Beiträge von CDL

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    Oooch CDL: Ich würde es schon als Galgenhumor durchgehen lassen. Der geht schon mal an (über) die Grenzen des individuell tolerierbaren Satireverständnisses. Das wurde doch schon zu Beginn dieses Threads deutlich.

    Darüber habe ich durchaus auch nachgedacht, aber ich gehe eben nicht davon aus, dass es vor dem Hintergrund der weiteren Beiträge von Bayestheorem vorrangig satirisch gemeint ist. Trotzdem danke für deinen Hinweis. :)

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    (in Politik muss man auch mal für Aktuelles den Lehrplan vernachlässigen).

    Wobei es problemlos möglich ist aktuelle Themen so aufzubereiten, dass der Bildungsplanbezug hergestellt ist. Wir haben nur begrenzte Stunden zur Verfügung, um ein sehr großes Ziel- Mündigkeit- zu erreichen, insofern sollten wir solche aktuellen Themen möglichst verknüpfen mit weiterreichenden Zielen, was ja bei so einem Thema sehr gut geht, wenn ich an den Bildungsplan von BW denke.

    7.Klasse bedeutet, dass du sehr genau auf altersgerechte Materialien achten musst. Videos von geschredderten Küken oder über den Ablauf einer Schweineschlachtung sind voraussichtlich weder altersgemäß, noch für deine spezielle, wie du schreibst teilweise sehr sensible Klasse angemessen (ich bin nach einem Video in Klasse 11 über Massentierhaltung noch am selben Tag für viele Jahre Vegetarierin geworden, weil mich das sehr tiefgreifend belastet hat. Hatte wochenlang Albträume, obwohl ich die meiste Zeit den Kopf auf dem Tisch und die Hände auf den Ohren hatte, weil wir nicht rausgehen durften.). Überleg dir da sehr gut, welche Materialien du verwendest mit welcher bildungsplanbezogenen Zielsetzung (das ist nämlich der Witz an unseren aktuellen Themen in Politik, dass die einfach nur unser konstanter, aktueller Aufhänger sind für unsere ebenso konstanten Bildungsplanziele) und auch, wie du dem Kontroversitätsgebot gerecht werden kannst (wie von Fallen Angel angesprochen). Da könntest du z.B. Stimmen konventionell arbeitender Landwirte verwenden (denn Tönnies selbst dürfte eher "verbrannt" sein, kann also nur ergänzend zu Wort kommen) oder dem Kilopreis von Biofleisch das Tagesbudget für Lebensmittel mit ALG II gegenüberstellen, um eben auch darzustellen, dass es bestimmte gesellschaftliche Gruppen gibt, die sich nicht einfach auch nur einmal wöchentlich Biofleisch leisten können als Familie. Kommt natürlich auf deine konkrete Zielsetzung an in der Stunde, was da an ergänzenden Quellen sinnvoll und erforderlich ist. Wenn am Ende der Aspekt der Werkverträge im Mittelpunkt stehen soll, dann wäre es zum Beispiel wichtig, diese nicht nur im Kontext mit der Fleischverarbeitung darzustellen, sondern auch den ganzen völlig unkritischen Einsatzbereich von Werkverträgen, wie beispielsweise die Serverwartung, die ein Unternehmen per Werkvertrag outsourct (hmmm, wie schreibt man eigentlich "Outsourcing"/"outsourcen" als deutsches Verb in der 3. Person Singular, Präsens?).

    P.S.: Je nachdem, was dein Ziel ist und was in eurem Bildungsplan steht, kann es auch schlichtweg sein, dass sich "Tönnies" egal mit welcher Zielsetzung und im Rahmen welcher größeren Problemstellung einfach nicht für den Politikunterricht Klasse 7 eignet, sondern am Ende eher etwas für Klassenstufe 9 oder 10 wäre. Auch das solltest du kritisch prüfen und nicht an deinem Themenwunsch festhängen ggf.

    Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 19.7.2020

    In Anbetracht des niedrigen Infektionsgeschehens aber mit besonderer Berücksichtigung der Fürsorgepflicht sind Lehrer und Lehrerinnen die an COVID-19 verstorben sind vom Präsenzunterricht auch ohne Vorlage eines ärztlichen Attests bis zum Ende des Schuljahres befreit. Diese Maßnahme kann nach erneuter Einschätzung der Lage im kommenden Schuljahr wieder aufgehoben werden.

    Was soll das jetzt sein: Polemik, um den eigenen Standpunkt zu unterfüttern? Angstmacherei, obgleich niemand hier festlegen kann, nach welchen Kriterien der Präsenzunterricht ab Herbst stattfinden wird, die Mehrheit aber ja in jedem Fall im Sinne des Selbstschutzes auf Dinge wie Masken, Hygiene und- soweit möglich- Abstand achten dürfte (und wer das nicht für nötig hält, sich von so einem Beitrag keineswegs überzeugen lassen wird- im Gegenteil)? Galgenhumor ist es angesichts deiner sonstigen Beiträge sicherlich nicht, sondern meines Erachtens ein ziemlich gefühlloser, manipulativer Beitrag.

    Bis auf die Andachten der Lehrer gilt der gesamte letzte Abschnitt für jede öffentliche Schule in BW, die ich als Schülerin oder Lehrkraft kennengelernt habe. Zumindest für die SuS dann aber natürlich alles auf rein freiwilliger Basis. Ich würde annehmen, dass in einer konfessionellen Schule vor allem bei bestimmten ethischen Abwägungen erwartet wird, die Position der Kirche neutral dargestellt wird und die Lehrkraft keine vehemente Gegenposition zu fundamentalen Glaubensgrundsätzen einnimmt (Thema Abtreibung wurde ja beispielsweise schon angesprochen). SchmidtsKatze ist meine ich auch an einer konfessionellen, katholischen Schule tätig und kann vielleicht ja noch ergänzen.

    Mir fehlt am Handy etwas der Überblick, aber wer hat denn geschrieben, die Sonderschulen seien schlecht Zauberwald ? Ich bin froh, dass wir diese in BW auch weiterhin haben, weil es natürlich SuS gibt, für die diese Schulform die beste Förderung ermöglicht, habe mich nur gegen die völlig undifferenzierte und unzutreffende Betrachtungsweise ausgesprochen, alle Kinder mit Behinderung sollten dort beschult werden, als wäre das für ausnahmslos jedes Kind und jede Art von Behinderung der optimale Weg. Das stimmt so pauschal halt einfach nicht.

    Überlegt das vielleicht auch von den Konsequenzen her für das Wahlverhalten, denn auch die, die jetzt erst Französisch als 3.Fremdsprache wählen machen das ja a) weil sie sich für die Sprache interessieren und b) weil ihr ihnen gesagt habt, dass sie ruhig erst Latein lernen können und dann erst Franz, wenn auch Latein sie interessiert. Wenn jetzt Franz nicht zustande kommt spricht sich das auch in den Jahrgängen darunter herum. Wer also zumindest irgendwann auch noch Französisch in der Schule lernen möchte, wird im Zweifelsfall auf Latein verzichten. Das kann dazu führen, dass euch der Lateinzug mangels Nachfrage wegbricht. Wenn ihr den erhalten wollt, solltet ihr sicherstellen, dass die versprochenen Wahloptionen auch zu entsprechendem Unterricht führen. Wenn die Poolstunden nicht reichen, weil der Zug zu klein ist in einem Jahrgang, denkt auch über so etwas wie einen jahrgangsübergreifenden Kurs nach, ehe ihr das Wahlfach gar nicht realisiert mit möglicherweise ungewollten, weiterreichenden Konsequenzen.

    Das ist doch richtig lang. Hier in BW habe ich teilweise am Abend 18 Uhr noch ein Stellenangebot erhalten und sollte bis zum Folgetag Mittags dem RP meine Entscheidung zukommen lassen. Im Listenverfahren letztes Jahr haben Anwärter erzählt, sie hätten nur gegen den erklärten Widerstand des zuständigen Schulamts wenigstens 2h Bedenkzeit erhalten. Ich denke, diese kurzen Fristen sind sehr üblich, weil man bei einer Absage schnellstmöglich die Nr. 2 der Liste kontaktieren können möchte, ehe diese anderweitig zusagt.

    Lehrkräfte müssen nicht nur bereit sein genau hinzusehen und zieldifferent zu unterrichten, sondern sich weit über ein "normales Maß" hinaus zu engagieren und Zeit zu investieren, denn in der Regel bekommt man kaum Unterstützung. Außer einer Schulbegleitung und mit viel Glück ein paar wenige Stunden vom mobilen sonderpädagogischen Dienst (MSD) passiert in Bayern recht wenig.

    Ja, ich weiß, ich war auch schon in einer Inklusionsklasse eingesetzt. :) Nicht mit Down-Syndrom, aber neben weiteren Förderschwerpunkten auch Kindern mit Förderschwerpunkt geistiger Entwicklung. Das ist viel zusätzliche Arbeit, um diesen Kindern gerecht zu werden, Aufgaben gut zu verzahnen, damit weitestgehend an gleichen Inhalten mit unterschiedlichen Aufgaben gearbeitet wird, immer wieder auch in gemischten Gruppen an denselben Aufgaben (dann mit verschiedenen Hilfsmaterialien) gearbeitet wird, etc.

    Was mir Angst macht, dass die Langzeitschäden eine immer größere Rolle spielen.

    In Schleswig Holstein habe ich gerade gehört, hat der Amtsarzt von 780 Risikopatienten nur knapp über 30 anerkannt.

    Der Großteil der 780 Lehrer hatte ein Attest vom eigenen Arzt. Hat das auch jemand gehört? Das wäre ja unglaublich.

    FFP2-Maske aufsetzen. Das klappt auch als Risikogruppe mit schwerem Asthma, schwerer Lungenspastik und in der Folge stark reduziertem Atemvolumen. Ehrlich.

    Wenn tatsächlich so viele Atteste von Hausärzten verworfen wurden, würde ich davon ausgehen, dass eben sehr viele dieser Atteste medizinisch nicht haltbar waren oder nicht mehr zwingend erforderlich sind, weil man inzwischen eben auch wieder FFP2-Masken in den Apotheken bekommt. Sollte sich das wieder ändern bei gleichzeitig steigendem Infektionsgeschehen müsste ich auch in den reinen Digitalunterricht gehen.

    Wo denkst du hin, es gibt an Behinderungen nur den Rollstuhlfahrer und das Down-Syndrom und auch da weiß man natürlich genau, mit welchem Menschen man es zu tun hat, weil eine Behinderung klassifiziert einen in eine genau umschriebene Kategorie.

    Ich weiß, wie du das meinst und weiß dennoch nicht, ob ich jetzt lachen oder weinen soll. Leider gibt es noch immer viel zu viele Vorurteile jedweder Art über Menschen mit Behinderung. Da ich selbst dazu gehöre, habe ich auch schon manche Dummheit und auch Übergriffigkeit, die manche Menschen als legitim im Umgang mit Menschen mit Behinderung betrachten erleben müssen. (Ich kann da zum Glück Grenzen setzen, andere können das nicht.) Das Schlimmste ist dieses "alle mit Behinderung A, B oder C in jeweils einen Topf werfen- ist ja eins", statt hinzusehen, was der Mensch, der vor mir sitzt tatsächlich benötigt oder auch mitbringt. Wer selbst schwerbehindert ist weiß, dass beispielsweise Nachteilsausgleiche aus gutem Grund sehr allgemein formuliert sind, da es individuell verschieden ist, was wer tatsächlich zum Nachteilsausgleich benötigt, auch wenn es sich rein nominell um dieselbe der Behinderung zugrundeliegende Krankheit oder Einschränkung handelt. Gerade im Umgang mit Inklusionskinder sollte das nicht vergessen werden : Ich persönlich habe keinen Zweifel, dass es Kinder mit Down-Syndrom gibt, für die die inklusive Beschulung genau richtig ist und die in diesem Setting mit entsprechenden Lehrkräften, die individuell hinsehen und zieldifferent zu unterrichten bereit sind auch ihr Potential voll entfalten können. Das setzt natürlich eine entsprechende Haltung von uns Lehrkräften jenseits der Förderschulen voraus.

    Wenn ich selbst ein behindertes Kind hätte, wäre ich gegen die so gut gemeinte Inklusion.

    Ich stimme Wael zu und würde auch wie sie (?) verfahren, wenn ich ein eigenes Kind mit Behinderung hätte.

    Wie wäre es vor allem mit etwas differenzieren : Behinderung ist nicht gleich Behinderung und Kind A mit Behinderung A nicht Kind B mit Behinderung A. Es gibt viele Arten von Behinderung, die prinzipiell keiner Beschulung an der Förderschule bedürfen, andere, bei denen dies möglich, aber nicht in jedem Einzelfall das Mittel der Wahl ist, weil auch behinderte Kinder sehr unterschiedliche Bedürfnisse bzw. Lernvoraussetzungen haben. Ich kann nur hoffen, dass, solltet ihr tatsächlich einmal in diese Lage kommen, ihr nicht pauschal anhand des Wortes "Behinderung" oder der Art der Behinderung urteilt, sondern genau hinseht, was für euer Kind tatsächlich ein guter Weg sein kann und zwar ganz gleich, ob das am Ende Förderschule, Inklusionsklasse oder Haupt-, /Realschule /Gymnasium bedeutet (da gibt es nämlich auch Kinder mit Behinderung, wie euch klar sein sollte, spätestens wenn ihr an eure eigenen KuK mit Behinderung denkt).

    Wael : Mir ist unklar, warum die Lernbegleiterin in deiner Klasse zur Lehrerin wurde. Wie kam es dazu?

    Das klingt doch wirklich gut und reflektiert Tannenzweig00 , was du an Rückmeldung im Praktikum erhalten hast, ebenso wie die Einschätzung deiner Tante keineswegs von der Hand zu weisen ist. Halte dich daran für dich selbst fest, um dich jetzt nicht von einer Einschätzung eines Prüfers, der dich nicht in der unterrichtlichen Situation erlebt hat- und vor allem auf die wird es im Ref ankommen- in deiner beruflichen Entscheidung beeinflussen zu lassen. Sieh deine innere Reaktion darauf, wie hier schon angesprochen wurde, als zarten Hinweis bis zum Ref nochmal ganz gezielt an Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl zu arbeiten, damit du im Ref stark und präsent auch im Umgang mit KuK/SL dastehen und deine Frau stehen kannst- und das kann man auch als kleine, zierliche Frau ganz genausogut (oder ggf. auch besser), wie der große, männliche Kollege mit der Stentorstimme, wenn die innere Haltung stimmt. :) Jetzt schieb den ollen Prüfer erstmal zur Seite, sei stolz auf dich, feier mit Familie und Freunden diesen wichtigen Schritt, ehe du dich auf den nächsten Schritt, das Ref vorbereitest und dieses angehst.

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    Und ein bis zwei Wochen Wartung sind ganz normale Zeiten für Clouddienstleister und Mailanbieter. Gerade gestern erst halt Gmail für drei Monate abgeschaltet, um ihren 486er zu warten. Von dem brauchen sie jetzt einen zweiten. Dropbox hat bis Ende des Jahres eine Pause eingelegt, um zwei neue 5,25 Zoll Laufwerke zu installieren.

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    ^^ Jetzt weiß ich zumindest, warum ihr in NRW mit dienstlichen Endgeräten ausgestattet werden sollt (wenn das dann mal umgesetzt wird). Ich sehe schon vor dem geistigen Auge, wie zur Serverwartung eine Floppy-Disc nach der anderen zum Einsatz kommt. :D

    Bayestheorem : Darf ich deine Ausführungen dahingehend interpretieren, dass du am Gymnasium tätig bist? Wie sieht denn die Umsetzung in deinem Bundesland aus? Wie ist die Schülerzusammensetzung an deiner Schule und wieviele werden dort durch weitere Schulschließungen abgehängt?

    Ich habe den Eindruck, dass du dich- leider- hinter Zahlen und politischen Phrasen versteckst, statt auf meine recht konkrete Frage zu antworten. Ja, es ist absolut bedauerlich, dass die Herkunft in Deutschland den Bildungserfolg so massiv beeinflusst, wenn es um konkrete Planungen für den weiteren pädagogischen Umgang in der Pandemiesituation ab Herbst geht hilft diese Feststellung aber niemandem weiter, denn keiner von uns kann einen Zeitsprung zurück machen, um die vielfältigen Fehler der Vergangenheit zu heilen. Mangelnde Ausstattung ist da ja kaum mehr als die Spitze des Eisbergs wenn es um Bildungsungleichheit geht, da geht es ja auch um Dinge wie Klassenteiler, Förderstunden, Poolstunden, Deputatsstunden, Personalversorgung, bauliche Situationen an den Schulen und lange bevor es überhaupt an die Schulen geht um Aspekte wie eine kostenfreie frühkindliche Bildung (die es leider nur in wenigen Orten bundesweit gibt, während die Hochschulbildung weitestgehend kostenfrei gehalten wird), Sprachförderung im Vorschulalter, ein verpflichtendes letztes Kindergartenjahr als Minimalkonsens und und und. Wir können nichts davon "mal eben" ändern oder erwarten, dass die Politik die Versäumnisse von Jahrzehnten plötzlich gesammelt anpacken und in für uns Lehrkräfte befriedigender Weise lösen würde und müssen doch mit der Realität wie sie jetzt ist im kommenden Schuljahr weiter umgehen. Wie also sehen die ganz konkreten Ansätze in deinem Bundesland und an deiner Schule aus, um vor dem Hintergrund dieser realen Gegebenheiten einen verantwortungsvollen Umgang mit der Pandemiesituation zu finden? Wo siehst du - realistisch umsetzbaren- Nachbesserungsbedarf (durchgehend Abstand halten zu wollen in allen Schulen ist meines Erachtens keine realistische Forderung, ganz gleich, wie sinnvoll diese auch sein mag) und welche Konzessionen wirst du machen (müssen), um in einer nicht-perfekten Umgebung dennoch Unterricht leisten zu können, der auch deine leistungs- und/oder sozialschwächeren SuS mitnimmt und fördert? Und ich meine damit nicht "Logdaten die an Eltern reportiert werden", das liest sich nämlich verdammt unpersönlich, empathielos und unmenschlich für mich wenn es um Kinder und Jugendliche geht, die schulisch abgehängt werden. Statt diese "Wackelkandidaten" einfach nur in Zahlen fassen zu wollen, würde ich mir da wünschen wahrzunehmen, dass du deren Lernbedürfnisse mit im Blick hast und nicht nur die breite Mehrheit, für die es, wenn ich deinen Beitrag richtig verstehe, in deinen Klassen wohl keine großen Probleme gab und gibt. Dieser Aspekt fehlt mir vollständig in deinen- wenn es um pädagogischen Umgang mit der aktuellen Situation geht- sehr allgemein gehaltenen Beiträgen.

    Der Prüfungsvorsitzende kennt dich nur aus der Prüfungssituation einer rein akademischen, mündlichen Prüfung und meint daraus sicher deine Befähigung zum Lehramt ableiten zu wollen? Klingt wahlweise anmaßend oder als wäre das eine außergewöhnlich auffällige Prüfung gewesen. Letzteres kannst nur du selbst beurteilen, hör da ehrlich in dich hinein. Insgesamt würde ich mich aber vor allem daran orientieren, was ich an Feedback in der tatsächlichen unterrichtlichen Situation erhalten habe, sprich im Praktikum, vor allem, wenn Prüfungsangst in der mündlichen Prüfung eine Rolle gespielt hat. Ich habe selbst extrem starke Prüfungsangst. Im alltäglichen Umgang mit SuS spielt das aber keine Rolle und an den Mentor der hinten drinnen sitzt kann man sich auch mit Prüfungsangst gewöhnen, so dass einen das nicht daran hindert, seine Bestleistung zu zeigen, selbst wenn man diese unter Umständen in einer Prüfung nicht immer stabil abrufen und zeigen kann. Sei ehrlich und selbstkritisch zu dir selbst, aber überhöhe nicht das, was dieser Mensch dir gesagt hat im Vergleich zur Rückmeldung deiner Mentorin im Praktikum.

    Eigenmotivation und externe Belohnung passen für mich so gar nicht zusammen. Diese Art Verstärker braucht genau dieser Schüler gar nicht. Verbale Anerkennung ist da wertvoll, das Gefühl "ich sehe dich" vermitteln, mal zu einem Herzensthema dieses Schülers etwas anbieten. Die Idee mit der Karte von Marie finde ich auch sehr schön und sehr wertschätzend als persönliche Anerkennung, das muss aber zum Schüler, dem Alter und eurer L-S-Beziehung passen, damit der Schüler das für sich annehmen kann.

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