Alles anzeigenDer Denkfehler liegt darin, dass Covid eben nicht zwangsläufig in einer Triage-Situation enden muss. Deshalb ja die Maßnahmen!
Ich verstehe nach wie vor nicht, wie man wie selbstverständlich davon ausgehen kann, dass Triage zum Alltag, zum "Leben mit Covid" gehören müsste. Das ist genau das Szenario, das wir alle gemeinsam verhindern müssen und wollen. Daran wird die Menschlichkeit einer Gesellschaft gemessen.
Ganz zu Anfang, als einige Länder (vor allem Italien) mit voller Wucht getroffen wurden, hat man gesehen, was passieren kann.
Das erste Mal war eine Katastrophe, vergleichbar mit einem Kriegsereignis. Niemand konnte damit rechnen, dass es so schlimm wird. Ahnen, ja, aber nicht rechnen.
Jetzt hat sich das geändert - wir können ganz viel berechnen. Wir können nicht mehr so tun, als wüssten wir nicht, was auf uns zukommt.
Das sind wir einander auch einfach schuldig, vor allem denen, die jeden Tag um sich selbst oder ihre Liebsten fürchten müssen, da zur Risikogruppe gehörend.
Vielleicht habe ich etwas Entscheidendes überlesen, aber ich habe das nicht so verstanden, als ob die Art von Triage, die darin mündet, dass Teilgruppen in Ermangelung medizinischer Kapazätaten nicht mehr behandelt werden könnten als irgendeine Form von Normalität i.S.v. "hinehmbares Übel" dargestellt worden wäre. Es ging einzig darum, dass Triage an sich- und da geht es erst einmal nicht um den Katastrophen- oder Pandemiefall- ständig stattfindet in der Notfallmedizin. Kritisch wird es dort, wo man sich tatsächlich auf die Grenze medizinischer Kapazitäten (Personal/Betten) zubewegt und selbstverständlich müssen wir alle das zu vermeiden suchen, damit nicht unser Handeln diese Extremform der Triage erforderlich macht. Ich finde es durchaus hilfreich, sich bewusst zu machen, dass das Wort "Triage" an sich nicht per se für Bilder wie aus New York oder Bergamo steht, ebenso wichtig ist es aber natürlich nicht zu vergessen, dass es genau das bedeuten kann, wenn wir alle nicht unser Möglichstes tun, um Ansteckungen zu vermeiden bzw. nicht weiterzutragen. Ich habe nicht den Eindruck, als ob @Wollsocken80 das fundamental anders sehen würde.