Beiträge von Conni

    Du siehst das, so fürchte ich, nicht richtig. Diese Seite schreibt von 5100,08 € brutto, netto (LSt-Kl. III, 2 Kinderfreibeträge, keine Kirchensteuer, VBL) bleiben laut dem Rechner 3275,31 €; mit der Buschzulage dürften es dann ca. 3350 sein. Ein verbeamteter Studienrat lächelt da nur müde.

    Bei 5300 € (steht links relativ weit unten) ist die Jahressonderzulage auf die Monate umgerechnet. Ab 1.12. ist Berlin auch dem Bundes-Tarifgebiet angeschlossen. (Bisher bekamen Berliner Angestellte unter 100% des Gehalts.) Dadurch werden es dann wohl fast 5400 €, wenn man wieder die Zulage umrechnet.
    Ledig, keine Kinder, keine Kirche, Lst 1, VBL (Pflicht): 2840 € netto. Ich denke nicht, dass in Zukunft noch auf Stufe 5 eingestellt wird, denn nun hat Berlin einen subjektiven Wettbewerbsvorteil, den es sich bisher mit der Stufe 5 erkaufte.
    Das ist dann eben der Knackpunkt: Für Angestellte eine gute Option. Wenn man ein Bundesland wählen kann, in dem man verbeamtet wird mit A12, muss man gut abwägen, was einem wichtiger ist.

    Alles immer vorausgesetzt, die Politiker halten Wort.

    Sehe ich das nicht richtig, dass bald alle Berliner Lehrer mit A 13 und Erfahrungsstufe 5 (sofort bei Einstellung) bundesweit am meisten verdienen. Ich las von 5300,- Euro brutto.

    (Trotzdem finden sie keine Lehrer und hatten zuletzt 41 % Quereinsteiger / Seiteneinsteiger.)

    Im Prinzip ja, du liegst nur ein klein wenig daneben: Die meisten Grundschullehrer und alle neueingestellten sollen E13 Erfahrungsstufe 5 erhalten.

    Geplant ab 2019. Der Finanzsenator ist noch der Ansicht, dass es rechtlich nicht geht. Festgelegt ist also gar nichts. Im schlimmsten Fall ist es wieder so eine Politikerente, um Brandenburg eins entgegenzusetzen. Ich traue Berliner Politikern inzwischen sehr viel zu.
    Ich vermute - falls die Politiker Wort halten, dass dann die Einstellung in E-Gruppe 5 zurückgenommen wird, die wird ja immer von Jahr zu Jahr neu beschlossen.

    Knapp 5400 € durchschnittliches Monatsbrutto kommen hin: (links relativ weit unten, in den knapp 5400 € ist die Jahressonderzahlung umgelegt.)
    http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/west?id=tv-l&g=E_13&s=5&zv=VBL&z=100&zulage=&stj=2017&stkl=4&r=0&zkf=0&kk=15.5

    Keine Lehrer finden:
    1. Die Mitteilung "E13 ab Januar 2019" ist von gestern. Wenn die Politik es umsetzt, werden sich sicher ein paar mehr bewerben. Bisher wurde eben mit E11 Stufe 5 eingestellt. Woanderes könnte man A12 bekommen.
    2. Berlin verbeamtet nicht. Das hat Auswirkungen im Krankheitsfall (Lohnfortzahlung, GKV, Rente etc. pp.) und wird eben auch in Entscheidungen für oder gegen ein Bundesland einbezogen. Ebenso hat es Auswirkungen auf die Abzüge. In deinem Bundesland hätte man bei A12, Stufe 5 (in der ich z.B. derzeit wäre und die nicht das Ende ist), alleinstehend und ohne Kinder ca. 350 € mehr Netto als in Berlin als Angestellte mit E13, Stufe 5 (derzeit das Ende für Angestellte). Das reicht dann bei den meisten noch für einen PKV-Beitrag und ggf. Selbstbeteiligung bei der Beihilfe.
    3. Berlin ist als Großstadt mit vielen Brennpunkten verschrien. Rütli, Kinder in der Gefriertruhe, überforderte Jugendämter. Das brennt sich ins Gedächtnis ein. In Bezirken mit besserem Ruf gibt es diesen extremen Lehrermangel (noch) nicht, denn hier wollen die Bewerber gerne arbeiten und dann ist der Markt "abgegrast". Übrig bleiben die Brennpunktschulen. Dort herrscht dieser ganz extreme Grundschullehrermangel. Es gibt sogar Zusatzcastings, in die nur Schulleiter von Brennpunktschulen eingeladen werden, damit sie überhaupt eine Chance auf Menschen, die sich vor Klassen stellen würden, haben. (Von "Grundschullehrer" sprechen wir hier nicht.) Meist gibt es dann wesentlich mehr Schulleiter als Bewerber und einige Schulen gehen leer aus. Diese Schulen werden voraussichtlich auch weiter Probleme haben, siehe Punkt 2.

    Mir fällt spontan eine Freies-Schreiben-Kartei ein, die ich aus dem Ref noch habe: Blanko-Karteikarten mit aufgeklebten Bildern, die Anlässe zum spontanen, freien Schreiben geben sollen. Fanden die Seminarleiterinnen super. Ich habe sie nur einmal eingesetzt. Erschüttert über das Ergebnis strukturiere ich seither Schreibanlässe.
    Alles andere habe ich irgendwann weggeworfen, weil es nicht passte oder ich dachte: "Ohje, so nie wieder." Auch aus den ersten 2 Berufsjahren als Lehrerin habe/nutze ich fast nichts mehr.

    Ich hatte heute ein Nougateis. Als Person würde ich sagen, wäre es kleinwüchsig, konservativ, unterkühlt und wenig modisch. Leider waren die Waffel nicht glutenfrei und das Eis nicht laktosefrei, weshalb ich "keine Angabe" ankreuzen kann, da ich ja nicht weiß, wie Eis und Waffel sich so als laktose- und glutenfreie Personen gemacht hätten.


    Wie wärs mit: „wie sollte eine ... für Sie sein?“ dann würde ich sagen: benutzerfreundlich (=leicht anwendbar, übersichtlich), mit Aufforderungscharakter (für Kinder ansprechend, Grafik nett aber nicht überfrachtet, Punkte sammeln möglich etc.) und vor allem didaktisch sinnvoll aufbereitet (All das, was ein Grundschullehrer lernt und die Schulbuchverlage leider selten umsetzen).

    JETZT muss ich mir die digitale interaktive Schulbuchreihe wirklich als Person vorstellen. "Guten Morgen, liebe Kolleginnen. Ich habe schlecht geschlafen und bin heute nicht benuzterfreundlich."

    Klebt so Farbwechselaufkleber in die Urinale.

    Wie groß sind die von der Fläche her? Man könnte sie dann für den gendergerechten Unterricht nutzen.
    Geometrie: Niveaustufe 1: Pinkle ein Dreieck, Niveaustufe 2: Pinkle ein Rechteck, Niveaustufe 3: Pinkle einen Kreis.
    Deutsch: Dein Wochenarbeitsplan zum Buchstaben "R": Aufgabe 7: Pinkle ein "R". Beginne oben. War die Aufgabe einfach, mittel oder schwer? Pinkle den passenden Smiley!

    Oh weia, ich bin schlimm. Das wird auch nicht besser, eher schlimmer im Laufe der Jahre.

    Ich bin dazu übergegangen, mit den Kids konkrete Alternativen zu überlegen. Was heißt „wenig Zucker“ oder „viel Obst/Gemüse“ am Tag? 5 mal z.B. Obst/Gemüse. Wie geht das? Zum Frühstück... Zum Abendessen Paprika oder Gurke etc.pp.
    Einmal Schoki nachmittags ist okay und die dann genießen. Oder eine Milchschnitte zur Frühstückspause aber unbedingt auch eine Mandarine oder Apfelschnitze. Brot darf durchaus dunkler als Schnee sein...

    ...Und v.a.: was kennt ihr? was mögt ihr davon gerne? Karotten, Radieschen, Birne stückchenweise ansehen, daran riechen, befühlen, auf der Zunge zergehen lassen...

    Macht doch gemeinsam Obstsalat. Oder zuckerfreies Müsli? Hafer, Milch, weißen Joghurt, Rosinen, Bananen etc. gemeinsam vorbereiten und essen.

    Ja, so habe ich das dann auch gehandhabt. Aber das war eine Sachunterrichtsreihe von ca. 8 Stunden. Vorher hatten wir aber schon mehrere Stunden Getreide behandelt, Vorteile von Vollkorn gegenüber Auszugsmehlen, selber Getreide gemahlen und Vollkornbrötchen gebacken.
    Man kann auch ein Ernährungstagebuch führen lassen und Obst und Gemüse kennzeichnen, grün anmarkern oder so.
    Und ja: Alternativen benennen und zusammenstellen.
    Bei uns kommt hinzu, dass unser Essensanbieter regelmäßig Rohkost zur Verfügung stellt.

    Allerdings sind solche Unterrichtsreihen für eine Praktikantin, die ja doch engere Vorgaben und wenig Zeit hat, vermutlich nicht in diesem Umfang umzusetzen.

    PS: Rosinen kommen bei vielen Kindern nicht gut an. Nicht, dass die Rosinen dann der Grund dafür ist, dass die Klasse das Müsli verschmäht.

    Mmm... Ich nenne mal ein paar Konsequenzerscheinungen und vlt. wüsstest du ja eine konkret umsetzbare Konsequenz im Schulkontext: Es hilft oftmals, wenn das eigene Fehlverhalten gespiegelt wird und man am eigenen Leib erfährt, wie man sich gegenüber anderen verhalten hat. Je nach Typ Mensch kann es bei manchen Schülern zu viel Erkenntnisgewinn führen, wenn sie von den Eltern einen ordentlichen Anschiss kassieren oder (besonders als Leitwolf) von der Gruppe geschnitten werden. Außerdem tun Strafen weh (also nicht im physischen, sondern eher im psychischen Sinne ;) ), wenn sie nachhaltig als unangenehm empfunden werden und folglich eine Wiederholung der Tat um jeden Preis vermieden werden will.

    Voraussetzung: Man kann ermitteln, wer der Verschmutzer war. Darum geht es hier unter anderem.
    Spiegeln: Ja, bei kognitiv orientierten, einsichtigen, empathiefähigen Schülern funktioniert das sehr gut. Die verschmutzen aber von sich aus in den seltensten Fällen WCs.
    Über die möglichen Strafen diskutieren wir hier. Und über die Eltern wird auch diskutiert.

    Hallo Conni,

    vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Es ist meine erste Stunde in HSU und darum bin ich unheimlich dankbar für Anregungen. Ich werde meiner Mentorin am Wochenende die Stunde zukommen lassen.

    Ich finde deine Verbesserung sehr gut. Allerdings habe ich eine wichtige Frage , bei welcher du mir eventuell helfen kannst. Gehen wir davon aus, dass ich deine Änderungen umsetze und wir uns bereits bei Punkt 3 befinden --> Vorstellen der Ernährungspyramide an der Tafel!
    Dann 4) Schüler ziehen eine Lebensmittelabbildung und überlegen sich wo diese in die Pyramide gehört. Soll ich direkt während dieser Einheit den Schülern erklären, warum z.B. Gemüse so gesund ist und warum Schokolade in großen Mengen nicht gesund ist? Weil diesen Punkt muss ich UNBEDINGT in die Stunde reinbringen.

    Die Schüler sollen unbedingt Hintergrundwissen erwerben, also warum etwas gesund ist und warum etwas ungesund ist. Das finde ich nicht so einfach, besonders im Anbetracht der Zeit!

    Wie würdest du das machen?

    Achgott, stimmt. Das hatte ich vergessen.
    Wie genau willst du das den Kindern erklären? Das ist eigentlich ein Thema für sich, welches vor der Pyramide behandelt werden sollte. Ich war davon ausgegangen, dass beim Thema "Gemüse" schon besprochen wurde, warum es gesund ist - oder dass du das klären willst, wenn die Pyramide steht. Wenn das noch nicht geschah, würde ich Stunde(n) dazwischenschieben.
    Wenn die Stunde das enthalten soll, musst du bitte mit deiner Mentorin abklären, wie genau du das "mal eben schnell" erklären sollst.

    In der 3. habe ich Nährstoffe erklärt und eingeführt (Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett, Vitamine, Mineralstoffe). Darüber haben wir dann Nahrungsmittel eingeschätzt.
    In der 2. müsstest du auf das Wissen der Kinder hoffen und auf die Erklärungsvorschläge deiner Mentorin.
    Ich kann mir einen derartigen Stundenablauf momentan nicht vorstellen. Denn du müsstest ja entweder vor dem Zusammenstellen der Pyramide besprechen, was gesund ist und ungesund - und damit wäre der gewünschte Einkaufswagen bereits fertig und nicht mehr das Ziel, auf das hingearbeitet wird. Oder du stellst die Pyramide zuerst zusammen und kommst von dort auf gesund - ungesund. (Warum soll man von manchen Nahrungsmitteln mehr essen und von anderen weniger.) Ich würde mich an deiner Stelle an die Mentorin wenden.

    Ich finde es lächerlich, dass so ein Aufwand geleistet werden muss, nur dass Kinder die Toiletten nicht verwüsten. Machen sie das etwa zu Hause auch? Was sagen die Eltern dazu? Auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass trotz des Erziehungsauftrags von Schule die Vorarbeit durch die Eltern geleistet werden sollte, Schule bereitet ja gewissermaßen auf's Leben vor: Und wenn ich mir dann vorstelle, dass Schüler A mit Anfang 20 in einem seriösen Unternehmen in der Buchhaltung arbeiten oder Schüler B im selben Alter die Freundin ins schicke Restaurant ausführen wird. In solchen Situationen können sich Menschen auch nicht wie Schweine benehmen, sondern haben sich den gesellschaftlichen Erwartungen zu beugen - ohne dass irgendwas fester angeschraubt wird. Es ist nicht so, als ob Grundschulkinder nicht gescheit auf die Toilette gehen können. Wenn sie es hingegen nicht wollen, dann müssen sie auch mal ernsthaft die Konsequenzen ihres Handelns spüren, sodass es einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Lieber in dem frühen Stadium des Grundschulalters als später, wenn durch solch ein Mistverhalten die berufliche und private Existenz aufs Spiel gesetzt werden könnte.

    Das ist nicht lächerlich, das ist ein alltägliches, akademisch nicht beachtetes Problem an Grundschulen. Du könntest deine Masterarbeit drüber schreiben. Es gibt schon seit einiger Zeit weniger Umfragen. 8)
    Nein, das machen sie zu Hause nicht. Die Eltern zucken mit den Schultern, sagen, die Schule sei schließlich aufsichtspflichtig.
    Die meisten können gut einschätzen, wo sie erwischt werden und wo nicht.
    Mit 20 haben sie das überwunden. Also viele. Es sei denn, du bist am Ballermann. Manche WC-Kneipen in Berlin bieten das Schul-WC-Flair auch.

    Welche Konsequenzen meinst du nun genau? Genau darum geht es hier. Das WC saubermachen lassen darfst du sie aus hygienischen Gründen nicht. (Ja, mal Wasser vorm Waschbecken vom Boden aufwischen, Handtücher aufsammeln ok, aber nicht die Verstopfung beseitigen.) Und genau an dieser deiner Forderung merkst du ja, dass es eigentlich nicht lächerlich ist.


    (Ansonsten bin ich relativ schockiert, wenn ich hier im Forum von sowas lese, dass schon die kleinen Furzknoten so viel Vandalismuspotential haben. Hat mal jemand wen erwischt? Wie hat der / die denn reagiert? Würde mich echt mal interessieren (, ohne von der eigentlichen Frage ablenken zu wollen.))

    Hamilkar

    "Das war ich nicht!"
    "Ey Alda, das war ich nich, spinnst du?"
    "Der hat auch..."
    Sprachloses Grinsen.
    "Nein, das war ich wirklich nicht!"
    In Einzelfällen (meist die leichteren, nur etwas Papier auf dem Boden) Zu-Boden-Blicken und Einsammeln der Sauerei.
    (Die obigen Reaktionen sind Reaktionen von Kindern Erwachsenen gegenüber.)

    Wichtigste Frage zuerst: Hast du im Praktikum keine Mentorin? Was sagt die denn zu deiner Planung? Was schlägt sie vor? Wie wird sie an der Stunde beteiligt sein?

    Zweite Frage: Ist das deine erste allein zu unterrichtende Stunde? Rechne mit Unvorhergesehenem. Rechne mit mehr Zeit. Habe immer eine Zeitreserve. Und am besten eine "Mist-die-Stunde-ist-schon-um"-Reserve. Bitte sieh zu, dass du nie eine Stunde beendest, in der die Kinder irgendetwas ausgeschnitten und halb aufgeklebt haben.

    Meine Einschätzung:
    Du scheinst viel sprechen zu wollen. Kann man machen, kann gut funktionieren, kann die sichere Variante sein - besonders, wenn die Kinder es von ihrer Lehrerin gewöhnt sind. Wird im Referendariat nicht gerne gesehen. Wie es im Praktikum ist, kann ich nicht einschätzen und auch nicht inwiefern deine Dozenten (oder wer auch immer dein Praktikum von der Uni aus betreut) das beurteilen.
    Hinzu kommt, dass die Anfangs- und Endaktivitiäten nur wenige Kinder beschäftigen, der Rest muss "aufpassen". Das kann in der 2. sehr unruhig werden. Diese Phasen sollten daher Tempo haben und nicht zu lange dauern.


    Im Einzelnen:
    Zu 1) / 2): Das In-den-Sitzkreis-Kommen sind die Kinder gewöhnt und das klappt?
    Wie sollen die Kinder was über die Ernährung des Jungen erfahren?
    Könntest du das "erfahren" (ich denke, du willst sprechen) weglassen und gleich nach dem körperlichen Zustand des Jungen den Einkaufskorb als stummen Impuls hinlegen? Die Kinder sollten darauf kommen, was das Problem ist und sie werden höchstwahrscheinlich an der Stelle bereits die Lösung benennen, v.a. wenn bereits Gemüse behandelt wurde.
    Dauer inklusive Stundenbeginn, jeder geht an seinen Platz, wird leise, der letzte kommt vom WC zurück etc. pp.: Mit eintrainiertem Sitzkreis ca. 10 min, ohne 20.

    3) Wie sieht die Pyramide aus? Wenn da noch keine Lebensmittel drin sind, erkennt man sie als Ernährungspyramide? Wenn das gesichert ist: In Ordnung. Lass ruhig die Kinder zu Wort kommen, aber lass sie nicht vom Thema abschweifen. 5 min

    4) Hier ist die Kernfrage, wie du es machen willst. Ich habe im 2. Halbjahr der 3. Klasse Ernährungspyramidenteile ausschneiden und aufkleben lassen. Dabei waren keine einzelnen Lebensmittel auszuschneiden, sondern quasi Puzzleteile: Jede Zeile war in 2 Teile zerteilt und diese mussten auf eine Vorlage geordnet werden. Die Aufgabe hat bei den meisten zwischen 15 und 30 Minuten gedauert und es hatten wider Erwarten Kinder Probleme mit dem Zusammensetzen. (Überwiegend sehr leistungsschwache Schüler im Brennpunkt.) Für den Anfang der 2. Klasse würde ich hier + 10 bis 15 min rechnen gegenüber der 3.
    Wenn du gar nur einzelne Lebensmittel zum Ausschneiden hast, wird es auf jeden Fall noch mehr, denn dann haben die Kinder keine Orientierung, wo die einzelnen Lebensmittel hinkommen.
    Und: Was machen die Kinder, die nach 15 Minuten fertig sind, wenn die Klassenkameraden 40 min brauchen?
    Oder willst du nur verbinden lassen? Dann würde ich 10 min ansetzen.

    5) Wenn ihr nun vergleicht und einige Kinder haben sie falsch? Was genau tun diese dann? Und wenn es nur ein Pro-Forma-Vergleich ist nach dem Motto: "Toll, wir haben alle richtig und jetzt schauen wir mal, ob es diese Pyramide auch im Buch gibt." - Was ist der Sinn des ganzen?
    Ich würde versuchen, die Erfolgswahrscheinlichkeit bei Punkt 4 auf ein nahezu sicheres Niveau zu bringen (leistungsstarke Schüler neben die mit Problemen, Praktikantin und Mentorin helfen den Kindern mit großen Problemen, alternativ für diese ein leichteres Blatt) und das Buch da rauszulassen. Das Buch könnte man in der Folgestunde zur Wiederholung einsetzen. (Mal abgesehen davon, dass "Buch aufschlagen" am Anfang Klasse 2 mit gewissen Risiken bzgl. Seitenzahl, weinender Kinder infolge vergessener Bücher, lange zu suchender Bücher verbunden ist.)

    Ich würde direkt zu Schritt 6 kommen und die Kinder die Pyramide selber ordnen lassen. Meldekette: Jeder ordnet ein Lebensmittel ein und ruft das nächste Kind auf. Vereinbare ein Zeichen dafür, wenn die Kinder nicht einverstanden sind: Melden mit beiden Händen z.B. - dann muss es eine kurze Begründung des Einordnens geben und eine kurze Diskussion. Auch hier 10 min

    Sitzkreis und Einkaufskorb füllen: 10 min

    Aufräumen des Arbeitsplatzes: 5 min

    Insgesamt wären das nach meiner Einschätzung und Erfahrung zwischen 50 und 85 min. Vielleicht sind eure Zweitklässler ja viel schneller als unsere Schüler und meine Einschätzung ist falsch. Das weiß ich natürlich nicht sicher, denn ich kenne die Klasse nicht. An deiner Stelle würde ich mich absichern, denn eine der ersten eigenen Unterrichtsstunden, die unabgeschlossen irgendwie schnell beendet werden muss, weil Sport ist und noch die Tische gewischt und die Hände gewaschen werden müssen und das Zeug zusammen gepackt werden muss, ist frustrierend.
    Gibt es die Möglichkeit, dass du etwas überziehen darfst? Dann würde die Variante mit dem Verbinden möglich sein. Sonst besprich bitte mit deiner Mentorin, wo es kürzer und knapper geht.

    ________________________________________
    Ich würde es mit unseren Schülern eher so machen:
    1 / 2) Sitzkreis: Körperliche Situation des Jungen, Einkaufskorb, Vermutungen - 10 min
    3) wie beschrieben, Pyramide ist als E-Pyr. erkennbar. - 5 min
    4) Du + Mentorin gehen mit Karton/Säckchen etc. herum: Jedes Kind zieht eine Lebensmittelabbildung und überlegt sich, wo diese in die Pyramide gehört. Einordnen der Lebensmittel, Meldekette, Sofortkorrektur durch Schüler - 10 min
    5) Sitzkreis, Einkaufskorb, Kinder füllen ihn neu (mit darum herumliegenden Abbildungen von Lebensmitteln, jedes Kind wählt eine aus). Jedes Kind begründet seine Wahl in einem ganzen Satz. Wenn ein Kind das nicht kann, darf der Nachbar helfen. - 5 bis 10 min, je nach Fähigkeiten der Kinder
    6) Spiel im Kreis, z.B. "Ich gehe einkaufen und nehme...." mit (a la "Ich packe meinen Koffer...)
    Oder "Gemüsesalat" (a la "Obstsalat") - verbleibende Zeit
    Dieser Punkt ist der "Notfallpunkt", den man weglassen kann, wenn irgendwo anders mehr Zeit benötigt wird oder etwas Unvorhergesehenes passiert.

    Arbeitsblatt zur Pyramide entweder als Hausaufgabe oder in der Folgestunde.

    Eine Sechste kann man durchaus mit nackten Menschen konfrontieren, das verkraften die schon. Aber wer lieber mit Ohropax rumläuft, warum nicht? Mir wär das zu viel Einschränkung meiner Freiheiten :)

    Meine Schüler kann ich auch mit nackten Menschen konfrontieren, nur die Folgen...
    Wobei das in der Bravo ja nur ein paar wenige Seiten sind, die spannend sind. Und die sind klein geschrieben und vieeeeeel Text. Nachdem ich gestern noch Fischnamen vorgelesen habe, ist die Gefahr, dass sie ganze Texte lesen, wohl nicht so groß. Sollte ich es wagen?


    paar Bravos auslegen etc.? Klappt nicht immer, aber manchmal bricht ein paar Wochen lang ein Hype aus ;)

    ^^ ^^ ^^ Muss mir das gerade in meiner 4. vorstellen (Alter zwischen 4. und 6. Jahrgang und in letzter Zeit auch unheimlich laut, bis zur Schmerzgrenze). Letztes Jahr sind wir beinahe aus dem Kindermuseum geflogen, weil die Klasse begeistert (und damit laut) war. Die entspannungsbefreite Mitarbeiterin drohte mir alle Viertelstunde mit dem Wachdienst. Die können nicht anders, zu meinem Leidwesen.

    Neulich kam einer zu mir und fragte, ob es in der 4. noch Sexualkunde gäbe. Ich bejahte. Er lief zu seinen Freunden zurück und erklärte ihnen, dass man Sexualkunde braucht, um schwanger zu werden. Ein andere Schüler meinte, seine Mutter würde "uns noch einen neuen Bruder machen". Die dritte erzählte zu Hause, dass die vierte ihr erzählt habe, dass ihre Mutter durch eine Impfung schwanger wurde. Die Mutter der dritten bat mich, dem nicht zu widersprechen.
    Das Gute daran: Nachdem ich mich mit reichlich Material eingedeckt hatte, wurde spontan der Einsatzplan geändert und mir der Sachunterricht weggenommen. 2 Probleme weniger. (Schwangerschafts-Impfungen und Fahrradfahren)
    Ich stelle mir jetzt gerade vor, ich lege Bravos aus... Mal abgesehen davon, dass die vor Begeisterung noch lauter reden, kichern sie sich dann vermutlich im Unterricht halbtot.

    Die Eltern meinen übrigens, ich solle ihnen etwas vorlesen, damit es leise in der Pause ist. Und ich solle ihren Kindern die Sachen für die Hausaufgaben in die Tasche packen und dafür sorgen, dass sie sie nicht wieder auspacken. Und ich solle ihre kleinen, schüchternen, absolut niehihihiehie ein Wässerchen trübenden Mikro-Mädchen den ganzen Tag vor den bösen, hauenden Jungen beschützen. Manchmal kann man den Beruf nur mit viel Humor ertragen.
    Eine meiner Kolleginnen steckt sich bei allen Schulveranstaltungen, die lauter werden, Ohropax ins Ohr.

    PS: Bei uns funktioniert das mit dem Hof auch nicht, weil ich in den kleinen Pausen immer in andere Klassen muss.

    Bei uns gab es das Toilettenpapier einige Jahre lang vom Klassenleiter und die Handtücher auch. Bei fast allen einfach in einem Körbchen mit Rolle und ausreichend Handtüchern drin. Bei ganz vereinzelten Spezialkandidaten in so weit begrenzter Form, dass es für menschliche Eventualitäten reichte, aber nicht zum kompletten Verstopfen des WCs. Die Verstopfungen haben sich massiv reduziert.
    Inzwischen gibt es wieder Toilettenpapier und Handtücher im WC, allerdings ist das WC-Papier auf festgeschraubten, abgedeckten Rollen, die normalerweise nur 1 Blatt gleichzeitig von sich geben, d.h. man muss ganz oft reißen, bis es für Verstopfung reicht. Zusätzlich ist eine Klasse WC-Aufsicht und muss in den Pausen gucken gehen, ob alles sauber ist, loses (sauberes) Handtuchpapier aufsammeln und bei stärkeren Problemen der Putzfrau oder dem Hausmeister Bescheid geben. Funktioniert auch noch ganz gut.


    Wenn's geht, schick ich den Vertretungskollegen Material für die Schüler (Übungen zum aktuellen Thema oder Selbsterarbeitungsaufträge). Die Kollegen sind dankbar, dass sie sich nicht auf die Schnelle selbst was suchen müssen, und ich kann es danach in meinem Unterricht besprechen. Das macht bei uns auch fast jeder so.

    Ich mache das seit Jahren so, wenn irgendwie möglich. Oder: Wenn ich total erkältet bin und mich schon ziemlich schleppe, lege ich eine Planung, die auch für Vertretung machbar sein sollte, sichtbar auf den Schreibtisch. Und in den letzten Jahren passiert es immer häufiger, dass sogar Stunden aus meiner Planung umgesetzt werden und ich nicht mehr so viel mit dem Lochen, Einsortieren und Retten oder Wegwerfen von wirklich gut gemeinten "Vertretungsarbeitsblättern" oder "Vertretungsthemen" beschäftigt bin.

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