Beiträge von CDL

    Ich empfinde eine Metadiskussion über den Diskussionsverlauf im Thread als wenig weiterführend.

    Zitat von Buntflieger

    Wieso sind so wenige Informationen im Umlauf? Vielleicht auch deshalb,
    weil man lieber nicht offen drüber spricht und im Zweifel gerne mal
    wegschaut.

    In meiner Schulzeit gab es in der Unter- und Mittelstufe jedes Schuljahr in wenigstens einem Fach eine Einheit zu Drogen, Drogenkonsum, Prävention, sei es durch die Bio-Lehrer, Klassenlehrer, Polizei oder auch Experten einer Drogenberatungstelle. Auch ohne die familiäre Begleitgeschichte (die sicherlich die beste Prävention war für mich), wusste ich sehr genau welche problematischen Folgen welche Drogen haben, welche Alkoholmengen als pubertierendes, menstruierendes Mädchen bereits eine Alkoholvergiftung zur Folge haben können etc. (Zu) "wenig Informationen" waren sicherlich nicht das Problem.
    Die Schule an der ich jetzt tätig bin hat ebenfalls ein Präventionskonzept, das kontinuierlich ergänzt und überarbeitet wird, um auf akute Probleme besser reagieren zu können, aber eben auch SuS zielführender beraten, informieren und ggf.schützen zu können.

    Schulen sind als Organismen sehr unterschiedlich aufgestellt, wenn es an deiner Schule (jetzt oder nach dem Ref) Bedarf gibt Umgangsweisen zu verbessern, liegt es mit an dir dich entsprechend einzubringen, damit sich etwas ändern kann.

    Es ist offensichtlich ein Reizthema und es wird sehr schnell scharf geschossen.

    Na ja, mit etwas gesundem Menschenverstand ist es jetzt ja nicht soooo überraschend, dass ein Ansatz Schülern "gesündere" Dosierungen illegaler Drogen empfehlen zu wollen in einem Lehrerforum recht umfassenden Gegenwind auslösen wird. Wenn die eigene Begründung angeblicher Sachkompetenz dann ehemaliger Drogenkonsum gepaart mit einem Rollenkonflikt lautet löst das nachvollziehbarerweise viele Assoziationen aus, die auch beim besten Willen nicht auf ein besonderes Verantwortungsbewusstsein des TE schließen lassen (das offenbar gerade so weit reicht, mal nachzufragen, ob er sowas wohl machen könne, nicht aber dafür sich Implikationen für sich selbst, wie auch seine SuS jenseits seiner Perspektive als ehemaliger User vor Augen zu halten).


    Ich habe ein Geschwister, dass ab der Pubertät massiv mit Drogen experimentiert hat mit allen denkbaren und entsetzlich undenkbaren Konsequenzen, die das für eine Familie haben kann. Die Lehrer an der Schule dieses Geschwisters haben sich dafür entschieden einfach nicht sehen zu wollen, dass in den aufklappbaren Tischen in den Klassenräumen Haustiere gehalten (Ratten/Mäuse/Hamster), hochprozentiger Alkohol, Gras oder Tabletten zur Weiterverteilung gelagert wurden und in den Mittagspausen (angeblich beaufsichtigte Hausaufgabenzeit) eben dieses Zeugs auch massenhaft konsumiert wurden bereits von 14jährigen. Da waren ein paar "extra-lockere" Lehrer, die meinten, mitzukiffen wäre ein Weg den Konsum der Jugendlichen in vernünftige, "gesunde" Bahnen zu lenken. Mir persönlich geht die Hutschnur also ganz gewaltig hoch, wenn ich die vom TE geäußerte Mischung aus Verharmlosung, fehlender Distanz, mangelnder echter Kompetenz und vor allem fehlendem Problembewusstsein lese. Den Preis für diese Scheiße zahlen früher oder später die Jugendlichen selbst und immer und ausnahmslos ihre Familien mit ihnen. Von einem Lehrer erwarte und verlange ich hier einen professionellen Umgang, Dazu gehört es Grenzen der eigenen Kompetenz zu kennen, frühzeitig Eltern/Kollegen/Klassenleitung/Schulleitung hinzuzuziehen, wie auch echte Experten, die wissen, was sie machen, statt laienhaft rumstümpern zu wollen, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist (war wohl zu stoned bei Betreten des Schulgeländes..- Shit happens!- Sprichwörtlich.)

    Es geht um die wissenschaftliche Anerkennung der Textgrundlage und vor allem der Übersetzung, nicht um eine Korrektheit der Inhalte im Sinne eines neuzeitlich-positivistischen naturwissenschaftlichen Verständnisses.

    OK, ist registriert. Wenn es dir ein Bedürfnis ist, steht es dir ja frei einen alternativen Text zum selben Thema zu posten. Bleibt dennoch die offene Frage:

    Was ist denn nun dein Tamponproblem?

    Vielleicht gibt es bei euch vor Ort kleine, lokale Unternehmen, die Upcycling betreiben und die ihr besichtigen könntet, ggf. im Rahmen eines Exkursionstags, bei dem die SuS sich in Kleingruppen verschiedene Betriebe, städtische Müllverwertung, lokale Umweltgruppen, etc. anschauen, deren Arbeit mithilfe eines Fragebogens (Leitfrage?) auswerten und dann am Ende vielleicht damit die Basis schaffen für die gemeinsame Weiterarbeit im Plenum oder eben in neuen Kleingruppen, in denen sie jeweils versuchen aus dem, was sie erfahren haben Handlungsempfehlungen für die eigene Lebenswelt abzuleiten etc.

    Ich glaibe, ich würde wirklich sehr viel versuchen von dieser Begegnung und damit den enorm unterschiedlichen Lebensituationen zu profitieren suchen: Welche Fragen stellen wir uns, welche Probleme haben wir, welche Lösungen sind für unsere Lebenswelt realistisch, wie sieht das für das Gegenüber vom anderen Kontinent aus?

    Volle Zustimmung! Dieser Teil des Aufklärungsunterricht kommt mir gefühlt auch meist zu kurz. Wenn ich von meinen Mädels höre, dass sie mit irgendwelchen Kerlen ins Bett gehen, nur weil er das jetzt sofort möchte und sie sonst verlassen würde, rollen sich mir immer die fußnägel hoch.

    Persönlich sehe ich das genauso und äußere mich ggf.auch entsprechend. Das hat für ich aber weniger etwas mit "Aufklärungsunterricht" im engeren Sinn zu tun, als mit gesundem Ich-Bewusstsein und Grenzziehung ("Nein-Sagen-Können")- etwas, was man im Prinzip schon ab dem Kindergarten entsprechend mit Kindern übt (bzw.im Idealfall natürlich auch im Elternhaus).

    Das Üben an derlei Objekten ist nah genug an der Realsituation, um die entsprechenden Handgriffe in eben dieser zumindest schonmal kennengelernt zu haben und abrufen zu können. Einen Eingriff ins Schamgefühl von SuS stellen derartige Hilfsmittel nicht per se dar, das kommt ganz klar auf den Kontext an. Bei uns an der Schule gibt es dafür eine Spezialveanstaltung zur Aufklärung die nach Geschlechtern getrennt erfolgt- um erste Schamgrenzen zu nehmen- bei der nicht benotende Lehrer im Vordergrund stehen, sondern jeweils zwei Lehrkräfte der Schule, die das Projekt seit einigen Jahren anbieten ergänzt um externe Experten. Es besteht zu keinem Zeitpunkt eine Verpflichtung für SuS Kondome über Bananen zu ziehen (ja, bei uns sind das Bananen und Gurken. Penismodelle wären den Eltern nicht vermittelbar), den Erzählungen der KuK nach, finden die SuS in ihren Gruppen das aber immer sehr witzig und probieren es in diesem geschützen Rahmen gerne aus. Dann kichern alle mal ne Runde und ganz nebenbei stellen die SuS ihre Fragen, die auch beantwortet werden. Die Rückmeldungen der SuS sind nach diesen Veranstaltungen wohl immer sehr positiv, weil sie froh sind, einfach mal ausprobieren zu dürfen wie man mit Kondomen umgeht, statt nur abstrakt darüber zu sprechen. Das macht es vielen leichter sensible Fragen zu stellen.
    Ich glaube am Ende kommt es einfach darauf an sensibel mit den eigenen SuS und der Altersgruppe zu arbeiten- in der Unterstufe sind Gurken und Bananen unproblematischer- ein Penismodell gibt es aber tatsächlich bei diesen Veranstaltungen auch, an dem die Lehrer/Experten Dinge veranschaulichen bei ihren Antworten.

    In welcher Beziehungsform Sex deines, meines oder irgendjemand anderes Erachtens erfolgen "sollte" ist für mich persönlich- abgesehen von der Grenzziehung zu Missbrauch- absolut kein Teil eines Aufklärungsunterrichts. Aufklärung bedeutet, wie was funktioniert, was zu Schwangerschaften führt und wie man diese- jenseits von Abstinenz und ungeachtet der gewählten Beziehungsform- ebenso wie Geschlechtskrankheiten so sicher wie möglich verhindern kann, ohne deshalb auf Sex verzichten zu müssen. Kondome sind unersetzlich beim Schutz vor Geschlechtskrankheiten, zum Schutz vor Schwangerschaften müssen ergänzend weitere Verhütungsmethoden mit einbezogen werden, da Kondome allein nicht safe genug sind. Das ist ziemlich simpel eigentlich und habe ich auch schon in meinem früheren Berufsleben jungen Erwachsenen erklärt, die mich vor ihrem ersten Mal um Rat gefragt haben, wie sie möglichst sicher verhüten können.

    es spricht hier glaube ich auch niemand davon, dass man es dulden möchte/sollte. Faktisch haben wir aber kaum Mittel, die Jugendlichen an ihrem Tun zu hindern.

    Doch, der TE selbst, hat geäußert, diesen Weg gehen zu wollen, da sein Ansinnen einer User-to-User-Beratung hier nicht auf die erhoffte Begeisterung gestoßen ist:

    War wohl etwas plakativ dargestellt. Deine Argumentation bekräftigt mich aber in meiner Annahme, dass es am besten ist, sich bzgl. Drogen im Schuldienst völlig dumm zu stellen. Wenn ein SuS einfach nur bekifft ist und keine direkte Gefahr für sich oder andere darstellt --> "Ich bemerke nicht, dass ein SuS unter Drogen steht, weil ich das einfach nicht kenne und kann deswegen auch nicht belangt werden, weil ich nichts unternommen habe..." Ist dann wohl die beste Strategie. Verstehe nun auch, warum die meisten Kollegen dem Thema eher ausweichen...

    Insofern wird hier auch niemandem ein leichtfertiger Umgang einfach so unterstellt, wie von dir hier angesprochen:

    Zitat von Buntflieger

    Aber den andern zu unterstellen, dass sie leichtfertig mit dem Thema umgehen, ist sicherlich nicht fair. Das führt doch nur dazu, dass man das Thema verdrängt, weil man Angst haben muss, dass Leute gleich mit dem Moralischen um die Ecke kommen

    Sondern der TE, du, ich und jeder andere User hier werden schlichtweg an ihren Worten gemessen, ernst genommen und entsprechend wird dann auch reagiert. Mag sein, dass man sich als Junglehrer noch in der Proessionalisierungsphase befindet, dennoch sollte man ausreichend souverän sein, um relevante Aspekte ensprechend einzubringen im Kollegium, selbst wenn nicht jeder Kollege gleich jubelnde Fangesänge ausstößt. Gegenwind auszuhalten ist Teil der Jobbeschreibung, bekommen wir also wohl auch alle hin, die wir in diesem Beruf tätig sind.

    Da ist vielleicht der eine oder andere noch vorsichtig bei diesem heiklen Thema. Also bringt Tauben mit in den Aufklärungsunterricht, keine Tampons!

    Ich nehme an, den Aufklärungsunterricht halten dann die Tauben? :engel: Besser keine Frauen- am Ende ist eine davon gerade "unrein".. Perverse Scheiße Menschen weiblichen Geschlechts allein wegen einer unkontrollierbaren, evolutionär hoch erwünschten Körperfunktion für "unrein" erklären zu wollen, als wären wir per se "unsauber" während unserer Periode.


    Nachdem es in einem anderen Thread ja gerade um "Beratung auf Augenhöhe" geht: Wenn es um Fragen zur Menstruation geht, bin ich als Frau absolut für eine Beratung auf Augenhöhe. Habe immer wieder Schülerinnen, die mich ansprechen, sei es, weil sie einfach nur einen Tampon/eine Binde benötigen und in der Klasse niemand was dabei hat (ein Glück haben wir massenhaft von diesen Hygienesets immer vorrätig für diese Fälle und anders als viele meiner männlichen Kollegen weiß ich auch, wo diese zu finden sind), sei es, weil sie starke Schmerzen während ihrer Periode haben und die Schmerztablette nicht so schnell wirkt wie erhofft. Die sind dann dankbar, wenn ich sie nicht komplett nachhause schicke, sondern sie einfach nur für die Stunde (oder bis die Tablette wirkt) in den Santitätsraum schicke sich hinlegen (funktioniert problemlos, die sind meist nach spätestens 20min wieder da mit deutlich mehr Farbe im Gesicht und können dann auch wieder mitarbeiten). Vor einigen Wochen habe ich einer Schülerin die besonders geplagt war und mir erzählt hat, dass die Schmerztabletten gar nicht richtig wirken würden an den ersten beiden Tagen einen Tee empfohlen, den meine Mutter mir immer gekocht hat in diesen Momenten. Vor Kurzem kam die Schülerin strahlend auf mich zu: Ihre Mutter habe das empfohlene Heilkraut in der Apotheke besorgt, ihr den Tee gekocht und es habe tatsächlich besser geholfen, als jede Schmerztablette. Zusammen mit dem Hinweis von mir, dass es zumindest besser wird bei den meisten Frauen mit den Menstruationsschmerzen, wenn sie die Pubertät hinter sich haben war das enorm erleichternd für die Schülerin.

    Nein, das siehst du nicht richtig. Ich bin für eine vernünftige Sexualaufklärung. Die Differenz unserer Sichtweisen besteht vermutlich in der Frage, was eine vernünftige Sexualaufklärung beinhaltet.

    Ich meine zwar mich zu erinnern, dass "die Beine zusammenzuhalten" bereits Teil deines an anderer Stelle geäußerten Konzeptes war aber bitte: Was verstehst du unter "vernünftiger Sexualaufklärung" und inwiefern ist die sichere Anwendung von Kondomen kein Teil davon? Und wenn du schon dabei bist: Was genau stört dich an Probiersets für Hygieneartikel (Tampons/Binden) abgesehen von dem Umstand, dass du diese selbst nicht benötigst?

    War wohl etwas plakativ dargestellt. Deine Argumentation bekräftigt mich aber in meiner Annahme, dass es am besten ist, sich bzgl. Drogen im Schuldienst völlig dumm zu stellen. Wenn ein SuS einfach nur bekifft ist und keine direkte Gefahr für sich oder andere darstellt --> "Ich bemerke nicht, dass ein SuS unter Drogen steht, weil ich das einfach nicht kenne und kann deswegen auch nicht belangt werden, weil ich nichts unternommen habe..." Ist dann wohl die beste Strategie. Verstehe nun auch, warum die meisten Kollegen dem Thema eher ausweichen...

    Wenn das was ich geschrieben habe in dir diese Reaktion auslöst, hast du nicht nur meinen Beitrag nicht verstanden, der nicht einmal annähernd auf Ignoranz abzielte, sondern ganz im Gegenteil auf eine verantwortungsvolle, professionelle Reaktion als erwachsener Mensch, sondern auch, wie von dir selbst eingangs vermutet, einen erheblichen Rollenkonflikt. Mach dir erstmal klar, was dein Job als Lehrer ist und füll´diesen Job aus. Dazu gehört es nicht wegzusehen, wenn SuS offenkundig unter Drogeneinfluss stehend in der Schule sind, sondern als Lehrer damit umzugehen, aber eben auch notwendige Gespräche nicht mit der Haltung "ich erkläre dir safer use, weil ich weiß, dass das funktionieren kann" zu führen, sondern der notwendigen Distanz, um tatsächlich wahrnehmen zu können, was deine SuS an Hilfe benötigen. Wenn irgendein SuS eine Frage zu "safer use" hat und du die Vertrauenspersn der Wahl wärst: Schütz dich selbst und bitte wie von Meike geschildert darum einen Experten hinzuziehen zu dürfen bzw. zumindest den entsprechenden Beratungslehrer an der Schule. Damit sicherst du dich selbst einerseits rechtlich ab, andererseits schützt das aber auch deine SuS vor ungesunden, halbgaren Ratschlägen, die du lediglich aus deiner Perspektive als ehemaliger User durchdacht hast. Wenn du diese Art Beratung ernsthaft anbieten können möchtest an der Schule: Bedarf an kompetenten Suchtbeauftragten hat wohl jede Schule. Der Status als ehemaliger User macht dich aber eben längst nicht zu einer kompetenten Beratungsperson, dafür braucht es einfach mehr. Wenn dich das interessiert: Bilde dich entsprechend fort, nutz´die Zeit bis zu einer entsprechenden Fortbildung, um deinen Rollenkonflikt zu lösen und klar in die Rolle als Lehrer zu finden. Das ist die Ausgangshaltung, aus der heraus du innerhalb der Schule berätst, schließlich braucht man gerade bei solch sensiblen Aufgaben Profis, die tatsächlich wissen, was sie tun und welche Konsequenzen ihr Handeln haben kann.

    Bring dich doch erstmal an deiner Schule ein, damit ihr schulintern eurer Präventionskonzept überarbeitet. Holt euch vielleicht mal im Rahmen eines päd.Tags Experten von außen, die euch multiperspektivisch beraten, damit ihr als Kollegium einen klareren Handlungsumgang finden könnt mit SuS die unter Drogeneinfluss stehen. Selbst wenn eure SL das nicht so relevant finden sollte, könntet ihr das als Kollegium im Rahmen einer GLK zur Sprache bringen und auch gegen die SL beschließen am Präventionskonzept arbeiten zu wollen. Die Stimme der SL zählt in der GLK schließlich auch nur als Kollegenstimme.

    Wenn du tatsächlich etwas ändern willst und nicht nur den heldenhaften Junglehrer geben möchtest, der der Einzige ist, der seine Drogen konsumierenden SuS zu erreichen vermag (ich sehe schon den flashigen Heldenanzug mit aufgedrucktem "Superteacher" im (Gegen-)Wind wehen..), dann such´ das Gespräch mit deinen KuK, um gemeinsam mit diesen bestehende Probleme anzugehen. Nichts gegen heldenhafte Einzelkämpfer, aber als Lehrer sollte man sich zuallererst als Team-Player verstehen und entsprechend mit seinen KuK zusammenarbeiten und gemeinsame Lösungen finden.

    Bzgl der bekifften Schüler. Werde deswegen in Zukunft sicher kein Fass aufmachen (gerade an der Berufsfachschule kommt sowas relativ oft vor). Wahrscheinlich würde mich die SL auch hassen, weil das zu viel Aufruhr verursacht, unsicher ist, ob überhaupt was gefunden wird und Konsum nicht strafbar ist. Deswegen hat die Polizei da erstmal nichts zu suchen. Wegen Dealerei/Besitz war sie aber bei uns berechtigterweise schonmal da...

    Ziemlich kuriose Wortwahl eines erwachsenen Menschen zur Beschreibung des Verhältnisses zur eigenen SL, insbesondere vor dem Hintergrund einer von dir dargestellten Verletzung der Fürsorgepflicht die uns als Lehrern nunmal nicht nur je nach Wind- und Wetterlage obliegt. Da sollten sowohl du selbst, als möglicherweise auch deine SL/KuK sich schnellstmöglich eine professionelle Haltung aneignen samt schulinterner Fortbildung zu schulrechtlichen Obliegenheiten in BW.

    Wenn deine SL tatsächlich so tickt, wie von dir beschrieben, ist das ein klarer Fall einer Remonstrationspflicht. Bloss weil das "zuviel Aufruhr" verursachen könnte, darf man als Schule schließlich nicht einfach die Augen verschließen vor offenkundig unter Drogeneinfluss stehenden SuS. Habt ihr eigentlich eine Altersgrenze, ab wann es für euch ok ist, wenn eure SuS stoned in der Schule auftauchen oder gilt einfach generell "ab Schultür Augen zu und durch"?

    Wenn man krank ist, muss man doch ohnehin zum Arzt. Dann kann man doch einfach eine AU ausstellen lassen. Wo ist das Problem?

    Na ja, wenn ich Husten-Schnupfen-Heiserkeit habe und klar 2-3 Tage nicht in die Schule kann, aber ebenso klar vom Arzt am Ende nur ein Privatrezept für Hustensaft und Erkältungskapseln auf Thymianbasis erhalte samt der Empfehlung lieber einen Tag länger im Bett liegen zu bleiben, als ich das machen wollen würde, dann muss ich dafür wirklich nicht zum Arzt. Dafür rufe ich in der Praxis an- die mich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich mich sobald ich kann wieder zur Arbeit schleppe- und bekomme die AU dann postalisch, damit ich einfach nur gesund werden kann und kein größerer Infekt entsteht. Der Vormittag mehr an Ruhe bedeutet nämlich auch, dass ich schneller wieder in der Schule meine Frau stehen kann.

    Da findet man unter anderem Links, wo man einen "Demonstrationspenis" oder ein "Penisholzmodell" bestellen kann, "Probiersets" für Tampons und "Kondome zur praktischen Demonstration im Unterricht" (wtf?!). Nennt mich altmodisch, aber ich kann durchaus verstehen, dass Facebook so etwas blockiert.

    Sind Schwangerschaften etwas so Schlimmes?

    Sehe ich das richtig: Du bist gegen Abtreibungen, aber auch gegen eine vernünftige Sexualaufklärung, die ungewollte Schwangerschaften Minderjähriger welche z.B. Abtreibungen zur Folge haben können verhindern könnte?!? Da kann ich nur noch *wtf* sagen. Nenn mich altmodisch, aber unter einem christlichen Menschenbild verstehe ich soviel humaneres, menschenbejahenderes, als diese knudrige Altherren-Doktrin, die bei dir in wenigstens jedem zweiten Post mitschwingt.

    Ein Satz wie "Wenn Ihr schon Ecstasy nehmen müsst, dann schaut wenigstens, dass Ihr nicht überdosiert." finde ich in Ordnung und ich beurteile das nicht als verharmlosend.(So ein Satz ist für mich im Prinzip nichts anderes wie "Wenn ihr schon Sex haben wollt, dann benutzt wenigstens ein Kondom".)

    Weil Ecstasy bei "passender" Dosierung so safe ist wie Sex mit Kondom?!?- Vielleicht sollte diese spezielle Form der Beratung dann doch lieber erfahrenen Beratungslehrern wie Meike und anderen Experten überlassen werden. Bereits die argumentativen Kollateralschäden hier im Forum lassen das Schlimmste befürchten in der Realität.

    Ach weißt du tabularasa, SL hören noch ganz andere, deutlich problematischere Dinge. Das ist letztlich kein Weltuntergang. Dafür sitzen wir nach dem Ref und als Beamte dann auch einfach fest genug im Sattel, dass man wegen solcher Kinkerlitzchen keine unnötigen Ängste aufbauen müsste vor seinem dienstlichen Vorgesetzten, Das klärt man bei Bedarf miteinander und findet dann hoffentlich eine gemeinsame Linie zum weiteren (und ggf.künftigen) Umgang.

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