Beiträge von Schmidt

    Also ich hätte selber in der freien Wirtschaft berufsbegleitend studieren können und hätte anschließend eine entsprechende Position bekommen. Das Angebot lag auf dem Tisch.

    Ja, man hat seine Karriereentscheidung selbst in der Hand. Wo steht etwas Gegenteiliges?

    Zitat

    Ich kenne aber auch im Schuldienst viele, die das Zeug hätten, in der Wirtschaft erfolgreich zu sein. Warum gehen wir davon aus, dass die meisten Lehrer nichts drauf haben?

    Wer behauptet, dass Lehrer "nichts drauf" hätten? Dass jemand ein guter Lehrer ist und sein Fach an der Schule gut vermitteln kann, ist aber keine Qualifikation, die in der freien Wirtschaft brauchbar ist. (Fast) niemand kann außerhalb der Schule oder von Ämtern etwas mit einem 50-jährigen Wirtschaftspädagogen aus der Schule oder einem Informatiklehrer anfangen. Den Schuldienst zu quittieren, um privat in der Erwachsenenbildung zu arbeiten ist nicht mal eine mittel gute Idee.

    Sorry,

    aber dafür, daß die Ehefrau gemäß dem tradierten Hausfrauenmodell ihren Job aufgibt, um dem verbeamteten Lehrer hinterherzuziehen, dafür reicht die Besoldung bei weitem nicht.

    Hm? Wo steht das? Gebildete Erwachsene mit Berufserfahrung können in der Regel im ganzen Bundesgebiet arbeiten. Dass bei einer Familie derjenige umzieht, für den es einfacher ist, ist doch, wenn es nitwendig ist, selbstverständlich. Bei meiner Frau und mir wäre ich das. Wenn man es gar nicht versucht, kann es auch nicht klappen. Vielleichr fängst du mal damit an, Versetzungsanträge zu stellen, statt dich abwimmeln zu lassen. Nur so ein Vorschlag.

    Deine Interpretation sagt mehr über dich aus, als über mich.

    Man merkt, daß Sie keine Ahnung von den Gegebenheiten an einem Berufskolleg haben. Ich empfehle Ihnen sich mit den ganzen berufsbildenden Fakulten auseinanderzusetzen, um festzustellen wie klein die Arbeitsmärkte bei einzelnen Fakulten sind. Denn ja, es gibt echt Fakulten, wo es in einem Jahr nur einen Absolventen in ganz NRW gibt und natürlich auch nur ganz wenige Stellen. Da ist dann Pendeln angesagt. Ich bin jedenfalls bei uns am Berufskolleg nicht allein, wenn es um einen Arbeitsweg von 100+ km geht (einfache Strecke). Gymnasien mit ihren immer gleichen Fakulten findet man an jeder Milchkanne, Berufsschulen aber, die Landesfachklassen (es gibt im ganzen Bundesland nur eine Berufsschule, die Azubis ausbilden kann) ausbilden, sind ganz dünn gesät. Von Bundesfachklassen (es gibt nur eine Berufsschule in ganz Deutschland, z.B. für Hörgeräte-Akustiker in Flensburg) bin ich da noch gar nicht angefangen.

    Und nein, zum Schulort umzuziehen sehen wir alle nicht als Option, weil die Ausbildung so lange dauert, daß man zwischendrin schon seine komplette Familienplanung abgeschlossen hat.

    Das weiß man doch alles vorher und nimmt es billigend in Kauf. Dann ist es unsinnig, sich dann darüber zu beklagen, dass der Weg so weit und so teuer ist und man ja eigentlich viel mehr verdienen müsste, obwohl man sich selbst für diese Belastung entschieden hat. Warum auch immer.

    Zumal es hier doch generell um Lehrämter geht, nicht nur um das für berufliche Schulen. Wenn es nur einen Absolventen pro Jahr und sehr wenige Stellen gibt, ist das nicht repräsentativ für den Beruf des Lehrers. Nicht mal für den Beruf des Lehrers an beruflichen Schulen.

    Keine Ahnung, wie lange du studiert hast, dass du ständig auf der Länge der Ausbildung rumreitest. 5 Jahre Studium und 1,5 Jahre Referendariat sind jetzt nicht so wahnsinnig lang, dass man mit der Familiengründung nicht noch warten könnte. Der Partner kann ja, wenn er nicht gerade ebenfalls Lehrer ist, in der Regel mit umziehen; die meisten Jobs kann man überall ausüben.

    Warum haben google, apple und co. wohl so komische Arbeitsbedingungen?

    Hm? Mir ist ein einziger ehemaliger Kommilitone bekannt, der die Skills hat, bei diesen UN zu arbeiten. Unter den Kollegen ist kein einziger. Es ist immer wieder interessant, mit wem sich Kollegen vergleichen. Es sind immer dijenigen, die ja in der freien Wirtschaft viel mehr verdienen. Dass das auf die meisten Menschen, auch ehemaligen Kommilitonen, die nicht Lehramt studiert haben, nicht zutrifft, wird ausgeblendet. Ganz zu schweigen davon, dass Lehrer spätestens nach ein paar Jahren an der Schule gar keine in der freien Wirtschaft verwertbaren Fähigkeiten mehr haben. Wenn ich die Geschichten der 50+ jährigen Kollegen höre, die tönen, wieviel sie in der freien Wirtschaft verdienen könnten, muss ich schon schmunzeln.

    Was augenscheinlich ja nicht genug ist, denn wäre die Bezahlung der Arbeitsmarktsituation angemessen, hätten wir keinen Lehrermangel. ;)

    Wir haben einen Lehrermangel, weil Universitäten nicht genug Studenten aufnehmen (können) und weil Studium und Referendariat zulange dauern und zuviele Stellen haben, an denen Menschen rausgeprüft werden (können) oder aufgeben.

    Das Einkommen hat damit wenig zu tun. Darüber sind sich Abiturienten, die das Lehramt wählen in der Regel gar nicht im Klaren. Zumal es mit einem Abschluss in Englisch und Französisch schwierig wäre einen Job zu finden, der 3300 Euro netto zum Einstieg im Beamtenverhältnis abwirft.

    Junge A13er sind in der Regel in der PKV und pendeln nicht täglich hunderte Kilometer. So schlimm ist es gar nicht, mit 26 3.300 Euro netto als Beamter zu verdienen.

    Zitat

    Der sozialistische Sockelbetrag ist eine reine Unverschämtheit.

    Der was?

    Wir müssen vom Gedanken "solange mir nichts weggenommen wird" wegkommen.

    Warum?

    Zitat

    Wir müssen sagen, "meine Arbeit wird angemessen honoriert und ich werde meinem hohen Bildungsstand und meiner hohen Verantwortung entsprechend bezahlt".

    Werde ich. 3.300 netto muss man in der freien Wirtschaft erstmal erreichen.

    Schön für dich, wenn dir das Geld reicht. Mir reicht es nicht

    Dann hättest du dir einen anderen Beruf aussuchen müssen. Ich empfehle auch, nicht täglich mehrere hundert Kilometer zur Arbeit zu fahren. Spart nicht nur Geld, sondern auch Lebenszeit.

    Zitat

    Wir haben während den Jahren des Studiums und sehr schlecht bezalhten Referendariats praktisch nichts verdient, wohingegen die unteren Lohngruppen im einfachen und mittleren Dienst schon in voller Besoldung standen. Diesen Rückstand im Lebenseinkommen will ich zumindest aufholen. Rücken die Besoldungsgruppen aber immer weiter zusammen, lohnt es sich nicht mehr zu studieren und den höheren Dienst anzustreben, dann fährt man mit einer Lehre und dem mittleren Dienst besser, weil man dann schon mit 21 Jahren in der vollen Besoldung steht. Hinzu kommt noch ein Risiko-Zuschlag, weil wir als Lehramts-Studenten ja das volle Risiko tragen nach bestandenem 2. Staatsexamen dann doch nicht eingestellt zu werden und somit 10 Jahre unseres Lebens in den Sand gesetzt haben. Es gibt praktisch ja keine alternativen Arbeitgeber

    Bisher hält das alles Menschen nicht davon ab, Lehramt zu studieren. Die Nachfrage nach Studienplätzen ist ungebrochen hoch.

    Was können andere Menschen denn dafür, dass du dich für diesen Weg entschieden hast?

    Kaufkraftbereinigt schon...irgendwie werden die Mehrausgaben ja gegenkompensiert...und wenn es durch fehlende adäquaten Anpassungen im gesamten Gehaltsgefüge passiert.

    Wir haben unser Auskommen und ich werde ausreichend besoldet. Mehr interessiert mich in dieser Hinsicht um ehrlich zu sein nicht. Wenn alle mindestens 10% mehr bekommen, manche aber überproportional viel mehr, sehe ich nicht, wo da der Schaden entsteht.

    Ob man eine anonyme Anfrage als gelungene Vermittlung versteht, mag man persönlich unterschiedlich werten.

    Was gibt es da zu werten? Zwischen Beteiligte zu vermitteln bedeutet, beide Seiten zu hören und bei einem Ausgleich zu unterstützen. Eine Beschwerde unreflektiert weiterzutragen kann gar kein Vermittel zwischen Beteiligten sein.

    Zitat

    Aber vor allem ist es der Wunsch der anonymen Lehrperson, das so zu machen.

    Und weiter?

    Zitat

    Können andere kindisch finden, daraus zu schließen, man wolle dem TE an den Karren fahren, gar 'eskalieren', ist aber freie, persönliche Interpretation und kein ungeschriebenes Gesetz.

    Du sollte nachlesen, was "eskalieren" bedeutet. Das ist kein negativer Begriff.

    Das Einzige, was man in meinen Augen den Verantwortlichen hier wirklich vorhalten kann, ist der schleppende bis nicht vorhandene Ausbau der Stromtrassen, die sehr einseitige energetische Abhängigkeit (wobei auch die aktuelle Regierung bis zum Ukraine-Krieg russisches Erdgas noch als wesentliche Brückenenergie ansah), den überhasteten Atomausstieg, den überhasteten Kohleausstieg sowie die mangelnde Forschung im Bereich Wasserstoff und sonstige Speichertechnologie.

    Na wenns nur das ist.

    Manchmal haben Kollegen eben schlechte Erfahrungen aus vorherigen Kontakten mit Schulleitungen, entweder an der aktuellen Schule oder an vorherigen. Dann kann es schon sein, dass sie "gebrannte Kinder" sind, obwohl sie den konkreten Kollegen noch gar nicht so kennen.

    Wenn man jemanden nicht kennt, kann man keine Aussagen über dessen Persönlichkeit treffen. Es sind doch nicht automatisch alle Menschen in der / in einer Schulleitung gleich. Menschen sind Individuen und als solche muss man ihnen entgegentreten. Es sind auch nicht alle Mitglieder der Schulleitung Kriminelle, weil mal einer in die Kasse gegriffen hat.

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    Ehrlich gesagt sehe ich jetzt auch nicht, dass so ein Gespräch mit dem PR gleich eine Eskalationsstufe sein muss.

    Ist es aber. Probleme klärt man im ersten Schritt persönlich und nicht über Dritte. Das erwarte ich von Erwachsenen.

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    Das kann auch einfach der Versuch sein, eine Unstimmigkeit zu klären, bevor sie zum Problem wird. Ja, es wäre stilvoller, das selbst zu machen, aber besser über den PR als wenn das Problem aus falscher Scheu gar nicht angesprochen wird.

    Hm? Wenn es ein Problem gibt oder ich einen Grund zur Beschwerde habe, spreche ich mit der betreffenden Person. Wie kommst du auf die Idee, dass man das Problem dann gar nicht anspricht?

    Zitat

    Dass man ein Auftreten des PRs gleich als Eskalationsstufe versteht, kann auch ein Zeichen dafür sein, dass man mit dem Begriff "vertrauensvolle Zusammenarbeit" nicht viel anfangen kann

    Natürlich ist das eine Eskalation. Was denn sonst? Und wieso soll das persönliche klären von Problemen nicht "vertrauensvoll" sein? Natürlich arbeite ich "vertrauensvoll" mit meiner Schulleitung zusammen. Wenn es hier Grund zur Klage gibt, spreche ich direkt mit den betreffenden Vorgesetzten. Das habe ich in jedem anderen Betrieb auch so gemacht. Erst, wenn das Problem so nicht zu klären ist, ist es hilfreich, den Lehrerrat einzuschalten.

    Der Personalrat hat mich kurz nach Übernahme meiner Aufgaben aufgefordert, mein Mittagessen nicht mehr mit allen anderen gemeinsam im Lehrerzimmer einzunehmen (eine Begründung war, dass das unappetitlich sei).

    "Unappetitlich"? Sachen gibts. Ich hoffe, dass du der Aufforderung nicht nachgekommen bist.

    Zitat

    Seither bin ich auch innerlich distanzierter und misstrauischer geworden. Was traurig ist, weil ich im Kollegium viele Freunde hatte. Das ist jetzt alles nicht mehr.

    Hm? Das passt nicht zusammen. Freunde oder generell Menschen, mit denen man auf freundschaftlicher Ebene zusammenarbeitet, verhalten sich nicht so. Vollkommen egal, ob du ihnen gegenüber nun weisungsbefugt bist. Siehs positiv: so zeigt sich wenigstens, was für ein Pack diese Menschen wirklich sind.

    Ich kann nur für mich sprechen: gebranntes Kind scheut Feuer. Das hat eben gerade nichts mit dir als Mensch zu tun, wir kennen uns hier alle nicht, sondern mit deiner Rolle und das ist schlicht sachlich. Wenn es einen Lehrerrat gibt, darf man dessen Dienste in Anspruch nehmen.

    Unter Erwachsenen, klärt man Probleme erstmal untereinander. Wenn ich ein Problem mit einem Vorgesetzen habe, dann spreche ich ihn darauf an. Kenne ich ihn (noch) nicht, nehme ich sicherheitshalber einen Kollegen mit. Wenn es dabei nicht zu einer Lösung kommt, kann ich entscheiden, ob ich die Angelegenheit zum Personalrat/Lehrerrat/Whateverrat eskaliere oder es auf sich beruhen lasse.

    Es gibt überhaupt keinen Grund, direkt eine Beschwerde beim Lehrerrat zu machen. Was soll das bringen? Das ist eine emotionale Reaktion, die nicht zu einer Problemlösung beiträgt.

    Ein "gebranntes Kind" gibt es im beschriebenen Szenario nicht. Bolzbold ist erst seit kurzem in seiner neuen Funktion an der Schule. Dass der betreffende Kollege bereits negative Erfahrungen mit ihm gemacht hat, bezweifle ich.

    Warum hängt sich das Gespräch eigentlich am A12er-Sold auf, dass das soweit in Ordnung ist, sollte klar sein. Vor allem besteht doch gerade im Lehrerberuf keine Ungleichbehandlung zwischen Frauen und Männern.

    Es besteht generell keine Ungleichbehandlung von Frauen und Männern bezüglich des Einkommens.

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    Das Problem ist das Mantra, an der offensichtlich bestehenden Ungleichheit (z.B. Altersarmut) seien Frauen selbst Schuld.

    Die Frauen, die jetzt unter Altersarmut leiden, sind nicht "selbst daran schuld". Wer jetzt in Rente ist, ist Baujahr 1955 oder früher, hat also überwiegend in einer Zeit gelebt, in der Frauen massiv benachteiligt waren und in der es schon einer Rechtfertigung bedurfte, wenn eine Frau nach der Hochzeit arbeiten wollte. Frauen wie meine Schwiegermutter, die ihre Familie trotz Ehemann alleine versorgt hat, hatten selbst als Beamte mit Benachteiligungen zu kämpfen.

    Das war eben eine andere Zeit.

    Zitat

    Frauen müssten ja nicht in der Pflege oder in der Kita arbeiten, wenn man da schlecht verdient', ist keine Lösung für die schlechte Bezahlung in diesen Berufen.

    Hat das jemand behauptet? Es geht hier um die individuelle Ebene. Jeder Mensch muss für sich einen passenden Beruf wählen.

    Die Erzieher Ausbildung dauert ohne Abi 5 Jahre und wird (je nach Bundesland und Glück) nicht bezahlt. Weil sich dafür langsam aber sicher nicht mehr genug Leute finden, ändert sich das Schritt für Schritt.

    Das Problem in der Pflege ist nicht das Einkommen. Das ist durchaus ordentlich und kann durch Zusatzqualifikationen deutlich steigen. Das Problem sind die Arbeitsbedingungen.

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    Frauen müssten ja nur ihre Männer erziehen, damit diese auch an die Kieferorthopädentermine ihrer Töchter und das Balletttraining ihrer Söhne denken', ist in vielen Familien ja gerade so, die Frage ist, warum es immer noch so sein muss.

    Weil die für die Erziehung der heutigen Elterngeneration zuständigen Frauen das so wollten. Wenn Mütter, Großmütter, Erzieherinnen und Lehrerinnen weibliche Kinder anders erziehen, als männliche, dann kommt das dabei raus. Dazu gibt es immer wieder Untersuchungen. Mädchen müssen früher und mehr im Haushalt helfen, bei Mädchen werden "häusliche" Eigenschaften wie Sanftheit und Umgänglichkeit stärker gefördert, als Selbstbewusstsein und Mut usw. usf. Natürlich setzt sich das bei Erwachsenen weiter fort. Das ist keine Bösartigkeit von Männern, sondern einfach der unterschiedlichen Erziehung geschuldet. Das heißt aber nicht, dass Männer das nicht lernen können bzw. eine gerechte Aufgabenverteilung durch eine vernünftige, gemeinsame Planung nicht erreicht werden kann. Man muss halt nur miteinander reden.

    Zitat

    Frage an die Lehrkräfte Berufsbildender Schulen: ihr habt doch regelmäßig mit Azubis zu tun. Sind sich die jungen Männer und Frauen bewusst, was sie später verdienen werden, was Teilzeit für die Rente bedeutet und wie man dafür sorgt, dass alleinerziehen nicht den finanziellen Ruin bedeutet? Ich glaube nicht, dass darüber irgendeine 16-Jährige nachdenken mag und dann bewusst noch in einen anderen, männlich dominierten Berufszweig wechselt, aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren.

    Ich bin zwar nicht an beruflichen Schulen, aber meine Abiturienten wissen schon sehr genau, das Geld verdienen wichtig ist. Allerdings sind es die jungen Männer, die bewusst Studiengänge oder Ausbildungen wählen, in denen es ein gutes Verdienstpotential gibt, während die jungen Frauen häufiger ausschließlich nach Interesse wählen weil sie "ja so wie so weniger verdienen als Männer und sich dann später um die Kinder kümmern".

    Natürlich nur tendenziell. Es gibt auch bei den Jungs einige, die sich kaum Gedanken um irgendetwas machen und bei den Mädels einige, die sehr karriereorientiert sind und entsprechende Bildungswege wählen.

    Mit 16 sind die meisten noch nicht soweit. Eine Ausbildung, egal welche, ist aber keine Sackgasse. Wer mit 16 "falsch" wählt, kann mit 20 immernoch etwas anderes machen. Eine weitere Ausbildung, studieren, Selbstständigkeit. Das deutsche System ist an dieser Stelle sehr durchlässig.

    "irgendwas anderes" ist häufig ein Übergangssystem an der BBS bspw. die BF1 und BF2, die im ersten Jahr (BF1) der Vertiefung der Berufsreife dient (was die Chancen auf eine Ausbildung verbessert) und im zweiten Jahr (BF2, Versetzung nur unter Bedingungen) dann zur mittleren Reife.

    Was wichtig ist: Mit HS-Abschluss kann man recht einfach während der Ausbildung den RS-Abschluss machen.

    Das ist wahr. Zumal es häufig (nicht immer) nicht unbedingt daran scheiter, dass nur ein Hauptschulabschluss vorhanden ist, sondern, dass es an anderer Stelle mangelt. Schlechte Bewerbung, (noch) unrealistische Zielberufe, große Defizite in Mathe und Deutsch.

    Für Abiturienten ist interessanterweise ein Studium oft auch eine Ausbildungsqualifikation. Unzählige Kommilitonen aus geisteswissenschaftlichen Fächern (kein Lehramt) haben keinen Ausbildungsplatz bekommen, deshalb angefangen zu studieren und nach dem Bachelor dann noch die eigentliche Wunschausbildung bekommen. In den Wirtschaftswissenschaften sitzen mittlerweile teilweise Leute mit Bachelor auf denselben Stellen, wie Leute mit kaufmännischer Ausbildung.

    Nein mein Bruttogehalt ist nach 31 Dienstjahren bei 52000€.

    Das des Elektrikers auch. Laut der Tabelle. Wie lange der schon arbeitet, weiß ich nicht.

    Ach, du Arme. Du bekommst nur 3.300 Euro netto. Puh, das ist ja nur knapp über der Armutsgrenze. Hast du dir schon eine Berechtigungskarte für die Tafel geholt? Ein Netto-Haushaltseinkommen von über 6.000 Euro ist kaum zumutbar, da hast du schon Recht.

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