Ich hab es schon mal geschrieben:
ich wäre sehr vorsichtig, Italien zum Maßstab zu nehmen. Das italienische Gesundheitssystem ist marode (deutlich schlechter als die Englische, die ja gerne als Beispiel genannt wird, bei Stichwort "marodes Gesundheitssystem"), die Versorgung mit Intensivbetten entspricht etwa der Hälfte der deutschen, trotz älterer Bevölkerung. In Italien kommt sicher einiges zusammen, gerade weil der Ausbruch in einer bestimmten Region extrem stark ist. Trotzdem halte ich es für wahrscheinlich, dass es dort bei einer schweren Grippeepedemie ähnlich aussehen würde.
(Trotzdem gehen mir die Posts von MarlenH zu sehr in Richtung Verschwörungstheorie.)
Ich nehme Italien keinesfalls als 1:1 Maßstab, weil mir die Unterschiede allein schon im Gesundheitssystem sehr bewusst sind. Dennoch halte ich es für falsch nicht einzubeziehen was dort passiert und einfach nur nackte Zahlen zu Todesfällen isoliert betrachten zu wollen, ohne diese in Bezug zu setzen zum Zeitraum in dem sie anfallen, der Ursache und den erschreckenden Umständen die in Italien damit einhergehen wie eben der Triage zwischen älteren, kränkeren und jüngeren, weniger vorbelasteten Patienten mit besserer Heilungsaussicht. Ich weiß nicht, wie schwer eine Grippeepidemie sein müsste um die selben Folgen zu zeitigen. Ich weiß, ich habe zu Beginn diesen Vergleich selbst bemüht, wäre damit inzwischen aber vorsichtiger, auch wenn mir jedes Jahr aufs Neue bewusst ist wie viele Menschen auch hierzulande der Grippe zum Opfer fallen. Corona muss kein "schlimmerer" Virus sein, ist aber für unser Immunsystem vermutlich neuer, was- und hier wissen wir dann eben zu wenig über das Virus, um das gesichert sagen zu können- möglicherweise einfach dadurch momentan noch einen Unterschied für uns darstellt, weil zu viele Menschen (noch?) nicht immun sind und als Überträger fungieren, wodurch die Hochrisikogruppen, für die auch schon eine schwere Grippewelle ein erhöhtes Risiko darstellt eben besonders exponiert werden- aktuell. Ich bin zuversichtlich, dass das ein immunologischer Zwischenstand ist, ebenso wie ich zuversichtlich bin, dass das, was wir gerade alle über Handhygiene, Husten- und Niesettikette, verdammt-nochmal-einfach-zuhause-bleiben-bei-einer-Erkältung,-bis-man-wieder-fit-ist-statt-sich-irgendwie-zur-Arbeit-zu-schleppen-und-Mitmenschen-unnötig-anzustecken, Schmierinfektionen/Tröpfcheninfektionen lernen und einüben und praktizieren mehr Menschen in Fleisch und Blut übergehen wird als bislang, was für viele künftige Erkrankungswellen (ganz gleich ob die jährliche Grippe- und Erkältungssaison, die vielleicht auch jährliche Corona-Saison, den nächsten Norovirus, etc.) hilfreich sein wird um Risikogruppen besser zu schützen. 
(...)Es gibt nach wie vor wenig Fakten, CDL, das ist ja der Punkt. Es werden unsere Grundrechte beschnitten, ohne dass ersichtlich wäre warum. Grundlage scheint nach wie vor ein diffuses Angstgefühl zu sein, weil man gehört hat, dass italienische Krankenhäuser überfüllt seien. Und natürlich sollten Menschen nicht sterben aber sie tun es. Nur verfolgen wir sonst nicht die Zahlen.
Ich schwanke, ich weiß, aber ich mag auch gern richtig informiert sein.
Ja, es gibt noch wenig Fakten, ja es werden Grundrechte beschnitten und ja, das sollte man unbedingt kritisch betrachten und weder unkommentiert und unhinterfragt hinnehmen, noch fleißig nach mehr Beschränlungen von Grundrechten zu rufen, statt sich verdammt noch mal einfach selbst rücksichtvoll Mitmenschen gegenüber zu verhalten (was generell zunehmen darf in unserer Gesellschaft. "Ich zuerst" kotzt mich an!) Ich habe mich bewusst nicht zu Maßnahmen von Regierungen geäußert in dem Beitrag auf den du dich beziehst, weil das ein eigenes Fass ist, dass ich nicht zeitgleich eröffnen bzw. erörtern wollte. (Dass ich manches kritisch sehe an dieser Stelle lässt sich denke ich meinen Einlassungen zu Grenzschließungen und den Auswirkungen auf Grenzregionen entnehmen.)