Beiträge von Schmidt

    Ein Tag nach dem Tod der Queen macht kein Geschichtslehrer das Alte Ägypten, da geht es dann um Englands Monarchie.

    Darüber haben wir im Englisch Unterricht gesprochen. Die Kollegen aus der Geschichte hatten damit gar nichts am Hut.

    Aber bei euch ist ja einiges anders. Mit 120-minütigen Doppelstunden spricht man vielleicht auch in der Berufsschule über die britische Monarchie.

    Das Stöckchen, das ich hinhalte ist tatsächlich die Gleichbehandlung von Männern und Frauen in Sachen Fußballhype.

    Ja, sicher.

    Deine Schule, an der Doppelstunden 120 Minuten dauern, exakt von 10:30 Uhr bis 12:30 Uhr gehen und an der alle Klassen, egal ob Berufliches Gymnasium, Berufsgrundbildungsjahr oder Berufsschule ausgerechnet heute eine Doppelstunde (120 Minuten) zu den Themen "Gleichberechtigung, Kopftuch, Marokko usw.", ist schon etwas ganz Besonderes.

    Unbezahlt nicht, aber Überstunden sind keine Seltenheit

    Bei Ingenieuren nicht. Ich habe eine Aufstockung auf 40h bekommen, weil ich sonst viel zu viele Stunden auf dem Konto gehabt hätte. Das Gleitzeitkonto war trotzdem voll.

    Ist vielleicht je nach Betrieb unterschiedlich. Wie gesagt, bei den Informatikern und Elektroingenieuren, die ich in IGM kenne, werden nach ein paar Mal 60-Stunden-Woche dann eben drei Monate am Stück abgefeiert oder auf unbestimmte Zeit nur 3,5 oder 4 Tage pro Woche gearbeitet.

    Wenn die Samstage keine Schultage mehr sind, dann sind für 4 Wochen Ferien 5x4=20 Ferientage verbraucht.

    Sind aber wie bei euch die Samstage noch Schultage, dann sind eben 5,5x4=22 Ferientage für 4 Wochen Ferien verbraucht.

    Zwei Wochen Ferien sind 14 freie Tage.

    Ob da Feiertage drin sind oder Samstage mitzählen, ist dabei doch unerheblich.

    Auf was willst du eigentlich hinaus?

    Ich finde es gut, wenn Mädchen sich für Fußball (oder Sport generell) begeistern und dort weibliche Idole haben, aber Frauen- und Männerfußball so 1:1 zu vergleichen, halte ich für schwierig - also aus rein sportlicher Perspektive.

    Selbst, wenn das wirklich schwierig wäre: wo ist der Zusammenhang?

    Darf man.

    Sonst müsste sicher sehr viel mehr Sportunterricht ausfallen.

    Wir haben seit 10 Jahren Lehrkräftemangel, was denkst du, wie sehr man dann nach Fakultas gewichtet?

    Bei uns darf man das eben nicht. Wer in der Sporthalle eigenverantwortlich Unterricht macht, muss Sport studieren, studiert haben oder einen Übungsleiterschein haben. Das klappt gut, es haben ja genug Leute bspw. einen Übungsleiterschein für Fußball und Sport ist nicht gerade ein Mangelfach.

    Beim Schwimmunterricht muss auch ein Rettungsschwimmer anwesend sein. Das ist auch unproblematisch, da Sport Studenten den im Grundstudium erwerben müssen.

    Ist es in Sport und Kunst nicht auch so?

    Wer in Sport wenig Ahnung hat, wird Sportspiele in Klasse 1+2 einsetzen und um gefährliche Geräte einen Bogen machen.

    Darf man bei euch Sport unterrichten, wenn man es nicht studiert oder nicht wenigstens einen Übungsleiterschein hat? Bei uns ist das strengstens untersagt. Musik und Kunst sind fachfremd unproblematisch.

    Ich lese die Postings des TE gar nicht so negativ. Er ist bundesweit flexibel und versucht herauszufinden, wo er die besten Arbeitsbedingungen vorfindet - absolut nachvollziehbar und verständlich. Allein die Deputatsstunden unterscheiden sich ja schon zwischen den Bundesländern, ebenso wie Gehaltstabellen. Da lohnt ein Abgleich.

    Zu faul zum googlen zu sein ist schon mal kein guter Start.

    Es ist glaube ich ein Unterschied, ob Du als FacharbEiter tätig bist, oder als Ingenieur in der Entwicklung, wo dann zeitnah Ergebnisse erwartet werden, oder?

    Jein

    Der Facharbeiter sammelt in der Regel gar keine Mehrarbeit, weil der strikt nach Schicht arbeitet. Ingenieure, können punktuell Mehtarbeit sammeln, diese aber wieder abfeiern. Wir gesagt: dann hat man auch mal drei Monate am Stück frei.

    Schmidt

    Die 35 h Woche dürfte aber auch nur auf dem Papier stehen. Hier geht es um Umsatz und da kennen die Chefs keine Gnade. Die Vorhaltung ist, so glaube ich, nicht ganz fair.

    In IGM Betrieben wird sich strikt an die 35-Stunden-Woche gehalten. Ja, punktuell ist es stressig und es wird mehr gearbeitet, das wird aber 100% durch Freizeit wieder ausgeglichen. Einer meiner Freunde arbeitet bei der Conti und hatte jetzt durch angefallene Mehrarbeit drei Monate am Stück frei. Auch ehemalige Kommilitonen, die in IGM Betrieben gelandet sind (und nicht/noch nicht im AT Bereich sind), berichten ähnliches.

    Ja, ich lese da aufrichtiges Interesse eines potenziellen Kollegen heraus, der für seinen neuen Berufsweg auch einiges auf sich nehmen würde. Da muss man nicht das Haar in der Suppe suchen.

    "Ich habe an einer renommierten Uni studiert, dann war mir aber die 35-Stunden-Woche im IGM (also mit vollem Überstunden-Zeitausgleich) zu anstengend. Deshalb will ich jetzt Lehrer werden. Wo habe ich da denn am allerwenigsten zu tun?"

    Muss ich jetzt ernsthaft genauer erläutern, warum private Tätigkeiten am Arbeitplatz nichts zu suchen haben? Von arbeitsrechtlicher Seite gibt es hierzu natürlich auch bereits Urteile, so hatte das ArbG Köln zum Beispiel 2018 eine Abmahnung eines Ford-Mitarbeiters für rechtmäßig erklärt, der nur kurz mit einem anderen Mitarbeiter auf einem Dienstgerät ein Fußballspiel anschaute.

    Der Sachverhalt hat nur mit der beschriebenen Situation als Lehrer nichts zu tun. Wenn ein Maschinenführer seine Maschine nicht beaufsichtigt, sondern stattdessen mit einem Kollegen Fußball schaut (wie im von dir angegebenen Fall) dann ist es durchaus vertretbar, das als Verletzung der arbeitsvertraglichen Pflichten zu sehen. Vergleichbar wäre es, wenn ein Lehrer seine Klasse unbeaufsichtigt lässt, um mit einem Kollegen im Lehrerzimmer Fußball zu schauen, oder die Klasse machen lässt, was sie wollrn, weil er vorne sitzt und auf seinem Handy Fußball schaut.

    (Für Interessierte: https://openjur.de/u/969067.html)

    Wie genau die Dienstpflicht/arbeitsvertraglichen Pflichten verletzt sein sollen, wenn ein Lehrer mit seiner Klasse an einem gesellschaftlichen Ereignis in Form einer Fußball WM teilnimmt, indem er Spiele in der Klasse zusammen ansieht, sehe ich nicht. Genausowenig wird/werden die Dienstpflicht/arbeitsvertraglichen Pflichten verletzt, wenn man vor den Ferien einen Film schaut (der irgendetwas mit dem Fach zu tun hat), statt bis zur letzten Stunde Unterricht zu machen.

    Ich mache beides nicht, sehe aber auch nicht, wo das rechtliche Problem liegen soll, wenn es Kollegen machen.

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