Du hast das Theoriefass eröffnet und dich als Fachmann/Frau produziert. Ich bezweifle - da du es nicht untermauern konntest/wolltest -, dass deine Darlegungen wissenschaftlicher Konsens der Vorurteilsforschung sind und nehme an, dass es sich vielmehr um private Ideen handelte.
Der fragliche Beitrag von mir, um den es originär geht war dieser. Die wenig weltbewegende Aussage darin war, dass es zwei Arten von Vorurteilen gibt, wie auch diesem Beitrag von keckks implizit zu entnehmen ist, die statt von "verfestigten Vorurteilen" von "wirksamen Vorurteilen" schreibt (anderer Begriff, vergleichbarer Inhalt) und dass deine Replik auf einen anderen Beitrag diese Trennung nicht vornimmt. Um dem inhaltlich zustimmen zu können muss man sich weder mit der Vorurteilsforschung befasst haben und einschlägige fachwissenschaftliche Literatur kennen (auch wenn diese erhellend sein kann), noch müsste ich dafür irgendetwas belegen oder "beweisen".
Wissenschaftlicher Konsens ist in den Geisteswissenschaften- wie dir bekannt sein sollte- eher die Ausnahme. Begrifflichkeiten für diese Grundaussage gibt es insofern verschiedene mit oft nur geringfügig von einander abweichenden, damit einhergehenden konzeptuellen Vorstellungen. Das es einen Unterschied gibt zwischen verfestigten/wirksamen/... Vorurteilen und spontanen Alltagseinordnungen in Form von weiter zu differenzierenden Erstzuordnungen ist nicht nur Konsens, sondern banal genug, um es sich auch so erschließen zu können. Der Umstand, dass nicht einer oder eine der außerordentlich aktiven Politik- und Sozialwissenschaftler hier im Forum das Bedürfnis hatte, meinen Beitrag als "private Ideen" oder "Behauptungen" abzutun, der fragliche Beitrag mindestens mit keckks auch von einer außerordentlich firmen Vertreterin dieser Fraktion (bei den anderen habe ich die Fächer nicht im Kopf) geliked wurde könnte als Hinweis dienen, dass es eben gerade keine absurden "privaten Ideen" und wilde "Behauptungen" sind. Glaub mir (oder lass es): Politikwissenschaftler streiten sich gerne miteinander; meine Kollegen hätten sich eine derart saftige Steilvorlage wie du sie mir unterstellst keineswegs entgehen lassen (wäre es nur Käse und Mist auch völlig zurecht).
Zitat von Buntflieger
Und nein: Ich bin nicht moralisch dazu verpflichtet, die Behauptungen anderer zu verifizieren. Dein Auftreten wirkt auf mich sehr überheblich.
Umgekehrt wird wohl eher ein Schuh daraus: Du unterstellst mir konstant (und ohne Nachweise), ich würde eine private Meinung wissenschaftlich verbrämen, lässt dich am Ende eines absurden Austausches, in dem du nicht gesagt haben willst, was du schriebst (oder zumindest nicht meintest) scheinbar großzügig dazu herab Beweise dafür zu akzeptieren, dass es zwei Arten von Vorurteilen gibt (aber gefälligst mit Quellenangabe und/oder Links zu einschlägigen PDFs und wehe, das ist dann nicht wörtlich, was ich geschrieben habe...), nur um die gekränkte Diva zu geben, wenn ich mich weigere mich von dir zum Lakaien machen zu lassen. 2min Google-Suche bescheren dir ein paar wirklich aussagekräftige PDFs, aus denen klar wird, an welchen Stellen inhaltlicher Konsens besteht, wo es -bei Begrifflichkeiten, wie auch inhaltlich- Unterschiede gibt. Das darf ich von einem Berufskollegen erwarten an Eigenleistung, ehe dieser mir (fachfremd) mangelnde Fachlichkeit unterstellen zu können meint. Ich habe lange bevor ich Politik auf Lehramt für die Sek.I abgeschlossen habe ein Universitätsstudium der Politikwissenschaft abgeschlossen. Mag sein, dass du nicht weißt (oder aus meinen Beiträgen zu erkennen vermagst), was ich in meinem Fachbereich kann und weiß- du bist aber nicht der Maßstab für mich.