(...) Ich weiß nicht aus welchem BL du kommst, aber in manchen BL, so habe ich es verstanden?, kann man nach dem Staatsexamen auch als Erzieher arbeiten und dir hat doch die Arbeit mit den Jugendlichen gefallen? Vielleicht kannst du da ja durchstarten, falls du dich gegen das Referendariat entscheidest, ansonsten geh natürlich ins Referendariat. Das Leben ist keine Einbahnstraße, es gibt immer irgendwas, was man tun kann, falls man mal "versagt"
Ich möchte nur kurz diesen Teilaspekt aufgreifen mit Verweis auf die Rechtslage in BW (https://dejure.org/gesetze/KiTaG/7.html). Einige Studienabschlüsse aus dem Lehramtsbereich können hier als gleichwertig mit einer Erzieherausbildung anerkannt werden, so dass man direkt als Erzieher tätig werden kann nach dem 1.Staatsexamen, sollte man nicht direkt (oder gar nicht) ins Ref wollen. Eventuell wäre so ein Ortswechsel auch eine Chance für dich Salzkristall , um etwas dringend benötigten Abstand zu deinem Elternhaus zu gewinnen, herauszufinden, wer du eigentlich sein möchtest und was das beinhaltet, zu dir zu stehen (beruflich, menschlich, sexuelle Orientierung), vielleicht sogar einen Partner zu finden und ganz nebenbei deinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Erzieher verdienen zwar nicht weltbewegend gut, aber bei einer Vollzeitstelle doch besser als die meisten Azubis. Das würde dir also vor allem auch direkt finanzielle Unabhängigkeit von deinem Elternhaus ermöglichen, was es erlaubt deutlich freier zu agieren und auch Grenzen zu ziehen den Eltern gegenüber. Sollte sich herausstellen, dass das Ref doch dein Weg sein könnte, hast du ganz nebenbei auch noch Berufserfahrung in einem berufsnahen Arbeitsfeld gesammelt, von der du in jedem Fall im Ref profitieren wirst (ich habe lange als Pädagogische Fachkraft( = Erzieheräquvalent) mit Kindern und Jugendlichen ab 6 Jahren, später dann ab 10 Jahren gearbeitet- das hat mir unglaublich viel gebracht im Ref, weil ich mit meiner Zielgruppe bereits gearbeitet habe, aber eben auch die Stufe davor- GS- besser kennenlernen konnte).
Nimm dir Zeit, dich tatsächlich auf eine Therapie einzulassen. Dein erster Beitrag liest sich eher so, als hättest du das 2x probiert mit verschiedenen Therapeuten und würdest das, weil es menschlich in den Probesitzungen nicht gepasst hat, wieder lassen, während du dich gleichzeitig daran festzuhalten scheinst, dass es in jedem Fall eine somatische Ursache für bestimmte gesundheitliche Probleme geben müsse, egal was dir deine Ärzte sagen, weil es keine psychosomatische Ursache geben darf. Ich gehe davon aus, dass zumindest einem Teil von dir bewusst ist, dass genau dieses Verhalten ein Symptom einer hypochondrischen Angststörung ist (eine gute Freundin von mir leidet ebenfalls darunter, insofern kommt mir das recht bekannt vor, dass es schwer fällt zu akzeptieren, dass es keine somatische Ursache für ein somatisches Symptom geben soll). Versuch dich damit auseinanderzusetzen, dass dein Körper lediglich eine Sprache sucht, die du bereit bist zu verstehen und zu akzeptieren. Je schlechter wir uns selbst zuhören, desto mehr somatischer Symptome bedarf es, damit unsere Psyche ernst genommen wird, die genauso wertvoll und unersetzlich ist, wie jedes Organ in unserem Körper. Such dir einen Therapeuten, mit dem du gemeinsam das eigentliche Gespräch mit dir selbst wagen kannst, damit du verstehst, was du dir eigentlich sagen möchtest, was du brauchst, um gesund sein bzw. werden zu können. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn du erst begonnen hast dieses eigentliche Gespräch zu führen, du auch stabil genug sein wirst, um ein Referendariat zu überstehen (das kann man nämlich auch schaffen, wenn man noch auf der Reise zu sich selbst ist und nicht erst, wenn man schon bei sich angekommen ist). Ich wünsche dir alles Gute für deine Reise und alle äußeren Schritte, die diese begleiten werden.