Beiträge von MarieJ

    Trotzdem hat die Präsenz solcher Nachrichten eine Wirkung.

    Na, das ist ja klar und auch von Erfolg, also streiche das Wort „trotzdem“, wenn du die Logik verstanden hast.

    Und natürlich lässt sich nicht belegen, welche Maßnahme genau welche Ergebnisse nach sich ziehen, dazu ist das Ganze viel zu komplex und alle Studien entstehen immer unter verschiedenen Bedingungen.

    Es sind ganz einfach zu viele Parameter, die eine Rolle spielen (wie beim Wetter).

    Daher ist es nicht sinnvoll, eindeutige Belege für bestimmte Maßnahmen einzufordern, denn diese Belege können immer nur sehr ungefähre Werte enthalten.

    Was man aber recht sicher sagen kann ist: wenn es keine Maßnahmen gibt, bliebt es bei exponentiellem Wachstum, bis eine gewisse Sättigung durch ausreichende Immunität (durch Impfung oder durchgemachte Erkrankung) eintritt.

    Es reicht, denke ich, aktuell mal nach Indien zu schauen und dabei auch zu bedenken, dass die tatsächlichen Zahlen vermutlich noch deutlich höher sind als die offiziellen, die uns erreichen. Dort halten sich leider zu viele nicht an die - leider auch zu spät ergriffenen Maßnahmen, teils aus religiösen Gründen teils aus wirtschaftlicher Not oder räumlicher Lebenssituation usw. Vielleicht müsste man sagen: viele können sich nicht an Abstandgebote und Hygieneregeln halten.

    Gerade über das Impfen habe ich bereits mit SuS im Rahmen des Matheunterrichtes (Statistik) gesprochen. Wenn man davon ausgeht, dass die sinusvenenthrombosen durch die Impfung verursacht werden, bleibt es ja dennoch bei einem extrem geringen Risiko. Aber das hat natürlich nichts mit Verschwörungsgeschwurbel zu tun, da geht es um Fakten und Zahlen, die es einzuordnen gilt.

    Es gibt im Zusammenhang mit Corona vieles, das man im Matheunterricht thematisieren kann.

    Wirkliche Verschwörungsmythen kommen von meinen SuS kaum bis gar nicht und ich spreche mit SuS dann eher über die Strategien, Argumentationsweisen, die da verwendet werden. Die Inhalte sind für mich nicht diskutabel.

    Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was es da zu diskutieren gibt.

    Wenn SuS irgendwelchen Quark äußern und man gerade die Zeit dazu hat, erläutert man, warum das Quark ist oder fragt gemeinerweise nach Quellen für die Behauptungen. Völlig egal, ob es sich dabei um Coronageschwurbel oder sonstigen Dünnsinn handelt.

    Dasselbe gilt auch, wenn Eltern oder andere Personen das tun. Nur dass dann evtl. gar kein weiterer Anlass besteht, dazu überhaupt zu sprechen, weil man z.B. keine Lust hat oder weil es meist keinen Sinn hat. Bei SuS kann man bisweilen noch ein Nachdenken erreichen.

    Lediglich dann, wenn es irgendwelche Handlungskonsequenzen aus dem gemeinten Unsinn geben sollte, müsste man entsprechend agieren.

    Beispiel: In meinem Physikunterricht behauptet jemand, ich sei von Bill Gates angestiftet, über Elektronen zu sprechen, die es aber in Wirklichkeit nicht gebe. Daher wolle man meinen Unterricht nicht mehr besuchen- Konsequenz bei Leistungsverweigerung: Note ungenügend.

    Bei ernsthaftem Diskussionswunsch über die Frage der Existenz von Dingen kann man sich bei mir auf eine saubere Unterhaltung zur Erkenntnistheorie gefasst machen.

    Mit Hass blicke ich auf meine Mathe-LK-Abiklausur zurück - Matritzen, irgendeine komische Käferpopulation.

    Ich blicke mit einem milden Lächeln auf mein Matheabi (GK 1980) zurück - war ein Witz gegenüber dem, was ich heute meinen AbiturientInnen zumute, auch an bekloppter Anwendungssabbelei. Dafür war Englisch wohl vom Anspruch ordentlich und Sowi auch.

    Was ich alles nicht konnte, habe ich erst im Studium begriffen😀. Hat trotzdem gut geklappt, vielleicht waren die Grundlagen sicher und die Freude am Lernen noch groß genug.

    Gleichwohl haben sie einen Anspruch auf Unterricht sowie auf alternative Formen der Leistungsfeststellung.

    Diesen Anspruch haben Testverweigerer in NRW glücklicherweise ausdrücklich nicht. Ist das in RLP anders vorgeschrieben? Ist m. E. zeitlich nicht machbar, ohne an anderer Stelle Arbeitszeit zu reduzieren.

    Bei Wechselunterricht versorgen unsere KollegInnen die Testverweigerer aber netterweise mit Aufgaben und weiteren Materialien, so wie es die Distanzgruppe auch erhält.

    Die Besprechung der Aufgaben in Präsenz bekommen sie dann aber nicht mit und können allenfalls hochgeladene Lösungen ansehen.

    Genau, da dürfen ruhig ein paar Inderinnen an Sinusthrombosen sterben, sind ja so viele.

    Du scheinst die Zahlenverhältnisse nicht richtig zu verstehen:

    bei der Masse an Neuinfektionen in Indien wird durch jede Impfung - egal mit welchem zugelassenen Impfstoff- das Risiko von schweren Coronaverläufen, dazu gehören auch Thrombosen, gesenkt. Es dürfen dann also viele überleben, auch Inderinnen, die ein gewisses Risiko für Sinusvenenthrombosen tragen.

    Aber eingeschränkter Zugang ist doch ein Zugang, also ich verstehe es so, dass man das Kind doch bringen kann/muss, weil man arbeiten muss?

    Diese Aussage bezieht sich darauf, dass man Kinderkranktage nehmen kann, auch wenn der Zugang nur beschränkt ist oder das zu Hause Betreuen nur empfohlen wird. Ist im Gesetzestext sicher genau geregelt, Urteile dazu kenne ich nicht. Also einfach mal den Gesetzestext googeln. Das Gesetz gilt bundesweit.

    Seite vom Gesundheitsministerium:

    Wie können Eltern Kinderkrankentage in Anspruch nehmen, auch wenn ihr Kind gesund ist?

    Mit der neuen Regelung erhalten Eltern im Jahr 2021 auch Kinderkrankengeld, wenn ihr Kind nicht krank ist, aber zu Hause betreut werden muss, weil eine Einrichtung zur Betreuung von Kindern (Kindertageseinrichtung, Hort oder Kindertagespflegestelle), Schule oder eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen geschlossen ist oder eingeschränkten Zugang hat. Das heißt: Eine Einrichtung zur Kinderbetreuung oder eine Schule ist pandemiebedingt behördlich geschlossen, der Zugang zur Einrichtung oder Zeiten sind eingeschränkt oder die Präsenzpflicht im Unterricht wurde ausgesetzt (z.B. bei Homeschooling, Distanzlernen). Kinderkrankengeld kann auch beantragt werden, wenn das Kind eine Einrichtung auf Empfehlung von behördlicher Seite nicht besucht.“

    Ich frage mich derzeit häufig, was es so schwer macht, zu verstehen, dass man in großen Gruppen manchmal Regeln haben muss, die für den einzelnen bzw. in manchem Einzelfall unnötig bzw. sogar unsinnig sind.

    Wir erleben das in der Schule doch ständig:

    - bei uns ist beispielsweise das Schneeballwerfen auf dem Schulhof verboten (wir hatten schon Verletzungen); alle SuS, die man ermahnt oder rügt, sagen aber immer „Ich passe doch auf!“ und vielfach stimmt das sogar, aber das Risiko ist insgesamt eben zu groß.

    - auch Kaugummi kauen ist verboten (es gab mal den sog. „Kaugummierlass“), weil es ständig Verunreinigungen gab. Alle, die man anspricht, versichern aber, dass es zu ihrer Konzentration beiträgt und sie selber niemals einen Kaugummi unter einen Tisch o.

    ä. kleben würden.

    Das sind nur kleine Beispiele für das Problem.

    Ausgangssperren helfen offenbar, trotz aller möglichen Einzelverstöße, das Infektionsgeschehen zu reduzieren (Zahlen waren vor allem aus Portugal eindeutig, ich meine auch aus BaWü).

    Also wendet man sie an, obwohl viele einzelne sich auch ohne diese Maßnahme so verhalten würden, dass es das Infektionsgeschehen nicht verschlimmern würde. Offenbar aber verhalten sich zu viele Leute ohne strenge Regeln eben, ich sag’s mal vorsichtig: „ungünstig“. Leider einige auch rücksichtslos.

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