Beiträge von CDL

    Der Artikel ist gut, die Kommentare teilweise unverschämt.

    Scheinbar ist einigen Leuten seit Corona auch der letzte Funke Einfühlungsvermögen und Mitgefühl abhanden gekommen und jeder denkt nur noch an sich.

    Mir tun die Erzieher zur Zeit echt leid und ich finde, sie sind in den Medien bisher viel zu wenig präsent gewesen.

    Ja, auf jeden Fall. Meine eine Nachbarin ist Erzieherin in einem Kindergarten. Über 60, einschlägige Vorerkrankungen, hatte vor einigen Wochen eine Corona-Infektion, die zwar zum Glück harmlos verlaufen ist, hat aber große Angst, sich einerseits erneut anzustecken und andererseits ihre pflegebedürftigen Eltern anzustecken, die teilweise auf ihre Unterstützung angewiesen sind, weil der Pflegedienst nicht alles abdecken kann. Ihre Kolleginnen sind weitestgehend Anfang- Mitte 20 und gehen weitstgehend davon aus, dass Corona total harmlos sei und man mit den ganzen Regeln völlig übertreibe, insofern ist sie dort die Einzige, die sich schon seit Monaten klare Gruppentrennungen wünscht oder dass zumindest die Erzieherinnen durchgehend MNS/FFP2-Masken tragen. Die Auslastung in der "Notbetreuung" führt bei denen momentan zu rund 70%-80 % (je nach Wochentag und Elternwille) der üblichen Belegung, nicht zuletzt auch, weil die Kolleginnen die Eltern ermuntern ihre Kinder ruhig zu schicken, es sei ja alles in Ordnung, was viele Eltern nur allzu gerne glauben wollen, um ihr Betreuungsproblem gelöst zu wissen (menschlich verständlich und eben trotzdem falsch an dieser Stelle). Ein echtes Trauerspiel. Wenn sie es nicht mehr aushält erzählt sie mir dann, worüber sie sich gerade Sorgen macht beruflich, weil sie sich auch sonst politisch nicht gesehen, wahrgenommen und gehört fühlt.

    Weil Du den Bezug nicht herstellen kannst oder einfach nur miesepetrig und humorbefreit bist?

    Ich werf mal das Stichwort "Netiquette" ein oder auch Nutzungsregeln. Den sachlichen Bezug dieses persönlichen Angriffs kann ich zumindest nicht erkennen. (Und ja, mir war klar, worauf du anspielen wolltest im Ausgangsbeitrag und ich habe das ebenfalls in dem Kontext für völlig unangemessen gehalten.)

    Absurder als die Einkaufswagenpflicht finde ich es ja, in diesen Zeiten mit 5 Leuten durch den Supermarkt zu walzen.

    Gilt übrigens auch für die Mutter/Tochter-Situation. Erscheint mir irgendwie als der falsche Zeitpunkt für gemütliches Flanieren durch den Supermarkt - was ich hier allerdings leider auch teilweise beobachte. Vielleicht machen Einkaufswagen den Einkaufsspaziergang wenigstens etwas unbequemer und der eine oder andere wartet doch lieber im Auto 😊

    Ich verstehe, was du meinst, aber ich weiß, wie sehr ich mich aktuell freue mal etwas außerhalb der eigenen vier Wände zu tun zu haben und fände es entsetzlich, wenn Kinder gar nicht mehr rauskommen würden. Fünf Personen empfinde ich auch als unangemessen, das sind dann ggf. vier Menschen die im Winter draußen warten müssen, bis ein Einkaufswagen frei wird. Ich finde auch Erwachsene müssen grad nicht pärchenweise einkaufen gehen, mal ein Kind mitzunehmen halte ich aber einerseits für teilweise unumgänglich und *andererseits auch für hilfreich, damit die Kinder eben auch noch etwas anderes sehen und erleben. Da muss man finde ich den Aspekt des Kindeswohls mit im Blick haben.

    Wenn es zu Wechselunterricht kommen sollte. War ich je ein Fan von Wechselunterricht? Nein ;) .

    Werd erst einmal selbst Lehrer, ehe du bei Themen mitdiskutierst, von denen du offensichtlich null Ahnung hast. Oder geh dafür in eines deiner anderen Foren, am besten das für Feinde allen Digitalens, die den konstanten immanenten Widerspruch gepflegt ignorieren, wenn es um hedonistische persönliche Bedürfnisbefriedigung geht und nicht etwa um professionelle Belange.

    Wechselunterricht ist aktuell keine Frage des "wenn", sondern des "wann". Als aktiver Lehrer mit eigenen Klassen wäre dir das bewusst und zwar unabhängig davon, was dann welches Land für welche Klassenstufen entscheiden wird. Am Ende werden alle mindestens in der Sek. I, Sek. II und folgend Wechselunterricht als Startbedingungen bekommen. Wer eine Ahnung von schulischen Abläufen hat, der weiß, dass es nicht damit getan wäre Container aufzustellen ohne zusätzliche Lehrkräfte dafür zu haben, weiß, dass solche Container nicht mal eben republikweit auf Schulhöfen einsatzbereit landen etc. Studier erstmal fertig, ehe du meinst uns hier erzählen zu müssen, wie es laufen könnte im Alltag, den du offensichtlich nicht kennst, denn soviel Ignoranz lässt sich anders nicht erklären.

    Bei uns ist die Schule weiterhin komplett zu, auch die Jahrgangsstufe. Ist bei euch die Inzidenz schon unter 50 oder die Schulleitung besonders mutig?

    Bei uns auch. Wir sind aber auch einer der Bereiche in BW, die sehr zuverlässig auch jetzt noch deutlich über 100 liegen bei der Inzidenz. Ich bin insofern persönlich erleichtert, trotz gleichzeitiger zunehmender Sorgen um meine SuS angesichts teilweise gleichgültiger Eltern, wenn die Kinder erkennbar mit psychischen Problemen infolge der Situation zu kämpfen haben.

    Eine ehemalige Mitanwärterin von mir hatte in der Ukraine Lehramt u. A.mit Germanistik studiert gehabt. Sie musste vor dem Ref zur Zulassung ein Kolloquium machen, um ihr Fachwissen nachzuweisen und hatte im Ref z. B. die Auflage zusätzliche Unterrichtsbesuche zu absolvieren (ich meine, die waren bei ihr auch teilweise bewertet und entschieden über die Zulassung zum 2.Staatsexamen). Also ja, das geht durchaus, ist aber sicherlich immer so individuell, dass es dir wohl mehr helfen wird, dich mit der für Anerkennung zuständigen Stelle in Verbindung zu setzen. Die haben entsprechende Erfahrungswerte und können dir direkt sagen, was sie brauchen /erwarten oder was auch gar nicht geht. Um welches Bundesland geht es dir denn?

    Glaubst du ernsthaft? Auch für die Grundschulen?

    Wird man abwarten müssen, wie sich die Situation weiter entwickelt. Nachdem es aber ausgerechnet eine Kita war, die jetzt betroffen ist und so viele Kinder ebenfalls betroffen sind, fällt es schwer eine Öffnungsrhetorik beizubehalten, wie gestern bei Lanz. Da überholt halt grad die Realität die Wahlkampfrhetorik (war sowieso ein miserables Thema für Wahlkämpfe und erbärmlich, dass die Grünen sich dem angeschlossen haben). Momentan befürchte ich auch, dass wir nicht vor Ostern in voller Präsenz sein werden. Ab wann Hybridunterricht kommen wird bleibt abzuwarten. Schauen wir mal wie die Situation Mitte Februar aussieht, ob dann zumindest eine Teilöffnung im Wechselmodell realistischer aussieht, als heute. Ich wage mich aktuell an keine Prognose.

    Wieso sollte man jemanden mögen, der sich einem gegenüber scheiße verhält.

    Musst du nicht, aber Rollenkonflikte zwischen mir als Privatperson und mir als Lehrkraft muss ich lösen, ohne meine Schützlinge in Mitleidenschaft zu ziehen. Als Privatperson finde ich Schüler x vielleicht arg bescheiden, als Lehrkraft muss ich trotzdem mit ihm zusammenarbeiten und sorge insofern für ein Arbeitsumfeld mit klaren Regeln und dem Maß an Verbindlichkeit, das alle unsere SuS von uns als Lehrkräfte erwarten dürfen. Genau diese Trennung von Beruf und Arbeit *Privatleben müssen die nämlich später auch mal leisten können bei Bedarf und lernen das teilweise zumindest zuhause nicht, sondern wenn, dann nur in der Schule.

    Bei uns ist noch alles zu, auch Abschlussklassen. Die Schule neben unserer hat aber schon seit Ende der Weihnachtsferien wieder ihre Abschlussklassen in Präsenz, das sorgt für Druck bei allen Beteiligten. Bei uns scharren einige KuK mit den Hufen und wollen gefühlt um jeden Preis in Präsenz, andere gehen aktuell davon aus, dass wir womöglich erst nach Ostern wieder in voller Präsenz an den Schulen sein werden. Ich bin erstmal froh angesichts der Zahlen hier bei uns (die längst nicht so schnell runtergehen, wie im Rest von BW) dass wir wohl bis nach der Fasnachtswoche noch in vollem Fernunterricht bleiben werden. Mir wäre es aktuell gar nicht wohl bei dem Gedanken wieder in Präsenz einzusteigen und zwar zuallererst um meiner SuS und ihrer Familien willen, denn die meisten tragen die letzten Lummelmasken und sitzen doch eng an eng mit rund 30 SuS den ganzen Tag. Dies geschrieben mache ich mir aber auch einige Sorgen um meine SuS. Ich habe diese Woche einige Gespräche geführt mit SuS, die grad komplett abbauen, weil es ihnen psychisch so schlecht geht und sie überhaupt nicht klarkommen mit der Situationen. Das bereitet mir tiefe Sorge und lässt mich- trotz allem- hoffen, dass es rechtfertigbar sein wird (denn "möglich" ist im Hinblick auf BW die falsche Formulierung angesichts des verschärften Wahlkampfs rund um Schulöffnungen zwischen CDU und Grünen), ab Ende Februar zumindest mit dem Hybridunterricht zu starten. Ob es rechtfertigbar sein wird bleibt abzuwarten.

    soll ich sie dann erziehen? und dann wieder zurück schicken?

    Wenn du das schaffst, dann schlage ich dich 1. für den Friedensnobelpreis vor (denn die Bande zu erziehen könnte akute Mordlust auslösen :haudrauf:) und ernenne dich 2. zur Lehrerin des Kontinents.:respekt: Falls das in der Schweiz erlaubt wäre, könntest du ja ab und an mal einen von denen aus pädagogischen Gründen aus dem Fenster an die frische Luft hängen. :engel:Zum Auslüften quasi. Das soll ja bekanntlich sehr gesund und auch im Winter gar kein Problem sein.:eisig: Bitte unbedingt per Video aufzeichnen, damit wir anderen lernen können, wie man bei denen vorgehen muss.:teufel:

    Falls jemand von denen behauptet Julia zu sein: Verpixel das Gesicht und arbeite mit Stimmverzerrer. Plan eine Feier zum 100.Geburtstag ein, geh von ungeplanten Gästen in Form wahlweise liebestoller oder auch paragraphengeiler Schulleiterromeos aus und sorge sicherheitshalber dafür, dass du einen unterrichtlichen Rahmen wie aus dem sagen wir 18.Jahrhundert anbieten kannst, um die ganze böse digitale Technik so weit als möglich auszuschließen. (In diesem Ambiente dürfte es dann auch problemlos möglich sein Zöglinge- endlich passt das Wort mal zum Jahrhundert und pädagogischen Ziel- aus dem Fenster zu hängen. :sofa:)

    "Verrechnung von Freistunden im Deputat"- und im Umkehrschluss erhöht das Land dann die Deputatsstunden jährlich um z.B. 4 Stunden. Wer dann Glück hat, hat da Freistunden (und findet die plötzlich gar nicht mehr so schlimm), wer Pech hat muss diese vier weitere Stunden voll unterrichten. Wer sowas fordert muss sich darüber im Klaren sein, was das Land dafür umgekehrt fordern könnte/würde als Dienstherr. Das relevantere Thema an dieser Stelle sind meines Erachtens vernünftige Arbeitsplätze in der Schule (und ausreichend Rückzugsbereiche), um solche Stunden sinnvoll nutzen zu können für Korrekturen/Vorbereitungen oder sich eben auch mal kurz ausruhen zu können. So ein klitzekleines Lernlabor quasi pro Lehrkraft mit einem Tisch und Stuhl drinnen und am Boden grad genug Platz, um sich bei Bedarf unterm Tisch und bis zur Tür einmal lang machen zu können.

    Die Lösung fürs Pendeln könnte auch lauten "ich ziehe in die Nähe meines Schulorts". Falls es also nur darum ginge, wäre das leicht zu lösen.

    Nachdem du aktuell als Beamter auf Probe tätig bist kannst du dich vermutlich (Gewerkschaft fragen!) nicht im Stellenversetzungsverfahren für Neubewerber bewerben, denn aufgrund deines aktuellen Status´wäre das ja faktisch ein Versetzungsgesuch. Eine neue Stellenzusage wirst du vom Land sicherlich auch nicht erhalten solange du noch nicht einmal gekündigt hast. Für die bist du ja schon "im Team".

    Wenn dich schon empfindlich stört, was ich geschrieben habe, dann sei darauf vorbereitet, dass Schulleitungen das noch deutlich kritischer betrachten werden, wenn du keine schwerwiegenden Gründe für deinen Versetzungswunsch hast. Ja, Miete zahlen müssen wir alle, aber man kann sich auch mit einer KV-Stelle aus der finanziellen Not helfen, wenn man ansonsten nur einen faulen Kompromiss eingehen würde. Sich als Beamter einstellen zu lassen sollte angesichts der beamtenrechtlichen Implikationen weise durchdacht sein. Ich unterstelle dir persönlich keine Unzuverlässigkeit, ich kenne dich schließlich nicht. Ich sage nur, worüber ich mir Gedanken machen würde bei einem Bewerber, der offenbar ohne erkennbare Gründe nach einem Jahr eine Stelle wieder aufgibt, die er gerade erst als Beamter auf Probe angetreten hatte. Solche Ungereimtheiten im Lebenslauf muss man auch im Schuldienst vernünftig erklären können (denn ein absolutes Mangelfach wirst du wohl nicht im Angebot haben, wenn du nur ein Stellenangebot hattest). Nachdem bei dir Sek.I + Sek.II steht: Prüf zuallererst einmal, ob du überhaupt eine Fächerkombination hast, bei der du realistisch bei einer Neubewerbung damit rechnen könntest ein Angebot für eine Schule in der Nähe deines aktuellen Wohnorts (da offensichtlich keinerlei Umzugsbereitsschaft besteht) zu erhalten. Dein "Marktpreis" sinkt bei schlechter Fächerkombi, fehlender örtlicher Flexibilität und dem Versetzungswunsch ohne nachvollziehbaren Grund in der Probezeit bzw. der Entlassung und Neubewerbung sowieso erheblich, als Gym-Lehrkraft ohne Mangelfach aber umso schneller, denn davon gibt es Kandidaten wie Sand am Meer...

    Es gibt auch wirklich gute Steuersoftware für den PC. Ich habe damit schon mit 16 meine erste Steuererklärung gemacht. Programm war selbsterklärend, weil ich alles, was ich nicht direkt verstanden habe über die Hilfefunktionen nachlesen konnte (das Programm nutze ich über 20 Jahre später immer noch- natürlich die jährlich aktualisierte Fassung). Empfehle ich meinen SuS, wenn wir über den Unterschied zwischen Bruttolohn und Nettolohn sprechen, in dem Zug ganz kurz (und über den Bildungsplan hinausgehend) Steuerklassen ansprechen und ich ihnen eben auch die Angst nehmen möchte, dass das so schrecklich kompliziert und nicht zu schaffen sei als Haupt- oder Realschüler. Ansonsten kann ich Veronica Mars nur zustimmen: Hoch individualisierte Anträge (Bafög/Steuer/ALG II...) kann man in der Schule nur so allgemein betrachten, dass das kaum etwas bringen würde, selbst wenn man die Zeit hätte (die wir in der Sek.I im Wirtschaftsunterricht keinesfalls haben und an die Beruflichen Schulen geht danach nur ein Teil der SuS). Es gibt aber für all solche Anträge hervorragende Beratungsstellen, die teilweise sogar kostenfrei Hilfestellung geben.

    Nein wird es nicht unbedingt. Wieso das in die beruflichen Schulen gehört verstehe ich allerdings nicht.

    Vorstellungen eines Lehramtsstudenten (angehenden Anwärters?) namens Lindbergh über Schulformen, die er weder studiert (hat), noch an denen er je unterrichten wird? :essen:

    Ich nein (auch im Ref nicht). Ich kann eine überschaubare Zahl an Freistunden sehr effektiv nutzen. Wenn es aber zu viele werden, fehlen mir dadurch wichtige Erholungszeiten zuhause, was sich gesundheitlich bemerkbar macht. Dieses Jahr habe ich 5 Hohlstnden, einmal drei (da fahre ich immer nachhause, esse etwas, weil es danach bis kurz vor zwei geht, trinke einen Espresso, geh mit dem Hund spazieren,...), zweimal eine (Spaziergang mit dem Hund an Hundschultagen, sonst Korrekturen, Tee trinken, schnacken mit KuK, kopieren für die nächste Woche). Die liegen für mich super und stellen keine Be- sondern eine Entlastung dar.

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