Beiträge von FrauZipp

    Hallo Vaia

    ui diese Liste finde ich heftig und sehr anspruchsvoll.

    In der Schweiz ist der Kindergarten Teil der Schule. Es gibt schon Anforderung, was ein Kind bei Schuleintritt können sollte. Schulintern haben wir ein Übertrittsformular. Es sind Ziele, die nicht von allen erreicht werden bzw. nur teilweise erreicht werden. Den Eltern geben wir dieses Formular bewusst nicht ab, weil wir nicht wollen, dass die Kinder nur darauf trainiert werden. Klar thematisieren wir manche Bereiche bei den Elterngesprächen.

    falls es dich interessiert, kann ich dir das Formular schicken.

    Hallo nirtak

    ich schulde dir noch eine Antwort, sorry war einiges los in den letzten paar Wochen.

    Ja genau die Stopp-Regel sagt, dass wenn ein Kind Stopp sagt, das andere sofort aufhört. Haben wir bis jetzt in den 4 Wochen, die wieder Schule sind nicht oft gebraucht.

    einfache Spiele:

    PischtPaschte: ein kleiner Gegenstand wird in eine Faust genommen. Danach beide Hände zu Fäusten übereinander und dann das Kind im Kreis herum: Pischte Paschte, wo ist es im Kasten? oben oder unten, wenn du es weisst, hast du gewonnen. ( evtl. sich einen anderen Spruch dazu ausdenken, original im Dialekt lautet er so: "Pischt Pasche wo isch es im Kasta? oba oder una, wenns weischt häsch gewunna). Am Ende bleibt das Kind im Kreis vor einem anderen stehen und das andere darf raten, ob der Gegenstand oben oder unten ist. Bei mir ist es eine kleine Maus, weil die zur Geschichte passt.

    ich hab 6 kleine Stoffmäuse. Diese habe ich jeweils an eine längere Schnur gebunden und die Schnur an einem Stift mittig befestigt. Jeweils 6 Kinder spielen gleichzeitig. Sie stellen sich auf ihren Stuhl und auf los rollen die Maus auf. Das ist auch eine gute feinmotorische Übung.

    Und dann habe ich noch einen Würfel mit Bewegungsbildern.

    diese Spiele können die Kinder auch alleine spielen.

    Mit meiner Hilfe spielen sie gerne Zahlenwürfeln (ähnlich Musikstopp):

    Ich lege die Zahlen von 1 - 6 im Raum aus. Die Kinder dürfen umher gehen, ich spiele dabei auf der Flöte. Wenn die Musik stoppt, stellen sie sich zu einer Zahl. Danach würfelt ein Kind. Die Kinder, die bei der gewürfelten Zahl stehen, scheiden aus.

    oder Bodenhöckerlis:

    Ich spiele einen Rhythmus auf dem Tamburin, alle Kinder tanzen dazu. Wenn der Rhythmus stoppt, müssen sich alle schnell hinsetzen. Das langsamste Kind scheidet aus.

    die Spiele habe ich dieses Schuljahr bereits eingeführt und die Kinder lieben sie.

    Hallo nitrak

    Ich mach am Anfang viele Spiele bei denen alle mitmachen können. Also sehr einfache, simple Spiele wie z.B. Teller drehen. Dieser besteht aus einer flachen Holz oder Korkscheibe. Da ist auf einer Seite eine Sonne, auf der anderen Seite ein Stern. Wenn die Sonne oben ist, klatschen alle, beim Stern stampfen alle. Ich hab viele solcher Spiele.

    Ansonsten sammeln die Kinder bei mir momentan Herzen, wenn der Morgen ruhig und gut verlief. Gestern haben wir eine erste Teamarbeit gemacht.

    Was ich auch schon gemacht habe, ist gemeinsam ein Bild zu machen und das dann aufzuhängen.

    Erfahrungsgemäss dauert es ein paar Monate bis die Kinder ein Team geworden sind (zumindest auf meiner Stufe).

    also einfach auch Geduld haben.

    Es gibt wenige Regeln, die sind aber allen Kinder klar. Ganz wichtig finde ich die Stopp-Regel. Da schau ich auch immer, dass ich die gut einführe.

    Es gibt unendlich viele Bücher mit Schwungübungen für Vorschulkinder. Ist das sinnvoll?

    jein, meiner Meinung nach. Du kannst auch einfach verschiedene Schwungübungen auf einen Blankowürfel zeichnen, würfeln und die jeweilige Linie auf Papier, mit Strassenkreide usw. zeichnen. Das hängt aber auch vom Alter des Kindes ab. Das Kind sollte erstmal entdecken, dass es mit Stiften Spuren auf Papier hinterlassen kann.

    Wie alt ist das Kind? Da du schreibst, dass ihr noch übt, Stifte nicht zu essen, gehe ich davon, dass dein Kind noch unter 4 ist.

    Sinnvoll ist es auf jeden Fall dem Kind unterschiedliches Material zur Verfügung zustellen (Papier, Stifte, Kreide, Neocolor...) so dass es ausprobieren kann. Auch mal Strassenkreide oder einfach etwas Wasser und ein Pinsel und damit auf die Strasse malen (das lieben auch noch ältere Kinder).

    Und grundsätzlich alles was die Feinmotorik fördert: Knete, Mithilfe im Haushalt, Anziehen und Ausziehen,...

    Beim Nachdenken darüber, was ich mache, damit die Klasse eine Gemeinschaft bildet, ist mir aufgefallen, dass ich wohl vieles unbewusst habe bzw. es läuft mittlerweile nebenbei.

    Folgendes ist mir wichtig:

    - Bei mir gibt es einen klar strukturierten Morgen mit festen Ritualen.

    - die Klassenregeln werden Anfang des Schuljahres eingeführt. Daran wird aber immer wieder geübt.

    - ich führe die Stoppregel sehr ausführlich ein, d.h. wenn ein Kind "Stopp" sagt, wird die Handlung sofort beendet.

    - ich dulde keine Ausgrenzung und kein Auslachen, da bin ich sehr streng

    - die Sitzung wird von mir festgelegt (das weiche im Laufe des Schuljahres manchmal auf, dass die Kinder wählen dürfen)

    - ich mache der Klasse klar, dass z.B. Turnstunden kürzer sind, wenn alle trödeln oder sehr viele Blödsinn machen

    - Geburtstagsrituale, da ist u.a. drin, dass jeder dem Geburtstagskind gratuliert

    - ich lobe immer mal wieder die ganze Klasse, wenn etwas sehr gut lief

    - aufräumen helfen alle, ich helfe auch mit (und manchmal kann es vorkommen, dass man etwas aufräumt, mit dem man gar nicht gespielt hat)

    - Gruppeneinteilungen mache ich oder per Los

    - ich sehe mich selbst als Teil der Klasse, bin aber klar der "Chef"

    - ich bin authentisch und erkläre mich durchaus auch, wenn ich mal wegen etwas geschimpft habe

    - ich erkläre sehr viel, die Kinder wissen, was an Briefe mit nach Hause geht, was da drin steht, sie wissen was in der Woche noch kommt, was besonderes in dieser Woche ist, auch Geburtstage sind auf dem Wochenplan ersichtlich.

    - alle 2 Jahre führen wir das Gewaltspräventionsprogramm "Faustlos" durch

    - die Kinder lernen Emotionen beim Gegenüber wahrzunehmen, das braucht bei einigen Übung.

    - Klassenspiele bei denen es nicht primär ums Gewinnen oder Verlieren geht, sondern einfach darum gemeinsam ein Spiel zu machen

    das ist mir jetzt so auf die schnelle eingefallen. Anscheinend merkt man meiner Klasse den Zusammenhalt an. So zumindest die Rückmeldung meiner schulischen Heilpädagogin und meiner Stellvertretungen als ich im März eine Woche krank war.

    Liebe Anniex

    Wie kann ich mir den Alltag eines Grundschullehrers vorstellen? Ist es wirklich so stressig?

    mein Alltag ist sehr unterschiedlich, mal strukturiert geordnet und dann wieder chaotisch. Als anstrengend und gleichzeitig sehr schön und spannend empfinde ich z.B. den Schuljahresanfang. Das ist jeweils eine Herausforderung. Ab Weihnachten ist es dann meist entspannter, da sich die Kinder eingelebt haben.

    Ich hab gemerkt, es gibt immer wieder Zeiten, die mich mehr Energie kosten. Auf der anderen Seiten gibt es unzählig tolle Momente. Ich liebe meinen Beruf und würde es jederzeit wieder studieren. Ich mag die Vielfalt. Die Vielfalt an Möglichkeiten, die unterschiedlichen Menschen mit denen man zu tun hat.

    Richtig Feierabend habe ich manchmal nicht immer. Also ich schau, dass ich zu vernünftigen Zeiten heimgehe und auch mal was einfach lasse. Es kommt aber vor, dass mich manches gedanklich noch länger beschäftigt. Gerade ist die Situation mit den beiden anderen Lehrpersonen meiner Klasse. Das geht mir psychisch an die Substanz merke ich. Aber hey bald ist das Schuljahr rum und dann ändert sich diese Situation.

    Und das Gefühl, dass noch was erledigt werden muss, damit habe ich gelernt zu leben.

    Kannst du nicht irgendwo ein Praktikum machen?

    ich bin bei MrsPace ... Wenn sowas passiert, dann passiert es. Ich hatte vor ein paar Wochen einen Kontaktlinsenunfall und danach ein völlig blutunterlaufenes Auge. Ich bin dann mit Brille in die Schule. Und klar ist es aufgefallen und die Kinder haben nachgefragt. Ein Kind fragt heute noch manchmal nach wie es meinem Auge geht und er ist sehr froh, dass ich damals nicht blind geworden bin.

    Auch andere Lehrpersonen haben mich gefragt, was passiert ist. Die Alternative wäre gewesen eine Woche daheim bleiben bis man nichts mehr sah.

    Ich würd mir da nicht so viele Gedanken drum machen.

    :D du kennst die anderen Mieter nicht. Mein Partner wohnt schon 8 Jahre da, wir ziehen jetzt da im Haus um in eine grössere Wohnung zusammen. Und glaube mir, in den letzten Monaten habe ich da genug Zickenterror mitbekommen.

    Auch Leute, die sich eine teure Wohnung leisten können, können einen Knall haben.

    gute Frage was die Hausverwaltung genau wissen wollte. Meine Chefin hat mich auf jeden Fall gelobt und gemeint ich wäre ruhig usw. Ich denke nicht, dass sie meinen Gehaltsnachweis angezweifelt haben. Aber grundsätzlich schauen Hausverwaltung schon darauf, ob man sich die Wohnung auch leisten kann. (Und ich hab meine Chefin gefragt, ob ich sie als Referenz angeben darf).

    Jetzt habe ich mir diese Reportage angesehen und persönlich würde ich da nicht wohnen wollen.

    Ok meine Situation ist wahrscheinlich eh anders, weil ich in der Schweiz wohne. Allerdings gibt es auch hier Gegenden, da würde ich nicht wohnen wollen. Momentan wohne ich in einem eher kleinen Block (12 Partien, 3 Stockwerke). Aus persönlichen Gründen steht jetzt dann aber ein Umzug an in eine grössere Überbauung. Preislich eher teuer, allerdings gibt es immer wieder Zickereien unter den Mietern. Und doch ziehe bewusst in diese Haus, da die Wohnung gewisse Vorteile hat, die wir woanders nicht hätten.

    und übrigens für die Wohnungsbewerbung brauchten wir Gehaltsnachweise, Referenzen, Pfändungsregisterauszug (ok dieser ist noch offen, haben wir noch nicht eingereicht) bisherige Miete und Nachfragen danach, ob wir ein Instrument spielen oder Haustiere haben. Die Hausverwaltung hat auch bei meiner Schulleitung angerufen und eine Referenz eingeholt. So Wohnungsbewerbungen sind hier gerade im Grossraum Zürich üblich. Bei meiner jetzigen Wohnung war es ein ähnliches Vorgehen.

    Ich denke allgemein, dass je größer die Unterschiede zwischen zwei potentiellen Partnern, desto schwieriger die Aussichten auf eine langfristige und glückliche Beziehung.

    hmm ich sollte wohl meine Partnerwahl nochmals überdenken, wenn ich das so lese. Mein Partner ist gemessen 1.83 oder so ähnlich gross, praktisch jedoch "nur" 1.43m ...da ok das liegt ja noch in diesem 20cm Rahmen...Gück gehabt.

    So, ich habe doch noch nen früheren Impftermin gewonnen. Dem Kanton Zürich ist aufgefallen, dass ich jetzt berechtigt bin, jetzt darf ich wieder auf die Reise gehen. Mit Traditionen soll man nicht brechen, für Impfung 1 und 2 bin ich jeweils auch 1 1/2 h (ein Weg) Zug gefahren. Am Dienstag geht's nach Affoltern am Albis :)

    Dann bist du ja ganz in meiner Nähe... Mir wollen sie noch keinen Termin geben.

    :autsch::ohh:

    mir hat gerade ein Vater erzählt, dass Lernen insbesondere schriftliches Lernen für afrikanische Frauen schwieriger ist wie für europäische. Woran das liegt, konnte er mir nicht sagen.

    Und noch ein Tipp, den ich oben vergessen habe. Nutze Praktika um Material zu sammeln, frag die Lehrperson auch unbedingt nach Elternbriefen, Infos, die sie Eltern zum Schulanfang usw. gibt. Das erleichtert dir vieles, wenn du eine eigene Klasse hast. Einfach sammeln und gut sortiert aufbewahren.

    "mein Kindergarten A bis Z“ (Elterninfo) habe ich von meiner Kollegin übernommen und angepasst. Als ich das 1. Mal in den Wald ging, habe ich auch im Team gefragt wie die Elterninformationen bei meinen Kolleginnen aussehen.

    Hallo Chiara

    auch ich kam während Praktikumsphasen zu fast nix anderen. Allerdings habe ich auch da geschaut, dass ich beispielsweise am Sonntag nichts mehr für die Schule gemacht habe. Da habe ich aber anders geplant als jetzt, wo ich selbst unterrichte. So detaillierte Verlaufsplanungen mache ich nicht mehr. Anfangs habe ich Übergänge noch detailliert geplant, weil ich gemerkt habe, dass da eine grosse Unruhe entstanden ist. Jetzt plane ich wochenweise bzw. für ein paar Wochen. Meist notiere ich dann was ich machen will, was das Ziel ist. Je nachdem verschiebt sich eh die ganze Planung, weil irgendwas vorfällt. Wenn man nicht mehr im Praktikum ist, ist man wesentlich flexibler. So kann man auch mal aktuellen Themen der Kinder aufgreifen.

    Jetzt setze ich mir bewusst Feierabendzeiten (z.B. Montag gehe ich spätestens um 15:30 Uhr heim) das hilft mir. Und ich geh mal davon aus, dass du in der Schweiz unterrichten wirst. Ich erledige praktisch fast alles in der Schule was mit der Schule zu tun hat. Schulmails rufe ich dann von daheim aus keine mehr ab. Als Klassenlehrperson in der Schweiz hast du ja dann später dein Klassenzimmer. Mir hilft diese Trennung.

    Aufgaben nach Prioritäten zu ordnen ist doch gut, das mache ich jetzt auch oft.

    Was das Material herstellen angeht: Ich habe anfangs auch viel gebastelt für den Kindergarten und dann festgestellt, dass das Material kaum bespielt wird. Ich mache immer noch ab und zu was oder ich erstelle dann gleich mit den Kindern etwas. Das variiert bei mir und hängt stark von meiner Energie ab. Ich hab gelernt auch etwas so zulassen wie es ist, auch wenn es nicht perfekt ist.

    Werden bei euch an der PH keine Kurse zum Thema Selbstmanagement, Umgang mit Stress, Achtsamkeit oder ähnliches angeboten? An der PH St. Gallen habe ich einige solcher Kurse besucht. Auch wenn es oft Wiederholungen waren, mir hat das immer geholfen und ich hab jedes Mal wieder etwas Neues mitgenommen.

    alles Gute für dich.

    Kinder, die andere stören in der Pause, machen bei mir 3min Pause in einer ruhigen Ecke auf einem Stuhl. Die erhalten dann eine Sanduhr und bleiben so lange sitzen und können mal nachdenken. Funktioniert ganz gut.

    Es kann aber sein, dass sie so versuchen Kontakt zu anderen aufzunehmen. Ich frage auch nach, was das Problem ist. Manchmal will das Kind einfach mit den anderen mitspielen.

    Im 1. Jahr hatte ich einige mit kreativen Verhalten. Da war die Pause sehr strukturiert. Sie mussten mir sagen, wo sie spielen wollten und auch einen Wechsel des Ortes melden. Ich hatte da verschiedene Fotos vom Pausenplatz. Das hat dann recht schnell Ruhe gebracht.

    also es sind sogar 4 der 10 schweizer Kinder.

    Dafür war die Mutter aus Deutschland sehr verwundert, dass ich nächstes Jahr 23 Kinder in der Klasse zu managen habe.

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