Beiträge von Conni

    Liebe Grundschulkollegen, wo seid ihr in diesem Thread?

    WIe Frosch schrieb: Vorbereitungswoche für die einen, erste oder zweite Schulwoche für die anderen. Für die anderen heißt das: Einschulung vorbereiten, Räume schmücken, drölfzig Klassenlisten führen, DGSVO-Unterschriften sammeln, Eltern hinterhertelefonieren, Schwimmzettel / Fahrradzettel sammeln, Eltern hinterhertelefonieren, Materialgeld sammeln, Material einsammeln, Hefte nachschauen (man glaubt nicht, wieviele verschiedene Hefte oder Nichthefte ankommen, wenn Materiallisten ausgegeben werden), Eltern hinterhertelefonieren.


    Meist ist man viele Stunden in seiner eigenen Klasse - und die kann man sich "erziehen". Da steckt viel Kraft und Zauberei drin (ja, und auch Materialbasteleien, je nachdem, was man möchte), aber es lohnt sich, weil dadurch eben auch im Brennpunkt die Klassen ruhiger werden und besser zu unterrichten sind. Die Kinder hängen an einem und verhalten sich dann für den Lehrer besser, lernen für den Lehrer etc. Man sieht die Fortschritte der einzelnen Kinder (ja, und auch die Rückschritte oder Über-Jahre-Wenigfortschritte, leider). Aber von dieser Arbeit kommt eben viel zurück. Man ist nicht ein Fachlehrer unter vielen, sondern die Klassenlehrerin. Erwähnte ich, dass ich auch "Papa" genannt wurde? Manchmal ist man eben Mama-, Papa- oder großer Schwesterersatz. Und man kann - gerade bis Klasse 3 - viel "zaubern": Aus nichts viel machen. Nichts vorbereitet? Buch zu Hause vergessen? Wenn man kreativ ist und einem was einfällt, merkt es niemand und mit Humor macht man auch viel wett.

    Von den munter unterrichtenden Kollegen habe ich am Brennpunkt wenige erlebt. Das waren dann v.a. die älteren Kolleginnen, die noch andere Zeiten kennengelernt hatten und oft äußerten, dass sie unter diesen Bedingungen das nicht ihr ganzes Berufsleben machen möchten.

    Jetzt habe ich aber die Schule gewechselt. Ich bin aus dem Brennpunkt weg und schon jetzt ziemlich optimistisch, dass das eine deutliche Verbesserung darstellt. Die Stimmung ist viel entspannter. Ich hatte heute Hofaufsicht in einem Hofteil, in welchem ca. 60 Schüler/innen mit 5 Bällen spielten. Die ersten Minuten konnte ich vor Anspannung kaum atmen. Fünf Bälle, Hilfe! Dazu lagen Geräte der Gartenbaufirma herum. Nein, das war total entspannt: Die Geräte blieben liegen. Ich wurde nicht zu einem Streit gerufen, es gab keine Verletzten, niemand kam petzen.
    Ich durfte bei Kolleginnen mit im Unterricht bleiben (hätte Teamstunden, momentan lernen aber alle die Kinder kennen oder lassen sie wieder in der Schule ankommen). Dabei erlebe ich mehrheitlich unheimlich ruhige, leise sprechende Lehrerinnen mit unglaublich ruhigen, leisen Klassen. Bislang habe ich noch kein Kind gesehen, das "Scheibe spielt", obwohl es die vereinzelt geben soll.
    Klar, im Musikunterricht sind sie etwas unruhiger und man muss viel singen / mit der Stimme arbeiten / Neues klären, aber alles bleibt bislang im Rahmen.


    Beim Frosch ist das besondere ja auch noch die grüne Farbe., dass Männer in der Grundschule selten sind, die haben gleich noch einen Bonus zusätzlich, wenn sie sich nicht völlig hilflos anstellen.

    Aber es ist mMn ein großer Unterschied ob man ein Leben lang mit 1.600€ netto auskommen muss oder ob man mit längeren Ausbildungszeiten (Oberstufe, Studium) halt quasi in ein höheres Monatsgehalt investiert, von dem man sich halt auch mal was leisten kann (Urlaub, Hobbies,...)
    Wo verdient man als Lehrer nur 2.500€ netto?! Ich bin nun acht Jahre im Geschäft und verdiene gut 3.200€ netto (nach Krankenkasse)...

    Ja, ich möchte nicht mit 1600 € netto auskommen müssen, das sehe ich auch so.

    Übrigens: Letztes Jahr in Berlin, Grundschullehrerin auf höchster Erfahrungsstufe, Angestellte, Steuerklasse 1: gut 2500 € netto.

    @WillG
    Interessant... und ja, kann ich nachvollziehen.
    Ich kann momentan ja nur aus der Brennpunktschule berichten:
    In der Grundschule wird vorausgesetzt, dass man fast alles in fast jeder Klassenstufe unterrichtet.
    Ich habe nach ca. 15 Jahren Unterrichtsvorbereitungen für 6 Jahrgänge Musik, je 3 Jahrgänge Kunst und Sachunterricht, je 4 Jahrgänge Mathe und Deutsch und Basisvorbereitungen für Sachunterricht/Kunst in einem weiteren Jahrgang, sowie Erdkunde und Naturwissenschaften in 5/6 und Englisch in 3, weil ich da mal eingesetzt werden sollte und das dann abgeblasen wurde.

    Von diesen Vorbereitungen konnte ich aber nur einen Teil für neue Jahrgänge übernehmen:
    Die Lernvoraussetzungen sanken mit jedem Jahr. Wenn man in 2 oder 3 Jahren die Klassenstufe wieder hat, sind die Vorbereitungen zu schwer für die Kinder, die man ja an der Grundschule unbedingt "mitnehmen" muss.
    Ständig neue Lehrwerke, Neuauflagen der Neuauflagen, neuer Lehrplan, neue Lehrwerke, Vorbereitungen passen nicht mehr dazu...

    Extrem viel Differenzierung nötig - und oft nicht mehr zu leisten, ohne durchzuarbeiten. D.h. schlechtes Gewissen, da Schwellendidaktik.

    Permanentes Multitasking und permanente Überraschungen:

    - Streit, Verletzungen, Schmerzen und Krankheiten aller Art, mangelnde Ausscheidungskontrolle, Wetterphänomene vor dem Fenster, Tiere (tot oder lebendig) auf dem Pausenhof oder im Klassenraum, angesetzter Vertretungsunterricht im Laufe des Tages, bestimmte Unterrichtsstunden vorher, die zu Entgleisungsphänomenen der Klasse führten...

    -schulorganisatorische Überraschungen, zum Beispiel drölfzig Zettel, die mal eben schnell verteilt und bis übermorgen fertig ausgefüllt zurückgegeben werden müssen,

    -Kinder aus fremden Klassen kommen in den eigenen Unterricht (um Ärgerer zu suchen, Kuchen zu verkaufen... oder weil die 5./6.-Klässler gerade beschlossen haben, dass "NaWi öde ist" und sie deshalb "jetzt mal pissen" gingen und das anderen Klassen kundtun müssten), dazu Zeitschriftenverkäufer, Projektvorsteller und Ähnliches und den Klassenraum darf man natürlich nicht abschließen.

    - ständig ist jemand nicht da (Konfliktgespräch mit Sozialarbeiter, Förderunterricht etc.) Da kann ich also keine Einführung machen, da der Stoff nie nachgeholt wird, sondern muss das in der Folgestunde machen, in der das nächste Kind zu einer anderen Förderung ist. Wenn dann alle da sind, fehlen aber plötzlich 5 Kinder zum Krisengespräch bei der Sozialarbeit. Oft kann ich mir all diese Sondersachen gar nicht merken.

    - Zunehmende Gedächtnis-, Sprachverständnis-, Wahrnehmungs- und Auffassungprobleme bei "normalen" Kindern, d.h. immer und immer wieder neu anfangen (3 bis 10 statt einer Einführungsstunde), den Lehrplan nicht schaffen, dafür Ärger von der Schulleitung und Unverständnis der Kollegen ernten.
    Das Mittelfeld ist sehr klein bis nicht vorhanden.

    -Musik als Austick- und Blödelfach, meist in der 5./6. Stunde ohne den Musikraum nutzen zu können. Hier habe ich keine vernünftige Unterrichtsplanung, sondern nur "viele Möglichkeiten", um die verschiedenen Klassen halbwegs ruhig zu halten; dazu in der Planung immer die Unsicherheit, dieses Hin-und-Her-Überlegen: Könnte das passen? Was mache ich, wenn es nicht passt, wie mache ich dann weiter? Es dürfen nicht mehr als 15 Sekunden Leerlauf sein...
    Eine Kompetenz des neuen Rahmenlehrplans: "Musik offen begegnen" (Klasse 1/2) und "Aufmerksamkeit ganz auf Musik richten" (Klasse 3/4). Wenn sie das schaffen, weiß man, was man im Schweiße seines Angesichts geleistet hat.

    An manchen Tagen kam ich mir vor wie ein Busfahrer, der alle 20 Zentimeter anhalten muss, um etwas zu regeln, was sonst zu einer Gefährdung im Straßenverkehr führen würde und dann von der Leitstelle massiv dafür gerügt wird, dass er seinen Fahrplan nicht einhält.
    Es gibt keinen Unterrichtsfluss. Ich finde sowas sehr nervig und fange dann an, mich zu geistig zu langweilen.

    Schulentwicklung der letzten Jahre: Hier wurden keine Säue, sondern ganze Viehzuchtbetriebe durch die Schulen getrieben und alles musste schnell mal umgesetzt werden und dazu musste man sich ein Konzept aus den Fingern saugen. Was da für Makulatur entstanden ist.
    Ein Teil dieser Entwicklungen ist unleistbar: Inklusion, Abschaffung der LRS-Förderstunden etc. --> Unzufriedenheit, Gefühl, den Aufgaben nicht mehr gewachsen zu sein.

    Helikoptereltern / Problemeltern (siehe Thread von Krabappel) in Kombination mit völlig überfordertem Jugendamt
    Und auch die "normalen Eltern" sind in der Grundschule noch viel unentspannter, weil alles noch neu ist. Da merke ich zwischen 1/2 und 3/4 schon einen Unterschied.

    Also erstmal vorneweg: Ich habe immer an "normalen Grundschulen" unterrichtet, meine letzte war aber im Brennpunkt mit vielen verhaltensoriginellen Schülern und ein paar Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Von letzterem gar nicht soooo viele. Kinder aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie hatte ich selten, die waren dann eher bei den Älteren zu finden. (Naja, gut, vermutlich hatte ich dann einzelne bevor sie dort waren.)
    Ich möchte mich @Krabappel anschließen. Ganz wichtig: Am Anfang keine Spiele. Auch keine ohne Verlierer. Wenn es gut läuft, kannst du die einführen.
    Für Kinder mit emotional-sozialen Auffälligkeiten sind Spiele Stress, genauso wie jede informelle, nicht klar geregelte Situation. Spiele setzen außerdem Kooperationsfähigkeit voraus, da sind die Kinder mit ESE in der 1. oft noch nicht.

    Am Anfang keinen Stuhlkreis stellen lassen. Du kannst die Stühle selber vorab stellen - oder vielleicht hast du genug Platz und Stühle, dass du einen stehen lassen kannst.
    Ich habe in meiner ersten eigenen Grundschulklasse am Morgen einen Stehkreis gebildet mit Lied singen und guten Morgen wünschen. Das habe ich nach 2 Wochen abgeschafft. Hat immer eine halbe Unterrichtsstunde gebraucht und die Verletzungsgefahr war zu groß.
    Ich würde in ersten Klassen mit einem hohen Anteil emotional-sozial auffälliger Kinder eine Sitzordnung wählen, bei der alle Kinder mich ansehen und die anderen Kinder so wenig wie möglich sehen.
    Ich würde am Anfang die Kinder so wenig wie möglich durch die Klasse gehen lassen, zu viel Potenzial für Übergriffigkeiten.

    Rituale und Verbalisierungen, wie Krabappel schrieb.
    Ergänzend: Garderobenhaken für die Jacken? Jedes Kind bekommt ein Symbol wie in der KiTa: Symbole für die Kinder rankleben, damit es dort keinen Streit gibt. Jeder hat seinen Haken.
    Anstellen mit einer festgelegten Reihenfolge. Nachdem ich eine arge Abneigung gegen vorgegebene Sitzhaltungen hatte, habe ich dann doch irgendwann die "Lernhaltung" eingeführt: Gerade am Tisch sitzen, Lehrerin anschauen, beide Unterarme liegen parallel / aufeinander vor dem Körper auf dem Tisch. Zieht total, sobald sie es können. (Es kann auch eine andere Haltung oder ein anderes Wort sein.)
    Bei Bewegungsübungen zum Auflockern ist mal ein Kind beim Aufstehen ins Regal gefallen und hatte eine Platzwunde direkt über dem Auge. Andere sind übereinander gefallen oder mussten sich treten. Deshalb habe ich Bewegungsübungen reduziert. *hüstel*

    Stundenstruktur:
    Du wirst am Anfang vermutlich weniger schaffen, als du planst, weil sie sehr lange brauchen für alles.
    Stunde mit einer Aufmerksamkeitsübung beginnen: Kleiner Sprechvers / alle klatschen einen kleinen Rhythmus, solange bis alle fertig sind. Das kannst du auch immer wieder bei Unruhe einsetzen und es werden die sprachlichen Fähigkeiten und das Rhythmusgefühl geschult.
    Kurze Einführungen, lieber weniger als mehr: Vorschulübungen, wie Krabappel schrieb. In der normalen Grundschule führt man auch sehr schnell den ersten Buchstaben ein, damit sich keiner langweilt und alle die "heiß" auf Lesenlernen sind, etwas "Futter" bekommen. Das käme jetzt auf die Fähigkeiten deiner Schüler an. ESE / Sprache kann ja auch bedeuten, dass die Kinder kognitiv recht fit sind. Dann sind Buchstaben gut, aber lange genug üben.

    Diese Buchstabenübungen würde ich auch immer gleich gestalten, dazu gibt es in den Lehrerbänden und -handreichungen gute Tipps, z.B. bei Tinto. Also Beispiel: Buchstabe benennen, 5 min Wort-Bild-Karten ordnen (fängt mit dem Laut an, fängt nicht damit an), Wörter dabei gemeinsam deutlich sprechen, 10 min einfachen Buchstaben kneten (Salzteig geht von Tischen und Kleidungsstücken besser ab als Knete), falls mit deinen Schülern möglich, Buchstabe in die Luft / auf den Tisch zeichnen, 5 bis 10 min Buchstaben auf ein Arbeitsblatt (anfangs nachmalen, erst später alleine schreiben) schreiben. Damit ist die Stunde vermutlich ausgefüllt, denn sie müssen ja auch immer Stift rausholen etc.
    Möglicherweise ist das am Anfang sogar eine Doppelstunde, kommt auf die Kinder an. Ich würde mir "Ausstiegsmöglichkeiten" überlegen, an denen du die Stunde elegant beenden und dann später anknüpfen kannst.
    Oft wiederholen (das weißt du ja sicher aus den anderen Klassenstufen).

    Ich bin mir jetzt nicht sicher, was du wie unterrichtet hast bisher. Was ich bei Kindern mit Entwicklungsrückständen im Bereich Sprache wichtig finde ist, dass bei der Alphabetisierung auch die verschiedenen Lautqualitäten gleicher Buchstaben einbezogen werden. Das wird leider oft nicht gut dargestellt.
    Beispiele: E wie Elefant (vorne) / Ente (vorne) / Ente (hinten, das ist nochmal ein anderer e-Laut). Auch n kann unterschiedlich klingen: n wie Nase, n in lesen klingt eher ng. Für Kinder mit Schwierigkeiten ist das später kaum noch "umlernbar", wenn da in Klasse 1/2 nicht drauf eingegangen wurde.


    Gemeinsam regelmäßig zum Klo gehen: Anstellen, bis zur nächsten Treppe gehen (!), nochmal zurück, denn wir GEHEN. Ohne jemanden anzufassen. Niemand drückt den Feueralarm. Die Hände sind überhaupt am besten an der Hosennaht ;)
    ...

    Ansonsten frag mal @Conni, die weiß wie man das macht, mit deinen plus 20 anderen Kindern...

    Jaaaa, genau so ist es. Manchmal muss man auch 5mal zurückgehen.
    Ich finde, das ist etwas zu viel der Ehre. Aber vielen Dank. Ich bin ja inzwischen in die 3/4 aufgerückt, schreibe aber auch noch was.

    Ich greife das Thema auf, denn ich hatte heute eine Fortbildung bei Frau Lenz, der Gattin von Zvi Penner.
    Sie hat einen Teil der Grundlagen und Didaktik(mehrteilige Fortbildung) aufbereitet und erklärt. Ich fand das Konzept bisher sehr logisch, einige Stolperstellen werden offenbar umgangen, wenn ich das richtig mitbekommen habe (explizit erst im nächsten Fortbildungsteil vorgestellt). Gleichzeitig ist es aber auch etwas kompliziert, der Kopf ist total voll, es war viel auf einmal.
    Ich bin mir auch nicht sicher, ob die schwachen Schüler das wirklich begreifen und es für die nicht zu kompliziert ist. Gleichzeitig haben diese Kinder ja auch Probleme mit anderen didaktischen Modellen. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Konzept für das Mittelfeld besonders hilfreich ist und für Kinder mit gutem formal-logischen Denken und Rechtschreibschwäche. Die Leistungsstarken lernen das Rechtschreiben sowieso.
    Man muss aber möglichst früh anfangen, weil der Übebedarf doch recht hoch ist.
    Ich bin gespannt, wie die Fortbildung weitergeht und ob wir das Konzept einführen werden.

    Für die Fortbildungen kann man sich anmelden, die Fortbildnerin ist sehr strukturiert und klar - und ich bin da sehr streng mit Fortbildnern.
    Aber es ist ein völlig anderes Konzept, verlangt Umlernen vom Lehrer und wenn man das in Klasse 1/2 einführt und es in 3/4 nicht weitergeführt wird, wird es für die Kinder schwierig.

    Aber Schulen dieser Art bekommen doch einen deutlichen finanziellen Zuschuss pro Schuljahr. Gab irgendein FAchwort dafür, was die Schulen dann sind, ich habe es leider vergessen, obwohl wir dies nun auch seit Ende des letzten Schuljahres sind. Wir haben übrigens einen Sozialarbeiter, aber mit dem Geld könnte man noch einen anstellen, es ist noch unklar, was wir damit machen.

    Bonusprogramm, gibt es in 2 Abstufungen: 100.000 / 50.000 € pro Jahr. Es ist eingeschränkt, wofür es ausgegeben werden darf und muss genau nachgewiesen werden. Wir haben davon eine zusätzliche Teilzeitstelle für einen Sozialarbeiter bezahlt und eventuell noch eine Stelle für eine Auszeitstation, die ist aber möglicherweise auch über einen anderen Fond gelaufen.

    Ich fände etwas Anderes viel wichtiger: Die Garantie, von einer solchen Schule nach drei Jahren wieder wegzukommen.

    So, wie es jetzt ist, kommt man von diesen Schule (außer durch Frühpension wegen Krankheit) nie wieder weg, weil Versetzungsanträge aus dienstlichen Gründen abgeleht werden (ist jedenfalls hier so).

    Derzeit gibt es in Berlin eine Dienstvereinbarung, nach der die Umsetzung unter bestimmten Umständen nach pi mal Daumen 3 Jahren zu gewähren ist, wenn man den Bezirk wechselt. D.h. Schulleitung lehnt ab, Schulaufsicht muss zähneknirschend zustimmen. Manchmal stimmen Schulleitungen aber auch zu, siehe Susannea. Ich befürchte nur, dass das immer weniger wird, weil der Druck durch den Lehrermangel groß ist.
    Die Frage ist, ob es dort besser wird - und die Bequemlichkeit / Unsicherheit, die mit dem Schulwechsel verbunden ist.

    @Conni Meine beiden Beiträge hatten mit dem Asien-Zeug aber mehrheitlich gar nichts zu tun. Ich konnte nur das mit den Kanji im Japanischen nicht so stehen lassen.

    Hmmm, wenn das jetzt ein großes Problem ist, könntest du ja selber weitere Threads eröffnen über japanische Schriftarten und falsche Schulformen und deine Beiträge hier dort hineinkopieren. Ich wüsste nämlich beim besten Willen nicht, wie ich diesen Thred hier noch weiter zerstückeln sollte, da sich ja dann andere Forumsteilnehmer wieder auf dich bezogen...


    Berufliche Zufriedenheit und damit einhergehend (psychische) Gesundheit lässt sich mMn nicht für 10% mehr Gehalt erkaufen.

    Insgesamt völlig deiner Meinung.
    Zumal das brutto ist und die meisten sind inzwischen Angestellte. Da gehen neben den Steuern auch noch Sozialabgaben ab und sehr viel netto wird nicht bleiben.
    Ursprünglich waren übrigens Schulen ab einem erheblich geringerem Anteil an Kindern, deren Familien staatliche Ersatzleistungen erhalten, im Gespräch.

    Ich sehe es auch als einen Versuch, sich von einem Teil der Verantwortung für die betroffenen Schulen "freizukaufen".

    Ergänzen möchte ich noch für die Grundschule:
    - Unterstützung dort, wo die Kinder es alleine nicht könnten, die Eltern zwar wollen und Interesse am Erfolg ihrer Kinder haben, aber nicht helfen können (bei uns gibt es Nachhilfe für ärmere Familien kostenfrei bei einer grundlegenden Vorarbeit / Antragstellung durch die Eltern),
    - Gruppe, in der jeder Probleme hat,
    - wenn es gut läuft, eine ruhigere Umgebung als in der Klasse,
    - Der Stress, der durch z.B. Pausenstreits, zerbrechende Freundschaften entsteht, die in einem den ganzen Tag über zusammen unterrichteten Klassenverband entstehen, bleiben im Wesentlichen draußen. Das Risiko, dass sich ähnliche Probleme in der Nachhilfegruppe ähnlich stark ausbilden, ist eher gering, da nur zeitweise und kurze Zusammenkünfte in formeller Situation. Letzteres wurde mir erst klar, als eine Schülerin sich im schulischen Förderunterricht anfing, darüber auszuweinen, dass sie im Nachhilfeunterricht nicht mehr lernen könne, weil sie da "gemobbt" würde. (Sie hatte unbedingt in der gleichen Gruppe wie ihre beste Freundin Unterricht haben wollen und die beiden Temperamentsbomben hatten sich ein paar Tage vorher zerstritten und mussten es nun in der gleichen Nachhilfegruppe aushalten, wo sie sich ähnlich heftig anzickten wie in der Schule.)


    (4) 5te Klassen
    Das Grauen schlechthin! Elternwille zählt. Von 125 neuen Fünftklässlern könnten 25 auf jeden Fall an eine andere Schulform, da bei uns völlig überfordert. Seit mehreren Jahren sind zwei Klassen in Jahrgang 5 fast nicht beschulbar, so dass die Kollegen meist fast ein halbes Jahr brauchen, ehe sie vernünftig Unterricht machen können. Selbst hartgesottene Fans der Jahrgänge 5/6 möchten inzwischen nicht mehr oder nur sehr ungerne in diesen Jahrgängen unterrichten. Von 24 Kindern können 20 teils nicht richtig schreiben oder lesen. Die Deutsch-Kollegen haben dann den Druck, dass sie das Curriculum durcharbeiten müssen und gleichzeitig das nicht können, weil die SuS grundlegende Fertigkeiten nicht mitbringen. Von Verhaltensauffällgkeiten will ich gar nicht anfangen.....

    OMG! Allein das ist ja schon ein Grund, überlastet zu sein. Das klingt gruselig!
    Ein Kind aus meiner Klasse ist nach Niedersachsen gezogen und erzählte mir, es sei am Gymnasium angemeldet. Ich bekam Schnappatmung und dachte, dass die Schule das Kind mit dem Zeugnis nicht nehmen wird, las dann aber, dass nur der Elternwille zählt. Hilfe! Zum Glück war hier die Mutter einsichtig und versprach, ihr Kind an einer Oberschule anzumelden. Aber wenn ich mir das reihenweise vorstelle...

    Danke für die Links! Interessant!
    "Wie können Personen mit MS nun eine Verbeamtung durchsetzen?
    Personen mit einem leichten Verlauf ohne, bzw. mit nur geringen MS bedingten Einschränkungen und einer günstigen fachärztlichen Prognose hinsichtlich des weiteren Verlaufs ihrer Erkrankung können verbeamtet werden.
    Das Verwaltungsgericht Stuttgart geht in einem solchen Fall davon aus, dass zwar nicht mit absoluter Sicherheit, jedoch mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eine vorzeitige Dienstunfähigkeit ausgeschlossen werden kann."

    Aber der Satz:
    "Die Verbeamtung aus gesundheitlichen Gründen zu versagen geht heute kaum noch."
    scheint mir nicht richtig, denn hier geht es doch darum, dass eine individuelle Entscheidung des Amtsarztes angegriffen wird, und nicht generell, dass es diese Selektion gibt.

    Deinem Zitat aus dem Link geht Folgendes voran:

    "Eine Sonderregelung gibt es für schwerbehinderte Personen. Bei ihnen reicht es aus, wenn eine voraussichtliche Dienstfähigkeit für mindestens 5 Jahre prognostiziert wird. Dadurch wird für viele an MS erkrankte Schwerbehinderte eine Verbeamtung möglich. Probleme gab es aber häufig bei MS-Betroffen ohne Schwerbehinderung, da sie durch das Raster fielen."

    Darauf bezieht sich m.E.n. der von dir zitierte Teil.

    Und danach:
    "Eine weitere Möglichkeit besteht durch die Vorlage eines Schwerbehindertenausweises. Wie oben bereits dargestellt besteht für Schwerbehinderte ja eine niedrigere Zugangshürde hinsichtlich der Prognose der Diensttauglichkeit. Über eine Schwerbehinderung kann sicherlich häufig eine Verbeamtung erreicht werden."


    Und einen Ausschluss für die Verbeamtung:

    "Nur für Personen mit rasch voranschreitender MS, bei denen voraussichtlich keine 5 Jahre Diensttauglichkeit prognostiziert werden kann, ist wohl auch weiterhin keine Verbeamtung möglich."


    Die rasch voranschreitende MS macht nur einen kleinen Teil der Erkrankungen aus. Viele haben Schübe, deren Einschränkungen dank weiterentwickelter Medikamente heute jahrelang mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder (fast) vollständig verschwinden. Je früher behandelt / erkannt, desto besser. Daher gibt es auch nicht mehr per se einen GdB von 50 und damit den Schwerbehindertenstatus bei MS. (So die Infos aus dem Freundeskreis, wo es gerade eine frische Diagnose gibt.)


    Und ja, früher war das ganze viel strenger. Bei mir hat die Amtsärztin damals wegen einer 2/3-Stelle gezetert, weil ich ein leichtes, gut eingestelltes allergisches Asthma hatte.

    Naja, kommt drauf an. Wenn man z. B. Pauschalen absetzen kann, ist das Argument unter Umständen schon valide. Könnt ihr das? (Ich kann mich nicht erinnern, ob ich das schon mal gefragt habe.)

    Nicht in diesem Sinne.
    Es gibt Pauschalen, die man absetzen kann, d.h. um die das Bruttogehalt gemindert wird. Z.B. 110 € für Arbeitsmittel. Man hat dann 110 € weniger steuerpflichtiges Brutto, sodass man 30 oder 40€ weniger Steuern zahlt, je nach individuellem Steuersatz.
    Bei Abgestellten heißt das: Ich zahle auf die vollen 110 € (und auch auf alles, was ich mit Belegen absetze), Sozialabgaben: Kranken-, Renten-, Arbeitslosen-, Pflegeversicherung und Solidaritätszuschlag. Für alles, was ich absetzen kann, u.a. diese Pauschale, bekomme ich die zu viel gezahlten Steuern wieder, also z.B. 40 von den 110 €. Heißt, daas man 70 € aus eigener Tasche zahlt. Argument demnach nicht valide.

    Ich bin übrigens immer über dieser Pauschale - und dann musst du ab dem 1. € alles nachweisen.

    Beträge für die Alterssicherung/ Vorsorge sind "gedeckelt, d.h. sie mindern nur um einen bestimmten Betrag das steuerpflichtige Brutto. Dieser Betrag ist bei höheren Einkommen mit den Pflichtversicherungen für Angestellte ausgeschpft. Weitere private Vorsorge zahlt man aus eigener Tasche.

    War noch was? Achja, Kosten für das häusliche Arbeitszimmer können bis zu 1250 € im Jahr abgesetzt werden, inkl. Miete, Stromanteil, Anschaffungen (Schrank, Tapete) etc.

    • "Mohrle komm her."
    • 5 Minuten später: "Mohrle du weißt doch ich muß zur Arbeit."
    • weitere 5 Minuten später: "Mohrle, wenn du nicht sofort herkommst, bekommst morgen Hausarrest."

    8)
    Naja, der Teil ist ja völlig normal. Ersetze Morle durch Larissa oder Paul (Kinder) oder durch Leila oder Arko (Hunde).

    (Der 2. Teil mit dem Neufundländer ist schon schräg.)

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