Beiträge von s3g4

    So generell hatten es kinderlose Lehrer in Deutschland wohl mit am besten weltweit, das kann man wahrscheinlich festhalten

    Nö, wir mussten doch durcharbeiten. Es gab keine Woche frei wegen Corona. Mein Bruder war über 1 Jahr komplett Zuhause bei vollem Lohn. Danach musste er 2 Tage auf die Arbeit. Und einige andere kenne ich auch, wenn auch nicht ganz so krass.

    Erst mal für Niedersachsen:

    Das Verfahren ist von Anfang an ganz anders, bei der Probezeit gibt es lediglich zwei einfache Unterrichtsbesuche durch die Schulleitung, es ist nur ein Kurzentwurf ein zu reichen und es wird nur über "bewährt" oder "nicht bewährt" entschieden, es gibt keine Rangstufe der Beurteilung.

    Bei einer Bewerbung ist ein vollständiger Entwurf ein zu reichen, der im Wesentlichen dem bei der Examenslehrprobe entspricht, bei uns ist immer der Fachberater dabei, der Entwurf und Stunde bewertet, am Ende des Verfahrens steht eine differenzierte Eignungsbeurteilung mit Rangstufe

    Wildgans ist aber aus NRW. Ich habe zur Beendigung der Probezeit für jeweils 2 UBs 5 seitige Entwürfe abgegeben und ein 10 Seiten langes Gutachten mit Bewertung bekommen. Das mag in anderen BL aber anders sein.

    Wir können also zusammenfassen. Kappa hat Unzulänglichkeiten bei Seminarpersonen miterlebt. Die meisten anderen nicht und haben eher fehlerhafte Referendare gehabt. Weil man selbst das nicht erlebt hat, kann es ja gar nicht sein, dass es im Seminar jemanden gibt, der sich unfair verhält. Es geht doch gar nicht darum alle Seminarmenschen zu diskreditieren, aber professionelle Götter sind es auch nicht.

    Ich habe sowas nicht erlebt und verneine die Existenz von sowas nicht.

    Ich glaube, das klingt aber für Leute mit Kindern zuhause, die die auch noch beschulen mussten eher als Hohn, da war nichts entschleunigt, da hätte jeder Tag 48 h haben müssen und für einen selber blieb dann wenig Zeit, selbst für die Kinder eher nicht neben Schulsachen.

    Nein, ich fand es sehr entspannend mit den Kindern ohne den ganzen Alltags stress und sonstige Termine.

    PS. Ich muss die Beträge von susannea noch mit verwirrend versehen 🙃

    Ich habe 2020 auch als eher "angenehm" in Erinnerung. Arbeitsreich, ja, absolut. Ich habe sehr oft bis spät in der Nacht Materialien auf Selbstlernformat umgestrickt und Einreichungen korrigiert usw., ab Sommer hieß Distanzunterricht dann Videokonferenz nach Stundenplan und bedeutete gerade anfangs auch viel Vorbereitungsaufwand.

    Echt? Ich habe ehrlich gesagt kaum mehr Aufwand bei der Vorbereitung gehabt. Wir haben direkt als wir daheim waren ein Videokonferenzsystem verwendet und der Stundenplan lief einfach weiter. OK jeder hat erstmal gemacht was er wollte. Ich habe bestimmt 2 Monate discord verwendet. Danach webex und dann irgendwann Teams.

    Ich, ich, ich....

    Wärst du verbeamteter Polizist und dein Partner Arzt und hättet zwei kleine Kinder zu betreuen, sähe deine heile 2020 Welt wohl etwas anders aus...

    Ich habe zwei kleine Kinder und jetzt? Fand war 2020 in Ordnung. Man hätte sehr sehr viel Zeit für alles was so liegen geblieben ist.

    Du wirst in jedem Jahr jemanden oder eine Gruppe finden, für die es schlimm war.

    Du, du ,du.

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    also das find ich jetzt doch zu einfach gedacht. natürlich machst Du in OBAS mehr Unterrichtsstunden, aber die müssen auch nicht so gut vorbereitet werden, wie im Ref, so dass es ggf. am Ende beim Workload viel ähnlicher aussieht

    Naja, also alle Stunden außer die UB Stunden müssen auch nicht so gut vorbereitet sein. Ich sehe da keinen Unterschied. Im ref habe ich auch nur beim UB geschiss gehalten.

    Dadurch hatte ich schon viel Freizeit, bei dem niedrigen Deputat.

    Also ich habe ja sowas ähnliches vor 5 Jahren gemacht. Die Schulleitungen sind sehr offen. Ich habe einige Schulen angeschrieben und bin auch von jeder zu einem Gespräch eingeladen worden. Da kann man auch erfahren ob es Bedarf gibt und die können dich dann evtl. auch von der Liste ziehen. Du kannst auch mal an versch. Schulen im Unterricht hospitieren. Das habe ich auch gemacht und fand es für mich sehr wichtig. Also ich habe da immer offene Türen eingerannt.

    Übertragen auf die Schule will ich damit sagen: Stellt Euch vor Ihr wärt Fachseminarleiter, bildet Referendare aus, nehmt als Prüfer auch die UPP und das komplette 2. Staatsexamen ab, bestätigt also, daß die Referendare danach fertige Lehrer sind, die eigenständig vor der Klasse stehen dürfen, dürft selber aber keine Schüler unterrichten.

    Habe ich was verpasst? Es gibt Fachleiter, die nicht unterrichten dürfen?

    Glaubst du ernsthaft, es gäbe Fachleiter, die für sich eine interne Quote der Art "Also bei mir müssen immer 10% der Anwärter durchfallen" haben? Das habe ich bislang nichtmal in der Konstellation Lehrer <-> Schüler erlebt und da wäre es wirklich einfacher umzusetzen.

    Ja das glaube ich, beweisen kann ich es nicht. Das Gegenteil kann auch nicht bewiesen werden.

    Ich finde es aus Lehrerperspektive immer sehr problematisch davon zu sprechen, die Fachleitungen hätten "es auf jemanden abgesehen", "wollen eine Quote durchfallen lassen" etc.


    Wir erleben es doch auch, dass Schülerinnen und Schüler uns ähnliches vorwerfen. Das würde doch jeder von uns, mit Recht, abstreiten.

    Was ist daran problematisch, wenn man seine Gedanken ausspricht? Du musst das ja nicht genauso sehen. Beweisen kann man es in den seltensten Fällen.

    Kern des Problems: Lehrkräfte sind Menschen. Menschen können Arschlöcher sein, davor schützt auch kein Mechanismus der Welt. Also wird es mit 100% Sicherheit irgendwo vorkommen. Wenn es angesprochen wird, bedeutet es aber doch nicht, dass jede Lehrkraft/Fachleitung so handelt bzw. sowas duldet. Es wird eine kleine Minderheit sein.

    Ich habe nicht gesagt "Fachleitungen haben eine Quote", ich habe nur festgestellt dass Fachleitungen Menschen sind und Menschen können Arschlöcher sein. Eine Schnittmenge lässt sich gar nicht vermeiden.

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