Gibt es zu verschiedenen, wichtigen ich sag mal gesellschaftspolitischen Themen einen Bruch in der Sichtweise, unterrichten ältere Kollegen anderes als jüngere?
Nach meiner (statistisch nicht relevanten) Wahrnehmung sind die individuellen Unterschiede unabhängig von der Generation größer. Man muss vielleicht bedenken, dass sich in unserer Berufsgruppe schon eine gewisse Vorauswahl an Menschen wiederfindet.
Bei den Erhebungen, die z. B. die Shell Jugend-Studie immer wieder gemacht hat, werden auch solche Kategorien wie Werte o.ä. abgefragt. Da könnte man mal recherchieren, ob es wirklich erhebliche Veränderungen gesamtgesellschaftlich gibt.
Dass das Wissen um historische Ereignisse sich verändert, ist aber vermutlich unausweichlich, weil ja die persönliche Betroffenheit mit der Zeit abnimmt. Gleichwohl erlebe ich bei den Jugendlichen ein großes Interesse z. B. am Holocaust, weniger an der ehemaligen DDR. Obwohl ich ja Physik- und Mathelehrerin bin, kommen im meinem Unterricht auch geschichtliche Abschweifungen vor (z.B. immer mal wieder die Frage nach der Haltung deutscher Physiker in Nazideutschland oder auch zur Wiederbewaffnung in den 50ern). An solchen Dingen merkt man evtl. den Unterschied zum Unterricht meiner jüngeren KollegInnen.