Beiträge von Schmidt

    Dabei bedeutet eine zieldifferente Beschulung in keinem Fall, dass die SuS die Kompetenzen erreichen, die die regelbeschulten Kinder in der Klasse erreichen. Darum wird es ja als "zieldifferent" bezeichnet. Insofern ist es abwegig, Inklusion am Gymnasium unter die Bedingung zu stellen, alle Kinder müssten das Abitur erreichen, da an anderen Schulen die Abschlüsse auch nicht erreicht werden - und in der Grundschule bei weitem nicht die Kompetenzen, die von Kindern ohne geistige Beeinträchtigung erwartet werden.

    Das ist doch gerade der Punkt. Wenn ein Regelschüler kognitiv (noch) nicht in der Lage ist, das Abitur zu erreichen, wird er an eine Realschule oder Hauptschule versetzt. Wenn ein Inklusionsschüler das Abitur nicht erreichen kann, wird er die gesamte Schulzeit mit durchgezogen und es soll meine Aufgabe sein, für diesen Schüler gesonderten Unterricht zu veranstalten? Bitte was? Das kann doch keine ernsthafte Forderung sein.

    Dann lassen wir doch gleich alles Schüler, die das Abitur kognitiv (noch) nicht erreichen können in derselben Klasse und machen fünffach zieldifferenten Unterricht.

    An Förderschulen gibt es extra kleine Klassen, das Klassenlehrerprinzip, ausgebildete Lehrkräfte, Zeit und Raum für gezielte Förderung. Und das soll dadurch ersetzt werden, dass Regelschullehrer neben ihrem regulären Deputat, mit dem sie teilweise Klassen von 25+ Schülern unterrichten, zusätzlich und ohne Ausgleich noch mehrere Schüler, die den Abschluss der Schulform gar nicht erreichen können, gesondert beschulen? Tolle Idee.

    Es gibt hier mehrere Threads in denen es darum geht, dass es besonders bei korrekturintensiven Fächern oft schwierig ist, überhaupt eine vernünftige Arbeitszeit einzuhalten. Aber klar, dabei hilft es sicher, wenn Regelschullehrkräfte noch zusätzlich die Aufgaben von Förderschullehrkräften übernehmen müssen, mehrfach zieldifferenten Unterricht anbieten und Förderpläne schreiben müssen. Zusätzlich zum regulären Deputat, das schon so bemessen ist, dass die Arbeitszeit mehr als ausgefüllt ist. Davon profitieren sicher alle Schüler. 👍 Warum nicht gleich Grundschüler mitbeschulen?

    Ich habe Gymnasiallehramt studiert, weil ich Schüler zum Abitur führen will. Jeder, der dazu kognitiv in der Lage ist, hat das Recht darauf, so gefördert zu werden, dass das unabhängig von etwaigen Behinderungen auch klappt. Insofern gehört auch Inklusion zu meinen Aufgaben.

    Zu meinen Aufgaben gehört es aber nicht, Schüler zu beschulen, die kognitiv nicht dazu in der Lage sind, das Abitur zu erreichen. Vollkommen egal, ob der Grund eine Behinderung ist, oder nicht. Dafür sind Lerngruppen auf Gymnasialniveau nicht der richtige Ort.

    Natürlich ist es nicht dasselbe. Das eine trägt man auf dem Kopf, das andere nicht. Aber aus beiden Kleidungsstücken kann man keine Schlussfolgerungen über die Träger ziehen, beim einen macht man es aber, beim anderen nicht. Und damit machen einige Menschen erst das Kopftuch zu einem Problem.

    Ein Kopftuch ist, in dem Kontext, in dem wir uns hier bewegen, ein religiöses Symbol. Ein Rock ist kein religiöses Symbol.

    Zitat

    Und anderen die Ehrlichkeit absprechen, weil sie sich nicht so zeigen, wie man das gerne hätte (entweder Kopftuch oder aufgebrezelt) damit es den rassistischen Stereotypen entspricht ist genau das: rassistisch.

    Mit einem Kopftuch drücken Menschen ihre Religiösität aus. Wenn sie sich im gleichen Zug entgegen der Vorschriften ihrer Religion darstellen, ist diese Feststellung nicht rassistisch. Wenn ein Christ etwas von Nächstenliebe faselt um sich dann im nächsten Moment angewidert von einem Obdachlosen abzuwenden, dann ist das genauso unehrlich und darf festgestellt werden.

    Ich bin mir nicht sicher, ob du einfach nur trollen willst oder ob du wirklich so irrational bist. 🤔

    Trägt eine Frau einen Rock statt einer Hose wird kaum jemand sagen, sie sei ja nicht emanzipiert. Bei einem Kopftuch wird das aber gerne sofort behauptet: die wird unterdrückt oder lässt sich unterdrücken, ist in der falschen Zeit stecken geblieben, oder man unterstellt gleich eine Unehrlichkeit, weil Kopftuch und Makeup ja nicht zusammengehen.

    Rock und Kopftuch sind nicht dasselbe. Der Vergleich zeigt, dass du offenbar in einer weltfremden Blase lebst. Mir persönlich ist es wurscht, ob jemand ein Kopftuch oder sonst eine Kopfbedeckung trägt, aber zu leugnen, dass das Thema Kopftuch nicht so einfach ist, wie das Thema Rock, ist schon arg absurd.

    Und ja, es ist unehrlich, wenn man bauchfrei trägt und sein Gesicht mit Makeup vollschmiert, gleichzeitig aber "aus religiösen Gründen" ein Kopftuch trägt. Das macht für mich in der Praxis als Lehrer aber keinen Unterschied.

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    Das ist Rassismus (und weil der Rassismusbegriff einigen schwer aufgestoßen ist, habe ich es dann in den neutraleren Begriff der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit gepackt).

    Das ist weder das eine, noch das andere.

    So etwas zu unterstellen ist dreist und unangebracht.

    Da ist ein recht großer Unterschied zwischen uns: Kinder in meinem Klassen (H/R/G und Förderschule) habe ich in immer angenommen und nie erwartet, dass jemand in meinen Unterricht kommt und sie „inkludierbar“ macht. Das ist meine Arbeit und nicht die einer anderen Person.

    Schon wieder diese unterschwelligen Vorwürfe. Geht das bei dir auch ohne?

    Zitat

    Mein ursprünglicher Einwurf richtete sich an die Pädagogik. Am Gymnasium scheitern so viele kognitiv abiturbefähigte Schülerinnen und Schüler an nichtfachlichen Kriterien. Hier kann eine Kompetenzerweiterung der Lehrkräfte dazu führen, dass alle das Abitur erreichen, die das verdienen. Du hast dies leider anders verstanden oder dich nicht in dieser Weise angesprochen gefühlt.

    Vielleicht unterstellt man Fremden im Internet nicht direkt, dass ihnen Kompetenzen fehlen. Nur so eine Empfehlung.

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    Hinsichtlich der Handlungsfähigkeit: natürlich bist du durch die Ablehnung dieser Aufgabe handlungsfähig, allerdings in einer inklusionsbezüglich negativen Konnotation.

    Ich bin nur in der Lage, meine Arbeitszeit einzuhalten und mich nicht selbst mit Aufgaben zu beladen, für die ich nicht ausgebildet bin und die meine Fähigkeit, meinen eigentlichen Job richtig zu machen erheblich einschränkt. Und nein, damit meine ich nicht Schüler in Rollstuhl, Kleinwüchsige, Einarmige, Schüler mit Asperger oder ähnliches. Die sind grundsätzlich durch ihre Behinderung nicht am Abitur gehindert. Die sitzen seit Jahren erdolgreich bei uns regulär im Unterricht. Es geht explizit um Schüler, die das Abitur nich erreichen können. In meiner Arbeitszeit von 41/46 Wochenstunden mache ich sicher nicht die Arbeit von Förderschullehrkräften mit. Vollkommen unabhängig davon, ob ich das könnte oder nicht.

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    Ich weiß aus der persönlichen Erfahrung, dass eine Schule für alle (gymnasialgeeigneten) Kinder und Jugendlichen mit dem entsprechenden Haltungswechsel möglich ist.

    Welcher Haltungswechsel?

    Jetzt sind es auf einmal nur noch gymnasialgeeignete Schüler. Um die geht es ja gerade nicht. In Hessen erreichen Schüler mit Förderbedarf GE/LE/EE das Abitur in der Regel nicht. Das können sie nicht, sonst hätten sie keinen entsprechenden Förderbedarf.

    Reininterpretiert habe ich gar nichts, der von dir zitierte Satz, dass ich es traurig finde, wenn Menschen unsere Geschicke leiten, die "deutlich weniger zu tun haben als im Schulalltag", so der Kollege, der es wissen muss, ist auf solche bezogen, die das wissen und ausnutzen und ist natürlich getrennt von der/dem TE zu sehen, den ich nicht kenne. Deswegen schrieb ich deutlich und mehrfach von meinen persönlichen Erfahrungen.

    Was ist schlimm daran, nicht dauerhaft über die eigene Belastungsgrenze arbeiten zu wollen und stattdessen eine Stelle bei einer Behörde mit echter Gleitzeit, Homeoffice, Freizeitausgleich und flexiblem Urlaub zu suchen? Wie genau nutzt man das aus?

    Welchen Mehrwert bringt es der Diskussion, dass du Beamte in Behörden offenbar grundsätzlich für faul hältst, weil diese sich an ihre Arbeitszeiten halten?

    Fragen über Fragen.

    Es gibt in Hessen genug Kinder mit Anspruch auf sonderpädagogische Förderung, die an Gymnasien lernzielgleich beschult werden. Und bei diesen ist Inklusion am Gymnasium ein Thema. Bei euch nicht?

    Du hast meine Beitrag offenbar nicht richtig gelesen. Wenn ein Schüler kognitiv dazu in der Lage ist, das Abitur zu erreichen und nur in bestimmten Bereichen gesondert gefördert werden muss, dann gehört dieser Schüler ins Gymnasium und es muss eine weitere Lehrkraft dafür sorgen, dass diese Förderung für den Schüler stattfindet. Ich tue im Rahmen meiner Möglichkeiten natürlich ebenfalls etwas dafür, dass dieser Schüler das Abitur erreicht. Ich erstelle aber nicht mehrere, differenzierte Arbeiten/Klausuren und ich schreibe auch keine Förderpläne oder übernehme in anderer Form die Arbeit von Sonderpädagogen. Bei uns hat die Schulleitung bisher erfolgreich vermieden, dass Schüler, die das Abitur kognitiv nicht erreichen können, bei uns inklusiv beschult werden. Ich hoffe, das bleibt so.

    Zitat

    Zu deiner Sorge: Zeige mir bitte das Bundesland, dass Kindern bspw. im Förderschwerpunkt gE das Abitur vergeben möchte?

    Das steht da nicht. Kinder, die das Abitur nicht erreichen können, sind nicht an einem Gymnasium zu beschulen. Unabhängig davon, ob sie einen Förderbedarf haben, oder nicht. Was du mit "Sorge" meinst, erschließt sich mir nicht.

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    Aber die KFZ-Mechaniker, die sich bewusst für den Job in einem Zeitalter ohne Elektronik entschieden haben, mussten auch nochmal nachlegen. Egal, wie die Situation zu Zeiten der Berufswahl aussah

    Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.

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    Und aus meiner Erfahrung: sich in einer Schule gemeinsam auf den Weg zu machen und Handlungsfähigkeit als Kollegium wieder zu erlangen ist richtig erfüllend, für das Kollegium wie für die Kinder

    "Handlungsfähigkeit als Kollegium"? Mir erschließt sich auch hier nicht, was du meinst. Unser Kollegium ist sehr handlungsfähig. Auch, weil unsere Schulleitung dafür sorgt, dass wir nicht die Arbeit anderer Kollegen mitmachen müssen und in Ruhe unserer Arbeit nachgehen können (=> Schüler erfolgreich zum Abitur führen).

    Deine Art anderen von oben herab Angst und Handlungsunfähigkeit zu unterstellen, ist übrigens vollkommen unangebracht.

    und genau darum wird es gehen: Herausforderungen identifizieren und handlungsfähig werden.

    Alle Lehrkräfte müssen ihre Kompetenzen erweitern, die Lehrkräfte der allgemeinen Schule so viel von den FöL übernehmen, lernen, anpassen, wie es möglich ist.

    Das mag im ersten Moment wie eine unfassbare Überforderung anmuten, aber nur so ist Inklusion möglich Schritt für Schritt.

    Nein, das muss ich an dieser Stelle nicht. Ein Kind, das das Abitur nicht erreichen kann, gehört nicht am Gymnasium beschult. Das ist keine gelungene, sondern falsch verstandene Inklusion. Und nein, ich muss auch nicht zig verschiedene Lernziele und Prüfungen bedienen. Wenn sich meine Arbeit in dieser Form vervielfachen soll, dann muss mein Deputat mindestens halbiert werden. Bei gleicher Besoldung natürlich.

    Es ist nicht immer Aufgabe von Lehrern, immer mehr Arbeit freudig anzunehmen und sich zu Lehrkräften von Schulformen weiterzubilden, gegen die sie sich bewusst entschieden haben.

    Damit meine ich explizit keine körperlichen Beeinträchtigungen, sondern Förderbrdarfe LE/GE/EE.

    Zitat

    Dass die Beispiele des Föl- Handelns aus

    diesem Thread den Ansprüchen nicht genügen, ist natürlich auch klar. Auch hier ist ein anderes Professionalitätsverständnis notwendig.

    Nicht "auch hier", sondern "genau hier". Wenn man schon meint, Kinder, die den schulformentsprechenden Abschluss nicht erreichen können, inklusiv zu beschulen, dann ist es Aufgabe der Förderlehrkraft, das zu bewerkstelligen, nicht die Aufgabe der Regelschullehrkraft.

    Das sagt Hamburg:

    Also auch in Hamburg nicht untersagt.

    Versteh mich nicht falsch: natürlich ist Brandschutz wichtig. Es lässt sich aber mit wenig Aufwand ein vernünftiges Sicherheitsniveau herstellen und untersagt sind Schulübernachtungen auch nicht.

    Bei unserer örtlichen Grundschule wird bei solchen Events bspw. in der Turnhalle übernachtet. Die ist ebenerdig und hat über die gesamte Gebäudebreite leicht zu öffnende Türen. Vorher werden die Schüler (und die zur Aufsicht anwesenden Eltern) von der örtlichen freiwilligen Feuerwehr zum Verhalten im Brandfall geschult (finden die Kinder zudem super, dass die Feuerwehr in "voller Montur" in die Schule kommt). Die Übernachtung wird noch an die Feuerwehr gemeldet damit die im Notfall weiß, dass nicht nur zu löschen ist, sondern unter Umständen auch Menschen zu retten sind.

    Es gibt Anwesenheitslisten, Rauchen, Alkohol und offenes Feuer sind in den Schulgebäuden so oder so untersagt (darauf wird in der Schulung aber natürlich nochmal hingewiesen).

    Vom Brandschutzaspekt her hat sich hier noch niemand über solche Aktionen beschwert. Weder die Feuerwehr, noch Eltern, die selbst in der frewilligen Feuerwehr sind noch andere Eltern.

    Du misst dem Thema eine zu große Bedeutung zu.

    Ich rede vom Informatikstudium lehramtsorientiert ... immer noch! Und wenn du dir die Module angeschaut hast, siehst du, dass der Umgang mit Medien kein Thema ist. Auch in Bildungswissenschaften spielt das Thema eine eher untergeordnete Rolle lt. Aussage meine ehemaligen Politiklehrerin, die ebenfalls an der HU Berlin studiert hat.

    Hmmmm, ich habe schon öfter überlegt, warum man im Schulhaus nie Rauchmelder sieht, wie zu Hause. Ich dachte immer, die sind irgendwo "versteckt"... Kann es also sein, dass es sowas gar nicht gibt, weil es nur vorgeschrieben ist, wenn man dort schläft?

    Genau das

    Bei dir daheim sind Rauchmelder auch nur in den Räumen vorgesehen, in denen regelmäßige Menschen schlafen.

    Edit: Vorgesehen soll "vorgeschrieben" heißen. Angebracht werden können Rauchmelder natürlich überall.

    Schade, dass man hier über meine Antworten lacht, obwohl es Teil des Lehrplans ist.

    Zudem ist das Thema von großer Bedeutung.

    Lass dich von dem Lachen nicht irritieren.

    Für Informatik in der Sek I ist in Hessen der inhaltsbezogene Kompetenzbereich "Informatik, Mensch und Gesellschaft" im Kerncurriculum verankert. Dazu gehören auch Cybermobbing, Schutz persönlicher Daten und ähnliches.

    In der Oberstufe gibt es diesen Kompetenzbereich auch noch, er hat aber erheblich weniger Raum ein. Über den Einsatz von Technik wird aber weiterhin nachgedacht.

    Du unterrichtest aber Informatik schon als "richtiges" Fach, oder? Haben das alle SuS irgendwann mal oder gibt es das nur im Wahl(pflicht)bereich?

    Ja, tue ich.

    ITG ist informationstechnische Grundbildung. Das ist meistens in der fünften, sechsten und/oder siebten Klasse angesiedelt und ist eher EDV Unterricht. Ein bisschen spielerisches Programmieren ist manchmal auch dabei. Dafür gibt es außer in Bayern bisher meines Wissens keine Curricula, sodass sich die Umsetzung von Schule zu Schule unterscheidet. Der Grundgedanke ist aber, dass alle Schüler mindestens ein Schuljahr "ein bisschen was mit Computern" machen sollen

    In der achten/neunten Klasse gibt es Informatik als richtiges Fach im Wahlfplichtbereich.

    In der Oberstufe gibt es Informatik als richtiges Fach mit GK/LK.

    In welchem Umfang und welchen Klassenstufen ITG und Informatik angeboten werden, hängt von der Versorgung mit Lehrern und teilweise auch von der Ausstattung der Schule ab. Im Studium war ich im Praktikum an einer Gesamtschule, die weder ein ITG- noch ein Informatik-Angebot hatte. An meiner jetztigen Schule gibt es zwei Informatiklehrer und wir müssen uns alles aufteilen. ITG haben wir bisher nicht umgesetzt.

    "Sicher nicht" sollte es wohl heissen, 67 CP befähigen nicht zum selbständigen wissenschaftlichen arbeiten.

    In Hessen reichen 88 CP für die Promitionsberechtigung (davon 24 CP Didaktik, also nur 64 CP Fachwissenschaft).

    In verschiedenen Geisteswissenschaften kenne ich mehrere ehemalige Kommilitonen, die promovieren, in Informatik einen.

    An der HU kommt im Master noch Fachwissenschaft dazu, es bleibt also nicht bei den 67 CP.

    Nicht jeder, der Chemie studieren geht, hat zuvor schon ein eigenes Labor im Keller. Also eigentlich trifft das auf die meisten Chemiestudenten *nicht* zu. Man liest oft hier, dass das bei Informatik irgendwie so sein sollte. Glaube ich nicht.

    Ist auch nicht so. Schon mal programmiert zu haben, ist hilfreich, damit man im ersten Semester neben Mathe nicht auch noch Programmieren lernen muss. Zwingende Voraussetzung ist das natürlich nicht.

    Ansonsten gilt das, was für (fast) alle anderen Studiengänge gilt: Vorkenntnisse sind nicht wirklich relevant, von Anfang an dran bleiben ist wichtig.

    Einige meiner Schüler programmieren als Hobby, betreiben eigene Server, konfigurieren ihren PC selbst. Das ist so die Konkurrenz, auf die du triffst. Aber auch das heißt nicht, dass man einem Informatikstudium gewachsen ist, ich sage nur: Mathe.

    Konkurrenz? Im Informatik Studium konfiguriert man weder PCs noch betreibt man Server. Das sind nette Hobbies, einen Vorteil um Studium hat davon aber niemand.

    Mathe übersteht man auch. Algorithmentheorie ist anspruchsvoller.

    Tatsächlich ist an meiner Schulart die langfristige Vorbereitung der Jugendlichen auf die Berufswelt wichtig und wer mit Kapuze zum Bewerbungsgespräch erscheint, hat schlechte Karten. Dass beim hippen Startup der Chef mit Cap im Meeting sitzt, mag sein. Unsere Schüler orientieren sich meist aber in klassischere Ausbildungsberufe, wo die Personaler oft noch auf den Knigge pochen.

    Unterschiedliche Situationen erfordern unterschiedliche Kleidung. Schulunterricht ist kein Bewerbungsgespräch. Du machst dich als Lehrer unglaubwürdig, wenn du so irrationale Dinge kommuniziert.

    Was sind "klassischere Ausbildungsberufe"? In meinem alten Betrieb mit > 1000 Angestellten werden Azubis in den unterschiedlichsten Berufen ausgebildet, unter anderem Fachleute für Lagerlogistik, Kaufleute für Büromanagement und Fachinformatiker. Das Tragen von Mützen ist dort in (fast) allen Bereichen vollkommen in Ordnung. Sowohl für Azubis als auch für alle anderen Angestellten. Ausnahme sind Bereiche mit direktem Endkundenkontakt.

    Selbst (oder gerade) in DAX Konzernen interessiert sich kein Mensch dafür, wie die Angestellten gekleidet sind, solange die Kleidung sauber ist und keine Körperteile heraushängen.

    Wie der Bedarf nach Fächern aussieht, wenn du in 7+ Jahren fertig studiert und das Referendariat beendet hast, ist schlecht zu prognostizieren.

    In Berlin sind zur Zeit sowohl Informatik als auch WAT für Quereinsteiger offen, es besteht also ein größerer Bedarf, als durch grundständig ausgebildete Lehrkräfte bedient werden kann. Informatik und Englisch werden zur Zeit in Brandenburg verstärkt gesucht.

    Google mal nach Mangelfächer + Bundesland, Prognose Lehrer + Bundesland und ähnlichem. Dann findest du dazu verfügbare Informationen. Die sind nur leider nicht sehr ergiebig.

    Französisch ist als zweite Fremdsprache immerhin ein Hauptfach, auch, wenn (so mein letzter Kenntnisstand), die Anzahl der Schüler, die Französisch als zweite Fremdsprache wählt, eher rückläufig ist. Kommt Englisch für dich in Frage?

    Grundsätzlich ist die Kombination Informatik + Fremdsprache schön abwechslungsreich und auch der Bedarf in beiden Fächern ist recht stabil (für Englisch ist der Bedarf natürlich größer, als für Französisch; es studieren aber auch deutlich mehr Menschen Englisch als Französisch).

    Bei Informatik + WAT würde mich abschrecken, dass das beides Nebenfächer sind. Mit einer vollen Stelle (ca. 26 Unterrichtsstunden) kann es passieren, dass man in einem Schuljahr 13 unterschiedliche Kurse hat. Soviele Namen kann ich mir nicht merken.

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