Beiträge von Flupp

    Liegt das in deiner Wahrnehmung an strukturellen, Bildungslaufbahn bezogenen oder emotionalen Gründen?

    Mit emotional meine ich, dass die Lehrer vielleicht unterbewusst ungern ihre Zugpferde verlieren.

    Die Durchlässigkeit zwischen den unterschiedlichen Schularten funktioniert hervorragend. Das ist meine persönliche Erfahrung aus der Werkrealschule/Hauptschule. Besonders in Klassenstufe 8 und 9 kommen übers Jahr verteilt ständig neue Schüler in die Klasse, die aus der Realschule "abgeschult" werden - einige davon haben auch vom Gymnasium den Weg über die Realschule in meine Klasse gefunden - damit noch "wenigstens" der Hauptschulabschluss erreicht wird.

    Wie ist aus deiner Sicht die Durchlässigkeit in die andere Richtung?

    Aus meiner Sicht geben die Realschulen ungern Schüler ans Gymnasium ab.

    Ausländische Herkunft ist aber kein Synonym für Bildungsferne. Das sind zwei getrennt zu betrachtende Kategorien ungeachtet ihrer Schnittmengen, die insofern auch häufig unterschiedlicher Lösungsansätze bedürfen, auch wenn eine Förderung der Bildungssprache erst einmal beiden Gruppen dienlich sein könnte.

    Zitat von Ländernotiz Deutschland

    Wird dem sozioökonomischen Profil der Schüler*innen Rechnung getragen, ist ein signifikanter Leistungsvorsprung der Schüler*innen ohne Migrationshintergrund von 32 Punkten festzustellen.

    In der Lesekompetenz sind es 40 Punkte Unterschied mit Profilberücksichtigung.

    Ich finde diesen Abschnitt extrem beachtenswert:

    Zitat von PISA 2022 Country Notes - Deutschland

    In Deutschland zählten 31 % der Schüler*innen (der größte Anteil) zum obersten internationalen Quintil der sozioökonomischen Skala [...]. Ihre durchschnittliche Punktzahl in Mathematik betrug 534 Punkte. Dies ist einer der höchsten Werte für Schüler*innen mit ähnlichem sozioökonomischem (sic!) Hintergrund.

    Die privilegierten Schülerinnen und Schüler sind also in der Spitzengruppe.
    Wir verlieren "nur" die anderen relativ erheblich stärker als andere Länder.

    Schon bei der 1. Pisa-Studie war eine zentrale aber kaum diskutierte Erkenntnis, dass die höchste Korrelation der Ergebnisse zum Faktor "pro Schüler in das Bildungssystem investiertes Geld" bestand.

    Oder auf Deutsch: mehr Unterricht in kleineren Lerngruppen führt zu besserem Erfolg.

    Wer hätte das ahnen können.

    Dazu gibt es eine Grafik in der Studie auf S. 136 und 137.

    Bundesland ist hierbei wichtig.

    In BW ist LiA etwas anderes als in SH und NRW.

    AFAIK sind die Anhängsel wie i.K. sind nur für Beamte im Kirchendienst, aber auch das kann von BL zu BL unterschiedlich sein.

    Es wird gerne und viel über die derzeitige Bundesregierung gemeckert, die nun noch nicht ganz 2 Jahre im Amt ist. Aber das sind schon herausfordernde Zeiten. Wie hieß nochmal der Außenminister der letzten Bundesregierung? Baerbock kennt jeder. Die hat auch unheimlich viel zu tun. Und macht das imho nicht schlechter, als die Kerls vor ihr, die nur als Krawattenträger zu Staatsempfängen reisen mussten.
    JustMy2Cents

    Das eine hat mit dem anderen schlicht nichts zu tun.

    Ich bin weit davon entfernt, eine CDU-geführte Regierung in diesen Zeiten für geeigneter zu befinden. Das legitimiert allerdings keinen Verfassungsbruch.

    Wenn man nun davon ausgeht, dass die Regierung diesen Verfassungsbruch unabsichtlich gemacht hat, dann ist das zwar schlecht, aber moralisch für mich nicht problematisch.

    Moralisch verwerflich aber ist es, einen Verfassungsbruch trotz besseren Wissens durch Passivität mitzutragen, weil man es für politisch opportun hält (damit einem die Handwerker nicht böse sind).

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