Nennt doch bitte mal einen einzigen Grund, was gegen das Impfen in Praxen spricht und warum wir Testläufe brauchen in dieser angespannten Lage? Hausarztpraxen können schon impfen, das haben die alle gelernt. AZ ist halt ein Ladenhüter, da beißt die Maus kein' Faden ab. Dann muss man offenbar umdenken und den impfen, der will. Das ist doch jetzt seit mindestens 4 Wochen im Gespräch.
Also hier bei uns ist AZ eindeutig kein (das -k vergessen, entschuldigung
) Ladenhüter. Insbesondere seit jetzt Gruppe 2 komplett vorgerückt ist und geimpft werden darf und die Lehrer sowieso schon ausnahmslos dürfen ist die Nachfrage nach Terminen wohl etwa 10x höher, als es freie Termine gibt (laut örtlicher Tageszeitung heute, die das mit Zahlen belegt hat). Meine ehemaligen Mitanwärter sind quer übers Ländle verstreut inzwischen. Alle berichten, dass man schnell sein müsse, um einen Termin zu bekommen, manchmal auch in ein weiter entfernt liegendes Impfzentrum fahren müsse dafür und es an manchen Tagen auch gar keine Termine mehr gab, als sie geschaut haben. Für mangelnde Nachfrage spricht auch das nicht.
Grundlegend spricht erst einmal gar nichts dagegen die Hausärzte impfen zu lassen außer eben, dass es halt grad als größtes Problem die Impfstoffknappheit gibt und nicht etwa, dass überall der Impfstoff vergammeln würde, den keiner verimpft. Bevor man dann anfängt den Ärzten 2 Dosen hier und 3 da zuzuweisen (was ja auch wieder zusätzliche Logistik erfordert) macht man das halt jetzt noch in den Impfzentren und bereitet die Umstellung vor für April/Mai, wenn die Liefermengen entsprechend steigen sollen. Ich sehe darin aktuell nun wirklich kein Probem. Wie gesagt: Es vergammelt kein Impfstoff, nur weil die Hausärzte noch nicht mit im Boot wären. Sobald man dann die Impfstoffmengen hat, um in die Fläche zu gehen ist es natürlich das einzig Vernünftige, die Hausärzte die Priorisierung und Impfung vornehmen zu lassen. Die Hausarztpraxen sind unsere "lokalen Impfzentren" in der Fläche und sie wissen vor allem genau, was zu tun ist (deshalb sind sie ja auch jetzt schon häufig Teil der Impfteams die in die Pflegeheime gehen etc.).
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Mir persönlich ist es grad auch ziemlich wurscht, auf welchem Platz wir weltweit betrachtet wären. Mehr als verimpfen was da ist geht nicht und das müssen nunmal nicht nur wir hierzulande machen oder europaweit, sondern wir benötigen weltweit diese Impfungen, um weiteren, womöglich noch aggressiveren Mutationen das Wasser abzugraben, die sich sonst gerade in den Ländern entwickeln werden, die wir aktuell bei den Impfungen schlichtweg ausklammern und zu vergessen drohen.
@Lindbergh : Schau dir lieber mal an, wie viele Länder noch alle gar nicht impfen können weltweit. Darüber solltest du dich empören, statt über "Platz 26" zu sinnieren.
Heute habe ich bei der Tagesschau gelesen, dass die USA wohl AZ mehrere Millionen Impfdosen vorproduzieren haben lassen, die sie aktuell selbst gar nicht verimpfen, da AZ bei ihnen noch nicht zugelassen ist, die aber trotz entsprechender Anfragen aus Ländern, die noch gar nicht mit ihren Impfkampagnen starten konnten mangels Impfstoff keine Exporterlaubnis erhalten, weil sie Teil der den USA vertraglich garantierten Menge sind. DAS finde ich persönlich viel relevanter und dramatischer als Platz 26. Das ist es aber auch, was ein zu enger Blick nur auf die eigene Nation bewirkt, ohne mitzubedenken, dass man all die anderen Länder auch benötigt, um in dieser Pandemie nicht nur kurzfristige Etappensiege zu verzeichnen, sondern einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen (denn es nur global betrachtet geben kann- kommt einem ja irgendwie bekannt vor...).