Beiträge von Schmidt

    Wenn du Latein und Französisch streichst und dafür Mathematik, Englisch, Informationstechnik, Wirtschaftslehre und Technik hinzufügst, ist das der Fächerkanon, den ich seit Jahren von Grundschule bis Klasse 10 unterrichte. Dabei bin ich nicht alleine und es haben und hatten eine Menge Schüler davon profitiert, weil ich in der Regel Fächer übergreifend unterrichte. Studiert habe ich Mathematik und Kunst, den Fachlehrer für Technik und Wirtschaftslehre/Informationstechnik nachqualifiziert.

    Jaja, die "Universalgelehrten". ;) So einen haben wir auch im Kollegium.

    Du meinst, es macht nen nennenswerten Unterschied, ob ich jemanden mit 130 oder mit 145 km/h zu Klump fahre?

    In der Regel befinden sich keine Menschen außerhalb ihres Fahrzeugs, wenn eine Geschwindigkeit von 120/130 km/h vorgeschrieben ist. Das mit dem zu Klump fahren sehe ich dabei eher nicht.

    Dass sich auf unseren Straßen besonders viele oder gefährliche Unfälle ereignen, bei denen der Verursacher 120/130 und auch ansonsten an die Witterung und die Verkehrslage angepasst fährt, wäre mir neu.

    Aber ein Teil des Lehramtsstudiums bleiben die Erziehungswissenschaften, die man schon absolviert hat, und ein anderer Teil kann Didaktik sein, die sich sicherlich auch bei etlichen Fächern gegenseitig deckt oder ergänzt. Darauf kann man aufbauen.

    Ohne Fachwissenschaft kann man nichts unterrichten. Da helfen auch Pädagogik, Bildingswissenschaften und fachfremde Didaktik nichts. Für Informatik, Englisch und Politik&Wirtschaft war das fachwissenschaftliche Studium absolut notwendig. Ohne wäre nichtmal in der fünften bzw. achten Klasse ein vernünftiger Unterricht möglich gewesen. Sicher kann man sich vorne hinstellen und irgendetwas machen, was man gerade so in irgendeinem Buch gelesen hat und bei jeder Frage erstmal selbst irgendwo nachlesen. Das ist dann eben schlechter Unterricht.

    Für mich ist es ein Unterschied, ob man nicht studiert hat oder ein abgeschlossenes Studium im Lehramt hat. Man ist mehr als Studienfächer, hat mehrere Disziplinen belegt und mehrere Abschlüsse abgelegt, man weiß also, wie man sich Wissen aneignen kann und sollte Studierenden mit 18 oder 20 darin voraus sein.

    Dabei hat man auch festgestellt, dass Studieren Zeit in Anspruch nimmt und Lern- und Verinnerlichungsprozesse auch nicht von heute auf morgen stattfinden.

    Zitat

    Fraglich bleibt, wie viele Inhalte des Faches oder einer anderen Schulform man dazu lernen muss. Wie viele CP sind der allgemeinen Bildung geschuldet, wie viele braucht man, um fachliche Herangehensweisen zu verstehen und zu üben und wie viele gehen auf die tatsächlichen Inhalte, die immer auch exemplarisch ausgewählt sind?

    Für die Fächer, die ich studiert habe, ist gar nichts der Allgemeinbildung geschuldet. Welche Inhalte eines universitären Biologie, Chemie, Anglistik Studiums sind Inhalte, die man der Allgemeinbildung zuordnet? Dass ja schon jeder allgemeingebildete Mensch irgendwie Bio oder Deutsch unterrichten kann, wenn er vielleicht noch zwei oder drei Bücher liest, ist eine Ansicht, die ich eher von Menschen kenne, die gar keine Vorstellung davon haben, was man als Lehrer eigentlich macht. Und die sich selbst gerne überschätzen.

    Zitat

    Wie viele neue Aufgaben kommen nach 10, 20 oder auch 40 Jahren in der Schule noch hinzu?

    Wie viele Inhalte kommen in den Fächern hinzu, die man vor 20 Jahren noch gar nicht lernen konnte?

    Man bleibt doch nicht stehen bei dem, was man im Studium belegt hat.

    Richtig

    Neues Wissen in bereits vorhandene, universitäre Bilding zu integrieren, gehört zu meinen Aufgaben. Ein fachwissenschaftliches Studium in meiner Freizeit nachzuholen, gehört nicht dazu.

    Zitat

    Und wer sagt an welcher Stelle und aus welchen Gründen:“Das kann ich nicht, das habe ich nicht studiert.“?

    Das sagen in der Regel Menschen, die sich nicht einbilden, alles sofort zu können, weil sie irgendetwas studiert haben. Das Aneignen von Wissen und Fähigkeiten erfordert viel Zeit. Wenn ich dafür mindestens ein halbes, eher ein ganzes Jahr bezahlt freigestellt werde, gerne.

    Das habe ich auch nicht geschrieben,

    wer als Lehrkraft nach der Handreichung vorgeht, wird selbst im studierten Fach scheitern.

    Und wer sein Fach nicht studiert oder wenigstens hunderte bis tausende Studen intensiven Selbststudiums hinter sich hat, wird ebenfalls scheitern.

    Zu Bildung gehört es auch, sich selbst realistisch einzuschätzen und anzuerkennen, dass man viele Dinge nicht oder nicht (annähernd) gut genug kann.

    Und freilich geht es in der Mathematik um richtige Modellbildung. Sonst könnte man sich alle Textaufgaben sparen.

    In der Aufgabe geht es nicht um Modellbildung, sondern darum, Zahlen aus Tabellen abzulesen. Dass mit irgendeinem "anwendungsbezogenen" Nonsens abgelenkt wird, ist schlecht. Zu erkennen, was eigentlich die Aufgabe ist und was nur meht oder weniger sinnvolles Beiwerk, gehört aber auch zu den Fähigkeiten, die ich bei meinen Schülern fördere. Das ist auch im Studium und im Arbeitsleben eine hilfreiche Fähigkeit.

    Du hast den Frauenförderplan aber scheinbar auch nicht gelesen, denn in allen Regelungen ist eben nicht wörtlich von Frauen die Rede, sondern Personen, Betroffenen usw. und ein noch besseres Beispiel ist dann der Punkt:

    Ne, habe ich nicht. Ich bin keine Frau.

    Warum heißt der Plan "Frauenförderplan" wenn damit angeblich alle gemeint sein sollen? Und warum müssen Frauen in einem System, in dem sie deutlich in der Überzahl sind, überhaupt besonders gefördert werden? Ich weiß, dass du das nicht zu verantworten hast, man muss offensichtlichen Sexismus aber nicht auch noch verteidigen.

    Zitat

    Damit sind ja wohl eindeutig beide Geschlechter benannt.

    Du meinst alle Geschlechter. Divers ist sogar formal mittlerweile ein anerkanntes Geschlecht.

    Aber ja, es gibt auch Lehrkräfte, die nur ihre Fächer studieren, nicht links und rechts gucken (wollen), sich auf das berufen, was sie (nicht) im Studium hatten und jegliches Einarbeiten ablehnen.

    Ich habe mehrere Abschlüsse in unterschiedlichen Fächern, habe viele verschiedene Fächer studiert und mache das auch jetzt noch nebenbei. Trotzdem ist niemandem geholfen, wenn ich Biologie, Chemie, Erdkunde, Latein, Französisch, Religion, Kunst oder Musik unterrichten soll. Genausowenig hätte jemand etwas davon, wenn ich DaZ oder Deutsch an der Grundschule unterrichten sollte. Es hat einen Grund, dass Lehrer ihre Fächer studieren.

    Unterrichten ist etwas mehr, als aus dem Lehrbuch vorzulesen und erfordert auch etwas mehr Sachkenntnis, als mal eben drei Bücher zu lesen. Die 1500 bis 3000 Stunden eines fachwissenschaftlichen Studienanteils (inklusive Didaktik) im Lehramt muss man erstmal nachholen.

    Kann ich für ein Fach gerne machen, dann aber mit (teilweiser) Freistellung und bei voller Bezahlung. Das dauert dann nur nebenberuflich mindestens ein Jahr.

    Ich denke, es ist wie sonst andereherzm auch:

    Also abgesehen davon, dass Susanna dafür nun wirklich keine Verantwortung trägt, ist das Vorgehen doch in anderen Kontexten garnicht so ungewöhnlich: sollen sich die Männer halt mit angesprochen fühlen.

    Warum muss man erwachsenen Akademikern eigentlich erklären, dass der gefühlte Ausschluss im generischen Plural nicht dasselbe ist, wie ein realer Ausschluss durch die Wahl des Wortes "Frau" und die Ausgabe von Informationen ausschließlich an Frauen?

    Tip: Wenn irgendwo die Rede von Männern ist, sind damit nicht Frauen oder Diverse gemeint.

    Weil es in Berlin nur eine Frauenvertretung und keine Gleichstellungsbeauftragten in den Schulen bisher gibt.

    Der Frauenförderplan heißt ja auch Frauenförderplan obwohl er genau das genannte fördern soll und somit auch auf Männer angewandt wird.

    Außerdem hat doch jeder Mann darauf auch Zugriff, wenn es in den Schulen aushängt.

    Ein Frauenförderplan fördert dem Namen nach Frauen. In NRW heißt das Ding Gleichstellungsplan. Die jeweiligen Ziele sind offensichtlich.

    Wie kommst du denn schon wieder darauf, wie gesagt gibt es diverse Leute, die keinem Reinigungsunternehmen angeschlossen sind bzw. wenn ein "Ein-Personen"-Betrieb sind und damit diverse Vorteile hat.

    Gibt es bei uns nicht. In Berlin ist mal wieder alles anders.

    Zitat

    Mal abgesehen für die Vorteile für mich als Auftraggeber, dass ich eben 20% der Kosten über die Steuer zurück bekomme.

    Dafür zahlt man entsprechend mehr.

    Das habe ich doch auch gesagt, wo liegt also dein Problem?!?

    Du sagtest

    Ja, es wird in der Regel auf alle Teilzeitkräfte angewendet, ist aber offiziell zur Gleichberechtigung und von Vereinbarkeit Familie und Beruf von der Frauenvertretung gemacht.

    Und die Information bekommt jede Frau, egal ob Vollzeit oder Teilzeit und sie hängt in den Schulen aus.

    Wenn es der Gleichberechtigung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf dient, warum bekommen dann nur Frauen die Broschüre?

    und du siehst keine Grenze zur Rumänin, die jeden Samstag für 2 Stunden zum Putzen kommt und dafür 30 Euro hingelegt bekommt?

    Die meisten Putzkräfte in meiner Gegend sind Deutsche.

    Wenn die Person 30 Euro für zwei Stunden Arbeit bekommt, haben alle etwas davon.

    Die Bude ist sauber, die Putzkraft hat mit wenig Aufwand 30 Euro in der Tasche, der Beauftrager hat keinen Aufwand und keine zusätzlichen Kosten, die 30 Euro werden in Konsum umgesetzt.

    Die Alternative ist, eine Putzkraft über ein Reinigungsunternehmen zu beauftragen. Diese kann man sich dann nicht aussuchen, die Putzkraft verdient weniger, der Einsatz ist teurer für den Auftraggeber, die Putzkraft hat keine Vorteile.

    Was ist eigentlich, wenn die Nachbarin zum Putzen kommt? Oder die Nichte? Ohne Geld ist es moralisch ok, wenn man sie bezahlt, ist es moralisch verwerflich? Woher kommt der Glaube, dass Geld verdienen schmutzig und moralisch schlecht ist? Von der rechtlichen Perspektive spreche ich hier nicht.

    Sicher ist das schwarz Beschäftigen von Arbeitskräften nicht legal. Aber daraus ein Ausbeuten von Geringverdienern machen zu wollen, ist fern ab von der Realität.

    Und 15 000 Euro, die ich nicht selber im Notfall übernehmen kann (z. B. Malerarbeiten) und sofort durchgeführt werden müssen, sind vielleicht auch sicherheitsrelevant? Garantie?

    Was ist an Malerarbeiten sicherheitsrelevant? Mann kauft Farbe/Tapete/Kleister und der Azubi im dritten Lehrjahr/der Onkel vom Nachbarn kommt nach der Arbeit vorbei und tapeziert/streicht um damit sein Gehalt/die Rente aufzubessern.

    Zitat

    Ich frage mich, warum ihr so sicher seid, nicht erpresst zu werden? (Ich las gestern, wenn Sozialabgaben betroffen sind, beträgt die Verjährung 35 Jahre (30 + 5).) Vielleicht wird der Handwerker von jemandem erpresst und nimmt Zuflucht zur Selbstanzeige oder bekommt plötzlich einen "moralischen"?

    Gibt es dafür belegbare Fälle? Auf die Steuernachzahlung hat sicher kein Handwerker Lust.

    Zitat

    Auf jeden Fall betrüge ich nicht. Das wissen und schätzen meine Mitmenschen. Sie schätzen meine Ehrlichkeit, vertrauen mir, für mich absolut wichtig.

    Was hat das mit Schwarzarbeit zu tun?

    Zitat

    Und wenn ich davon erfahre, stößt es mich so ab, dass jede Freundschaft beendet wäre. Das Vertrauen wäre weg. (Und ja, dieser Thread ist auch für mich eine Offenbarung.)

    Dann ist deine Freundschaft nicht viel wert.

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    Reagiert ihr genauso gelassen, wenn eure Freunde, Kinder, Handwerker euch betrügen, weil ihre Moral genauso flexibel ist?

    Wenn andere Menschen Schwarzarbeit beauftragen, betrügen sie damit nicht mich.

    Zitat

    Ich erkläre meinen Schülerinnen und Schülern immer, wie wichtig ihr "guter Name" ist, wenn sie mich anlügen wollen.

    Wenn dir Menschen offen davon erzählen, dass sie für ihr Kind einen Schüler zur Nachhilfe im Haus haben (den sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht angemeldet haben) oder der Sohn vom Nachbar den Rasen für einen 20er mitmäht, dann lügen sie dich ja gerade nicht an.

    Ich werde meinen Master auch fertig machen und anschließend auch fürs Ref bewerben. Allerdings fange ich nun parallel (da der Master ja fast rum ist und ich Februar 25 nicht mit dem Ref beginnen kann, weil ich kein U1 Kind in eine Betreuung geben möchte) ein Fernstudium an der Fernuni Hagen an und schaue einfach mal, was sich damit so ergibt und ob sich was ergibt.

    Informatik an der FernUni Hagen ist kein schlechter Informatik Studiengang, ergo, keine schlechte Wahl. Viel Erfolg dabei und alles Gute für deine Familie.

    sie suchte sich einen Halbtagsjob und oh Wunder, somit war sie plötzlich aus dem Bürgergeldbezug sogar raus und hatte mehr als vorher.

    Mit Halbtagsjob 1800+ Euro netto zu verdienen ist schon eine Hausnummer. Was hat sie denn gearbeitet, dass sie soviel verdient hat?

    (Bürgergeld für zwei sind rund 900 Euro, plus Miete, Heizung, Klassenfahrten etc. nochmal 900 Euro pro Monat. Keine Kritik an der Höhe, nur eine Feststellung)

    Verrückterweise möchten einige Menschen lieber 2 Euro mehr die Stunde als einen Beitrag in die Rente. (Nein, auf kurze Sicht nachvollziehbar).

    Auch auf lange Sicht ist das nachvollziehbar. Aus der Rente bekommen schon Menschen, die jetzt zu Mindestlohn Vollzeit arbeiten so wenig heraus, dass sie mit Bürgergeld aufstocken müssen. Ich kann jeden Geringverdiener verstehen, der nicht in das System einzahlen will, aus dem er im Endeffekt nichts herausbekommt.

    Was rechnest du dann weiter oben vor? Entweder du hast 270 CP in der Informatik oder du hast keinen fachwissenschaftlichen Master.

    Es geht um das Lehramtsstudium, mit dem die meisten Menschen ins Lehramt kommen. Es geht nicht um mich.

    Das fachwissenschaftliche Studium für den Master hat übrigens insgesamt einen Umfang von 300 CP (10 Semester). Davon sind aber nur ca. 255 CP Informatik. Hinzu kommt ein Nebenfach.

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