Beiträge von Conni

    Was mich auch interessiert:

    Muss es das eine Verfahren sein oder könnt ihr damit leben, dass das Verfahren anders aussieht, wenn das Ergebnis stimmt?

    Müssen Ukrainer:innen umlernen oder schreiben sie ihren Weg auf andere nachvollziehbare Weise auf?

    Ab wann ist der Rechenweg bei einfacheren Aufgaben nicht mehr im Fokus?

    Das ist selbstverständlich in Ordnung, wenn die Kinder damit klarkommen und das Ergebnis passt.

    Für diejenigen, die es nicht schaffen, einen eigenen Rechenweg zu verwenden, gibt es ja weiterhin die vorgegebenen Rechenwege.

    Meine beiden russischsprachigen Kinder (nicht aus der Ukraine) können auch fast alles im Kopf rechnen, ggf. noch schriftlich. Schriftlich wird aber nicht zugegeben, dafür gibt es einen extra mitgebrachten Block, auf dem die Aufgaben notiert werden. Dieser wird vor mir versteckt. Im Heft steht nur das Ergebnis.

    Sich kurz zu fassen, ist ja durchaus eine Kompetenz

    Klar.

    Aber. nur adardrum draurumm drumn.

    Es geht gehenhierdochncith

    Nicht. (Hier bitte einen Pfeil in Zeile 2 vorstellen, zwischen . und nur)

    Das.

    waren.

    jetzt schon

    10 Sätze. Punkt (11). End (12).

    Kurz gesagt: Es sollte noch lesbar sein und ein paar vollständige Sätze wären total super.

    Schön geschrieben habe ich auch nie. Keine Ahnung, warum lesbar nicht ausreicht und man als Kind Schönschreiben soll. Schrift ist Mittel zum Zweck.

    "Schön" verwenden viele Grundschullehrkräfte inzwischen für eine direkt lesbare Schrift - ohne Transkription und ohne vergleichende Schriftproben einzuholen oder sich den Text vorlesen zu lassen.

    Einer meiner Schlauesten (er ist wirklich intelligent) hat nun jeden Satz nummeriert (um nur ja nicht einen zu viel zu schreiben) und damit das nicht in Arbeit ausartet, hat er teilweise gar keine richtigen Sätze formuliert, sondern z.B. "Und abends zocken".

    Ich war wirklich versucht, den Lachsmiley zu nehmen. Alles, was du schreibst, aber das besonders. So arbeiten die meisten meiner Schüler:innen, auch die leistungsstarken.

    Spoiler anzeigen

    Nummerieren jetzt nicht, sie wissen konsequent nicht, was das Wort bedeutet. Da habe ich wohl Glück.

    natürlich machen wir beides in der Grundschule und ich kenne auch keinen, der das anders macht..

    Manche Dinge sind halt gut, wenn man "einfach" weiß wie es geht.. manche sollte man entdecken/ selbst erforschen..

    Genau das. Manchmal auch beides nacheinander. Erst entdecken, erforschen, schätzen etc. - dann zusammentragen. Gerade die leistungsstärkeren Schüler:innen, die in der Lage sind, selbstständig zu entdecken, zu erforschen und zu schätzen, können auch eigene Rechenwege verwenden. Die anderen benötigen einen Weg, mit dem sie zum Ziel kommen. Alternativ könnte man das Ziel verändern. Zum Beispiel: Am Ende der 4. Klasse solltest du ungefähr bis 100 zählen können. Wenn du die Arme seitlich ausstreckst, hast du mehr als einen Meter. Das würde sich dann einen kleinen Hauch auf den MSA auswirken.

    Du, sobald ich mich im nächsten Jahr hinsetzen, Popcorn futtern und die übernehmenden Kolleg:innen an das Forum hier verweisen kann, lass ich den Lehrplan gerne Lehrplan sein, ignoriere die vorgegebenen Kompetenzen und lasse meine 4. Klasse gerne die Zahlen bis 1 Million fühlen, schätzen und ausprobieren. Achso, nein, Moment. Die Kinder, die nicht auf die Idee kommen, dass 32 durch 8 teilbar ist, müssten noch eine Weile eher bis zur 100 fühlen, probieren und schätzen.

    Kompetenzen, z.B.:Rechenstrategien, -verfahren, -regeln

    und Gesetze der Grundrechenoperationen

    im Bereich der natürlichen Zahlen bis

    1 Million situationsangemessen nutzen

    mit Größenangaben rechnen (auch mit Massen und auch in verschiedenen Einheiten)

    mit Größenangaben rechnen (auch mit Flächeninhalten und Volumina)

    Nein. Denn wie Plattenspieler schreibt: das ist leider nicht bei allen Schülern möglich.

    Ich würde mich sogar aus dem Fenster lehnen und sagen, dass sich das eher bei der Minderheit der Schüler automatisch einspielt.

    Da lehne ich mich gerne mit aus dem Fenster.

    Auch bei den Ergänzungen bis 10.

    Was nicht im Kopf ist, muss es mühsam jedes Mal neu konstruiert werden.

    Ab 1x1 und 1:1 schleift sich sich nur bei ganz wenigen automatisch ein.

    Bruchrechnung ohne das gezielte Auswendiglernen in der Grundschule wäre ein Desaster.

    Bei uns sind Schülersprecher:innen mit Fotos durch die Klassen gegangen. Danach war es ein paar Wochen besser.

    An meiner alten Schule stellte sich irgendwann heraus, dass die Jungs der 1. Klassen lernen müssen, dass das Pissoir kein normales WC ist. Das wussten sie vorher nicht. Reduzierte die Probleme ein klein wenig.

    Apropros schriftliche Division: Unsere Fachkonferenzleiterin meinte neulich auf dem Flur zu mir: "Ach übrigens, schriftliche Division macht ihr nicht mehr in der 4. Klasse, das ist jetzt Stoff der 5. Klasse."

    Ähm. Ja. So schnell hat sich das dann auch erledigt. Ich hoffe, die grundständigen Gymnasien, die unsere Schüler:innen aufnehmen, wissen das auch - und es ist nicht nur eine Neujahrsidee der Regionalkonferenz Grundschule.

    Ansonsten schließe ich mich den anderen an: Du merkst vorher, wenn die Kinder was nicht verstehen, da steuerst du gegen. Es gibt trotzdem Aufgaben in jedem Test, die nicht so super gelaufen sind - das liegt einfach daran, dass du verschiedene Anforderungsbereiche einbringen musst. Diese Aufgaben bespricht man hinterher nochmal gemeinsam.

    Ich hatte ein einziges Mal eine genehmigungspflichtige Klassenarbeit (mehr als 1/3 Fünfen und Sechsen). Da wusste ich vorher, dass das Risiko für dieses Ergebnis besteht, weil die Klasse aktiv den Unterricht sabotiert hat, musste aber die Klassenarbeit schreiben, da das Schuljahr ja irgendwann mal zu Ende ist.

    Conni Das Bild sieht nicht nach Grundschule aus, für dieses Ergebnis sind schon besser ausgebildete feinmotorische Fähigkeiten nötig. Gib's zu: Es handelt sich um ein typisches Beispiel von Graffiti an Berliner Mauern...

    Habe ich selbst geschrieben, gerade kein Schülyheft da. Habe aber ein Kind, das so ähnlich schreibt, also natürlich gedrängter und mit mehr verschreibern. Aber ja, das ist ähnlich.

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