Beiträge von CDL

    Ganz ehrlich kann ich doch die SuS nicht in der sonstigen Mitarbeit beurteilen zum Quartal, vermutlich werde ich von den meisten SuS nie etwas hören.

    Es ist dein Job, diese Noten zu machen, sprich dafür zu sorgen, dass jede: r regelmäßig zu Wort kommt (oder was halt bei euch alles unter SoMi fällt). Andernfalls ist nämlich zuallererst deine Unterrichtsdurchführung das Ziel von Widersprüchen und das völlig unabhängig von der Kursgröße.

    klasse 6/7 Haupt Realschule

    Welche Wege im Bereich der Klassenführung / Unterrichtsgestaltung hast du denn bereits beschritten, die nicht nur abzielen auf strafen über Noten? Gemeinsamer Regel- und Sanktionskatalog aller Lehrkräfte, die in der Klasse unterrichten sinnvoll / möglich? Sitzordnung verändert? Elterngespräche? Differenzierung? Ohrhörer für besonders störanfällige SuS oder auch Tisch mit Blickrichtung nach außen zur Wand, damit Selbststörungen reduziert werden? Lob / positive Bestärkung?

    Wie viele Stunden pro Woche hast du in der Klasse, sprich wie viel Zeit für (positive) Beziehungsarbeit, ohne die es in SEK.1 - Klassen mit vielen Störungen nicht geht?

    Wie strukturierst du deinen Unterricht methodisch? Was klappt besonders gut, was besonders schlecht in dieser Klasse? Woran könnte das liegen? Über - oder Unterforderung mit bedacht? Hunger? Müdigkeit (Pubertierchen…)? Motivation fürs Fach? Was machst du, um mit diesen Herausforderungen konstruktiv umzugehen?

    Eher "dickes Fell"... so genau weiß ich es selbst nicht, das hat immer meine Schwiegermutter gesagt. Bestimmt weiß es Kris24: "Was ist eine Kuttle?"

    Okay, vielleicht passt das mit den Eiern auch ^^.

    Ich bin nicht Kris, aber der Satz bedeutet Hochdeutsch, man müsse schon die Kutteln (i.S.v. den Magen) haben für so etwas. Kutteln sind für alle, die das nicht kennen, in Streifen geschnittener Pansen von Wiederkäuern. Im englischen Sprachraum gibt es ein Pendant mit „having the guts/ stomach for something“.

    Aber wie kann das mit dem Amtsarzt so unterschiedlich geregelt sein? Ich kenne nun Geschichten, da wurde jemand nach 5 Wochen Abwesenheit in der Schule vom Amtsarzt in die vorübergehende Pension gesetzt .

    Der Grund für eine vorübergehende Zurruhesetzung sind nicht x Wochen an Fehlzeiten, sondern Art und Schwere der Erkrankung, sowie die Prognose zur Dienstfähigkeit. Wenn die entsprechend ausfallen, dann wird eben frühpensioniert, umgekehrt kann es auch bei deutlich längeren Fehlzeiten ohne Frühpensionierung ausgehen (wie bei mir), wenn Art und Schwere der Erkrankung, sowie Prognose dementsprechend ausfallen (da ich bei Versetzung sofort wieder arbeitsfähig wäre, gibt es keinen Grund für eine Frühpensionierung, obwohl ich seit Monaten zuhause Däumchen drehe).

    Danke für diese Einschätzung. Ja, das ist mir klar. Und von daher wird es - solange ich u.a. das mit Hilfe von Therapeuten nicht geklärt habe - dieses Gespräch für mich auch nicht geben. Mir geht es nicht um ein "Auskotzen", sondern, dass unter Zeugen Grundlegendes geregelt wird.

    Ich habe den Eindruck, dass du falsche Vorstellungen hast von so einem BEM - Gespräch. Dieses ist sicherlich nicht dazu geeignet eine grundlegende Aufklärung von Mobbing bzw. Bossing zu betreiben. Wenn du mit diesem Ziel in so ein Gespräch gehst, dann kann dieses nur enttäuschend verlaufen. Diese Aufklärung muss komplett getrennt von einem BEM - Gespräch stattfinden und - zumindest wenn du dich nicht versetzen lassen möchtest- lange vor einem BEM - Gespräch, um vor diesem Altlasten geklärt zu haben oder alternativ doch noch die Versetzung zu beantragen.

    Also erstmal sind das keineswegs Fakten, sondern am Ende deine Sicht der Dinge. Wenn es sicher ist, dass ein Verwaltungsgericht dir Recht gibt, dann solltest Du schleunigst eine Klage einreichen.

    Das ist nicht nur meine Sicht der Dinge, sondern das, was Ärzte und Amtsarzt festgestellt haben, was Anwälte ebenso beurteilen, weshalb auch sämtliche erforderlichen rechtlichen Schritte laufen. Dummerweise dauern Verwaltungsgerichtsverfahren immer eine gewisse Zeit.

    Das scheinen aber nicht die Art Fakten zu sein, die dich empathisch reagieren lassen. Dennoch gebe ich gerne mal Bescheid, wenn zumindest der erste Teil - das Eilverfahren - gelaufen ist. Vielleicht hilft das ja deiner Empathie auf die Sprünge.

    Ich kenne beide Fälle nur aus Sicht der Betroffenen und kann diese daher kaum fair beurteilen. Die Kritik am Dienstherr ist doch, dass er nicht einfach einer Versetzung zustimmt. Und (ein) Grund dafür ist, dass es wahrscheinlich zu viele Lehrkräfte gibt, die dann auf einer Versetzung bestehen würden.

    Das ist im Einzelfall ein Problem. Allerdings kann es auch erklären, warum sich der Dienstherr damit schwer tut. Wie es in deinem Fall konkret aussieht, mag ich nicht beurteilen. Ich bezweifle auch, dass die anderen Leute im Forum dieses können. Es ist eine reine grundsätzliche Überlegung, warum sich der Dienstherr so verhält.

    Tatsächlich kennst du keinen der beiden Fälle, denn wirklich viele Details nennt hier aus gutem Grund (Selbstschutz) niemand. Du weißt aber, um welche Diagnosen es geht, was behandelnde Ärzte und Amtsarzt empfehlen und könntest tatsächlich versuchen empathisch zu reagieren, anständig, menschlich, statt unzweifelhaft schwerwiegende, im Dienst erlittene Erkrankungen zu relativieren und das, was da gleich zwei Dienstherrn an mangelnder Fürsorgepflicht zeigen auch noch zu rechtfertigen.

    Der von dir angesprochene „Einzelfall“, wo es anders laufen müsste: Der liegt hier gleich zweimal vor. Deine „grundsätzlichen Überlegungen“ sind schlicht ein Schlag ins Gesicht von Betroffenen, weil sie jedwedem menschlichen Mitgefühl entbehren.

    Nein, das sind beides keine Fälle, die bei anständiger Behandlung durch den Dienstherrn Versetzungswünsche nach oben treiben würden, denn glücklicherweise sind PTBSen infolge des Schuldienstes relativ selten. Beides taugt damit nicht zum Modell. Selbst wenn das anders wäre, wäre der Dienstherr aber gebunden an die Fürsorgepflicht.

    Letztlich wird in beiden Fällen ein Verwaltungsgericht die Beachtung derselben anordnen . Eine zusätzliche Belastung, die vermeidbar wäre, und Monate, während der zwei Lehrkräfte fürs Nicht - Arbeiten bezahlt werden, statt sie angemessen einzusetzen. Leider sitzen in der Verwaltung aber offenkundig zu viele Menschen, die wie du Empathie und Anstand als weitere Sachposten verwalten, statt diese einfach zu leben.

    Leute auf Honorbasis anzustellen ohne die Möglichkeit immerhin einen Teil steuerfrei zu erhalten, halte ich generell für traurig. Da sollte man den Leuten wenigstens den Minijob gönnen.

    Wer ist „man“ in dem Fall für dich, das Nachhilfeunternehmen oder die steuerzahlenden Menschen und das Steuersystem?

    Ich persönlich finde einen Minijob nicht attraktiver als eine Anstellung auf Honorarbasis, das ist nur anders scheiße. So oder so drücken Arbeitgeber sich damit häufig einfach nur um Sozialleistungen und eine tatsächlich faire Bezahlung.

    Was genau findest du an Moebius Beitrag traurig state_of_Trance ? Eine Tätigkeit für ein klar kommerzielles Unternehmen ist nun einmal kein Ehrenamt, weshalb das anständig bezahlt werden muss, statt Steuersystem und junge Menschen einfach nur auszubeuten unter Ausnutzung der Übungsleiterpauschale. Alles andere wäre absurd.

    Ich habe nicht nachgelesen, ich meinte es stand nicht im Eingangsbeitrag.

    Auf jeden Fall hatte ich Recht damit, dass das wohl eher von Schülerseite ausging.

    Ja, aber womit du auch bei Emerald sicher nicht recht hast, ist dass eine Versetzung nicht hilfreich wäre. Wenn der Schulort selbst traumatisch belastet ist, dann kann bereits ein Wechsel des Dienstortes hilfreich sein. Zumindest sollte das bei solch einem Hintergrund selbstverständlich bewilligt werden, um eine Dienstunfähigkeit zu vermeiden.

    Aber Tom hat doch damit Recht, dass eine Versetzung unter Umständen nicht allzu viel bringt. Die Versetzung geht an Schulen, die großen Mangel habe. Welche sind das? Sicherlich nicht die angenehmsten.

    Das stimmt so pauschal nicht. Das Problem an meiner aktuellen Schule liegt im Kollegium und der SL begründet. Würde es bei mir um eine Versetzung an eine andere Schule gehen (statt in die Verwaltung bis zur Genesung), dann wüsste ich auf Anhieb mehrere Schulen im Landkreis, die mindestens eines meiner Fächer dringend benötigen, die auch Personalbedarf haben, die mich als Menschen gerne im Kollegium wüssten und bei denen Mobbing im Kollegium nicht der durch die SL hingenommene Normalzustand ist, sondern wo es gutes Teamwork gibt. Dennoch wird mir noch nicht einmal die Versetzung an eine andere Schule angeboten als Kompromiss.

    Das ist in der Theorie auch recht einfach. Das erste Problem ist aber, dass es inzwischen in manchen Regionen viele Schulen gibt, die krankmachende Rahmenbedingungen hat. Gut, da kann man sagen, dass der Dienstherr dann diese Bedingungen wie auch immer ändern muss.

    Das zweite Problem ist aber, dass ein Amtsarzt i.R. keine großen Untersuchungen mit Therapie und Langzeitbeobachtung machen kann, sondern sich in weiten Teilen auf die Aussagen der Person und der Ärzte verlassen muss. Und auch wenn es keiner hören will, findet man immer einen Arzt, der einem ggf. die notwendigen Atteste ausstellt. Das muss gar nicht aus Bösartigkeit sein. Bei vielen Krankheiten gibt es oft unterschiedliche Sichtweisen. In meinem Geburtsort gab es auch den einen oder anderen Arzt, wo man genau wusste, dass man erstmal eine Woche krank geschrieben wurde.

    Wenn man es nun zu einfach macht, hat man schnell etliche Anträge auf Schulwechsel aus gesundheitlichen Gründen. Die meisten mögen auch gute Gründe haben. Ich möchte auch nicht in NRW an einer Brennpunktschule arbeiten. Aber am Ende bricht das System dann zusammen.

    Das ist für die Menschen, die wirklich Hilfe brauchen, schwierig. Aber wenn man es "zu leicht" macht, werden auch (zu viele) schwarze Schafe es ausnutzen.

    Ich finde es wirklich extrem anstrengend (ignorant / respektlos), wie du in einem Thread, in dem gleich zwei Leute, die durch im Dienst Erlebtes nachlesbar traumatisiert oder retraumatisiert wurden und die deshalb versetzt werden müssten an einen neuen, unbelasteten Dienstort, damit sie weiterarbeiten können, was der Dienstherr aber verweigert, wie du also in so einem Thread darüber räsonierst, wie irgendwelche Menschen das System ausnutzen würden, Gefälligkeitsatteste bekämen, das System ausnutzten.

    Wie wäre es, das ausnahmsweise mal nicht in einem Thread zu veranstalten, in dem Menschen mit lesbar schwerer Erkrankung vom System momentan nicht geschützt werden, statt weiteren Ballast aufzuladen?

    Mach dafür doch einfach deinen eigenen Thread auf, in dem du dann auch in aller Ruhe darüber philosophieren darfst, dass das System nur funktioniert, wenn krankmachende Arbeitsbedingungen einfach ausgehalten werden müssen, weshalb man Erkrankungen kleinreden oder gänzlich ignorieren dürfe und die Fürsorgepflicht des Dienstherrn als hohles Gerede akzeptieren müsse.

    Wenn aufgrund dieses Gutachten die Dienststelle auch für die zur Ruhesetzung entscheidet wünsche ich ihr viel Spaß bei dem nachfolgenden Gerichtsverfahren.🤷

    Die Zurruhesetzung ist schlicht nicht das mildest mögliche Mittel, das zu wählen der Dienstherr verpflichtet ist und letztlich dann in so einem Fall mit gerichtlicher Unterstützung verpflichtet wird.

    Meine „GEW - Card“ finanziert dankenswerterweise alles, was da gerade nötig ist bei mir anwaltlicherseits an Beratung und Verfahrenshilfe.

    Ich verstehe deine Argumentation chemikus08 , im Sinne der Fürsorgepflicht wäre ein anderer Weg - der amtsärztliche Gutachten nicht einfach ignoriert - aber aus Betroffenen - Perspektive vorzuziehen. Es wird nach Aussage meines Anwalts vermutlich ein weiteres Jahr dauern das Ganze juristisch zu klären bei mir. Vermutlich werde ich die ganze Zeit über nicht arbeiten gehen können, da ich vermutlich bis zum Verfahrensabschluss nicht versetzt werde. Das ist mental durchaus herausfordernd für mich und sicherlich kein Beitrag zu meiner weiteren Genesung.

    Gibt es denn auch Philosophie oder Englisch an einer der bbs Schulformen?

    Um welches Bundesland geht es? Ohne diese Angabe lautet zumindest für Philo die korrekte Antwort „Ja, nein, vielleicht“, Englisch wird es immer geben in irgendeiner Schulform, die unter der Überschrift „BBSen“ läuft.

    In jedem Fall solltest du dir ein Fach heraussuchen, das dich selbst auch genug interessieren, um es 5 Jahre lang zu studieren und das zu unterrichten du dir vorstellen kannst. Ein Fach, das du nicht interessant findest deinen SuS als interessant zu verkaufen bzw. diese trotz ihres Desinteresses dafür zu motivieren, ist ein erheblicher Kraftakt, den ich persönlich vermeiden wollen würde.

    Ich kann mir das leider nur zu gut vorstellen. Ich sitze ebenfalls seit einigen Monaten zuhause, obwohl klar ist, dass ich bei einer Versetzung sofort wieder arbeiten gehen könnte. Bei mir ist inzwischen ebenfalls ein Anwalt im Einsatz, der ebenfalls meint, dass die Angelegenheit vor dem Verwaltungsgericht geklärt werden muss, da das Land in solchen Fällen ohne Gerichtsurteil nicht bereit sei einzulenken, obwohl es eine Entscheidung angekündigt hat in meinem Fall, die völlig konträr ist zur amtsärztlichen Empfehlung. Auch das also wie bei dir, nur dass es sich um einen anderen Dienstherrn dreht bei mir. Das hat also leider System und ist weit mehr als eine Posse (als die es sich für dich sicherlich ebenso wenig anfühlt, wie für mich).


    Gut, dass du optimistisch bleibst. Ich gehe ebenfalls - genau wie mein Anwalt - davon aus, dass sich das bei mir letztlich in meinem Sinne klären wird.

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