Beiträge von CDL

    Da bin auch vollkommen bei dir. Ich finde es sogar ok, wenn man Tipps zur Verbesserung gibt. Aber wie so oft macht der Ton die Musik. Und wenn mir jemand Bekanntes dezent anspricht, ist das auch vollkommen ok. Selbst im Forum kann ich eine PM nutzen und mal darauf hinweisen. Aber das ist dann schon für mich grenzwertig.

    Och, ich habe vor einiger Zeit mal eine sehr freundliche PN einer mir sehr sympathischen Mituserin bekommen, die darum gebeten hatte, dass ich meine Beiträge bitte mittels Absätzen etwas klarer strukturieren möge, weil sie diese gerne lese, sie aber in der Länge manchmal als anstrengend empfinde ohne Absätze. Seitdem versuche ich das wieder mehr zu beachten.

    Das fand ich überhaupt nicht grenzwertig. Wie von dir geschrieben: Der Ton macht die Musik. :)

    Ja ja, @Lindbergh , total traurig, dass jemand nicht "Team Durchseuchung" ist, sondern sich auch weiterhin daran hält, was kundige Wissenschaftler wie ein Herr Drosten über die möglichen Risiken einer Omikron-Infektion für Ungeimpfte äußern, aber eben auch Grenzen von Durchseuchungsszenarien aufzeigen, die anders als du, nicht nur "meinen" und "fühlen", sondern etwas mehr wissen, bzw. ihr Nichtwissen oder Grenzen ihres Wissens deutlich kenntlich machen, mit abwägen und ethisch angemessen einbeziehen. Und nein: Ich möchte keine PN von dir zu diesem Thema. Deine Smileys sind bereits Kommentar genug.

    Aber nur für dich, etwas mehr Wissen zu dem Thema, anstelle deiner Bauchgefühle:

    NDR: Immun durch bloße Infektion? Fachleute haben Zweifel (von Isabel Lerch)

    https://www.ndr.de/nachrichten/in…fluecke100.html

    Die Debatte um Lockerungen der Corona-Maßnahmen hat wieder an Fahrt aufgenommen. Der Tenor: Wir haben die Omikron-Welle im Griff, da die Verläufe überwiegend milder sind. Die Hoffnung: Durch die sehr hohen Infektionszahlen kommt es rasch zu einer breiten Durchseuchung der Bevölkerung - und das sollte doch das Ziel sein, um die Pandemie zu beenden.

    Doch dass diese Annahme stimmt und die aktuell sehr hohen Infektionszahlen wirklich dazu beitragen können, die Lücke bei der Immunität zu schließen - daran haben viele Fachleute ihre Zweifel. Denn Studien zeigen: Dass es durch die hohen Infektionszahlen aktuell zu einer breiten Durchseuchung der Bevölkerung kommt, ist unwahrscheinlich. Um dauerhaft immun zu werden, brauche es weiter Impfungen.(...)Nur wenn die immer noch vorhandene Impflücke in Deutschland geschlossen wird, kommt die Bevölkerung hierzulande der angestrebten Grundimmunität ein großes Stück näher. Denn das ist ein entscheidender Schritt - da sind sich Experten einig. "Die Pandemie ist dann zu Ende, wenn wir es zusätzlich zu dem Krankheitsschutz auch geschafft haben, einen Übertragungsschutz in der Bevölkerung aufzubauen", sagt der Virologe Christian Drosten. Und nur wer grundimmunisiert ist, hat nach Überzeugung vieler Wissenschaftler das Krankheitsrisiko deutlich gesenkt, wenn er sich erneut infiziert. (...)Doch auf welche Art diese Grundimmunität - und damit auch der so wichtige Übertragungsschutz - in der breiten Bevölkerung am schnellsten und einfachsten erreicht werden kann - darüber gibt es aktuell verschiedene Einschätzungen. Eine davon: Die Omikron-Variante selbst trägt im Moment dazu bei, dass Hunderttausende Menschen binnen kürzester Zeit immun werden - in den letzten Tagen lag die Zahl der Neuinfektionen laut RKI bei über 200.000 pro Tag. Und wer krank ist, baut zumindest vorübergehend Immunität auf - so die Annahme.

    Der Immunologe Carsten Watzl hat genau dieses Szenario durchgerechnet. Auf Twitter teilt er das Ergebnis: Demnach bräuchte es jeden Tag 400.000 Infektionen - und zwar für die nächsten 100 Tage - um die bestehende Impflücke zumindest ungefähr zu halbieren. Denn aktuell sind noch etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland nicht geimpft, das sind etwa 24 Prozent der Bevölkerung. Dieses Szenario, das Watzl vorrechnet, würde also nicht nur mehr als drei Monate dauern. Es würde vor allem - und das ist das Entscheidende - nicht ausreichen. Denn die Annahme dahinter ist vermutlich falsch: Laut einer aktuellen Studie aus Österreich haben Ungeimpfte, die zuvor noch nie einen Kontakt mit dem Virus hatten - weder durch eine Impfung noch durch eine vorangegangene Infektion mit einer anderen Variante - nach einer Omikron-Infektion deutlich weniger neutralisierende Antikörper als Menschen, die zuvor bereits Kontakt mit dem Virus gehabt haben - sei es in Form von Impfungen, einer Infektion mit einer anderen Virus-Variante oder beidem.

    Zudem hätten sie kaum Schutz gegen andere Virusvarianten. Die Infektion allein baut also keine ausreichende Immunität auf, denn es kann schneller zu erneuten Ansteckungen kommen. Erst wer mindestens dreimal geimpft oder genesen ist, hat ausreichenden Schutz. Das betont auch Christian Drosten: "Die ideale Immunisierung ist, dass man eine vollständige Impfimmunisierung hat - mit drei Dosen - und auf dem Boden dieser Immunisierung sich dann erstmalig und auch zweit- und drittmalig infiziert mit dem wirklichen Virus", sagte er im NDR Info Podcast Coronavirus-Update.

    Dadurch würde man eine Schleimhautimmunität entwickeln, ohne dabei schwere Verläufe in Kauf nehmen zu müssen. Diese nachhaltige Immunität hätten Bevölkerungen zwar insgesamt noch nicht erreicht, so der Virologe. Aber fest steht: Die Impfungen - nicht die Infektionen - kürzen den Weg dorthin ab. Heißt: Es sind die Impfungen, nicht die Infektionen, die das Ende der Pandemie beschleunigen.

    Ach, die Karotte esse ich schon selbst und auch der aufgezeigten Zusammenhang zwischen Teilhaberecht und Rechenkenntnissen erschließt sich mir nicht direkt, aber sonst respektiere ich natürlich deine Ansichten zu diesem Thema.

    (...)

    Der "Zusammenhang" erschließt sich auch mir nicht, weil es einen solchen Zusammenhang nicht gibt. Dennoch hast du ihn hergestellt. Lies dir einfach noch einmal durch, was du auch sonst so in diesem Thread an Aussagen vorgenommen hast und versuch nachzuvollziehen, was das eigentlich bedeutet, was du an diversen Stellen einfach mal halt so unreflektiert behauptest und meinst.:neenee:

    In BW hast du dann das Problem, dass frisch geimpfte oder bereits geboosterte Haushaltsangehörige nicht nur von der Quarantäne befreit sind, sondern alle quarantänebefreiten Personen auch von der Testpflicht. Da muss ein frisch geimpftes quarantänebefreites Kind nicht einmal testen, wenn es trotz positiver Eltern oder Geschwister in die Schule kommt.

    Und ich denke nicht, dass die Schulleitungen da rechtlich eine Handhabe haben.

    Die Eltern kann ich in sofern verstehen, dass ja oft kein wirklicher Distanzunterricht stattfindet. Wenn die Kinder sehr viel Glück haben, finden sie für alle Fächer zumindest den Stundeninhalt auf einer Lernplattform.

    LG DFU

    Wobei wir im Moment schon auch einfach unsere SuS, die bereits geboostert sind, darum bitten, sich bei positiven Fällen in der Klasse mitzutesten. Die Wahrscheinlichkeit via Schnelltest geboosterte Positive rauszufischen ist zwar nicht besonders hoch je nach Hersteller und Fabrikat, aber zumindest versuchen wir es. Bislang haben noch alle SuS, die ich darum gebeten habe sich dann freiwillig getestet. Diejenigen, die bereits geboostert sind, sind ja auch eher die Vernünftigen, die keine unnötigen Risiken eingehen wollen. Die erreicht man insofern mit so einer freundlichen Bitte (ohne jeden moralischen Druck oder eine moralisierende Argumentation) gut.

    Ich hatte zuletzt auch mehrfach Fälle von SuS, die sich gerade nach Quarantäne wegen eines positiven Familienmitglieds freigetestet hatten und dann selbst einen positiven Schultest hatten. Ein Fall war dann überraschend (Selbsttest war schon nach 2min dunkelrot positiv...) PCR-negativ, einer erst PCR-negativ, nochmal 3 Tage an der Schule zum fröhlichen Coronabingo, dann krank zuhause und nach 5 Tagen Erkrankung plötzlich doch noch PCR-positiv. Insofern bin ich froh um alle SuS, die sich auch freiwillig mittesten, damit wir zumindest versuchen, nicht alle ungeimpften SuS zu durchseuchen anstelle der deutlich sichereren Impfung.

    CDL: Danke für dein Beispiel! Meine Erfahrungen mit geistig Behinderten sind in der Tat begrenzt, aber ich freue mich natürlich über jeden Einzelnen, der es auf dem freien Arbeitsmarkt schafft, eine Stelle zu ergattern. Im Lehrplan für die Förderschule GE gibt es in meinem Bundesland sogar extra einen eigenen Kompetenzbereich, der der Vorbereitung auf die spätere Arbeitswelt dient. Ich bin ja jemand, der auch immer den sozialen Aspekt und nicht nur den wirtschaftlichen von Arbeit hervorhebt, daher finde ich es wichtig (genauso wie du, nehme ich an :) ), dass es Behindertenwerkstättten und Arbeiten in geschützten Bereichen gibt.

    Tja, wenn du dich jetzt noch dazu durchringen könntest, dich 1. nicht über erkennbar sensible Themen zu äußern, von denen du bereits weißt, dass du wenig bis nichts weißt und 2. Menschen mit Behinderung (gleich welcher Art von Behinderung) Teilhaberechte nicht absprechen zu wollen, wenn sie deinen Normvorstellungen nicht entsprechen ("Grundrechenarten beherrschen", "auf die freie Welt loslassen"), dann wärst du nicht nur ein angenehmerer Gesprächspartner, sondern würdest dich sogar auf dem Boden des GG bewegen, was deine Einlassungen davor eben gerade nicht erfüllt haben.

    (Aber netter Ablenkungsversuch. Hätte ja klappen können, dass ich die Karotte fresse und das Grundproblem darüber vergesse- nicht! Wenn du es das nächste Mal empörend findest, dass ich schreibe, du würdest teilweise menschenverachtende Beiträge posten und entsprechende Haltungen haben, denk einfach daran, wie du die Teilhaberechte von Menschen mit bestimmten Behinderungen basierend auf ihrer Kenntnis oder Unkenntnis von Grundrechenarten beschneiden wolltest und welch verächtliche Formulierung du dabei gewählt hast.)

    Dass deine Schulleitung dir helfen und dich beraten möchte klingt erst einmal gut. Offensichtlich sieht sie etwas in dir, was zu fördern sich lohnt und möchte dich nicht verlieren. Daran solltest du dich festhalten.

    Was Möglichkeiten eines Wechsels anbelangt, solltest du dich von deiner Gewerkschaft beraten lassen. Die kennen die Situation in Bayern, sind an Vertraulichkeit gebunden, so dass du dich denen einfach anvertrauen kannst ohne Sorge davor, dass dieser Fachleiter davon erfährt. Sprich mit denen auch darüber, was genau vorgefallen ist und lass dich beraten, inwiefern ein Gespräch mit deiner SL darüber angezeigt sein könnte. Ich würde dir allerdings dringend davon abraten, basierend auf irgendwelchen Gerüchten, die du über diesen Fachleiter gehört hast ein Gespräch mit deiner SL zu führen. Ob an diesen etwas Wahres ist (und ggf. was) weißt du nicht, kannst dich aber ganz gehörig in die Nesseln setzen, wenn du das mit ansprichst.

    Überleg dir, ob es nicht vielleicht sinnvoll sein könnte ein Gespräch mit diesem Fachleiter, der Leitung deines Studienseminars und einem Vertreter oder einer Vertreterin des Personalrats zu führen, um den offenbar sehr grenzwertigen bis übergriffigen Gesprächs- und Beratungsstil klären zu können. Dazu wäre es aber wichtig, dass du in dir erst einmal etwas weniger aufgeregt und "angefasst" bist, damit du imstande bist, so ein Gespräch so ruhig und sachbezogen, wie nur irgend möglich zu führen.

    Überleg dir ganz unabhängig davon, ob es nicht vielleicht sinnvoll sein könnte, dich weitergehend beraten zu lassen, sei es von einem Coach oder auch einem Therapeuten oder einer Therapeutin, um zu lernen, dich emotional besser zu schützen und abzugrenzen. Blöde, übergriffige Arschgeigen gibt es leider viele in der Welt und du musst davon ausgehen, diesen immer wieder beruflich oder privat zu begegnen. Das sollte dich aber nicht für alle Zeiten derart aus der Bahn werfen, sondern du solltest für dich Wege finden damit gesünder umzugehen, als dir das momentan möglich ist. :troest:

    Deswegen habe ich auch bewusst nur GE ausgeklammert. Selbst bei Lernen finde ich aus gesamtgesellschaftlicher Sicht, dass der Anspruch bestehen sollte, dass diese Schüler irgendwann in die freie Welt losgelassen werden und zumindest die Grundrechenarten im Kopf beherrschen.

    Ich finde es immer wieder erschreckend, wie wenig Ahnung du von Menschen mit Behinderung hast offenkundig, über die du gerne fröhlich urteilst- von deinem Menschenbild mal ganz abgesehen.

    Es gibt auch Menschen mit Förderschwerpunkt GE, die am Ende nicht in geschützten Werkstätten, sondern auf dem freien Arbeitsmarkt tätig sind. So einen Fall habe ich als ehrenamtliche Helferin bei der Lebenshilfe kennengelernt. Sicherlich ein seltener Einzelfall, aber auch das gibt es eben mit GE. In jedem Fall aber werden Menschen gleich welcher Behinderung nicht "in die freie Welt losgelassen", als wären das im Zweifelsfall "unzivilisierte Wilde", die nur unter engen Voraussetzungen Nichtbehinderten zugemutet werden könnten (und genau das Bild zeichnet die Formulierung für mich). Teilhaberechte hängen auch keinesfalls von Grundrechenarten ab. Der Mann, den ich bei der Lebenshilfe kennengelernt habe, war eindeutig nicht komplett fit bei den Grundrechenarten. Er war aber äußerst zuverlässig als Lagerhelfer und hat genau als solcher, als ich ihn kennengelernt habe, bereits seit fast 30 Jahren gearbeitet ganz ohne irgendeine Eingliederungsmaßnahme für Menschen mit Behinderung. Den Job hatte er sich selbst gesucht gehabt, weil ihm die Arbeit in der geschützten Werkstatt zu eintönig und anspruchslos schien. Grundrechenarten sind nicht alles was zählt..

    (...)

    Aber mal echt, muss man Hausaufgaben in die Nebenfächern aufgeben? (...)

    Ja

    Beispiele habe ich ja bereits genannt. Lebenspraktische Dinge, wie z.B. das Grundprinzip des Zustandekommens von Kaufverträgen benötigen alle SuS später, ergo müssen das auch alle ausreichend durchdringen und üben. Auch situativ angemessenes Argumentieren fällt ohne ausreichende Übung in verschiedenen Fachwissenschaften vielen meiner SuS schwer, die sich zwar gut "durchlavieren" können, aber eben erst noch lernen müssen,wie man sich angemessen schriftsprachlich ausdrückt (und nein, dafür ist weder alleine der Deutschunterricht zuständig, noch würde die Präsenzlernzeit dafür ausreichen), welche verschiedenen sprachlichen Register sie beachten müssen, welche Argumentationsstile auch in einer Email an den künftigen Chef angemessen sein könnten, etc.


    Was diese Argumentation deinerseits anbelangt:

    Zitat

    Am Ende ist es doch am wichtigsten, dass die Schulabgänger sicher im Lesen, Schreiben, Rechnen sind. Wenn sie sich für eines der Nebenfächer besonders interessieren und in diesem Bereich auch eine Berufslaufbahn einschlagen wollen, sind sie doch ohnehin intrinsisch motiviert und merken sich deshalb viel aus dem Unterricht. Ansonsten ist es einfach wichtig, dass man weiß, wie und wo man etwas herausfinden kann, wenn man etwas wissen möchte. (...)

    ... halte ich es für reichlich verklärt zu vermuten, dass SuS in der Sek.I prinzipiell bereits derart klar wüssten, was sie später beruflich machen wollen, um sich dann bewusst zu machen, welche Unterrichtsfächer entsprechend besonders vertieft gelernt werden sollten, was sie dann noch- als Krönung des Ganzen- selbstredend intrinsisch motiviert schaffen.

    Ich habe nicht den Eindruck, dass du bereits besonders viel Umgang mit Pubertieren hattest, andernfalls wäre dir klar, dass sowohl Berufsorientierung in der Realität anders abläuft, als auch die Selbstkonsequenz, sich in der Folge zumindest in einigen Fächern stärker einzubringen auch noch in Klassenstufe 9/10 bei einigen SuS eher die Ausnahme, als die Regel ist und von manchen auch niemals erfolgt ohne regelmäßige "Tritte in den Allerwertesten". Wenn sie dann wissen, was sie beruflich machen wollen, ja, dann kann man zumindest ein paar der Hasen darüber motivieren, den Hintern ausreichend hochzubekommen- nicht alle. Und oftmals wissen sie das auch am Ende der Realschule noch nicht, weshalb sehr viele meiner 9er und 10er als Ziel angeben "erst einmal weiter Schule" machen zu wollen. Je größer aber die Lücken aus der Sek.I sind, desto schwerer wird es manches Berufsziel, dass man erst spät für sich entdeckt, noch zu erreichen. Insbesondere, wenn für den spät entdeckten Traumberuf ein Abitur erforderlich ist, rächen sich die Lücken aus der Sek.I unter Umständen deutlich. Hausaufgaben sind natürlich kein Garant, dass derartige Lücken nicht entstehen, aber ein unerlässlicher, zusätzlicher Übungsraum, um eben auch herauszufinden, was man noch nicht weiß und wozu man nachfragen muss, sind sie allemal.

    Ich arbeite in einigen meiner Nebenfächer deshalb u.a. mit Lerntagebüchern. Darin sollen die SuS -fragengeleitet- die Unterrichtsstunde zuhause noch einmal reflektieren und u.a. festhalten, was sie noch gerne hätten wissen wollen zum Thema, was sie gelernt haben oder auch, was sie noch nicht verstanden haben. Auch die müssen dann aber eben zuhause angefertigt werden.

    Wo was steht zu lernen erfordert auch eine eigene, tiefere Auseinandersetzung über ein reines Absitzen von Unterrichtszeit in der Schule hinaus. Ich habe aktuell in Wirtschaft 9er in der Projektarbeit, die- Corona sei Dank- in den letzten zwei Schuljahren kaum klassische Referate hatten, keine GFS hatten und die plötzlich eine Präsentation und Dokumentation erstellen sollen, die ihre halbe Jahresnote ausmacht und bei der auch schon der Arbeitsprozess Teil der Benotung ist. Denen fällt es teilweise unglaublich schwer, sich vernünftig zu organisieren. Meine Nachfrage, welche Schulbücher anderer Fächer sie noch als Recherchehilfe gerne hätten hat mir exakt eine Gruppe beantworten können, alle anderen gehen davon aus, dass das allwissende Internet schon ausreichend wäre, waren dann aber doch nicht undankbar, dass ich dennoch einige weitere Fächer vorsorglich mitgebracht und als Materialschrank zur Verfügung gestellt habe, nachdem ihnen dann doch aufgefallen ist, dass Schulbücher netterweise Themen sinnvoll vorstrukturieren, zugrundliegende Fachkonzepte erklären, etc.

    Ich bin trotzdem jedes Mal erschrocken, wenn Schülys für 3! Einen Taschenrechner rausholen, oder behaupten 3^2=6...

    das sollte man in der 12. Klasse schon noch können.

    Aber sie denken gar nicht mehr nach. Fakultät ist schwer, wird immer mit Taschenrechner gerechnet... auch bei so kleinen Zahlen.

    Meine seufzen schon immer laut auf, wenn sie zum Zusammenrechnen ihrer Punkte bei Tests und KAs bei mir nicht den Taschenrechner verwenden dürfen, sondern ich Kopfrechnen erwarte und "Kopfrechnen kann ich nicht so gut" - Sprüche mit Verweisen auf den ersten Teil der Abschlussprüfung (ohne Taschenrechner) und einem Hinweis auf offenkundig erforderliche Übung quittiere.

    Mit Hausaufgaben verstärkt man meines Erachtens lediglich den Faktor, dass Bildung vom Elternhaus abhängig ist.

    Das halte ich in dieser Pauschalität - quer über alle Fächer und Schulformen- für Quatsch.

    Gerade in dem den (Fremd-) Sprachen geht es, wie von Herrn Rau angesprochen, einfach darum Basics zu üben, wie Vokabeln zu lernen, wofür die Unterrichtszeit alleine nicht ausreichend wäre, Übungen zu neu gelernter Grammatik (damit man weiß, was man alleine schon kann und was noch nicht verstanden wurde, so dass man nachfragen kann) und natürlich das Schreiben von Texten. In Klasse 6/7 habe ich noch zu Beginn in Französisch die Situation, dass Eltern oder Geschwister beim Schreiben von Texten helfen. Das fällt jedes Mal auf, weil dann Vokabular und Grammatik verwendet werden, die die Hasen noch gar nicht kennen und der Satzbau komplexer wird. Ich erkläre denen dann, dass ich wirklich nur erwarte, dass sie die Worte und Grammatik verwenden, die sie schon kennen, diese aber üben sollen. Wenn sie dann hören, dass ich die entsprechend einfacheren Texte auch lobe trauen sich immer mehr SuS ihre Texte wirklich allein zu schreiben. Diese zusätzliche Übungszeit am Nachmittag ist unerlässlich, denn an der Realschule haben wir üblicherweise nur 2-3 Wochenstunden Französisch. Dennoch soll in der Theorie am Ende von Klasse 10 ein B1 erreicht werden (in der Praxis A2+ im best case).

    Auch in meinen anderen Fächern stellen Hausaufgaben lediglich eine Vertiefung dar (zusätzliche Fallbeispiele zum Kaufvertrag lösen beispielsweise, damit sie das wirklich verstehen oder eben sonst noch einmal nachfragen) oder ein Modell, dass wir eingeführt haben soll noch einmal abgeschrieben oder etwas recherchiert werden im Internet. Dafür braucht man keine Eltern als Helfer.

    Bei meinem 5ern schließlich, die es aus der Grundschule noch stärker kennen, dass Eltern geholfen haben, die dann z. B. den Text in Ethik aber schon nicht mehr sprachlich erfassen können, habe ich eine klare Regel ausgegeben: Wer HA nicht (selbst) machen konnte, weil sie nicht verstanden wurden, schreibt die Aufgabenstellung ab und darunter schreiben die Eltern mir mit Unterschrift, dass ihr Kind die HA nicht verstanden hat und deshalb nicht bearbeiten konnte. Seitdem ist die Quote der HA, die an fehlendem Verständnis gescheitert wären erheblich runtergegangen. Zusätzlich können die SuS sowohl Klassenkameraden, als auch mich über Teams anschreiben und nachfragen bei Problemen. Auch das hilft, damit SuS, die z. B. gerade erst Deutsch lernen dennoch ihre HA zuverlässig erledigen, weil sie mich eben erreichen bei Problemen am Nachmittag. Wer tatsächlich HA nicht machen konnte, weil sie tatsächlich nicht verstanden wurden wird also von mir erstens darauf hingewiesen, dass ich über Teams erreichbar bin bei Problemen und bekommt zweitens erklärt, was noch nicht verstanden wurde und wir üben das noch einmal kurz in der Stunde, ehe es über eine HA erneut selbstständig geübt werden soll.

    Die wenigsten meiner SuS haben Eltern, die ab Klasse 7 überhaupt noch helfen könnten bei HA. Meine HA erfordern aber auch keine Elternhilfe, sondern eigene Anstrengungsbereitschaft, Fleiß und die Anwendung bekannter Lösungsstrategien- und sei es die Nachfrage über Teams, bei der man dann gleich noch lernt präzise nachzufragen, weil "ich habe alles nicht verstanden" nur sehr selten stimmt.

    Neben dem Erfordernis bestimmte Lerninhalte individuell auswendig zu lernen, zu üben oder anzuwenden, um herauszufinden, wo man tatsächlich steht und was man tatsächlich bereits kann und was nicht (diesbezüglich gibt es teilweise nämlich große Diskrepanzen, wie vor allem Reaktionen auf mündliche Noten zeigen), sehe ich insofern Hausaufgaben auch als eine Übung hin zu mehr Selbständigkeit, Selbstorganisation und der Übernahme von Verantwortung für den eigenen Lernprozess, sprich einen Teilbaustein auf dem Weg zur Müdigkeit, die z. B. s3g4 dann von seinen erwachsenen Lernern zurecht erwarten darf.

    Vielleicht mal in den Schulen sich weniger mit Gleichungen, Ableitungen, etc. herumschlagen und dafür solche Fächer wie Lebensmanagement einführen. Was muss man beim Mietvertrag beachten? Was für Versicherungen sind nötig/ hilfreich bzw. nützlich? Auch eine gewisse Grundbildung in Jura (ganz grob!!!) Ja, genau richtig gelesen! Jura!...Damit man nicht gleich für jeden Pipapo zum Anwalt rennen muss, der sich seine Arbeit ( zu unrecht oder nicht) fürstlich entlohnen lässt, sondern in gewissen rechtlichen Situationen einen kühlen Kopf bewahrt und auch selbst mal in der Lage ist adäquat mit der Gegenseite zu kommunizieren, wenn diese nämlich merkt, dass man juristisch etwas bewandert ist, wird ziemlich schnell mal der "Schwanz" eingezogen ( Funktioniert nicht überall, aber doch in vielen Fällen). Wie viele Schüler wissen denn zum Beispiel wirklich, dass sie grundsätzlich ein Zeugnisverweigerungsrecht haben? Wie viele wissen, dass sie einer Vorladung, zur Vernehmung bei der Polizei, nicht zu folgen brauchen? Sondern nur der, der Staatsanwaltschaft bzw. wenn die Polizei als "Ermittlungsperson der StA auftritt. Da gehts schon los: Wer weiß das denn von den SuS? Wer weiß denn, dass es u.U besser wäre nicht zum Termin bei der Polizei zu erscheinen, da die Beamten i.d.r. auf taktische Fragestellungen spezialisiert sind, so dass man am besten (meistens!) die Klappe hält, weil man sich sonst nur noch tiefer rein reitet bzw.. man am Ende des Tages plötzlich als Beschuldigter da steht und einem der Knast im Nacken sitzt?

    Das finde ich persönlich viel wichtiger. Oder meint ihr die Polizei lässt sich, bei einem Tatvorwurf, dadurch beeindrucken, dass man E=mc² herleiten kann? Da wird man höchstens dem Amtsarzt vorgestellt, wenn man anfängt bei einer Vernehmung Gleichungen zu lösen oder Goethe zu analysieren.

    Und solche Situationen passieren schneller als Gedacht, schade, dass Rechtskunde nur ein Fach an einigen, wenigen Gymnasien ist!

    Also wir starten in BW in Klasse 7 mit WBS und GK und machen in beiden Fächern in jedem Schuljahr auch jede Menge äußerst lebenspraktische Dinge, sprechen z.B. in Klasse 7 über Kinderrechte und Kaufvertragsrecht (da sind die Hasen immer sehr erstaunt, was rechtlich gesehen alles gilt), sowie Bankkonten aller Art. In Klasse 8 geht es beispielsweise um das Grundgesetz, Zivil- und Strafrecht oder auch um das Sozialversicherungsystem (Pflichtversicherungen, freiwillige Versicherungen), während wir in Klasse 9 u.a. einen intensiven Blick werfen auf Arbeitnehmer- und Arbeitgeberrechte und -pflichten, Brutto- und Nettolohn, den Ausbildungsvertrag, Steuern, usw.

    Deine künstliche Empörung ist also völlig unnötig: Es gibt derartige Lehrplaninhalte (Rechtskunde, Wirtschaftskunde) bereits, auch wenn die Fächer, in die das implementiert ist, sich unter Umständen anders nennen, als von dir vermutet.

    Ziel meines Unterrichts ist es allerdings nicht, meinen SuS beizubringen, wie sie sich im Fall der Fälle bei der Polizei herauslavieren können. Die Kenntnis der eigenen Rechte hat schließlich nicht zum Ziel sich als Unschuldiger der Polizei gegenüber so aufzuführen, wie du in diesem Forum, sprich aus rein prinzipiellen Gründen und aus einem unreflektierten Antagonismus heraus in Fundamentalopposition zu gehen, sondern dort, wo man tatsächlich unschuldig ist einfach sachlich die Fakten darzulegen. Letzteres hilft zeitnah den Fokus auf die wahren Täter lenken zu können, ersteres bindet nur unnötig Ressourcen, was dir offenbar ein Anliegen ist, gesamtgesellschaftlich gesehen aber kein wünschenswertes Verhalten ist. Spätestens wenn du selbst Opfer eines Verbrechen wurdest wünscht du dir, dass Mitmenschen einfach nur ihren Teil dazu beitragen, dass Taten aufgeklärt werden, statt unnötig Probleme zu schaffen, die es gar nicht gibt.

    Deutschland ist keine Bananenrepublik, hier werden nicht ständig Unschuldige verhaftet und hinter Gitter gebracht, nur weil sie mit der Polizei kooperiert hätten. Deine Vorstellungen unserer Rechtssystems erzählen insofern ausschließlich etwas über deine persönlichen Fehlvorstellungen in diesem Bereich, die du zu einem Teil von Schule und Unterricht erklären möchtest. Welche Fächer studierst du eigentlich? Ich hoffe sehr, es ist kein gesellschaftswissenschaftliches Fach mit dabei, dass es dir erlauben könnte, am Ende derartige Fehlvorstellungen tatsächlich zu einem Teil deines Unterrichts zu machen.


    Last but not least, denn Mathematik war ja der Ausgangspunkt: Ein kluger Mensch meinte einmal, dass man Probleme niemals mit derselben Denkweise lösen könne, durch die sie entstanden sind. Mathematik erlaubt es uns nicht nur eine Art Universalsprache zu erlernen, sondern auch uns in neue, unbekannte Denkweisen hineinzufuchsen- lebenslang, wenn wir es zulassen. Damit ist die Mathematik bei genauerer Betrachtung nicht nur ein Baustein, um Probleme aus einer neuen Perspektive betrachten zu lernen, sondern ein ganzer Baukasten neuer Lösungsansätze. Gerade jemand wie du, der/die- wenngleich in völlig unreflektierte Weise- dafür plädiert out of the box zu denken, sollte sich insofern dem vielfältigen Wert der Sprache der Mathematik nicht verstellen. Ich bin selbst keine Mathematikerin, aber in meinem Bücherschrank finden sich diverse Titel beispielsweise über die "Musik der Primzahlen" oder Fibonaccifolgen in der Natur, weil ich es auch als Gesellschaftswissenschaftlerin spannend finde, einen Blick über den Tellerrand meiner Fachwissenschaften zu werfen und nach mehr Erkenntnis strebe im Leben. Ich möchte mich in diesem Leben dem Rand der Höhle zumindest soweit nähern, wie es mir menschlich möglich ist, um nicht nur das Schattenspiel zu bewundern, sondern einen Blick auf tiefere Wahrheiten zu erhaschen.

    Wieso sollen das viele Väter können aber Mütter nicht?

    Es geht an der Stelle aber doch gar nicht um irgendwelche Väter und irgendwelche Mütter, sondern eine konkrete Familie, die du nicht kennst, deren Konstellation (alleinerziehend? weitere pflegebedürftige Angehörige? Partner:in hat vielleicht ebenfalls bereits reduziert oder wir dies machen...) du gar nicht kennst.

    Was die allgemeine, gesellschaftliche Frage anbelangt, warum das auch heute noch mehr Väter als Mütter praktizieren kennst du die diversen Antworten doch selbst. Ich finde es grundlegend gut, diese geschlechtsspezifische Ungleichverteilung nicht einfach als gegeben und gesetzt hinzunehmen. Ich halte es aber für falsch, ausgerechnet schwangere Frauen an der Stelle unter Druck setzen zu wollen, deren Körper gerade bereits- auch jenseits von Pandemiefragen- Höchstleistungen erbringen muss. Das sollte doch vielmehr (und auch viel mehr)- zumindest zu diesem Zeitpunkt, sprich während der Schwangerschaft- mit den werdenden Vätern diskutiert werden. Die halten sich aber ja oftmals in diesem Forum bedeckt bei dieser Frage. Threads, in denen werdende Väter Fragen zur Elternzeit stellen und den Partnermonaten lassen sich an einer Hand abzählen. Wieso startest du, als zumindest dem Nickname nach männlichen Forenuser, nicht einfach mal einen entsprechenden Thread, der vor allem die männlichen User zu einer Debatte um das Thema einlädt? Zugegeben: Es gibt Branchen, in denen es weniger Elternzeitanträge von Vätern gibt, als den Schuldienst. Dennoch ist doch auch hier im Forum der Frauenüberhang bei diesem Thema augenscheinlich. Du scheinst einer der wenigen User zu sein, der dieses Thema regelmäßig anbringt im Forum- nur eben immer den Frauen gegenüber, statt einfach auch mal die Männer anzusprechen. Rollenklischees zu sprengen erfordert aber nun einmal eine kritische Selbstreflektion eigenen Verhaltens und eigener Haltungen beider Geschlechter.

    Ich weiß nicht, wie´s woanders ist, aber die Noten für eine Verbeamtung waren zu meinen Zeiten irrwitzig (ich finde sie online nicht), ich bekam jedenfalls mit 2,49 (oder so ähnlich) keine Verbeamtung, in den Fach Sprachheilpädagogik musste man eine 1,3 oder so haben (ich suche die Zahlen noch!) und knapp 10 Jahre später verbeamten sie alles, was nicht bei 3 auf dem Baum ist... Gnade der späten Geburt oder was?

    In gewisser Weise, ja. Letztlich geht es einfach darum, an welcher Stelle des "Schweinezyklus" bezogen auf die eigenen Fächer und Schulform man bereit ist in den Markt einzusteigen. Wenn der Mangel derart brüllend ist, wie beispielsweise im Bereich der Förderschullehrkräfte seit einigen Jahren bereits oder der Grundschullehrkräfte oder in weiten Teilen der Sek.I-Lehrkräfte oder in vielen Bereichen der BBS-Lehrkräfte oder der MINT-Musik-Kunst-Lehrkräfte für gymnasiales Lehramt und das womöglich bundesweit, sprich bei enormer Konkurrenz der Länder untereinander, dann ist eben plötzlich auch für Länder, die das bislang nicht praktiziert haben, die Verbeamtung wieder eine Option, um Lehrkräfte fester zu binden, reicht im Zweifelsfall auch die 4,0 für den Einstieg in den Beruf, etc. Bitter ist es tatsächlich, dass solche Maßnahmen, um als Arbeitgeber attraktiver zu werden (und Arbeitskräfte nebenbei fester an sich zu binden), nicht auch dem Bestandspersonal offenstehen, wie von Karuna geschildert. Da darf man ich vielleicht dann auch nicht wundern, warum lieber jeder seinen eigenen Stiefel durchzieht wenn es um digitale Angebote und Fernunterricht geht, als das auch noch unter erneuter Kraftanstrengung etwas zu vereinheitlichen schulintern.

    Also bei mir war das nicht so, sondern genauso wie von Mimi_in_BaWue geschildert. Ich habe den Vordruck dem Arzt mitgebracht und dann auch direkt unterschrieben wieder mitgenommen und selber eingereicht im Rahmen meiner Bewerbung fürs Ref, da war nichts mit direkt an das RP schicken. Das war jetzt vor einem Jahr etwa in BaWü, also topaktuell. Hängt vielleicht einfach vom jeweiligen Arzt ab.

    Oder vom RP? Klingt für mich nämlich auch von dem her, was meine Mitanwärter:innen am Seminar erzählt haben (4 Jahre her, also auch nicht so lange) sehr fremd für mich.

    Diese Aussagen verstehe ich nicht, aber was soll's.

    Das heißt also: Wenn ich mir in BW einen Arzt/eine Ärztin ausgesucht habe, der/die sich gegen meine Verbeamtung ausspricht, kann ich - rein theoretisch - dessen/deren Beurteilung bzw. das ausgestellte Gesundheitszeugnis einfach "unterschlagen", zu einem/einer mir wohlgesonneren Arzt/Ärztin gehen und mir eine neue Beurteilung ausstellen lassen? Boah...:(

    Nein. (s. Beitrag #20 von mir)

    in BaWü muss oder darf man seit 2015 nicht mehr zum Gesundheitsamt für die Beamtenuntersuchung. Man sucht sich selbst einen Allgemeinmediziner aus, der berechtigt ist, diese Untersuchung durchzuführen. Das Gesundheitsamt hat quasi outgesourct.

    Diese Allgemeinmediziner kommunizieren meines Wissens nach NICHT selbst mit dem RP, was das Gesundheitszeugnis betrifft. Das läuft über den Beamtenanwärter. Man bringt das Gesundheitszeugnis selbst zum Sachbearbeiter. Sachbearbeiter und Arzt kommunizieren "im Normalfall" nicht miteiander. Es wird auch nicht abgefragt, ob in dem Quartal schon eine Beamtenuntersuchung stattgefunden hat. (Man darf nur nicht in einem Behandlungsverhältnis bei diesem Arzt sein, und mit einem verwandt darf er auch nicht sein). :victory:

    Das ist in verschiedener Hinsicht nicht richtig. Die Bescheinigung der ärztlichen Untersuchung wird üblicherweise vom Arzt direkt an das RP geschickt. Ich habe insofern lediglich der Ärztin den Vordruck mitgebracht, sie diesen ausgefüllt und mir lediglich ein Belegexemplar als Mail zukommen lassen, damit ich weiß, woran ich bin (was gut war, denn beim RP-Wechsel wollten die mich glatt erneut zum Amtsarzt jagen, nur weil RP Freiburg es nicht gebacken bekam, meine Akte weiterzuleiten). Das Gesundheitsamt hat auch noch nicht komplett "outgesourct", sondern stellt einen Teil der Ärzte auf der Liste der zugelassenen Ärzte. Je nachdem, wo man wohnt und ob es dort ein örtliches Gesundheitsamt gibt, kann tatsächlich am Ende ein erheblicher Teil der möglichen Ärzte beim Gesundheitsamt sitzen. Wenn die Ärzte diese Beamtenuntersuchung durchführen und das entsprechende Formular ausfüllen, müssen sie es auch einsenden. Man verpflichtet sich vor der Untersuchung dazu, dass die Ärzte dies dürfen, womit das dann ergebnisunabhängig gilt. Man hat also keine "Prüfoption", ob einem das Ergebnis passt, um ggf. beim nächsten Arzt sein Glück versuchen zu können.

    Richtig ist, dass man durch die Liste bedingt die Möglichkeit hat vorab in Erfahrung zu bringen, wer möglicherweise am laschesten untersucht und prüft. Gerade bei Vorerkrankungen rate ich von so einem Vorgehen aber eher ab. Man weiß schließlich nie, welche Vorbehalte ein Arzt hat im Umgang mit bestimmten Vorerkrankungen (da habe ich leider schon einige schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht, die keine Ahnung von Traumata hatten und mich in der Folge in irgendeine völlig unzutreffende Schublade gesteckt haben zur Behandlung, was jedes Mal schief ging, bis meine Therapeutin diesen Ärzten in ihrer Freizeit mal wieder erklärt hatte, was typische Traumasymptome sind, wie diese zu behandeln sind, etc.). Ich bin- obgleich meine Untersuchung dadurch auch in anderen Bereichen bedeutend strenger war, als bei vielen anderen- sehr gut damit gefahren, mir von der Liste eine Fachärztin meiner kritischsten Vorerkrankung auszuwählen, die imstande war, diese- unterstützt durch die ärztlichen Atteste, die ich mitgeführt habe- mittels zielgerichteter Fragen zur aktuellen Restsymptomatik korrekt einzuordnen (diese Art Fragen hat mir abgesehen von meiner behandelnden Fachärztin wirklich noch keiner meiner Ärzte jemals gestellt und es waren genau die Bereiche, die üblicherweise bei neuen Ärzten zu Missverständnissen/Vorurteilen führen, bis ich mich selbst erklären konnte). Ohne diese korrekte fachliche Einordnung- die irgendein Allgemeinmediziner, der dafür bekannt war normalerweise, sprich bei den typischen, weitestgehend gesunden Anwärter:innen, besonders oberflächlich zu prüfen nicht hätte leisten können- wäre ich möglicherweise heutzutage nicht verbeamtet oder hätte dem zumindest nach dem Ref und zur Verbeamtung auf Probe noch einmal hinterherrennen müssen in Form einer Wiedervorstellung bei einem zulässigen Arzt.

    Was sagt denn deine aktuelle Gefährdungsbeurteilung zu dieser Frage? Wenn es keine gibt: Einfordern! Ich bin zwar nicht in NRW, sondern in BW, in meinem Kollegium sind aber alle schwangeren jnd inzwischen aich die geboosterten, schwangeren Kolleginnen bereits seit Schuljahresbeginn aus dem Präsenzunterricht komplett raus. So anders ist die Lage in NRW aktuell ja nicht und ich lese hier im Forum bislang auch immer nur von schwangeren Kolleginnen, die aus dem Präsenzbetrieb raus sind.

    Immer dieser Idealismus.

    Ich könnte nicht die Motivation aufbringen morgens aufzustehen, wenn ich für die gleiche Arbeit Monat für Monat locker 500 Euro weniger und eine schlechtere Rente erhalte würde. Da hätte ich mir etwas gänzlich anderes gesucht, unbeamtet wäre ich auf gar keinen Fall Lehrer geworden.

    Genau deshalb sollte der TE es sich eben vorher überlegen, ob er sich an der Verbeamtung aufhängen möchte. Ich glaube nicht, dass man sich einen Gefallen damit macht, seine berufliche Entscheidung davon abhängig zu machen, weil ich eben aus eigener Erfahrung weiß, dass man manche Entwicklung im Leben (wie einen GdB als Folge von Gewaltverbrechen) nicht planen kann. Ich verstehe es durchaus, wenn jemand sagt, dass er oder sie ohne gleichwertiges Gehalt zu den Beamtenbezügen (nach Abzügen) den Beruf nicht ergreifen möchte, dann sollte man aber entweder etwa studieren, was einem nach dem Studium ausreichend Wahlfreiheit lässt beruflich und sich auch im Studium breit genug aufstellen oder eben direkt das Lehramtsstudium weglassen.

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