Beiträge von Flupp

    Vielen Dank für eure Hinweise. Als naiver Untergebener hätte ich gedacht: Eine Schule baut nur in einen Grundschulraum, was 100% sicher ist, d.h. wenn auch der dööfste Schüler anfängt, seine Zunge in die Buchse zu stecken, passiert ihm nicht viel mehr als ein Tadel. Bei euch klingt es so, als könnte bei falscher Bedienung tatsächlich Gefahr bestehen.

    Naja, die Erde hat sich weitergedreht. Das Ding in Deinem Klassenzimmer wurde vor gefühlt 40 Jahren eingebaut.
    Seitdem hat sich die Technik weiterentwickelt.
    Selv/Pelv, Trenntrafos etc. waren damals noch kein Thema.
    Ebenso waren RCD noch nicht flächendeckend verbreitet. Erst seit 2006 (?) müssen die Dinger in Neubauten verbaut werden.
    1970 gab es 250 Stromtote in Westdeutschland, heutzutage in Deutschland unter 50.

    Meiner Meinung nach geht von der obigen Anlage an vier Stellen Gefahr aus:

    1. Brandgefahr bei Überlast im Experimentierbereich, fast wie bei einer Autobatterie.

    2. Gefahr durch den fehlenden Trenntrafo - halte ich persönlich für überschaubar, aber Vorschrift ist Vorschrift...

    3. Gefahr durch fehlende RCD, es sieht zwar so aus, als wäre nachträglich ein RCD für die Steckdosen eingebaut - ob aber auch die anderen Bestandteile abgesichert sind? Danach fragte ich ja oben. Nach einem Trafo ist der RCD zwar grundsätzlich egal, aber es geht ja auch um Gehäuse und andere Teile.

    4. Gefahr durch Fehlbedienung (z.B. Einspeisung von Netzstrom in Schülerbereiche über die Buchsen)

    Ergo bin ich dann schuld, wenn aus dem Kasten mehr Strom fließt, als dem kleinsten gemeinsamen Nenner im Zimmer gut tut?!

    Ja, so ist das grundsätzlich im naturwissenschaftlichen Unterricht, wenn Du mit Elektrizität experimentierst.
    Daher darf ja auch nicht jeder damit im Unterricht rumhantieren.

    Und führt dazu, dass ich das dann tatsächlich nie einsetzen werde, und die tausend Euro in die Verkabelung des neuen Lehrertisches mit X Funktionen hätte man sich sparen können. Ärgerlich.

    Das ist allerdings ärgerlich. Die RiSU ist in dem Bereich aber seit sicherlich zehn Jahren unverändert.

    Kein Vorwurf an Dich, aber viele Schulen investieren viel auf Geratewohl und beim Schulträger interessiert es keinen.

    Um den Lehrertisch zu retten - es gibt sowas wie das eingebaute auch in neu. Kostet aber so viel (>7k, mit Wechselspannung >10k), dass man da mit Einzelgeräten besser fährt. Außerdem finde ich es didaktisch besser, wenn die Schülerinnen und Schüler auch an den Regler drehen...

    Ich habe oben noch die geforderte Fachkunde für die Person, die die Gefährdungsbeurteilung erstellt, vergessen.
    Wenn die Nawi-Lehrer alle "nur" Biologen sind, dann wird es da schon vermutlich schwierig.

    Ich würde als verantwortliche Person mit der bisherigen Kenntnis über die Situation vor Ort und den nicht vorhandenen Bedarf das Ding stilllegen lassen.

    Vor einem Einsatz im Unterricht, vermutlich unvollständige Liste:

    - Prüfung für ortsfeste Elektrogeräte durch Elektrofachkraft durchführen lassen (sehe kein Siegel)

    - Prüfen lassen, ob ein RCD vor dem Gerät hängt

    - Das Gerät wird vermutlich keine sichere Trennung nach EN- 61558-2-6 haben. Dann Benutzungverbot für Schülerversuche

    - Die Anzeigegeräte zeigen bis zu 30 V Spannung an. Wenn auch Wechselspannung über 25 V möglich sein sollte (kann ich aus den kleinen Beschriftungen nicht erkennen), so ist diese nicht berührungsungefährlich und darf nur von Lehrkräften mit Physik-Studium (oder vergleichbarer Ausbildung) benutzt werden.

    - Es muss eine Gefährdungsbeurteilung erstellt werden.

    - Alle Lehrkräfte müssen belehrt werden.

    Grobe Beschreibung:
    Du kannst wahlweise Gleichspannung oder Wechselspannung, bzw. sogar "Drehstrom" an den unteren Buchsen regelbar (Drehregler unter dem Trafo-Symbol) abnehmen und zusätzlich vermutlich weitere im Raum befindliche Steckdosen im Raum schalten.
    In der Mitte hast Du noch eine Entnahme für konstante Kleinspannung 6,3 V.
    Was an den unteren Drehschaltern steht, kann ich nicht lesen, aber vermutlich kannst Du da schalten, ob Du Wechselspannung oder Gleichspannung an den schwarzen Buchsen haben möchtest.

    Kampf, Unterwerfung oder Flucht ...

    Kommt jetzt auf Deine Konstitution an, welche der drei Varianten Du wählst.

    Kampf: Mach Dein Ding, wie Du es in Deiner pädagogischen Verantwortung für richtig hältst, und lass die anderen ihr Ding machen. Lass Dir eine etwaige Anweisung Deiner Schulleitung schriftlich geben. Wenn die SL Angst vor Klagen durch Eltern hat, dann hat sie erst Recht Angst vor einer Remonstration, Dienst- oder Fachaufsichtsbeschwerde.

    Unterwerfung: Pass Dich an, falls SuS oder Eltern das nicht gut finden, verweis auf die SL. Deren Entscheidung, deren Ärger.

    Flucht: Such das Weite.

    Was die richtige Gratifikation für jede Person ist, ist extrem individuell.


    Manche KuK würden sich ein Bein abhacken für leuchtende Kinderaugen. Andere gehen in Verwaltungsaufgaben auf, der nächste freut sich tatsächlich, wenn das Netzwerk stabil läuft.
    Allen gemeinsam ist, dass es aber in unterschiedlicher Taktung eine ehrliche Wertschätzung genau der richtigen Person bedarf.
    Die Kinder, die Weihnachten extra ein Bild malen, die Eltern, die sich nach einer anstrengenden Zeit aufrichtig bedanken oder auch die SL, die mal ehrlich lobt und danke sagt.
    Für eine finanzielle Belohnung als Ausdruck der Wertschätzung durch die Leitung ist unser System leider nicht gemacht.


    Eine Schwierigkeit guter Führung (und damit auch der Burnout-Prophylaxe - wie viel da aber tatsächlich beeinflussbar ist, weiß ich nicht. Für mich ist aber die Aussicht darauf, dass unser Tun einen Einfluss hat essentiell für die eigene Berufszufriedenheit):
    Wie findet die SL heraus, welcher KuK genau einem gegenübersitzt. Wie erreicht man, dass KuK ehrlich ihre eigenen Ziele und Vorstellungen kommunzieren. Und, genau wie die Notengabe bei SuS: Wie kann man wertschätzende, transparente und dennoch realistische Beurteilungen vornehmen.
    (SuS: Aber ich habe doch fleißig gelernt und habe immer beim Geräteabbau geholfen, warum habe ich dann nur eine drei in Sport?
    KuK: Ich habe immer die Blumen im Schulhaus gegossen, warum habe ich dann in "Wahrnehmung leitender Aufgaben" nur ein normal ausgeprägt?)

    Es gibt am Ende der Karriere auch keine Medaille dafür, dass man sich immer über die Maßen eingebracht hat. Im Gegenteil, Kollegen, die dadurch erkranken (Burnout etc.) ...

    Aus meiner Beobachtung (habe jetzt keine Literaturrecherche betrieben) sind insbesondere die KuK burnout-gefährdet, die zwar eine Gratifikationskrise erleiden, dabei ist in der Regel aber eher keine versagte Beförderung oder mangelnde pekuniäre "Aufwandsentschädigung" gemeint.

    Andersherum (vermutlich etwas überspitzt) behauptet:
    Wer ein Burnout wegen nicht-erhaltenem A14 bekommt, der hätte das Burnout bei Beförderung ansonsten halt ein halbes Jahr später. Denn nach welcher Karotte soll es dann gehen? Zusätzlich gibt es, glaube ich, ein weit verbreitetes Missverständnis über Funktionsstellen.

    Ansonsten müsste es ja an anderen Schulformen, in denen es die Beförderungsmöglichkeit nicht gibt, nur unmotivierte, aber dafür Burnout-freie KuK geben.

    Zurück zum Thema Leistungsbewertung von KuK:
    Die Vergabe von Bestnoten in möglichst vielen Bereichen kann man sich als Beurteilender offen halten für die KuK, denen man - nett ausgedrückt - bei einer Wegbewerbung keine Steine in den Weg legen möchte.

    Auch wenn das jetzt im „Warum ist nicht alles flauschig“-Thread landet:

    Ich bin sehr überrascht, mit welchem Selbstverständnis hier im öffentlichen Dienst tätige eine Straftat bagatellisieren.

    Genau, es geht um die Einstellungschancen.


    Da braucht man nämlich bei Ausschreibungen nicht nur auf Informatik oder Physik schauen, sondern kann noch zusätzlich das Kernfach NWT mit abdecken.

    Zusätzlich kommt diese Aussage der Studienberatung:

    Nun wurde mir bei der Studienberatung gesagt, dass obwohl Physik und Informatik beides Mangelfächer sind, diese nur Nebenfächer mit einer geringen Stundenanzahl sind und somit ein volles Deputat sowie eine feste Planstelle keine Garantie ist

    Diese ist somit unvollständig, da automatisch die Lehrbefähigung für NWT (Kernfach) miterworben wird.

    Meine Aussage mit "Lehrverpflichtung" bezog sich darauf, dass es nicht wenige KuK gibt, die sich mit Händen und Füßen wehren und NWT nicht unterrichten möchten.

    (In abgeschwächter Form gilt das natürlich auch für BNT.)

    Mit den Möglichkeiten wachsen halt auch die Ansprüche. Da man überall hinfahren kann, möchte man das auch tun. Und es wird auch erwartet, dass man immer überall hinfährt. Und schon haben wir einen Mobilitätsbedarf, den wir nicht mehr befriedigen können.

    Das ist tatsächlich meines Erachtens der ausschlaggebende Punkt.

    In unserer (also meiner Familie) Anfangszeit ohne Auto, hatten wir durch den Vergleich mit anderen Familien oft das Gefühl etwas zu verpassen. Wir konnten nicht mal schnell hier oder dorthin, haben objektiv Dinge verpasst, die wir mit Auto gemacht hätten etc.

    Mir ist dann irgendwann klar geworden, dass es die Vergleichsgruppe ist, die für einen selbst das Gefühl des Verzichts erzeugt: Hätten wir in unserem Umfeld nur Familien, die alle einen Hubschrauber haben und ihr Leben mit dem Hubschrauber gestalten ("Ich flieg mal schnell nach ..."), dann hätten wir ohne Hubschrauber auch das Gefühl, etwas zu verpassen.

    Wir haben zwar immer noch ab und zu das Gefühl, manche Dinge zu verpassen (erleben dafür aber andere schöne Dinge), können das aber jetzt regulieren.

    Das ist nachvollziehbar.

    Jedoch habe ich den Eindruck, dass meistens geschaut wird, dass man der einfachen Lehrkraft so wenig wie möglich Rechte gibt, so dass sie gerade so ihre Arbeit ausführen kann.

    Das Least-Privilege-Prinzip ist ein wichtiger Pfeiler der IT-Sicherheit.

    Wahrscheinlich ein Profi-Radler oder Triathlet im Trainingslager.

    Profis fahren im Jahr etwa 40-45000 km, manche vielleicht auch mal mehr. Ein typisches Trainingslager für einen Profitriathlet ist auch deutlich weniger.

    10000 km in drei Wochen sind am Rande des menschlich möglichen. Das ist vielleicht für einzelne Extremsportler schaffbar, aber das wird dann als offizieller Rekord gefahren und nicht im „Stadtradeln“.

    Nur mal zum Vergleich, der meines Erachtens beste Langstreckenradfahrer aller Zeiten durchquert die USA in 8 Tagen mit Supportteam und am Rande des Deliriums. Das sind dann knapp 5000 km. Und der ist im andauernden Schlafentzug.

    Nochmal 8 Tage schafft er das nicht, also in drei Wochen vielleicht die 10k. In Laborbedingungen.

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