Beiträge von FrauZipp

    Lieber Buntflieger


    Ich hab deine Geschichte hie immer wieder verfolgt. Erstmal wünsche ich dir alles Gute und dass du einen Weg findest wie es für dich weiter gehen kann.


    Etwas ähnliches ist vor 4 Jahren in meinem nahen Umfeld auch jemanden passiert. Meine Empfehlung wäe: Gibt es an deiner Schule jemanden, dem du vertraust? jemand der dir eine ehrliche Aussage zu deiner Aussenwirkung machen kann? Ich kenne nur deine Sichtweise und ich will dir nix unterstellen, aber mich lässt das Gefühl nicht los, dass da Selbstsicht und Aussensicht nicht übereinstimmen.

    dann mach es spielerisch, bauche vieles in Spiele ein. viel mit Handlungen, Bildern arbeiten......der Lehrplan für den Zürcher Kindergarten enthält auch NMG (Natur-Mensch-Gesellschaft) und ich unterrichte auch Sachthemen ohne dass vorausgesetzt ist, dass die Kinder lesen oder schreiben können. Ich hab schon Gefühle, der Rabe, Marienkäfer und momentan sind wir beim Thema Maus. Da malen oder zeichenn die Kinder z.B. was die Maus frisst, das ist nur eine Idee. ...beim Raben haben wir die Flügelspannweite auf dem Boden geklebt und Fotos gemacht wie gross die Kinder im Vergleich sind......die Länge des Raben, da habe ich Schnur zugschnitten und die Kinder haben Gegenstände gesucht, die genauso gross sind und diese dann aufgezeichnet. Es gibt noch 1000 andere Ideen, wie man sowas ohne lesen und schreiben vermitteln kann.

    Bezüglich Kleidung informiere ich die Eltern immer wieder, dass die Kinder dem wetterentsprechend angzeogen sein sollen, da wir jeden Tag mind. 20min draussen in der Pause sind.


    Frühstück machen wir auch speziell, ich hab das von meiner Vorgängerin übernommen: Wir richten alles gemeinsam her. Die Eltern kriegen etwa 1mal pro Jahr eine Einkaufsliste und bringen dann für eine Woche Znüni in den Kindrgarten. Morgens schneide ich dann immer alles mit den Kindern. So bringt kein Kind sein eigenes Znüni mit. Ansonsten bringen in Schweizer Kindrgärten in der Regel die Kinder selbst ein Frühstück, allerdins wird da sehr darauf geachtet, dass es gesund auch. Auch unsere "Zahnputzfrau", die 4mal pro Jahr kommt, themaisiert das immer wieder. Es gibt auch immer wieder Elternbriefe dazu. Ja ich weiss, ist mühsam und manchen Eltern ist es schlicht egal. Ab der 1. Klasse wird auch kaum noch drauf geachtet, was die Kinder mitnehmen.


    Eine idee vielleicht für dich, habe ich auch schon erlebt: ein Buffet machen aus dem was die Kinder mitbringen und jeder darf da probieren wo er mag. Da kann man auch thematiseren was gesund ist und was nicht. Letztes Jahr habe ich immer aus gesunden Sachen wie z.B. einem Apfel etwas für das Kind geschnitzt, das hat auch dazu geführt, dass mehr Kinder auf einmal Obst dabei hatten. Braucht aber Zeit und Muse :)


    Bezüglich Läuse.......davon kann ich langsam ein Lied singen, wir haben seit den Ferien so alle 2 Wochen das Problem....und eigentlich müssen uns die Eltern infromieren, aber am Donnerstag habe ich das auch wieder mal so nebenbei erfahren. Ich finds mühsam. Scheint ein gutes Jahr für die Viecher zu sein.

    In der Schweiz gibt es doch schon konfessionellen Religionsunterricht, aber eben je nach Kanton/Gemeinde unterschiedlich ausgeprägt, oder nicht?In Deinem Kanton gibt es doch auch in der Primar- und 1. Sekundarstufe ein Fach "Ethik, Religionen, Gemeinschaft".

    es ist kantonal geregelt. Im Kanton SG ist ERG (Ethik, Religion,Gesellschaft) zumdinest auf der Primarstufe Pflicht. Ab der 3. Klasse kann dann nur zwischen konfessionslosem oder konfessionellem Unterricht wählen.
    https://www.schule.sg.ch/home/…cht/fachbereiche/NMG.html


    gerade nachgeschaut im Kanton ZH ist es auch obligatorisch
    https://vsa.zh.ch/internet/bil…/religion_und_kultur.html

    Ich persönlich habe den Umgang mit Störungen im Studium theoretisch "gelernt". Hat mir dann aber fast nix gebracht, als ich vor der Klasse stand. Da gibt so viele Unterschiede und jedes Kind reagiert wieder anders, was für den gut ist, ist bei anderem kontraproduktiv. Jetzt im 2. Berufsjahr spüre ich die Erfahrungen aus dem 1. Jahr und die waren teilweise heftig. Persönlich merke ich, dass ich gelassener und schneller reagieren.


    Ausserdem habe ich angefangen teilweise Störquellen einfach zu entfernen. So habe ich in der Garderobe einen Tisch stehen, auf dem sind einige Kinder immer rumgeklettert. Das hat mich gestört, da der Tisch eh schon etwas wackelig ist, also habe ich den Tisch einfach woanders hingestellt.


    Auch im Stuhlkreis bestimme ich, wer wo sitzt und zur Not werden Kinder ohne Diskussion umgesetzt.


    @Lehramtsstudent ich wünsche dir viel Gelassenheit und Ruhe und alles Gute.

    Ich hab die Kinder jeweils 2 Jahre, nach 2 Jahren Kindergarten wechseln diese in die 1. Klasse. Da hier Kindergartenklassen altardurchmischt geführt werden, kommen jedes Schuljahr wieder neue Kleine dazu und die Grossen in die 1. Klasse. Die Kleinen aus dem alten Schuljahr werden dann die Grossen (inklusive Nachmittagsunterricht an 2 Tagen).


    Die Klasse setzt sich also jedes Schuljahr wieder zur Hälfte neu zusammen.

    Ich mache als festes Ritual:
    - Begrüßung
    - Lied mit Bewegung auch zur Begrüßung
    - welcher Tag ist heute?
    - Kinder zählen, wie viele sind da? Wer fehlt? Wie viele fehlen?
    - Tag und Woche besprechen
    - Wetter (2 gegen kurz raus und teilen dann allen mit wie das Wetter ist)

    komische an meine Zeit am Gymnasium kann ich mich gar nicht mehr so gut erinnern. Ich habe meine Kindergartenlehrperson geliebt und daheim immer de Stuhlkreis mit meinem Puppen und Kuscheltieren nachgespielt :)


    An der PH hatte ich zwei tolle Musikdozentinnen, die beiden haben an mich geglaubt und ohne sie wäre ich heute wohl nicht da, wo ich bin.

    Sexismus kommt auch bei Frauen vor :). In der 1./2. Klasse hatten wir eine Nonne in Handarbeit. Wir lernten zuerst Luftmaschen häkeln. Wir Mädchen mit Häkelnadel, die Jungs durften auch mit den Fingern häkeln. Begründung: Wir müssen es später können, die Jungs nicht.

    wir haben in der 3.-5.Klasse dem Lehrer sein Pausenbrot und seine Zigaretten beim Bäcker nebenan geholt. Und in die Pause durfte nur, wer die Rechenaufgabe mündlich richtig gelöst hatte....achja und Samstag haben wir die Pause durchgemacht, damit früher Schluss war.

    Ich kann auch jederzeit in die Schule, wenn ich das möchte. Mittlerweile habe ich einen Schlüssel, der überall passt. Da ich ein festes Klassenzimmer habe, nutze ich da gerade die (Sommer)Ferien um zu dekorieren. Ich glaube unser Hauswart würde einen Zustand bekommen, wenn ich den dann jedes Mal anrufen müsste :)


    Im Gegensatz zu einigen Kommilitonen, die lässig vorne ihr Ding durchziehen können, mache ich mit ständig Gedanken. Was ist, wenn die Klasse komplett außer Kontrolle gerät? Was ist, wenn ich den Stoff nicht durchbekomme? Was ist, wenn ich mal richtig aggressiv durch die Klasse schreie (und wenn ich eines hasse, dann ist es, Leute anzuschreien oder angeschrien zu werden). Für mich stehen die SuS im Vordergrund und ich sehe den Lehrerjob als etwas Verantwortungsvolles an. Ich möchte einfach fördern und keinen Schaden anrichten.

    Liebe WolkenKuchen


    du hast ja schon viele tolle und hilfreiche Antworten bekommen.


    Die von dir oben erwähnten Gedanken kenne ich auch. Und ja es kam schon vor, dass meine Klasse ausser Kontrolle war (zeitweise), es kam auch schon vor, dass ich laut wurde....natürlich fühlt man sich nicht toll, wenn sowas passiert. Aber es kann passieren. Lehrer sind auch nur Menschen. Und Kinder halten einiges aus.


    Ich finde du hast genau die richtige Einstellung. In jedem Kind die Stärken, das positive sehen....das ist für mich wichtig und das gelingt mir auch. Die Kinder merken wie man ihnen gegenüber eingestellt ist. Wenn diese Beziehung stimmt, dann verzeihen sie auch viel.


    Mit Rückschlägen gehe ich mittlerweile nach dem Motto um "was passiert ist, ist passiert....aufstehen, Krone richten, weitergehen". Manchmal braucht das etwas Zeit.


    dir alles gute

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