Beiträge von Conni

    Wo ist denn die wissenschaftliche Studie?

    Es heißt:
    "Hier geht es direkt zur Studie."

    Aber:
    Dort ist nur diese werbebrochürige Zusammenfassung und keine Studie.

    Hast du dir das PDF aus dem 2. Link (52 Seiten) heruntergeladen? Da steht zumindest etwas "über" die Begleitstudie, einen direkten Link dahin habe ich aber auch nicht gefunden. Deshalb: Entspricht nicht meinen Vorstellungen und ich hätte da mehr erwartet.

    Ihr präsentiert den Kindern zum Beispiel beide überwiegend genutzten schriftlichen Rechenverfahren zur Subtraktion (Abziehverfahren oder Ergänzugsverfahren) und die Kinder suchen sich eines aus?

    Kommt auf die Schule an bzw. die Kollegen. Ein einheitliches "Ihr" gibt es hier genausowenig wie in anderen Fragen und daher kann ich auch nicht für "uns" sprechen.
    Ich mache es nicht.

    Ich finde krass, wie viele SL ausgetauscht wurden...

    Offensichtlich gab es schon Umstrukturierungen, z.B. mehr Aufgabenverteilung, Funktionsstellen, Verantwortungsübertragung. ...

    ... und mehr Aufgaben. Mehr Arbeitsgruppen, mehr Teacherassemblys etc. Ob das immer hilfreich ist, weiß man nicht, man kann sich zu Tode diskutieren und darüber den Unterricht vergessen.
    Hinzu kommt, dass es keine zusätzlichen Funktionsstellen gibt, deren Zahl ist exakt festgelegt. Die zusätzlichen Aufgaben werden bestenfalls für einen feuchten Händedruck und die hübsche Broschüre übernommen.

    Zitat


    Und was sich noch verändert hat, denke ich, ist die öffentliche Wahrnehmung. Bessere Ausstattung, positive Aufmerksamkeit.


    Ja, das schon. Nur müsste es nun halt weitergehen, damit das auch in den nächsten Jahren schön so bleibt.

    Zitat

    Coaching sollte selbstverständlich sein und nicht der Beweihräucherung irgendeiner Stiftung dienen oder gar dem Fingerzeig auf die, die's angeblich nicht gebacken kriegen. Ich fände serienmäßige, externe Supervision für unser Kollegium richtig, richtig gut. Nicht jeder hat das Glück einer fähigen Chefetage.


    Ja, das ist wahr.

    Ich zitiere mal weiter - aus dem Flyer, aus den Aussagen der Betroffenen und unterstreiche einfach mal, was ich bemerkenswert finde:
    "Aus meiner Sicht ist die positivste Entwicklung der letzten drei Jahre, dass sich die Schule zunehmend inhaltlichen Fragen zuwenden konnte, nachdem in den Jahren davor der Aufbau grundlegender Strukturen sowie bauliche Hindernisse im Vordergrund standen."

    --> Wäre behebbar gewesen, auch ohne School Turnaround.
    "zuwenden": Hmm... Schwammig.

    "Wir haben gemeinsam die Weichen für den richtigen Weg gestellt."

    "Durch den Turnaround-Prozess haben sich das Bewusstsein für Schulentwicklungsprozesse und die Wahrnehmung der Schule konstruktiv verändert"

    "Stets in Bewegung und immer nach vorne schauend!"

    "Team ...,welches gemeinsam das Ziel verfolgt, die Entwicklung unserer Schule immer weiter voranzubringen."

    "Wir haben eine neue Rutsche und viele andere Spielgeräte. Wir haben auf dem Schulhof einen neuen Boden bekommen."
    Hat jetzt mit der Studie weniger zu tun, wurde sicher auch z.T. aus den zusätzlichen Bonusgeldern gezahlt und das wäre dann auch ohne Schoolturnaround gegangen.

    "Ich finde an der Schule gut, dass es auch Veranstaltungen wie z.B. Känguru-Wettbewerb, Fußballturniere und Wandertage gibt. Schön, dass Streitschlichter den Streit mit den Kindern klären."
    Gab es vermutlich auch vorher schon.

    Ich finde viele der Aussagen recht schwammig oder floskelhaft. Halt bunt abgedruckt, sieht gut aus. Ich hätte auch von einer wissenschaftlich angelegten Studie noch etwas mehr erwartet als eine bunte Broschüre am Ende.

    Mich würde auch interessieren, was von den Dingen, die von Seiten der Schulen moniert wurden (und da gab es gerade in den beteiligten Bezirken sicher einige absolute Grundlagen), an die Senatsverwaltung herangetragen und von deren Seite ernst genommen wurde.
    Das Geld ist ja erstmal ganz schön, aber das fällt ja nach den 3 Jahren flach. Und neue Lehrer (hatte ein Kind erwähnt, habe ich nicht kopiert): Möglicherweise wurden da Lehrer gezielt hinversetzt oder bei Castings hingeschleust, nur hört das doch nach Ende dieser 3 Jahre auch auf und dann stehen die Schulen wieder da, wo sie vorher waren: Kaum jemand will in diese Regionen, schon gar nicht bei dem derzeitigen Lehrermangel.

    Vielen Dank. Ich wollte hier nicht voreingenommen den Thread starten. Schön, dass ihr das ähnlich sieht.

    Übrigens seien von den 100.000 Euro, die pro Schule bereitgestellt wurden, nur etwa 1/5 an die Schule, der Rest an die Organisation/Schulberater gegangen, wurde mündlich überliefert. (Kann die Hand nicht ins Feuer legen dafür, aber bei dem Organisationsaufbau, der Zeitdauer und dem Endprodukt könnte ich es mir schon irgendwie vorstellen.)

    Was spricht gegen die Variante zum Halbjahr um eine Stunde zu reduzieren und zum nächsten Schuljahr dann um eine Stunde aufzustocken? Gibt's dann auch A13 für Grundschullehrkräfte?

    War mein erster Gedanke. Stundenreduktionen müssen (in meinem Bundesland) sehr früh eingereicht werden, bis zum 15.1. z.B. für das neue Schuljahr. D.h. für ein Schuljahr gäbe es dann A13 mit dieser einen Stunde mehr und das Problem des Lehrermangels wäre auf den nächsten Sommer verlagert. Bis dahin haben es viele hoffentlich vergessen, dass sie reduzieren wollen, denken sich die Grünen vermutich...

    Nun ist eine meiner Kolleginnen sehr verunsichert, denn ich habe meinen Schuelern den englischen Weg zur schriftlichen Division beigebracht. Er ist wesentlich unkomplizierter wenn man durch eine einstellige Zahl damit teilt....
    Laut ihr werden die Kinder dann aber ganz verwirrt und die Sekundarschulen bestehen auf den einen Rechenweg.

    1. Daran wäre ich interessiert, hast du einen Link zum Anschauen?
    2. In meinem Bundesland steht im Lehrplan, dass die Kinder verschiedene Wege kennen lernen sollen. Das überfordert leistungsschwache manchmal, die leistungsstärkeren eigenentlich nicht.

    Das überrascht mich allerdings. Ich höre immer wieder: Sie dürfen das nicht, bei Frau XY machen wir das auch und so was.


    Das finde ich aus KL-Sicht nachvollziehbar, aber für einen Fachlehrer erschwert das die Arbeit natürlich sehr. Ich unterrichte in acht Klassen und möchte nicht mit acht Regelwerken arbeiten.

    Alle einen Weg für das Sitzen im Unterricht ist extem unwahrscheinlich.
    Ich kann gar nicht mit 8 Regelwerken arbeiten, ich vergesse das von Klasse zu Klasse.
    Ansonsten probieren die Kinder es halt, klar. "Jetzt bin ich eure Lehrerin / jetzt ist Musikunterricht und bei mir gelten diese Regeln." wird bei mir akzeptiert.

    Ist es OK, wenn SuS auf ihren Stühlen knien, den Stuhl verkehrt herum benutzen (also mit dem Gesicht in Richtung Rückenlehne sitzen), einen Fuß auf die Sitzfläche stellen (also mit angezogenem Knie sitzen) und dergleichen? Ich hätte das nicht erwartet und war überrascht, dass teilweise erst etwas gesagt wird, wenn jemand wirklich auf der Rückenlehne sitzt.

    Bei mir tendenziell eher nicht. Kinder haben aber einen hohen Bewegungsdrang und wenn mal jemand auf seinem Fuß sitzt oder das Knie anzieht, sage ich nichts - sofern das die Aufmerksamkeit nicht stört. Stuhl umdrehen: Bei mir nicht.
    Stimme Frosch zu: Sollte man dem Lehrer überlassen, wenn es keinen Beschluss gibt.

    Zitat

    Dürfen SuS ohne zu fragen ihren Platz verlassen? Ich sehe dafür keine Gründe. Zum Anspitzen haben alle einen Dosenspitzer. Hände waschen muss man nicht, wenn nur mit Arbeitsblättern, Bleistift, Buntstiften und Radiergummi gearbeitet wird. Natürlich darf man sich die Nase putzen, aber dazu sollte man Taschentücher dabei haben. Wenn nicht, kann man danach fragen oder darum bitten, sich ein Papierhandtuch nehmen zu dürfen.
    Müssen SuS während des Unterrichts zur Toilette gehen? Die 1. Klasse nehme ich hier mal aus, aber für alle anderen sollte das doch eher eine Ausnahme sein, oder?

    Sehe ich genauso wie Frosch.
    Aufstehen: Bei mir nicht.
    WC: In Ausnahmefällen. (Verbieten nicht, aber in der Pause erinnern, dann wird es seltener.)

    Zitat

    Wie sieht es mit Rennen auf den Gängen aus?

    Je nach Schule unterschiedlich. Wenn man das ändern will, müssen alle mitziehen und einen sehr langen Atem (mehrere Monate bis Jahre) haben. Mit 28 Unterrichtsstunden fehlt einem manchmal die Kraft, bei jedem Schritt, den man aus dem Klassenraum tut, auch noch Kinder zum ruhigen Gehen zu bewegen. Ist ja dann nicht nur eins.

    Zitat

    Ein anderes Thema: In den meisten Räumen gibt es Gruppentische. Teilweise gibt es auch kein festes "vorne" und "hinten", sondern die Kolleginnen sind mal rechts an der Tafel und mal links in Pultnähe. Von der Atmosphäre her fühle ich mich in diesen Räumen wohl. Ich habe aber den Eindruck, dass das manchen SuS erschwert, ihre Aufmerksamkeit auf den Lehrer oder die Tafel zu richten, wenn das gerade angesagt ist. Sie sitzen halt teilweise mit dem Rücken zu mir.

    Abhängig vom UNterrichtskonzept und Methodenrepertoire, macht frontale Phasen schwierig.
    Da man in Musik schon relativ viel Lehrerzentrierung braucht (oder viele Teilungsräume), würde ich für meine Musikstunden die Sitzordnung immer anpassen, sodass keiner mit dem Rücken zu mir sitzt. (Und auch in frontalen Phasen, da kann man auch mal kurz den Stuhl zur Tafel drehen.)

    Auch an Grundschulen in allen Bezirken????
    Gibt es trotzdem empfehlenswerte Bereiche? Mein Interesse ist noch nicht erloschen. Die Stadt ist groß, ich hab 2. Staatsexamen und Unterrichtserfahrung - es muss doch gute Bereiche geben bzw. Tipps, Kiezen auf die man sich beim Bewerben fokussieren kann.

    Siehe hier. Die Bezirke stehen drüber, an der Schulnummer erkennst du, ob es eine Grundschule ist (G).
    Es gibt Bezirke mit sehr wenigen und Bezirke mit vielen Brennpunktschulen, es gibt keinen Bezirk ohne.
    Pankow (Pankow, Prenzlauer Berg, Weißensee) hat kaum welche, nur eine Grundschule, aber da sind die Wohnungen teuer und du hast u.U. die Helikopterschwärme.
    Treptow-Köpenick und Steglitz-Zehlendorf: je 2 Grundschulen, Charlottenburg-Wilmersdorf 3.

    In Neukölln sind es 24 Grundschulen (von 37), Mitte 22 (von 47), Spandau 18 (30), Friedrichshain-Kreuzberg 16 (von 36), Marzahn-Hellersdorf 15 (34), Reinickendorf 13 (34), Lichtenberg 11 (33), Tempelhof-Schöneberg 10 (37), das klingt nicht viel, darunter ist aber die Spreewald-GS, die wiederholt durch die Nachrichten ging.

    Das höhere Gehalt für Grundschullehrer wurde ja auch erst vor kurzem eingeführt, ob das zieht? Ich würde mich trotzdem lieber in Brandenburg verbeamten lassen.

    Ich denke es ist einfach die Kombination aus schwieriger Klientel und fehlender Verbeamtung, die diese Stadt unattraktiv machen.

    Sehe ich auch so.
    Höheres Gehalt nur für "Frischlinge", Bestandslehrkräfte haben davon bisher nichts gesehen.
    Die Tage war ein Artikel in der Tagespresse, dass einige Lehrer in B kündigen, um nach Brandenburg zu gehen wegen Verbeamtung.

    Brennpunkte gibt es in den meisten Bezirken.

    Ich will wirklich keinen Streit anfangen Conni, aber ich kenne nicht einen Menschen über 50, der eine so hundsmiserable Rechtschreibung hat, wie es sich manche Abiturienten bei uns zur Zeit erlauben (und ich komme aus einer Arbeiterfamilie, d.h. ich hab genug Kontakt zu Personen die einen Volksschulabschluss + Lehre gemacht haben). Die Fähigkeiten im Bereich Rechnen, Lesen, Schreiben sind massiv eingebrochen und das ist das einzige was ich von der Grundschule erwarte.

    Siehe Beitrag von icke. 8)

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