Beiträge von CDL

    Und vorher hatte ich Sex! Elf Jahre lang! So!

    Beneidenswerte Kondition... ;)

    Das kann ja sein, aber für diese Personen ist Sex vor der Ehe eben falsch und schlecht. Darum ist es aus deren Sicht verständlich, dass sie ihre Kinder vor Einflüssen schützen möchten, die sie zu einer verfrühten sexuellen Aktivität verleiten könnten.

    Nachdem es kontextuell um Aufklärungsunterricht geht: Gehst du ernsthaft davon aus, dass Aufklärungsunterricht die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass junge Menschen vorehelich sexuell aktiv werden, sprich im Umkehrschluss keinen Aufklärungsunterricht zu erteilen und es beim Gebot "kein Sex vor der Ehe" zu belassen, diesen ernsthaft verhindern würde? Und wenn das Gebot nicht ausreichend ist und die braven kleinen Christenkinder (oder welchem Glauben die züchtigen kleinen Gläubigen auch entstammen mögen) blöderweise dabei mit 12/13/14 (etc.) schwanger werden- findest du das dann auch noch verständlich, wenn dann eine Abtreibung folgt oder endet die Empathie konsequent vor den betroffenen Jugendlichen?

    Zu prüfen wäre, was das Land Hessen für die Wiederaufnahme des Vorbereitungsdienstes nach Abbruch/Unterbrechung vorgesehen hat (ist ggf.online einsehbar) Wichtig könnte außerdem sein, zu welchem Zeitpunkt und wie der erste Anlauf beendet wurde, da ggf. argumentiert werden kann, dass der Ausbildungsanspruch bereits erfüllt wurde. Einfach mal die entsprechenden Stellen in Hessen anrufen, Situation schildern, ggf. ergänzend Gerwerkschaftsinfos einholen, dann wisst ihr mehr.

    Stichwort "Verfallsdatum des Uni-Abschlusses": Bei einer langen Pause zwischen Abschluss und Ref/einschlägiger beruflicher Tätigkeit wie in diesem Fall ist meines Wissens in BW eine Nachprüfung (Kolloquium) vorgesehen, um sicherzustellen, dass Anwärter sich noch auf dem aktuellen Stand befinden, der zu Beginn des Refs fachlich vorausgesetzt wird. (In gewisser Weise also doch so eine Art "Verfallsdatum" für den Uni-Abschluss- zumindest in BW).

    Können: Problemlos. Wollen: Nö, mach dich selbst schlau.

    Wer sich so nonchalant anmaßt nicht einfach nur eine Aussage inhaltlich zu hinterfragen, sondern auch mal eben die fachliche Eignung eines Gegenübers ohne besseres Wissen in Abrede zu stellen muss nicht noch servicemäßig bedient werden. Ich habe diesbezüglich keinen Beweis- oder Rechtfertigungszwang, dafür lässt sich das Ganze zu simpel mithilfe von Google verifizieren. Mehr als Worthülsen hast du diesbezüglich aber nicht anzubieten, da du entweder bereits dank Tante Google eines Besseren belehrt wurdest oder aber es -wie so oft- nur ums Prinzip des Rechthabenwollens-um-jeden-Preis geht bei dir.

    Offtopic: Stell dir vor, es wäre das nächste Schuljahr und wir beide landen im selben Kollegium auf einer Planstelle..

    Das würde aber die Erziehungsideale der Eltern konterkarieren.

    Und? Nennt sich öffentliche Schule mit entsprechenden Lehrplänen. Wer lieber in seiner wie auch immer gearteten ideologischen Blase verbleiben möchte und auch seinen Kindern bloss keine mündigen Entscheidungen gestatten will, wird auf dem großen Markt der staatlich anerkannten oder auch nicht anerkannten privaten Schulen fündig.


    BTW: Von jemandem mit den Fächern Geschichte&/Politik als kritischen Einwand zu lesen, dass Erziehungsideale von Eltern konterkariert würden lässt mich hoffen, du bist an einer privaten Schule tätig. Ich kann nachvollziehen (wenn auch nicht verstehen), warum Eltern das als Argument für eine entsprechende Schuleintscheidung anführen, von jemand mit diesen Fachstudien als Background erwarte ich eine differenziertere Betrachtungsweise.

    Dies ist keine Trollfrage.
    Folgende Situationen sind passiert, die meiner Erachtens etwas komisch waren/sind.
    Situation 1: Einige meiner Schüler kamen nach der Stunde zu mir, um ihre Note zu erfahren. Nachdem ich allen Schüern ihre Note genannt habe, habe ich erst gesehen, dass der betroffende Schüler auch mit vorne stand. Darauf haben wir uns erstmal sekundenlang schweigend angeschaut, bis er das peinliche Schweigen beenden musste.

    ??? "Der betroffene Schüler" war wovon betroffen, von einer schlechten Note? Oder hat er/sie nur erwartet ebenfalls noch eine Note genannt zu bekommen? War das Schweigen peinlich, weil du nicht auf die Idee gekommen bist die Gesprächssituation aktiv und souverän zu gestalten, so dass dein Schüler das machen musste oder hast du bewusst schweigend gewartet, weil es eine begründete Entscheidung deinerseits war? Was waren deine Gründe? Und was war dann peinlich?


    Zitat von drachenzwerg

    Situation 2: Der Schüler schaut mir im Unterricht in die Augen und ich erwidere einfach nur seine Blicke. Dabei schweigen wir uns einfach an, bis er wieder das peinliche Schweigen beenden musste.

    Hattest du dem Schüler vorher eine Frage zum Unterricht gestellt oder stehst du unvermittelt im Raum und startest ein Augenduell mit einem Schüler während du im Unterricht innehältst? Wenn es vorher eine Unterrichtsfrage gab: War dein Schweigen als Reflektionszeit gedacht? Wenn es keine Unterrichtsfrage gab: Hat der Schüler gestört und du hast ihn schweigend und mittels Blicken eingenordet? Wenn es keine Störung gab: Warum zum Henker muss der Schüler ein unangenehmes, nicht begründetes Lehrerverhalten auflösen, warum machst du das nicht?


    Zitat von drachenzwerg

    Situation 3: Ich habe einmal eine Aussage getätigt, darauf hat er mich wieder reflexartig angeschaut und ich habe wieder seinen Blick erwidert. Dabei haben wir uns wieder angeschwiegen. Ich habe solange zu ihm geschaut, bis er weggeguckt hat.

    Gab es einen Grund für dieses von dir gestartete Blickduell? (Unterrichtsfrage/Störung/Unsicherheit, warum der SuS so reagiert hat/...)


    Zitat von drachenzwerg

    Situation 4: Immer, wenn er gar nicht darauf achtet, wie er auf andere wirkt bzw. die Umgebung um sich herum ausblendet, muss ich reflexartig zu ihm schauen und ihn beobachten.So was erlebe ich mit keinem anderen Schüler.

    Dir ist aber klar, dass wenn du jemanden anstarrst er/sie darauf reagieren wird und dass von dir als Lehrkraft (und ich habe die größten Zweifel daran, dass du eine solche bist) erwartet wird souverän eine Gesprächssituation zu steuern, nicht Schüler mit Blicken "zu verfolgen" und solange schweigend anzustarren, bis diese aus Verlegenheit etwas sagen?

    Du hast das Theoriefass eröffnet und dich als Fachmann/Frau produziert. Ich bezweifle - da du es nicht untermauern konntest/wolltest -, dass deine Darlegungen wissenschaftlicher Konsens der Vorurteilsforschung sind und nehme an, dass es sich vielmehr um private Ideen handelte.

    Der fragliche Beitrag von mir, um den es originär geht war dieser. Die wenig weltbewegende Aussage darin war, dass es zwei Arten von Vorurteilen gibt, wie auch diesem Beitrag von keckks implizit zu entnehmen ist, die statt von "verfestigten Vorurteilen" von "wirksamen Vorurteilen" schreibt (anderer Begriff, vergleichbarer Inhalt) und dass deine Replik auf einen anderen Beitrag diese Trennung nicht vornimmt. Um dem inhaltlich zustimmen zu können muss man sich weder mit der Vorurteilsforschung befasst haben und einschlägige fachwissenschaftliche Literatur kennen (auch wenn diese erhellend sein kann), noch müsste ich dafür irgendetwas belegen oder "beweisen".

    Wissenschaftlicher Konsens ist in den Geisteswissenschaften- wie dir bekannt sein sollte- eher die Ausnahme. Begrifflichkeiten für diese Grundaussage gibt es insofern verschiedene mit oft nur geringfügig von einander abweichenden, damit einhergehenden konzeptuellen Vorstellungen. Das es einen Unterschied gibt zwischen verfestigten/wirksamen/... Vorurteilen und spontanen Alltagseinordnungen in Form von weiter zu differenzierenden Erstzuordnungen ist nicht nur Konsens, sondern banal genug, um es sich auch so erschließen zu können. Der Umstand, dass nicht einer oder eine der außerordentlich aktiven Politik- und Sozialwissenschaftler hier im Forum das Bedürfnis hatte, meinen Beitrag als "private Ideen" oder "Behauptungen" abzutun, der fragliche Beitrag mindestens mit keckks auch von einer außerordentlich firmen Vertreterin dieser Fraktion (bei den anderen habe ich die Fächer nicht im Kopf) geliked wurde könnte als Hinweis dienen, dass es eben gerade keine absurden "privaten Ideen" und wilde "Behauptungen" sind. Glaub mir (oder lass es): Politikwissenschaftler streiten sich gerne miteinander; meine Kollegen hätten sich eine derart saftige Steilvorlage wie du sie mir unterstellst keineswegs entgehen lassen (wäre es nur Käse und Mist auch völlig zurecht).


    Zitat von Buntflieger

    Und nein: Ich bin nicht moralisch dazu verpflichtet, die Behauptungen anderer zu verifizieren. Dein Auftreten wirkt auf mich sehr überheblich.

    Umgekehrt wird wohl eher ein Schuh daraus: Du unterstellst mir konstant (und ohne Nachweise), ich würde eine private Meinung wissenschaftlich verbrämen, lässt dich am Ende eines absurden Austausches, in dem du nicht gesagt haben willst, was du schriebst (oder zumindest nicht meintest) scheinbar großzügig dazu herab Beweise dafür zu akzeptieren, dass es zwei Arten von Vorurteilen gibt (aber gefälligst mit Quellenangabe und/oder Links zu einschlägigen PDFs und wehe, das ist dann nicht wörtlich, was ich geschrieben habe...), nur um die gekränkte Diva zu geben, wenn ich mich weigere mich von dir zum Lakaien machen zu lassen. 2min Google-Suche bescheren dir ein paar wirklich aussagekräftige PDFs, aus denen klar wird, an welchen Stellen inhaltlicher Konsens besteht, wo es -bei Begrifflichkeiten, wie auch inhaltlich- Unterschiede gibt. Das darf ich von einem Berufskollegen erwarten an Eigenleistung, ehe dieser mir (fachfremd) mangelnde Fachlichkeit unterstellen zu können meint. Ich habe lange bevor ich Politik auf Lehramt für die Sek.I abgeschlossen habe ein Universitätsstudium der Politikwissenschaft abgeschlossen. Mag sein, dass du nicht weißt (oder aus meinen Beiträgen zu erkennen vermagst), was ich in meinem Fachbereich kann und weiß- du bist aber nicht der Maßstab für mich.

    (...)Ist das für die Frage des Lateinunterrichts relevant? Ja, weil die Frage "Lateinunterricht ja oder nein" eine ökonomische ist. Unterrichtszeit ist wie gesagt ein wertvolles Gut. Wenn in einer demokratischen Gesellschaft die Schule sehr starken ökonomischen Zwängen unterworfen ist, dann wird man sich den Luxus nicht mehr leisten können. Latein und Altgriechisch als schöne weil prestigeträchtige Hobbies für eine kleine Oberschicht gehen dann halt nicht mehr. :)

    Ein schönes Plädoyer für ein Bildungssystem, in dem Herkunftseffekte nicht die Rolle spielen, die sie faktisch eben in Deutschland spielen. Ich bezweifel, dass Latein am Ende die alles entscheidende Stellschraube sein wird. Sollte der Lateinunterricht es nachweislich und ausnahmslos sein: Weg damit! Ansonsten reicht es aber doch Schülern und Eltern die Wahl zu lassen wie bislang, welche Sprachenfolge sie für zielführend halten. Bildungsgerechtigkeit bedeutet schließlich gerade nicht "jedem das Gleiche" zukommen zu lassen.

    Vor ein paar Jahren gab es hier mal so einen Link zu einer Erhebung, bei der Lehrer und Lehramtsstudenten anhand von kurzen Videosequenzen, in denen vermeintlichen Schülern ein Täuschungsversuch vorgehalten wurde und sie sich äußern mussten, vermuten sollten, ob die befragten Schüler lügen oder nicht. Ziel war irgendwie die Beurteilungskompetenz von Lehrern oder so.
    Es kamm dann dabei raus, dass Lehrer zu ziemlich genau 50% richtig raten, wenn sie sich in dem Setting zwischen "ja" und "nein" entscheiden mussten. :D

    War natürlich auch völliger Quatsch, die Studie.

    Na, zumindest wurden die Annahmen die man aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung kennt erfüllt. Wenig überraschend, aber manche sind sich vielleicht auch dabei nicht ganz sicher und testen lieber nochmal selbst "gründlich" nach, ob raten die erwartbaren Ergebnisse bringt.

    Ich und einer meiner Schüler haben uns mehrmals gegenseitig in die Augen gestarrt. So etwas ist mir in meinem ganzen Leben noch nie wieder fahren. Ist dies ein "normales" Ereignis zwischen Schüler und Lehrer, bzw. hat jemand Ähnliches erlebt? Wenn ja, was könnte dies bedeuten?

    Du meinst, es gab direkten Augenkontakt mit dem Feind?!? :schreck: Erschütternd!!! Ich hoffe, ein sicherer Fluchtweg stand dir offen! :flieh:

    Entschuldigung, aber der Beitrag liest sich reichlich kurios für eine ernst gemeinte Frage und nur wenig nach einem Lehramtsanwärter. Falls ich mich täuschen sollte: Vielleicht beschreibst du den fraglichen Vorgang mit adäquaten Worten, die es uns erlauben ihn entsprechend einzuordnen. In welcher Situation gab es diesen für dich problematischen Augenkontakt? Warum genau ordnest du diesen als zumindest potentiell problematisch ein statt als normales zwischenmenschliches Verhalten? Konkrete Angaben(ggf.auch zu Schulform/Altersgruppe/Klassenstufe etc.) helfen, falls du tatsächlich Hilfe suchen solltest und nicht nur fröhlich vor dich hintrollst.

    hm... nein.Bayern hat am meisten, am ‚allemeisten‘ hat Augsburg ;)
    Die Ungläubigen im Norden oder Osten am wenigsten.

    Ich glaube, du meinst gerade Feiertage @chilipaprika, während fossi von Ferientagen schreibt.

    Wobei es auch bei den Ferientagen meine ich kleine Unterschiede bundesweit gibt, womöglich hängen die aber letztlich mit Feiertagen während oder am Ende von Ferientzeiten (typisches Beispiel in BW wäre der 6.Januar, der immer und wochentagsunabhängig noch Teil der schulischen Weihnachtsferien ist) zusammen.

    Ich rede davon, dass nicht alle Kinder den gleichen familiären Hintergrund haben. Es gibt viele gute Elternhäuser, die sich sehr gut um ihre Kinder kümmern und sie auch gut aufklären. Ich habe mich selbst nur mal als ein Beispiel angeführt. Es gibt Millionen andere Kinder, die ebenfalls von ihren Müttern erklärt bekommen, wie man Tampons oder Binden benutzt.

    Ich weiß jetzt nicht genau, was du unter einem "guten Elternhaus" verstehst, außer natürlich das, dem du selbst entstammst. Ich hatte gebildete, engagierte Eltern, aber auch eine schwerkranke (bereits verstorbene) Mutter, die manchmal überfordert war. Als ich mit 12 Jahren das erste Mal meine Periode bekam hatte ich- trotz Mutter und älterer Schwester im Haus und Biologieunterricht an der Schule- absolut keine Ahnung, was da mit mir passiert, weil niemand mir das vorher erklärt hatte (war erst Ende von Klasse 6 Thema in der Schule, da der Biolehrer wie er sagte davon ausging, dass "die Mädchen das doch sowieso alle am Gymnasium von ihren Müttern erklärt bekommen würden, wäre ja nicht wie an der Hauptschule"). Ich dachte also ich wäre krank angesichts der Bauchschmerzen und Krämpfe und als das Blut kam habe ich Panik bekommen und dachte, ich müsse sterben, weil ich null Ahnung hatte, was in meinem Körper vorging. Meine Mutter hat es mir dann zwar in Ruhe erklärt und ich konnte mich in der Folge auch mit Freundinnen über Weiteres austauschen bei Bedarf, aber ich wäre wirklich dankbar gewesen eine GS-Lehrerin wie @lamaison zu haben, die das schon thematisiert, ehe es überhaupt relevant wird oder Biolehrer wie @jotto-mit-schaf oder @Wolfgang Autenrieth oder auch die Biolehrer an meiner aktuellen Schule, die eben frühzeitig sicherstellen, dass Schülern ganz unabhängig von ihren Elternhäusern die Gelegenheit gegeben wird Fragen zu stellen und den eigenen Körper ein klein wenig besser verstehen zu lernen.

    Auch "gute Eltern" sind nur Menschen und machen Fehler bei der Erziehung ihrer Kinder oder verbleiben eben in ihren vorgefassten Meinungen, so dass bestimmte Themen nicht so sachlich dargestellt werden, wie sie es zumindest ergänzend bedürfen. Ein "kein Sex vor der Ehe"-Konzept muss ergänzt werden um ein nüchternes "aber, wenn ihr doch nur Menschen seid, dann denkt an Kondom und XYZ als Schutz vor Geschlechtskrankheiten und ungewollter Schwangerschaft". Auch "gute Eltern" leisten das nicht unbedingt, gute Lehrer ihrer entsprechenden Fächer aber durchaus.

    Kecks:
    Was ist das denn für eine Argumentation?
    Wenn es nur um das spräche lernen geht, kann man auch jede andere Sprache nutzen um dem Bildungszwecke zu entsprechen.

    Auch andere sprachen benötigen kontinuierliches Pauken.

    "Selbstzweck", wie von keckks angeführt, bedeutet nunmal, dass sich dieses Argument auf jede Sprache anwenden lässt. Das mag in deinen Augen vielleicht keine zielscharfe Argumentation sein, vor dem Hintergrund eines humanistischen, genauer gesagt humboldtschen Bildungsideals (das zumindest in BW absolut klar und unmissverständlich Teil des Schulgesetzes ist) passt das aber finde ich absolut. Ob Latein deshalb Teil schulischer Bildung sein muss sei mal dahingestellt, es schadet aber als Basis für weitere Sprachen (sprachlich/historisch/sprachgeschichtlich) keinesfalls die lateinische Wurzel der vulgärlateinischen modernen Varianten zu kennen. Ich habe einerseits im Romanistikstudium von den Lateinkenntnissen profitiert (Sprachgeschichte war mein Steckenpferd), anderseits hilft mir das Wissen um diese Basis dabei Varietäten der verschiedenen modernen romanischen Sprachen besser einordnen zu können, auch ohne, dass ich die jeweilige Sprache kennen würde (z.B. Rumänisch lesen funktioniert überraschend gut bei grundständig bekannten Kontexten, in Italien komme ich mit meinem Latein-Spanisch-Italienisch-Mix exzellent durch und kann mich recht tiefgehend mit den Menschen damit unterhalten und diskutieren, etc.)

    Hallo CDL,

    Vorschlag zur Güte: Übermittle mir doch einschlägige Literatur/Links zu dem Konzept verfestigter/unverfestigter Vorurteile, das ich offenbar weder kenne noch begriffen habe. Ich lerne gerne dazu, bin immer offen für Neues.

    der Buntflieger

    Vorschlag zur Güte: Du bemühst selbst eine Google-Suche (auch fachfremd kann man mit etwas Willenskraft als Akademiker fündig werden) und wenn du dich ernsthaft mit der Vorurteilsforschung befassen möchtest gehst du in die Uni-/PH-Bib deines Herzens, gibst bei der Schlagwortsuche Entsprechendes ein, begibst dich in die Abteilung, in der ein passender Titel steht und liest dich einmal quer durchs Regal.

    Ich habe länger überlegt, ob ich tatsächlich 2-3 PDFs und/oder weitere Titel nennen/verlinken soll, möchte angesichts deines Argumentationsstils in diesem Thread aber darauf verzichten eine (persönliche) Liste von weit über 50 Titeln runterzubrechen auf 2-3 Titel, die das Thema zwar gut zusammenfassen, dabei aber zwangsläufig ein Mindestmaß an Fachkompetenz voraussetzen, um die Exemplarität zu verstehen und einzuordnen. Normalerweise traue ich das Akademikern durchaus auch fachfremd zu, in diesem besonderen Fall bist du auf dich selbst angewiesen, wenn dich das Thema denn tatsächlich interessieren sollte (wovon ich nicht ausgehe).
    Wer noch nicht einmal eigene Aussagen oder beantwortete Nachfragen verstehen und einordnen möchte, hat meines Erachtens kein Interesse an einem echten Diskurs. "So tun als ob", nur um recht zu behalten lohnt sich für mich nicht. Von mir aus bleib in deiner Wahrnehmungsblase oder informier dich- deine Entscheidung.

    Hallo CDL,
    du willst also abstreiten, dass der Mensch sein Handeln in weiten Teilen auf Vorurteile/Stereotype gründet?

    Einfach erstmal in Ruhe lesen und verstehen:

    Ja, nicht-verfestigte Vorurteile haben wir alle, z.B. im Hinblick auf Nationalitäten, soziale Milieus, den sozialen/wirtschaftlichen/kulturellen Habitus unseres Gegenübers (Eltern/Kollegen/Schüler/Nachbarn/...), etc.. Faktenwissen wie z.B. Studienergebnisse als mögliches Korrektiv können solche unverfestigten Vorurteile exzellent beeinflussen und damit verhindern, dass daraus verfestigte Vorurteile entstehen. Erst wenn wir von verfestigten Vorurteilen ausgehen (wie z.B. ein Herr Höcke sie mit Sicherheit en masse hat wenn es um derartige Herkunftsbedingungen geht) bringen auch Studienergebnisse nichts mehr.

    Ob nun also verfestigt oder nicht verfestigt oder anderweitig vorschnell geurteilt: Natürlich denke ich: "Hey, der Kevin ist ja mal ein typischer Kevin, was da wohl für ein Elternhaus hinter stehen wird?" Das geht uns doch allen so!

    Ich hatte zwar noch keine Begegnung mit einem Kevin, habe aber bei keinem Mohamed, Mustafa, Luka, Felix, keiner Lisa, Fatma, Zeynep, Sofia oder wie sie auch heißen mögen bislang je gedacht "Hey X ist ja mal der/die typische Namensvertreter_in" auch wenn ich mich durchaus (und namensunabhängig) bei Kindern frage, was für ein Elternahus dahintersteht, so ich die Eltern nicht kenne.

    Der Umstand, dass du diesbezüglich offenbar deutlich verfestigtere Vorurteile hast bedeutet eben nicht im Umkehrschluss, dass dies bei allen im selben Umfang der Fall wäre. Also schließ da bitte nicht von dir auf andere.

    CDL: "unverfestigte Vorurteile"? Noch nie gehört. So wie ich das schrieb, passt das denke ich schon, um im hiesigen Kontext sinnvoll verstehbar zu sein. Auch ohne die (sicherlich verdiente und zweifelsohne wichtige) Vorurteilsforschung zu bemühen

    Das du denkst, dass es passt bedeutet in dem Fall eben nicht, dass es tatsächlich passt, denn du vergleichst zweierlei miteinander, was faktisch unvergleichbar ist, da es sich um verschiedene Kategorien handelt. Erst nachlesen worum es geht, ehe du dich verrennst. Es geht an der Stelle nicht um "hiesige Kontexte" sondern wissenschaftlich klar unterscheidbare Kategorien, die eben auch im Alltag- so man weiß, wovon man spricht- helfen nicht Unvergleichbares vergleichen zu wollen. Vorurteil ist eben nicht gleich Vorurteil, auch wenn es umgangssprachlich nur ein Wort für verschiedene Kategorien gibt.

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