Beiträge von FrauZipp

    Ich habe ja immer noch leise die Hoffnung, daß irgendwann das Pendel kippt, auch die Otto-Normal-Bürger einsehen, daß es so nicht weitergeht, und es dann doch wieder in die andere Richtung geht, was das Einhalten von Regeln etc. angeht.

    ich erlebe es momentan bei einigen Kindern so, dass im Zweifel immer die anderen Schuld sind, aber sicher nicht das Kind. Da hilft es dann nur hartnäckig zu bleiben.


    Und ja Kinder suchen ständig Grenzen und fordern diese ein.


    Manche Kinder brauchen sehr lange bis sie einfachste Regeln einhalten können. Bei uns im Kanton ist der Kindergarten obligatorisch. Verhaltensauffällige Kinde gibt es zur Genüge. Allerdings wird einem da oft einiges klar, wenn man die Eltern kennt.

    Das kann auch ein Bauarbeiter sagen. Das bringt einfach das Leben so mit sich. Und was ist an Routine und Gleichklang eigentlich schlecht, dass man das nicht auch im Lehrerberuf so haben darf?

    Ich hatte mal einen anderen Beruf.
    Routinen und Gleichklang habe ich haufenweise (nur weil ich das oben nicht erwähnt habe, heisst es ja nicht, dass nicht da ist) ...... mein Unterricht ist sowas von durchrhythmisiert und wehe ich vergesse was, dann erinnern mich die Kinder daran. Diese Rituale geben ihnen halt. Und doch ist kein wieder andere. Und ja in meinem alten Beruf hatte ich andere Routinen, das empfinde ich für mich nicht als vergleichbar.

    Ich sollte wirklich mal dokumentieren, was ich an Zeit verplempere für irgendwelchen ausgelagerten und unnötigen Verwaltungsschmonz. Ganz aktuell: da soll ich "irgendwo" dokumentieren, dass ich einen Kühlpad aus dem Kühlschrank im Lehrerzimmer für 15 Minuten rausgegeben habe. Ein Schüler wurde von einem meiner Schützlinge ziemlich heftig gezwickt, weswegen er sich die rote Stelle kühlte, und ich soll dazu einen Unfallbericht schreiben.

    Hilfe das empfände ich als nervig. Soviel Bürokratie für ein Kühpad. Es gibt Tage, da geb ich das Kühpäd ständig raus oder die Kinder holen es für sich gegenseitig bzw. ich schick ein Kind es holen. Dokumenteieren tun wir das nicht....wäre auch ziemlich aufwendig. ich schau abends nur immer, dass alle wieder im Kühlschrank liegen.

    oh was für ein schöner Threa :)


    Ich bin gerne Lehrerin,


    weil ich faszinierend finde zu sehen wie sich die Kinder entwickeln, welche Fortschritte sie in kurzer Zeit machen
    weil ich ich die Abwechslung liebe, kein Tag ist wieder der andere
    weil ich die Kinder mag
    weil ich vieles frei entscheiden kann
    weil ich mich gerne auf andere Menschen einlasse
    ...

    Wie hoch war denn bei euch im PH-Studium etwa der Anteil an Leuten mit Gymnasialer Matura vs. Fachmatura? Mich beschleicht ja zunehmend häufiger das ungute Gefühl, dass das gerade für den Fremdsprachenunterricht an den Primarschulen schon einen Unterschied macht.

    In meiner Lerngruppe war ich einer der wenigen mit Gymnasialer Matura. Es waren sehr viele mit Fachmatura und ja da hat man Unterschiede gespürt. Dazu kommt, dass die meisten gerade mal 20 waren. Die waren dann mit 23/24 fertig mit dem Studium. Es waren sicher so 20% Mitstudierende, bei denen ich Bauchweh hätte, müsste ich mein Kind zu ihnen in den Unterricht schicken. Sei es, weil sie teilweise sehr engstirnige Ansichten hatten oder alles besser wussten aber im Leben eigentlich nicht zurecht kamen. Und dann gab es noch die, die das Studium gemacht haben, weil ihnen nichts besseres eingefallen ist erstmal.


    Es wird im 1. Jahr teilweise ausgesiebt, also es gibt eine Eignungsüberprüfung. Die fand ich allerdings so pillapalle, also wenn man nicht vollkommen verblödet ist, sollte man die bestehen. Im Gespräch mit Praktikumslehrpersonen und Dozenten habe ich allerdings immer wieder gemerkt, dass für mich Dinge selbstverständlich waren, die es anscheinend nicht sind (z.B. Pünktlichkeit oder Zuverlässigkeit).


    Fremdsprache habe ich keine gemacht im Studium. Da ich mich von Anfang für Kindergarten bis 3. Klasse entschieden habe (das ging auch ohne Fremdsprache).

    hallo @Wollsocken80


    Ich find deinen Beitrag spannend, zeigt er nochmal eine andere Sicht als meine auf das Schulsystem hier. Zu den Fremdsprachen kann ich nicht viel sagen, die sind auf meiner Stufe noch nicht relevant.


    Dass die Lehrerausbildung im ganzen Land gleich ist, finde ich nicht. Ok das ist meine persönliche Sicht und so ganz unterschiedlich ist sie auch nicht. Ich hab meine Ausbildung an der PH SG gemacht und arbeite jetzt im Kanton ZH. Im Januar war ich an einer 3 wöchigen Weiterbildung an der PH ZH und ein paar Kleinigkeiten und Schwerpunkten waren doch anders gelegt. Die Grundsätze werden wohl überall die gleichen sein.


    Für Lehrmittel auf der Primarstufe hat fast jeder Kanton einen eigenen Verlag. Und ja in ZH sind Lehrmittel aus dem Nachbarkanton praktisch unbekannt. Es sei dann man hatte das Glück an der PH einen Dozenten/eine Dozentin zu haben, die an 2 PHs unterrichtet hat, dann erhielt man mehr Einblick.


    Was die Harmonisierung angeht, so ist ja das Schuleintrittsalter teilweise immer noch unterschiedlich in den Kantonen. Ich bekomme jetzt im August Kinder, die werden am 20.7 vier Jahre alt.


    (das waren jetzt so meine spontanen Gedanken zu deinem Posting)

    Wir machen das auch. Es geht vor allem darum, dass die Kinder die neue Lehrperson kennenlernen. Bei uns gehen die zukünftigen 1. Klässler an dem Tag in die Schule und in den Kindergarten kommen die neuen Kleinen. Sie sollen dabei mich und die anderen Kinder der Klasse kennenlernen (es gibt Immer 2 Jahrgangsstufen in einer Kindergartenklasse).


    Genau weiss ich noch nicht, was ich machen werde. Sicher starten wir mit dem Morgenritual, danach eine geführte Sequenz um Aktivitäten im Kindergarten kennenzulernen, ein kleines Namensspiel und evtl. eine kleine Bastelarbeit. Danach ist Zeit fürs Znüniessen, Pause draussen und noch etwas Freispiel. Die Kinder kommen für 2 Stunden.


    Namensschilder schreiben oder ausmalen, wäre doch auch noch eine Idee.

    Ich finde diese Berichte gerade sehr spannend, da ich nur Ganztagsschule kenne. Und dass es wählbar wäre, ob Ganztag oder nicht gibt es bei uns nicht. Es gibt ergänzende Angebote (Mittagstisch, Hausaufgabenstunde, Hort...), die dann freiwillig sind.


    Und naja für einige Kinder ist der Nachmittagsunterricht anstrengend, allerdings ist dann bei mir nur die halbe Klasse da, was wiederum für viele auch toll ist. Die, die beim Mittagstisch waren, kommen meist ganz aufgedreht, beruhigen sich aber dann auch wieder.


    Ich hab knapp 5jährige, die teilweise von 7:30 Uhr - 18:00 Uhr fremdbetreut werden, für die Kinder ist es oft stressig. das liegt aber nicht am System Ganztagsschule, sondern daran, dass beide Eltern arbeiten.

    Ich hab mal eine Frage:
    Sind in einer deutschen Ganztagsschule, die Kinder einschliesslich Mittagessen in der Schule?


    Hier in der Schweiz war es schon immer (ok seit sicher 30 Jahren) so, dass auch Nachmittagsunterricht ist. Am Anfang (Kindergarten) an 2 Nachmittagen pro Woche für die Kinder im 2. Jahr, in der 1. Klasse sind es momentan 3 Nachmittage und ab der 2. vier.
    Wir schicken die Kinder um 12 Uhr heim oder alternativ in den Hort und um 13:35 Uhr kommen sie wieder. Danach ist nochmals Unterricht bis 15:20 Uhr (in höheren Klassen auch länger).

    Ich hab jetzt gelesen, was diese Lehrerin geschrieben hat. Mich wundert es nicht, dass das ins Lächerliche gezogen wird. Es liest sich für mich wie Satire. Informatik und Medienkompetenz ist bei uns Teil das neuen Lehrplanes und fängt damit schon im Kindergarten an.


    Eine dienstliche Email-Adresse empfinde ich als selbstverständlich und entlastend.

    @Wollsocken80


    Bei uns ist das so ähnlich. Wir haben eine Pensenvereinbarung. Darin sind die Stunden aufgeführt. Unterricht (Vor-und Nachbereitung), Klassenlehrerfunktion sind pauschal aufgeführt. Dann gibt es noch übriges Tätigkeiten, darunter fallen Schulkonferenzen, QE Gruppen, besondere Anlässe, Weiterbildung (kann sein, dass ich jetzt was vergessen habe). Dafür sind dann schon Stunden eingetragen. Es gibt einen Flexteil, darunter fallen alle möglichen Aufgaben, die nicht in die oben genannten Gruppen gehören. Wir müssen nur für diesen Flexteil unsere Stunden aufschreiben.


    Stunden für Unterricht/Klassenlehrerfunktion sind fix, je nach Lektionen, die man pro Woche arbeitet. 24 Wochenlektionen machen bei mir 1428 Jahresstunden aus (da ist dann Vor-und Nachbereitung mit drin). Dazu kommen 100 Std für die Funktion als Klassenlehrerin.
    Die Stunden für Sitzungen usw. sind zum Teil verhandelbar mit der Schulleitung.


    so läuft es zumindest in der Volksschule, wie es auf höheren Stufen aussieht, weiss ich nicht.

    Bezüglich der Fremdwahrnehmung, erhaltet ihr regelmäßig Feedback von euren Schülern?

    ja tu ich. Wobei mich das nicht wirklich weiterbringt. Das Feedback geht stark in die Richtung "Frau Zipp du bist die beste Lehrerin, die ich je hatte" oder es bezieht sich auf meine Kleidung :) ;)


    Ich erhalte aber auch Feedback von meinen Kolleginnen und vor allem auch von der Schulleitung, das ist konstrutkiver.


    Viel Erfolg auf deinem Weg.

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