Beiträge von CDL

    Das sind ja angenehme Zeiten. Unsere (erweiterte) Schulleitung ist von 7.30 Uhr bis mindestens 18 Uhr in der Schule (oft länger).

    "Oft länger" stand da nicht grundlos. ;) Außerdem hat er immer noch zuhause am Schreibtisch 1-2 Stunden gearbeitet (am WE deutlich mehr), Mails von Eltern, KuK, Politiker:innen, Zeitungsanfragen, ... beantwortet die noch reinkamen, seinen eigenen Unterricht vorbereitet, Deputatsplanungen und Co. gemacht, etc.

    Nachdem alle Kinder da schon aus dem Haus waren war das aber gut möglich, dass er derart viel macht UND tatsächlich hat er, weil er ein ziemlicher Workaholic ist, sehr viele Aufgaben auch selbst erledigt, die an anderen Schulen z.B. Schulsekretärinnen übertragen bekommen (die waren ganz erstaunt, was sie bei ihm alles nicht erledigen mussten, weil er es bereits gemacht hatte und mussten sich nach seiner Pensionierung sehr umstellen) oder die auch schlichtweg dann vielleicht nicht ganz so detailliert durchdacht, vorentlastet und vorbereitet sind, ehe Fachleiter:innen/erweiterete SLen/ Kollegien damit konfrontiert werden.

    Bis 18 Uhr ist an meiner Schule tatsächlich üblicherweise niemand mehr an der Schule. Aber auch da weiß ich, dass diese eben z.B. Mails mit Krankheitsmeldungen auch noch am frühen Abend bearbeiten und einpflegen in den Vertretungsplan, sprich sich die Arbeitszeit einfach nur anders organisieren, was eben auch als Teil einer (erweiterten) Schulleitung möglich ist.

    Ich finde, man darf nie vergessen an dieser Stelle, dass oftmals dort, wo SLen und erweiterte SLen derart lange Arbeitszeiten haben, es nicht nur eine Frage ist von nicht zur Verfügung stehenden Beförderungsämtern und Entlastungsstunden, sondern eben auch der Arbeitshaltung der Leute, sowie natürlich der Selbstorganisation. Sehr gut organisierte Schulen (und eine solche war/ist die ehemalige Schule meines Vaters auf jeden Fall, auch privat ist er extrem gut organisiert) verdanken das unter anderem dem hohen Engagement der Schulleitungsteams, die versuchen auch z.B. in das Corona-Verordnungschaos Sinn und Struktur zu bringen, sowie klare Pläne entwickeln zur Umsetzbarkeit. Als im letzten Schuljahr die Tests eingeführt wurden gab es bei mir an der Schule sofort ab Woche 1 eine Lösung für den kontaminierten Müll, klassensatzweise Wäscheklammern zum Einklemmen der Teströhrchen und für jede Klasse eine vorsortierte Tasche in der Klassenlisten zum Eintragen der Testergebnisse/Impfungen lagen, Desinfektionsmittel, Wäscheklammern, Mülltüten, Handschuhe, Ersatzmasken, weil eben mein Schulleitungsteam sich direkt Gedanken gemacht hatte, was gebraucht werden würde, um das möglichst gut zu organisieren für die Schule und die entsprechenden Materialien sofort beschafft und sortiert wurden übers Wochenende. An anderen Schulen haben die KuK sich noch wochenlang mit Duplos aus dem eigenen Haushalt oder auf eigene Kosten beschafften Wäscheklammern geholfen.

    Das ist wie hier in BW mit G-M-E-Niveau: Anderes Niveau =andere KA= Niveau wird im Zeugnis entsprechend ausgewiesen.

    Kleiner Nachtrag für O. Meier (Leerzeichen enthalten): Die Gleichheitszeichen sind selbstredend mathematisch völlig inkorrekt an dieser Stelle, weil keine inhaltliche Gleichheit gegeben ist. Ich übersetze also, ehe ein entsprechender Kommentar erfolgt:

    G-M-E-Niveau führen zu jeweils unterschiedlichen Klassenarbeiten. Das jeweilige Niveau auf dem beschult wurde wird (je nach Schulform fachweise oder insgesamt) im Zeugnis entsprechend ausgewiesen.

    CDL Du erwähnst Leistungen bei Augenkorrekturen in einem Atemzug mit Gesprächstherapie.

    Vorsicht! Mit der Gesprächstherapie die Möglichkeit psychischer Erkrankungen de facto in Zukunft auszuschließen halte ich für verdammt gefährlich. Gerade im psychischen Bereich sind es gerade die, die das nie für möglich gehalten hätten an sowas zu erkranken. Lässt Euch also bitte nicht auf den Blödsinn ein, Therapien auszuschließen, die von jeder gesetzlichen Versicherung bezahlt werden!!

    Ich habe lediglich Beispiele aufgezählt für Themenbereiche, die individuell als unterschiedlich relevant betrachtet werden ganz unabhängig von meiner persönlichen Wertung, was ich als relevant erachten würde. Ich wollte damit deutlich machen, dass man selbst schauen sollte, welche Prioritäten man setzen möchte bzw. was man bereit wäre im Zweifelsfall mit hohem Eigenkostenanteil selbst zu tragen, sollte es relevant werden.

    Grundlegend finde ich deinen Hinweis zu Gesprächstherapien gut und sinnvoll, denn natürlich kann niemand es ausschließen, dass man diese künftig benötigen könnte. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, wie begrenzt im Regelfall die Leistungen zu Gesprächstherapien in der Privatversicherung sind (meine erste Therapie musste ich abbrechen, weil ich damals noch privat versichert war und mir den Eigenanteil- 20% der Gesamtkosten- nicht mehr leisten konnte), je nachdem, von welchen Anbietern man also in welchen Tarife überhaupt Angebote erhält, hat man diesbezüglich sowieso kaum sinnvolle Wahlmöglichkeiten.

    Auch wenn es inzwischen PKVen und PKV-Tarife gibt, die Gesprächstherapien deutlich großzügiger finanzieren, als das noch vor 10 oder 20 Jahren der Fall war, muss man in diese erst einmal hineinkommen können einerseits und hat andererseits unter Umständen die Großzügigkeit in diesem Bereich zu zahlen durch deutlich begrenztere Leistungen in einem anderen, möglicherweise mit deutlich höheren Folgekosten verbundenen Bereich, z.B. Zahnersatzleistungen. Keine Versicherungen hat schließlich etwas zu verschenken.

    (Für mich war das damals ein gewichtiger Grund, um die PKV-Bindung, die ich für das Erststudium noch ganz naiv gewählt hatte, weil es das "Familiensystem" war im Zweitstudium durch Erhöhung meiner Arbeitszeit- so dass ich hauptsächlich arbeitstätig war, nicht mehr hauptsächlich Studierende- zu brechen. Als GKV-Mitglied habe ich dann nämlich die dringend erforderliche Traumatherapie einfach komplett bezahlt bekommen. Dankenswerterweise werden diese Kosten inzwischen als Opferentschädigungsleistung von anderer Stelle getragen.)

    - Leistungsverzeichnis deines PKV-Tarifs prüfen. Wenn dort die Haushaltshilfe enthalten ist, muss die PKV leisten bei Erfüllung der dort erwähnten Bedingungen, sonst nicht.

    - Prüfen, ob unabhängig vom PKV-Anspruch eine Beihilfeanspruch besteht. (Da nicht alleinerziehend möglicherweise nicht der Fall, dennoch abklären.)

    - Betreuung von Kindern ist ein möglicher Anspruchsgrund für bezahlten Sonderurlaub. Mit der Gewerkschaft durchsprechen (die man genau in solchen Momenten zu schätzen weiß) und wenn möglich beantragen für deinen Mann.

    Warum sollte niemand zu euch kommen dürfen, der/die von euch privat bezahlt werden würde? Geht es um Quarantänefragen?

    In Berlin/Brandenburg soöötr man eigentlich immer eine geeignete Stelle als Lehrkraft finden, hier gibts ja viel Lehrermangel. Ist nicht vergleichbar mit dem Süden finde ich.

    Auch in Berlin gilt das nicht uneingeschränkt für alle Schulformen und Fächer, auch wenn der Mangel sicherlich dort in vielen Bereichen besondere Blüten treibt, die anderen Bundesländern erspart bleiben. Dennoch gab es auch dieses Jahr wieder eine Einstellungsgarantie für Absolvent:inn:en in Berlin, die auch an den Gymnasien mit Englisch und Deutsch bundesweit gesehen eher überlaufene Gymnasialfächer betroffen hat:

    Wie in den letzten Jahren hat die Senatsverwaltung auch zu Februar 2022 wieder sog. Einstellungsgarantien an (reguläre) Referendar*innen im letzten Ausbildungshalbjahr an allgemeinbildenden Schulen abgegeben. Das bedeutet, dass Berlin das Angebot für eine unbefristete Einstellung nach dem Referendariat (nahtlos an das Ende des Berliner Referendariats) unterbreitet. Diese sog. Einstellungsgarantien sind aber nicht mit einer bestimmten Schule verbunden. Die "Einstellungsgarantien" haben erhalten:

    • alle im Grundschullehramt
    • alle mit sonderpädagogischen Fachrichtungen
    • im Lehramt ISS/Gym mit den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Informatik, Musik, Sport, WAT sowie Deutsch und Englisch.

    PoWi könnte insofern zwar auch in Berlin im Gymnasialbereich eher ein Ladenhüter sein, Englisch scheint aber was die Einstellungschancen anbelangt zumindest aktuell eine sichere Bank zu sein, ohne Garantie allerdings, dass das auch so bleiben wird, bis du Studium und Ref erfolgreich absolviert haben wirst. Schließlich gibt es Länder wie BW, die alle mit 1.Staatsexamen/Lehramtsmaster im Ref ausbilden und damit alljährlich rund 1000 voll ausgebildete Gymnasiallehrkräfte auf den Makrt werfen, die in BW nicht benötigt werden, darunter u.a. auch zahlreiche Kandidat:inn:en mit Englisch...

    Das kann ich nur unterschreiben. Bei mir hat es zwar nicht ganz so lange gedauert, damit kommt aber der nächste Schritt erst Recht noch länger nicht in Frage. Eine koordinative Tätigkeit ist mit Familie (mit kleineren Kindern) noch vereinbar, wenn man das von Anfang an gut kommuniziert und die nötigen Räume schafft. Die Tätigkeit als SL einer größeren Schule halte ich für unvereinbar mit einem intakten Familienleben, an dem man selbst auch angemessen partizipieren kann. Für den geringen Unterschied zwischen A15 und A16 lohnt sich das m.E. nicht ansatzweise.

    Ich glaube, das kommt darauf an, was du unter "intaktem Familienleben" und "angemessener Partizipation" verstehst bzw. auch, in welchem Alter man Kinder bekommt. Mein Vater war SL eines Gymnasiums mit rund 1000 SuS und rund 100 Mitarbeiter:innen, eigenständige kleine Behörde also. Nachdem zu Beginn seiner Berufslaufbahn, als wir Kinder klein waren, das Land BW Lehrkräfte im Gymnasialbereich nur in Zwangsteilzeit eingestellt hat (dauerte 5 Jahre lang), hatte er zu dieser Zeit auch sehr viel mehr Zeit für Familie und Kinder, als das sonst der Fall gewesen wäre. (Später war er dann an meiner ehemaligen Schule stellvertretender SL, so dass ich ihn immer noch recht häufig gesehen habe auch während des Schultages.^^) Als er SL war, waren wir Kinder alle schon im Studium, da hat es uns also nichts genommen, wenn er an Schultagen ab 7 Uhr und mindestens bis 16 Uhr in der Schule war auch wenn er natürlich jetzt in Pension erheblich mehr Anteil an seinen Enkelkindern nehmen kann, als noch während seiner aktiven Dienstzeit und auch mehr Spannkraft hat für die großen und kleinen Sorgen seiner erwachsenen Kinder.

    Ein guter Freund meines Vaters, ebenfalls pensionierter SL, hat erst sehr spät ein Kind bekommen, als er bereits SL war. Für ihn war es zwar ein großes Glück noch Vater zu werden, aber dann eben auch eine bewusste Entscheidung, es bei dem einen Kind zu belassen, weil er mit mehr als einem Kind noch weniger Zeit für jedes einzelne Kind gehabt hätte neben der hohen beruflichen Belastung (ebenfalls SL Gym).

    Die Stellvertreter:innen meiner aktuellen Schule haben aktuell alle kleine Kinder und/oder sind aktuell schwanger und/oder erwarten aktuell weiteren Nachwuchs. Auch jenseits der Beförderungsoptionen der Gymnasien und damit der höheren Besoldung bei niedrigerer Unterrichtsverpflichtung gerade auch des Führungspersonals gibt es also ebensolches, welches die eigene Tätigkeit nicht als Hinderungsgrund sieht für die eigene Familienplanung und die persönlichen Vorstellungen einer intakten Familie samt angemessener Partizipation am Familienleben.

    Hast du Erfahrungen aus deinem beruflichen Umfeld bezüglich Schulleitern und deren Dynamik zur Familie? In anderen Berufen aus der freien Wirtschaft, die von der Position her mit einer Schulleitung zu vergleichen sind, geht ja sicherlich ähnlich viel Zeit für den Beruf drauf.

    Was meinst du mit dieser Formulierung genau? Ich habe diverse Schulleiter:innen in der Familie und im Bekanntenkreis, die haben alle Kinder (Plural) und unterschiedliche Familiendynamiken, genau wie jede andere Familie im und außerhalb des Schuldienstes auch...

    Das würde mich ehrlich gesagt wundern. Selbst die aktuelle Besoldungstabelle (2021) von Baden-Württemberg weist in A16/12 mit Familienzulage Stufe 1 "nur" ca. 5400€ Netto aus (abzgl. PKV). Höhere Beträge ergeben sich höchstens vorläufig noch mit entsprechender Steuerklasse, was aber zu schlechterer Vergleichbarkeit führt, da hier das Einkommen des Partners zur endgültigen Festsetzung der Steuer eine große Rolle spielt.

    Stimmt, mein Fehler, mein Vater hat zwar nicht bis zur Pensionierung, aber doch sehr lange Steuerklasse 3 gehabt (bis zum Tod meiner Mutter). Richtiger und wichtiger Hinweis insofern. Danach hat er dann zwar aus diversen Gründen von weiteren Steuerabschreibungen profitieren können, die die Lohnsteuerlast gesenkt haben, auch das ist aber nicht übertragbar. Danke Seph . Über 5000€ netto sind aber ja auch nicht nur Spielgeld. ;)

    Meine Kristallkugel hat heute dienstfrei, also rate ich einfach mal, dass das abzuwarten bleibt. Noch kann niemand gesichert sagen, ob es eine allgemeine Impfpflicht für Erwachsene geben wird und welche Konsequenzen sich daraus beamtenrechtlich ergeben könnten und werden. Grundlegend müssen dauererkrankte KuK irgendwann mit einer amtsärztlichen Begutachtung rechnen, die, wenn die "Krankheit" eigentlich nur eine Test-, Masken- und Impfallergie wäre dann eben weitere dienstrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann oder dazu führt, dass die KuK angesichts drohender finanzieller Einbußen möglicherweise plötzlich doch wieder am aktiven Schulbetrieb teilnehmen werden können.

    Für mich ist das aktuell noch zu viel Zukunftsmusik. :essen:

    Also so wie ihr das erzählt, klingt so eine Tätigkeit als Oberstudiendirektor für den Mehraufwand nicht sehr lohnenswert.. Vor allem, da der finanzielle Unterschied zu A13 in keinem Verhältnis zur zusätzlichen Arbeit und Verantwortung steht. Finde es zwar immer noch interessant, aber gleichzeitig auch schade, dass es nicht genügend entlohnt wird.

    Zitat


    Es geht um Schulleitung, damit verbundene Managementtätigkeiten und natürlich ob sich dieser deutliche Mehraufwand monetär lohnt

    Also wenn ich mir so vergegenwärtige, dass mein Vater (OStD in Pension) knapp über 4000€ netto Pension (entsprechend mehr war das noch zu aktiven Dienstzeiten, nämlich nah an den 6000€ netto kratzend) bezieht würde ich ja nicht sagen, dass die Tätigkeit so wahnsinnig schlecht entlohnt wird- zumindest in BW. Da kann es sich ggf. auch schlichtweg lohnen vor einer Einstellung zu prüfen, wie die Besoldungs- und Beförderungsaussichten in den möglichen Zielbundesländern sind, um auch das- entsprechende Fächer und damit freiere Bundeslandwahl vorausgesetzt- mit berücksichtigen zu können vor Planstellenantritt.

    In jedem Fall aber sollte das "lohnenswert" sich nicht nur auf monetäre Aspekte beziehen bei einer derartigen Aufgabe, sondern darauf, ein echtes Interesse an der Tätigkeit mit und für die eigene Schulgemeinschaft zu haben.

    Nennt mir einen Studierenden, der das tut. Die Erwartungen an SuS, die man selbst nicht erfüllt hat, sind irgendwie putzig.

    (...) Man braucht nunmal eine Analyse dessen, was schon bei den Kids vorhanden ist, aber manche halten das für Referendariatsgängelei oder sowas.

    Beim Ende gehe ich absolut d'accord, muss dennoch aber zugeben, dass ich schon zu Schulzeiten zumindest in Fächern, die mich interessiert haben (Gesellschaftswissenschaften, sprich in Geschichte z. B. ab Klasse 6) mir unbekannte Fachbegriffe selbstständig notiert habe, um sie nicht zu vergessen (habe ich auch zuhause so gemacht, wenn ich neue Begriffe aus Fachbüchern gelernt habe, die ich freiwillig gelesen habe um etwas über ein bestimmtes Thema lernen zu können). Im Studium, wo ich nur noch "meine Fächer" hatte habe ich das natürlich weitergeführt. Ich erwarte aber nicht, dass meine SuS das ebenfalls machen, auch wenn ich es positiv finde, wo es ausnahmsweise mal stattfindet (habe in meiner einen 7.Klasse gerade eine Lehrersstochter, Papa ist ausgerechnet Fachkollege; das Mädchen notiert prinzipiell ihr unbekannte Wörter, die sie erfragen muss und beherrscht diese in der Folge dann auch).

    Anmerkung dazu: Du brauchst nicht zu glauben, dass Jugendliche in der gymnasialen Oberstufe von sich aus auf die Idee kommen sich wichtige Fachbegriffe rauszuschreiben und die vokabelmässig zu lernen.

    Keine Bange, dessen bin ich mir bewusst. Es dürften sich am Gymnasium aber deutlich mehr SuS tummeln, die das halbwegs flott kompensieren können, wenn sie solche Begriffe nicht notiert haben oder die sogar von sich aus auf die Idee kommen, man könnte diese selbständig mitschreiben als z. B. bei mir an der Realschule (ganz ungeachtet von Einzugsgebieten, die eine Rolle spielen oder Umständen, die unabhängig vom Potential zumindest bzw. lediglich zunächst einen Gymnasialbesuch nicht erlaubt haben). Manche Dinge gehören einfach zu unser aller Beruf dazu, egal mit welchen Zielgruppen wir arbeiten. Umso wichtiger, dass Berufsanfänger:innen sich solcher Aspekte bewusst werden und sie-bezogen auf die Erfordernisse der eigenen Schülerschaft - anzugehen wissen. Das ist schließlich Teil des Berufsalltags.

    Ihr Armen! Ich fühle mit euch! :skeptisch:

    Danke. Dein Mitgefühl ist eine tiefe Erleichterung an dieser Stelle Conni. :engel:Ich leide auch gaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz schrecklich darunter erst am 10.01 wieder in die Schule gehen zu dürfen, weshalb ich heute meine erste Lerngruppe an eine KA erinnert habe samt Erinnerung an ein Dokument mit Themen und Lernseiten auf unserer Lernplattform. Damit amüsiere ich mich jetzt die gesamte Woche über, bis ich Freitags dann die ersten Hasen beglücke mit Hinweisen zu Nachschreibterminen (erst die KM-Nachricht abwarten, dann die Pferde scheu machen...).

    (Tatsächlich bin ich, obwohl es mir gesundheitlich etwas besser geht, noch immer brotfertig und könnte jetzt Ferien brauchen zur Erholung vom Genesungsprozess. *seufz*)

    Alles klar, wenn ich zuhause bin folgt meine ernsthafte Lehrerfrage im Babelmodus. :pirat:

    So, nach etwa 10x hin und her im Googleübersetzer ergab sich diese faszinierende Frage, die mir MarieJ zum Glück kompetent beantworten wird können :teufel: :

    Code
    Beschreibung Sie planen Ihre Bildungskarriere? Bitte ausführlich beschreiben.

    Nachdem der Thread ja nicht mehr anderweitig benötigt wird, können wir diesen sicherlich zur Beantwortung derart tiefgründiger Berufsfragen einsetzen. MarieJ darf also selbstredend mit der nächsten relevanten Berufsfrage anschließen. :victory:

    Spoiler anzeigen

    Ursprünglich wollte ich etwas über die Organisation der schulischen Ablage erfahren, die möglichst genau beschrieben werden sollte, damit es nachvollziehbar ist. Fand Google wohl nur so semi-relevant, Karrierefragen sind wichtiger...

    CDL,

    Ist das denn nicht selbstverständlich? Falls nein, verstehe ich nicht, warum?

    In der Theorie: Ja, dennoch bleiben es junge Menschen, die viele andere Dinge gerade auch noch im Kopf haben und bedeutend spannender finden, als ihre berufliche Zukunft, z.B. schnuckelige Nebensitzer:innen, etc. Außerdem fällt es nicht allen Menschen gleich leicht ihre Ziele im Blick zu behalten und dann auch noch wenigstens halbwegs konsequent und zielgerichtet (gleich zwei weitere Bedingungen!) zu verfolgen. Geh an dieser Stelle nicht von dir aus und deinem aktuellen Erkenntnisstand, sondern mach dir bewusst, wie SuS im Alter deiner Hasen das sehen. (Auch das wird zunehmend leichter mit mehr Berufserfahrung.)

    Zitat

    Ich habe eine Klasse mal gebeten eine zuvor besprochene und beschriftete Schemazeichnung in Worte zu fassen. Das hat keiner(!) hinbekommen. Sie waren überfordert. Ich fand das seltsam. Ich werde von den SuS auch öfter aufgefordert, ihnen ganz konkret zu sagen, was sie auswendig lernen sollen. Wenn ich dann sage, dass es darum geht, den Stoff zu verstehen und später anwenden zu können, verstehen sie das nicht.

    Auch hier: Nimm bewusst zur Kenntnis, dass deine SuS insbesondere derartige Versprachlichungen ganz zielgerichtet üben müssen und nicht einfach beherrschen- egal wie klar die Grundlage scheinbar (sprich für dich oder vielleicht auch mich) ist. Fachsprache verwenden kostet Zeit und Übung, sprachliche Eloquenz kostet Zeit und Übung, zu verstehen, was man noch nicht versteht setzt einiges an Eindenken voraus und an erlernter Versprachlichung von Wissens- und Verständnislücken, also wiederum Zeit und Übung. Erst muss man das selbst als Lehrkraft bewusst wahrnehmen und verstehen, dass das für SuS ein unterschiedlich großes Lernfeld ist (je nach individuellem Stand), um das dann auch SuS bewusst machen zu können, dass das eben nicht selbstverständlich ist, sondern der Übung bedarf, für die du ausreichend Übungsanlässe schaffen musst. Ich starte z.B. wenn ich mit meinen Hasen das Grundgesetz bearbeite in Klasse 8 ab der Einführung bis zur KA jede Stunde damit, das jemand anderes erklären darf, was eigentlich Gewaltenteilung bedeutet und wie sie funktioniert, weil sich sonst erfahrungsgemäß zu viele einbilden, das Schema verstanden zu haben, welches sie aber nicht versprachlichen können. (In der KA können das dann immer noch ein paar nicht und 1-2 meinen, ich hätte nie gesagt, dass das in der KA drankommen würde...)

    Mach deinen Hasen auch den Unterschied im Anforderungsniveau klar zwischen reinem Auswendiglernen und reproduzieren und dem tatsächlichen Verstehen, anwenden und in Transferaufgaben zum Einsatz bringen können, zeig ihnen anhand eines Notenspiegels, wie viele Punkte und welche Note man bestenfalls mit reiner Reproduktion erlangen kann, mach ihnen im Idealfall aber auch klar, welche Unterschiede im realen Leben es gibt zwischen diesen beiden Bereichen bezogen auf ihren Beruf.

    Zitat

    Mit "Vokabellisten" für Fachbegriffe habe ich inzwischen auch begonnen. Das funktioniert recht gut.

    (Ich verstehe allerdings nicht so richtig, warum sich die SuS solche Listen nicht selbst erstellen.)

    Sie erstellen die Listen nicht selbst, weil es immer noch SuS sind, die andere Dinge im Kopf haben, sich nicht aufraffen können (selbst wenn sie schon wissen, dass das sinnvoll wäre), die vielleicht auch mit der Ausbildung tatsächlich ihre persönlichen Grenzen ausreizen und deshalb mehr Anleitung und Unterstützung benötigen, etc. Zur Kenntnis nehmen, Hinweise geben ("steter Tropfen"), im Unterricht berücksichtigen. Du hast nun einmal weder eine gymnasiale Oberstufe, noch Studierende vor dir sitzen, sondern vielfach die Hasen, die gerade erst Schulen wie meine verlassen haben und noch meinen, es würde immer so weitergehen wie bisher. Versuch, sie schrittweise zu mehr Selbständigkeit zu erziehen- auch das gehört schließlich zu einer Berufsausbildung mit dazu, wenn das noch nicht ausreichend ausgebildet ist.

    Mein Zweitstudium lief berufsbegleitend. Das geht also schon, auch wenn es natürlich mehr Organisation erfordert, damit zeitlich alles hinhaut. Schau, dass du zumindest einen festen Tag frei hast in der Woche, wo du Seminare hinlegen kannst, an den anderen Tagen musst du versuchen die Seminare um den Stundenplan herumzubauen mit ausreichend zeitlichen Puffer. Blockseminare helfen, außerdem musst du dich gut absprechen mit den Stundenplanern deiner Schule, damit klar ist, welche Kernzeiten schulisch belegt werden (z. B. durch Vertretungen oder Verlegungen) und welche Zeiten im Regelfall schulisch un belegt bleiben, so dass du dann Seminare belegen kannst. Denk auch über Konferenztage nach, wie diese gelöst werden können. Im Zweitstudium kommt erst die Arbeit (denn du brauchst diese zuverlässig als Einkommensquelle) und dann erst der Bonus in Form des Studiums. Diese klare Priorisierung hilft bei der Organisation.

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