Beiträge von CDL

    Hier im Ort wohnt ein junges gleichgeschlechtliches Paar. In zwei anderen Stadtteilen gibt es sogar gleichgeschlechtliche Ehepaare. Irgendwie wurden die noch nicht mit Fackeln und Mistgabeln aus der Stadt getrieben :staun:.

    Und, schonmal nachgefragt, wie die sich fühlen im Dorf bzw. weißt du gesichert, dass sie keine Diskriminierung erfahren bei euch im Dorf. Wenn ja: Super. Ich wäre aber wenn du das nicht gesichert weißt vorsichtig von dem bloßen Umstand, dass häufig diskriminierte Minderheit X irgendwo lebt (leben muss?) darauf zu schließen, dass diese keinerlei Ausgrenzung, Beleidigungen oder gar Übergriffen ausgesetzt sind an diesem Ort. Manches ändert sich ja auch nur, indem anständige Menschen vor Ort dafür kämpfen, dass unzumutbare Zustände zumutbarer und menschenwürdiger auch für bislang ausgegrenzte Minderheiten werden.

    Nicht jedes Dorf ist ein annehmbarer Lebensort für jederfrau @Lindbergh, kein Grund zur Traurigkeit also. Im Dorf meiner Großeltern leben jede Menge meiner Anverwandten, das reicht an örtlicher Familie. Persönlich möchte ich nicht in einem Dorf leben, in dem es a) jahrzehntelang üblich war, dass der amtierende Bürgermeister zum Dorffest die jungen Dorfmädels mit Flüchtlingshintergrund (=keine Lobby im Dorf) ungestraft vergewaltigen darf, ohne, dass jemand den Opfern zur Seite gestanden hätte und b) meine Großeltern selbst 70 Jahre nach Zuzug als sogenannte Volksdeutsche nach dem 2.Weltkrieg immer noch als Bürger 5.Klasse behandelt wurden und selbst von jungen Menschen in meinem Alter, die das so von ihren Eltern gelernt und übernommen hatten wie Dreck behandelt wurden. Mein Opa hat sich lebenslang klitzeklein gemacht, um nur ja nicht anzuecken in diesem Saustall. Das einzig traurige ist, dass es derartige "Gemeinschaften" gibt, nicht etwa, dass es Menschen gibt, die kein Teil solcher unreflektierter, übergriffiger, respektloser und diskriminierender Sauställe sein möchten. (Ergänzend sei angemerkt, dass der Teil meiner Familie, der noch dort lebt, anständige Menschen sind, die aber halt ihre Nische gesucht und gefunden haben und sich mit dem Rest arrangieren, weil sie dieses Dorf als ihr Zuhause empfinden, welches sie nicht verlieren möchten.)

    (...) Dazu schreibe ich am nächsten Mittwoch mehr.

    Was- abgesehen davon über einen Teaser Interesse für Kaufangebote wecken zu wollen- spricht dagegen so ein Thema erst zu starten, wenn man tatsächlich bereit ist sich darüber auszutauschen? Gibt es über den Wunsch uns doofen Lehrkräften etwas vermitteln zu wollen auch noch ein Diskursinteresse in diesem Thread, z.B. einen Austausch darüber, wie das womöglich bereits tatsächlich von einigen von uns umgesetzt wird im Rahmen unseres Unterrichts? Es gibt einige Lehrkräfte hier im Forum, die an Schulen mit Sportschwerpunkten tätig sind, an solchen mit Bewegungsprofil oder auch angegliedert sind an olympische Trainingszentren. Aber hey, bestimmt weißt du das soviel besser, dass wir kommenden Mittwoch nur noch Bauklötze staunen können und uns verschämt in unsere Ecken zurückziehen... Melde dich dann einfach nochmal, wenn es dir jenseits der Selbstdarstellung und Eigenwerbung auch noch um einen echten Austausch gehen sollte.

    Man ist nie zu alt etwas Neues zu lernen/ zu wagen (Fußballspielen mit fast 80 im Fall meiner Oma für ihre Enkelinnen) oder über seinen Schatten zu springen. (Als meine Oma sich mal völlig daneben benommen hatte unserer Mutter gegenüber haben meine Schwester und ich ihr sehr deutlich die Meinung gesagt und hatten dann- weil sie zunächst eingeschnappt war, dass man ihr als der Älteren in unserem Alter meinte Grenzen setzen zu dürfen- erstmal ein paar Wochen Funkstille bis Oma verstanden hat, worum es ging und dass tatsächlich sie einen Fehler gemacht hatte. Das hat sie uns in jeweils einem Brief geschrieben und sich- auch bei unserer Mutter- entschuldigt. Das war ein Moment unglaublicher menschlicher Größe und hat uns noch näher zusammengebracht.)

    Worin ähnelst du (innerlich) deinen Großeltern, worin unterscheidest du dich (innerlich)? (Und nein, "innerlich" meint natürlich nicht Organe und Co., sondern Haltungen, Einstellungen,... :P.)

    Wir sind so blöd! Warum haben wir gekauft und nicht geerbt? Blöd blöd blöd. Der Fehler kostet uns einen Haufen Geld. Danke, dass Du hier im Forum die Leute gewarnt hast, die den Fehler noch nicht begangen haben.

    Ja wieso? Sadumm! Ich habe zwar tote Eltern, aber die hatten nichts zu vererben. Genauso bescheuert von mir. :hammer: Na nu isses leider zu spät, aber vielleicht hilft der Tipp anderen noch.

    Ja, fragt mich mal, ich habe noch nix gekauft, war aber 1. so doof tatsächlich das uralte, sanierungsbedürftige Haus der Großeltern zu verkaufen, welches in einem Dorf lag, in dem ich garantiert nicht leben wollen würde, für das ich auch nicht die Kohle zur Sanierung und Weitervermietung gehabt hätte, so dass ich immer noch selbst Miete zahle. 2. Wohne ich in derselben Stadt wie mein Vater, der im eigenen Haus (Familienbesitz, 2/3 Papa) lebt und bin nicht bereit ihn um die Ecke zu bringen nur um endlich bewohnbar (und arbeitsplatznah) erben zu können. Ich doofe Kuh mag meinen Vater tatsächlich lebend bedeutend lieber als als Erblasser UND - Gipfel der Dummheit- finde es wichtiger, dass die Mieter der beiden anderen Wohnungen (Familie 1 seit seit 35 Jahren im Haus, bin mit deren Kindern aufgewachsen, Nachbarin 2 seit 20 Jahren im Haus und eine gute Freundin meiner verstorbenen Mutter) weiterhin ihr Zuhause behalten (und damit diese tolle Hausgemeinschaft fortbesteht), statt auf Kündigung wegen Eigenbedarfs zu dringen (würde meine Tante sofort für mich machen, wenn ich sie darum bitten würde ihre kleinere Wohnung an mich zu vermieten). Wer legt mir einen Hirnbypass und kappt die offenbar hyperaktive Empathieleitung? Als WBS-Lehrkraft dürfte da schließlich wirklich mehr empathiebefreite, groschenzählende FDPlerin in mir stecken (:uebel:).:sterne:

    Ihr seid dann sicher ein "Sonderfall", die meisten könnten sicher so wohnen, dass sie wenig pendeln/mit ÖPNV/Fahrrad pendeln können.

    Ob das tatsächlich am Ende "die meisten Menschen" wären wage ich- aktuell jedenfalls- ehrlich gesagt zu bezweifeln angesichts des teilweise doch SEHR lückenhaften ÖPNV-Netzes zumindest, wenn man die Taktung bzw. Fahrzeuganzahl zu Stoßzeiten betrachtet. Im ländlichen Raum fehlt an vielen Stellen neben der vernünftigen Taktung für so einen Umstieg auch tatsächlich das flächendeckende Angebot von Bus und Bahn, im städtischen Raum- wenn ich gerade unsere Schulsituation zur 1. bzw. 6.Stunde vor Augen habe- oftmals eine ausreichende Anzahl an Fahrzeugen zu Stoßzeiten, um neben den Schülermassen auch noch Pendler in entsprechender Zahl befördern zu können. Ich weiß von unserem ÖPNV-Anbieter, dass dieser zu diesen Zeiten bereits sämtliche verfügbare Fahrzeuge und Fahrer einsetzt, um abzufedern, was möglich ist, dennoch reicht es noch nicht einmal, um zuverlässig alle SuS zur 1.Stunde zur Schule zu befördern, wenn diese nicht auf deutlich frühere Abfahrtzeiten ausweichen. Vor allem neue Fahrer findet man nicht so leicht, so dass das Problem bereits seit mehreren Jahren besteht (und kaum besser wurde in der Coronalage, da weniger als eine Handvoll Schulen im Umkreis wie wir auf einen gestaffelten Beginn umgestellt haben). Ich bin insofern tatsächlich gespannt, wie meine Landesregierung (BW) den ÖPNV jetzt tatsächlich so ausbauen möchte, dass dieser gerade auch für viele Pendler, die aktuell kaum auf das Auto verzichten können attraktiv genug wird. Absichtserklärungen dazu gibt es bereits einige. Mehr als Pläne den Autoverkehr gezielt weniger attraktiv zu gestalten konnte ich bislang aber noch nicht wirklich erkennen, denn am Ende hängen viele Umsetzungen vor allem von den Kommunen ab und nicht direkt vom Land.

    Dies geschrieben, gibt es doch sehr viele Menschen, die den ÖPNV oder auch das Fahrrad häufiger nutzen könnten. Ich selbst hatte erst Ende 30 ein Auto, als ich das angesichts der miserablen Nahverkehrsanbindung im Ref tatsächlich dringend benötigt habe, davor waren es ÖPNV, Fahrrad oder bei Bedarf mal ein Carsharing-Wagen für mich. Viele junge Menschen, gerade auch Studierende, haben jedoch völlig selbstverständlich auch im städtischen Raum ein eigenes Auto. Mehrere meiner Nachbarn haben Kinder im Studium. Die haben- völlig selbstverständlich- seit dem 18.Lebensjahr ein Auto, für das die Eltern im Studium aufkommen, trotz Studiums/Wohnung mitten im städtischen Raum mit hervorragend ausgebauten ÖPNV (z.B. Karlsruhe oder Freiburg), fordern aber umgekehrt von ihren Eltern, diese mögen sich doch bitte vegan ernähren aus Gründen der Nachhaltigkeit. Das ist natürlich erstmal nicht repräsentativ, allerdings gibt es Studien, die zeigen, dass wenn es z.B. um nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln geht junge Menschen im Vergleich zu älteren Menschen deutlich schlechter abschneiden. Insofern scheint die Generation, die sich global betrachtet des Klimawandels bewusster sein dürfte als vorhergehende Generationen tatsächlich noch einen besonders hohen Nachholbedarf zu haben, wenn es um persönliche Konsequenzen der eigenen Forderungen und Haltungen geht. Insofern bin ich ein großer Fan davon, erstmal bei sich selbst anzusetzen, zu schauen, was man tatsächlich bei sich nachhaltiger gestalten kann, wo man umstellen kann, ehe man Forderungen an Mitmenschen stellt (die dann aber unter Einbeziehung von deren tatsächlichen finanziellen oder auch gesundheitlichen Möglichkeiten erfolgen sollten).

    Ob es zulässig ist, dass Klasse 5 xyz an einem Freitag statt von der 1.-5.Stunde infolge von Verlegungen von der 3.-6.Stunde Unterricht hat? Gegenfrage: Warum sollte das bitte nicht zulässig sein? Krankheitsfälle gibt es nunmal und in der Folge fällt der eine Unterricht aus, eine andere Stunde kann vertreten (bzw. vor- oder nachgeholt werden), so dass es eben auch mal zu solchen Verschiebungen im Stundenplan kommen kann. Ich verstehe nicht ganz dein Problem damit.

    Nein, aber einen Grill auf der Terrasse (der mir nach meinem Einzug auch mal kurz als Herdersatz gedient hat), der sorgt auch für kuschelige Wärme bei Bedarf. ^^

    DUUM verrät uns ein besonders leckeres Stockbrotrezept, zum Umsetzen an Grill/Kaminofen/Feuerschale in den kommenden Tagen.

    Bücher. Die brauche ich zwar, aber eben nicht unbedingt und auch nicht unbedingt neu. Wenn es aber z.B. von meiner Lieblingskrimireihe einen neuen Band gibt habe ich keine Lust zu warten, bis dieser Second Hand verfügbar wird, sondern ordere den bereits vor der Veröffentlichung. (Ich kaufe umgekehrt aber mehr als die Hälfte der Bücher, die ich kaufe - und das sind jährlich sehr sehr viele- Second Hand und bin auch selbst niemand, der Bücher kauft zum Einmalgebrauch, sondern genieße es endlich genügend Platz für neue Bücherregale zu haben, statt wie früher jährlich rund 400 Bücher "auswildern" zu müssen zur Adoption, damit andere, meist Second Hand-Bücher einziehen und verschlungen werden können.)

    Was kaufst du gerne Second Hand?

    (...)

    @karuna: Nice try, aber auf die Provokation werde ich nicht eingehen.

    Ich widerspreche dir nur ungern (okay, stimmt nicht, macht saumäßig Spaß), aber rein diskursiv betrachtet gehst du mit dieser Replik sehr wohl auf karunas Beitrag ein, der dich offensichtlich ausreichend beschäftigt, um das Bedürfnis zu verspüren ihn ostentativ inhaltlich nicht zu kommentieren. Die tatsächlich coole Variante wäre es den Beitrag einfach komplett zu ignorieren oder - verrückte Idee - die darin enthaltene Kritik zu verstehen und anzunehmen, sprich einzugestehen, dass das, was du geschrieben hast gepflegter Bullenkot war und nicht zu überzeugen vermag.

    Das Problem ist, dass das Schulministerium NRW nach der letzten oder vorletzten Schulmail (wo wieder Klassenfahrten erlaubt wurden), den Schulen den schwarzen Peter zuschiebt.

    Wenn ein Schulleiter dann sagt: Wir fahren nur noch nach der 2 G Regel, wird der gleich zurückgepfiffen, dass das ja gar nicht geht.

    2G fände ich schlichtweg unmenschlich, zumindest, wenn es um Minderjährige geht, die ja nicht selbst entscheiden können, ob sie geimpft werden oder nicht. Wobei ich generell finde, daß wir in den Schulen unseren SuS gegenüber altersunabhängig diese Art Diskriminierung (i.S.v. Unterscheidung) nicht betreiben sollten. Das schafft soziale Gräben mitten durch Klassen, die wir nie wieder geheilt bekommen. Bei uns kam das zu Schuljahresbeginn ganz kurz auch mal auf für dieses Jahr ein Fahrtenkonzept mit 2G zu entwickeln. Nach einem flammenden Plädoyer unserer großartigen GK-Fachschaftsleitung war das dann zum Glück direkt wieder vom Tisch. Dann lieber keine Klassenfahrten als eines der großen Ziele solcher Fahrten - den sozialen Zusammenhalt zu stärken - noch vor Fahrtantritt dauerhaft zu unterminieren durch ein solches Exklusionskonzept.

    Sollte der semantische Unterschied zwischen deinen Beispielen und dem Terminus "Resteschule" als unmissverständlich negativ konnotierte Umschreibung der Schülerschaft von Schularten jenseits der Gymnasien nicht klar sein, solltest du dich dringlich vor einem Vorbereitungsdienst deiner persönlichen sprachlichen Bildung widmen, ehe du von einem Fettnäpfchen ins nächste wankst. Gilt übrigens analog für diejenigen, die diesen Unfug liken. Einfach erstmal das Hirn einschalten. Ach halt, das hatten wir doch schon mal, dass es gar nicht so einfach ist die eigene geistige Umnachtung zu beenden, Stichwort "Lichtbild". Damit fällst du erneut auf durch außergewöhnliche sprachliche Ignoranz. Entweder du hast also tatsächlich ein ernsthaftes Sprachproblem oder du trollst einfach gerne rum. Was darf es sein? Ich rate mal : Der "Troll" wird dir nicht schmecken und empört zurückgewiesen werden. Bleibt das ernsthafte semantische Problem, welches du angehen müsstest vor einem Ref, denn SuS durchschauen schnell, wer Blödsinn erzählt ohne zu wissen wovon er spricht.

    Fallen Angel: Im Internet gibt es tatsächlich einen Begriff für diese Gruppe, der zugegebenermaßen kontrovers betrachtet wird, aber bei dem die Meisten sofort wissen, wer gemeint ist: Social Justice Warriors.

    Der Begriff wird nicht global "im Internet" verwendet sondern in rechten bis rechtsextremistischen Gruppierungen, denen du erneut das Fähnchen hältst mit dieser Begriffsnennung. Die einzigen Haltungen, über die wir damit gerade gesichert etwas erfahren sind deine eigenen. Das dann in einem Kontext zu verwenden, in welchem einer jungen Frau Tweets vorgehalten werden, die sie mit 13/14 verfasst hat, statt sie an ihren aktuellen Aussagen als Erwachsene zu messen halte ich aus dem Mund oder der Feder ausgerechnet einer Lehrkraft für infam. Gerade wir sollten wissen, welche Entwicklungsprozesse zwischen dem 13.Lebensjahr und Anfang 20 noch ablaufen, wie tiefgreifend sich Haltungen in dieser Phase noch wandeln, aber auch wie spontan und unreflektiert viele Pubertiere noch formulieren, denen das oft schon ein Jahr später selbst komplett peinlich ist, was sie "damals" an Unfug verzapft haben.

    Hm, ich finde es recht frustrierend, dass hochgebildete, lebens- und berufserfahrene und vor allem hochmotivierte Bewerber trotz Lehrermangel nicht einmal die Chance auf ein persönliches Bewerbergespräch bekommen. :(

    Lehrermangel darf aber nunmal nicht bedeuten, dass blind geöffnet wird für sämtliche Akademiker:innen. Am Ende sollte es schließlich nicht einfach nur um Unterrichtsversorgung auf dem Papier gehen, sondern entsprechende Qualität, die die SuS verdient haben. Immerhin werden Quereinsteiger in vielen BL einfach direkt, ohne große didaktische oder pädagogische Vorbildung, in Klassen gestellt und sollen unterrichten, erziehen, fördern, beraten, benoten,... Darüber hinaus muss die Nachqualifizierung der vielen Quereinsteiger auch irgendwie leistbar bleiben für die bereits aktiven KuK. Ich finde es eher erleichternd zu lesen, dass in Sachsen noch keine Berliner Zustände herrschen bei der Einstellung von Quereinsteigern, sondern etwas mehr Voraussetzungen erwartet werden und man gerade auf Grundschüler:innen nicht einfach jeden losjagt, der "hier" schreit. Anfangsunterricht ist dazu einfach zu heikel, den könnte ich trotz Ref nicht leisten mit meinem Studium und meiner Berufs-/Lebenserfahrung und meiner Qualifikation, die sich eben nicht auf GS beziehen. Wenn du dir aber sicher bist, die Bedingungen für einen Quereinstieg zu erfüllen, dann versuch es weiter, vielleicht dann eher in der Sekundarstufe 1, als der Grundschule, vielleicht in weniger gut versorgten Gebieten und wenn es in Sachsen nicht klappen will: Berlin dürfte dich mit offenen Armen empfangen.

    Diesen Luxus kann ich mir nicht leisten 😂 Wenn ich die S-Bahn zur ersten Stunde nehme, dann ist die gerappelt voll mit Schülern. Damit habe ich überhaupt kein Problem, im Gegenteil.

    Lieber Schüler als abgeratzte Gestalten, die schon am Mittag ihr „Feierabendbier“ im Zug trinken…

    Das darf man aber denke ich auch anders sehen. Ich bin selbst gesundheitlich bedingt auf das Auto angewiesen an vielen Stellen, verstehe aber sämtliche KuK, die keine Lust haben auf die Busfahrt zu unserer Schule. Die ist so kuschelig, dass die SuS mit engstem Körperkontakt aneinander gedrückt ankommen. Hat sich geringfügig entlastet, weil wegen Corona die Busfahrer nicht mehr ganz so viele SuS reinlassen (dafür kommen nicht mehr alle mit und rechtzeitig zur Schule). Als Lehrkraft hätte ich null Bock jeden Arbeitstag mit intensivem Körperkontakt mit meinen SuS zu beginnen und die umgekehrt genauso wenig. Nachdem unsere Haltestelle nur unsere Schule bedient, keine anderen Schulen, hat man da auch wirklich nur die eigenen SuS als Kuschelpartner zu den entsprechenden Zeiten. Diese Grenze will ich nicht überschreiten.

    Als mein Opa starb, wurde die Beerdigung so gelegt, dass sie an meinem freien Tag ist, bin morgens hin und abends zurück geflogen.... Ich hoffe, das klappt bei meiner Oma auch mal so; ansonsten geht es nur, dass ich frei bekommen, wenn ich die ausgefallenen Stunden wieder "reinarbeite".

    Und wenn das so nicht geht meldest du dich krank, Punkt. Wenn man das Bedürfnis hat im Rahmen einer Beerdigung Abschied nehmen zu können von einem geliebten Menschen ist es schlichtweg nicht zumutbar stattdessen arbeiten zu müssen. Den (hoffentlich nur) wenigen SLen, denen das nicht ausreichend bewusst ist, dass sie hier jenseits der Sonderurlaubsgründe Lösungen im Sinne ihrer KuK finden müssen muss man eben anderweitig aufzeigen, welche Grenzen das anrührt. Psychische Gesundheit kann man nämlich genau in solchen Momenten ins Wanken bringen als Vorgesetze:r.

    Als ich wenige Wochen danach beim Hausarzt wegen etwas anderem war, hat der mich sofort 3 Wochen krank geschrieben, ohne, dass ich danach gefragt hätte. Das hat dann gut getan. Hätte ich sofort, in der Akutsituation zuhause bleiben können, wären es vermutlich auch nicht 3 Wochen geworden. Eigentlich weiß ich es ja, dass man besser sich gleich ausruht, egal, was man hat, aber manchmal ist man betriebsblind und dann braucht´s Hilfe von außen. Ich finde es schön zu lesen, dass ihr mehrheitlich nette SL habt und gut auf euch und eure Kollegen achtgebt.

    Gut, dass du so einen tollen Arzt hast, der auf dich geachtet hat in dem Moment und dir die Zeit verordnet hat, die du dir selbst nicht erlauben konntest. Manchmal braucht es einfach solche Anstöße von außen, damit es mit der Selbstfürsorge klappt. Letztlich sind ja auch diese drei Wochen nur der Tropen auf dem heißen Stein. Trauer ist schließlich nichts, was plötzlich weg oder wieder "gut" wäre, sondern ein langwieriger Prozess, der einen oftmals lebenslang begleitet. Ich wünsche dir insofern auch weiterhin viel Kraft, aber auch den Mut, gut für dich zu sorgen, wenn du das gerade brauchst. :troest:

    War es vielleicht ein Versehen, Marmelaedchen verkürzt zu zitieren, CDL ? Ich habe es so verstanden, dass du den Begriff kritisierst, den der TE hier eingebracht hat.

    (...)

    Ja, eindeutig geht es zuallererst um die Begriffsverwendung des TE, im Beitrag von Marmelaedchen hat mich dieser dann einfach erneut massiv angetriggert, was nicht der Fall gewesen wäre, wenn z.B. ein paar simple Anführungszeichen deutlich gemacht hätten, dass die Begriffsverwendung nicht einfach "blind" erfolgt, sondern kritisch reflektiert wurde, nicht geteilt wird und die Wiederaufnahme des Begriffs lediglich der inhaltlichen Auseinandersetzung mit eben diesem dient. Anders als Mr.Jules bin ich nunmal der festen Überzeugung, dass Sprache unser Verhalten, unsere Haltungen beeinflusst und verändert und nicht einfach nur passiver Ausdruck derselben ist. Danke karuna für deine Nachfrage und auch deine reflektierte Argumentation zum Aspekt der Haltungen.

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