es besser ist abends, ca 20Uhr , nochmal online den nächsttäglichen Vertretungsplan zu checken, bevor wir Präsenzstunden einführen müssen. So ist jedem klar, wenn Vertretungen in der ersten Stunde nicht wahrgenommen werden, weil man nicht mehr nachgesehen hat, dass die notwendige Alternative nur noch schlechter sein wird.
    Das betrifft allerdings auch nur den Vertretungsplan.

    Hier ein bayerischer Kollege:
    Bei uns ganz anders und mathematisch absurd, aber pädagogisch zumindest diskutabel:
    Wir bilden den Durchschnitt der schriftlichen Arbeiten des ganzen Jahres und schneiden nach der ersten Kommastelle ab (Nix runden). Genauso die mündliche Gesamtnote. Und dann werden die beiden Durchschnitte wieder verrechnet (evtl 2:1) und wieder nach der ersten Kommastelle abgeschnitten.
    Wozu? Keine Diskussionen mehr ob 4,53 noch 4 oder 5. Das ist dann sicher 4. Sehr Schülerfreundlich, aber eben zum Wundern.

    Frage bzgl der Bedienung des Taschenrechners Casio FX 85 MS:
    Weiß jemand, ob und wenn ja, wie man eine Wertetabelle für eine Funktion mit diesem Rechner erstellen kann?
    Natürlich eine fertige Tabelle ohne die Werte einzeln auszurechnen.
    Danke

    An unserem Gymnasium haben wir laufend Leistungssportler aus dem Wintersport, die Nationalkadern angehören. Wir sind keine ausgewiesene Sportschule, aber diese Fälle laufen sehr unkompliziert ab. Sie erhalten ihre Freigaben für Wettkämpfe und Training in Absprache mit den Lehrern und sind selbst verantwortlich, das Versäumte nachzuholen. Wem dies nicht mehr möglich ist bzw wer die schulischen Anforderungen nicht mehr mit dem Sport unter einen Hut bringt, dem steht die Möglichkeit offen, zu einem nahe gelegenen Sportgymnasium zu wechseln. Die CJD Christophorusschulen sind beispielsweise extra für diese Schüler ausgerichtet. Sie bieten u.a. die Möglichkeit, das zweijährige Abitur auf 3 Jahre zu strecken.

    Aus der Sicht eines betroffenen Mathematikkehrers an einem bayerischen Gymnasium: Analysis fand ich so leicht wie seit langem nicht mehr und das ist die Hälfte der gesamten Prüfung. In Stochastik und Geometrie waren teilweise Aufgaben dabei, die sehr knifflig waren aber allesamt im Rahmen, nur in der Summe zu viele davon. Das führte dazu, dass die guten Schüler nicht ihre gewohnten 1er Noten erzielten. Für andere Schüler, die eh nicht auf die schwierigen Aufgaben angewiesen waren, war die Prüfung gut machbar und sie konnten ihre üblichen bzw angestrebten Noten schaffen.
    Aus meiner Sicht ist eine Petition völlig überzogen und unangebracht. Zumal da so viele auf den Zug aufspringen, die die Prüfung nicht gesehen, geschweige denn beurteilen können.
    Dennoch ist es gerechtfertigt sich mal mit der Aufgabenkultur in diesen Prüfungen auseinander zu setzen. Zunehmend werden sie textlastiger, pseudo-anwendungsbezogen und länger.
    Außerdem liegt es gerade im Trend, dass Schüler sich politisch öffentlich engagieren und da kommt so eine Petition medial natürlich gelegen.

    Eine Mischform würde der Großteil unseres Kollegiums auch vorziehen, aber die Schulleitung hat andere Vorstellungen.
    Meine Frage anfangs zielte eher darauf ab, ob ihr auch Unterschiede in den messbaren Leistungen der Schüler festgestellt habt, nach einem Wechsel in ein anderes Modell.

    Vielleicht wurde dieses Thema bereits diskutiert, aber u.U. gibt es neue Erfahrungen:
    Wir haben an unserem Gymnasium seit 5 Jahren das Doppelstundenmodell, das bedeutet, dass alle Fächer nur in Doppelstunden unterrichtet werden. Die Vor- und Nachteile sind wohl bekannt. An unserer Schule verfestigt sich nun zunehmend der Eindruck, dass besonders für Unterstufenschüler dieses Modell pädagogisch nachteilig ist. Vierstündige Fächer nur an 2 Tagen in der Woche zu haben, statt regelmäßig an vier Tagen, wirkt sich auf den Lernfortschritt eher negativ aus. Besser jeden Tag kleine Portionen, als zweimal in der Woche große Einheiten, die die Kleinen in der Konzentration überfordern. Neben allen Vorteilen, die dieses Modell mit sich bringt, überwiegt der große Nachteil, dass das Lerntempo, die Festigung der Inhalte sowie letztlich das Niveau der Leistungen sinkt.
    So jedenfalls der Eindruck der meisten Kollegen, nicht der Schulleitung. Wie sind diesbezüglich Eure Erfahrungen?

    Ich fühle mich durch die Einschätzungen der Mehrheit bestätigt.
    Abgesehen davon, dass ein derartiges Testverfahren in keinster Weise wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht wird, finde ich es eine Zumutung, zu diesem Test verpflichtet zu werden.
    Niemand käme auf die Idee, Ärzte zu verpflichten, sie sollen mal eben 25 Patienten untersuchen, die Ergebnisse eintippen und den Patienten die extern erstellten Diagnosen irgendwann zu präsentieren.
    Oder Kfz Mechanikern 25 Autos inspizieren zu lassen oder ...
    Der Arzt, der Mechaniker und der Lehrer kennt doch am besten die Probleme seiner Klientel, da braucht es doch keiner fremden Experten.
    Und wenn schon, dann aber selber testen und selber korrigieren.
    Kann man natürlich auch anders sehen. Für diejenigen müsste es aber dann bitte eine freiwillige Teilnahme geben.
    So wird nur Ärger gesät und logischer Weise unsinnig bei der Durchführung und Eingabe getürkt.

    Diese Woche steht wieder der sog Vera Test an. An unserer Schule in den 8. Klassen für Mathematik. 25 Seiten pro Schüler. Ein Test über 90 min, der nicht benotet wird, aber verpflichtend ist. Der Erkenntnisgewinn rechtfertigt in meinen Augen und meiner Kollegen, in keinster Weise den unfassbaren Aufwand dafür. Was hier für Resourcen, Zeit und Papier verschwendet wird ist höchst ärgerlich, besonders wenn man bedenkt, wie lange bereits auf diese Art getestet wird.
    Sieht man das an Euren Schulen ähnlich?

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