Unsere Schulleitung meint, dass ein tageweiser Wechsel aus organisatorischen Gründen (große Schule, viele Notbetreuungen) nicht durchführbar wäre.
Das sagte mir die Schulleitung der Grundschule meines Kindes auch. Die hatten von Mai-Sommer den tageweisen Wechsel und dann noch jedes mal andere Wochentage (Di/Do, dann Mo/Mi/Fr, dann wieder Di/Do etc.).
An meiner Schule hatten wir den wochenweisen Wechsel, den die meisten SuS gut fanden, weil sie sich wochenweise besser darauf einstellen konnten als tageweise. Mir würde das auch mehr zusagen und ich finde es organisatorisch leichter für Familien (kann aber auch wieder jeder anders empfinden). Für mein kleines Grundschulkind war der tageweise Wechsel nicht gut, er wusste morgens nicht, muss er heut in die Schule oder nicht und war jeden Morgen verwirrt. Mein anderes Grundschulkind sagte, es hätte wochenweisen Wechsel besser gefunden als dieses tägliche Hin- und Her, und ist jetzt am Gymnasium, wo es im Falle von Klassenteilungen einen wochenweisen Wechsel geben wird. Aber natürlich müssten sie beides erst gemacht haben, um eine wirkliche Einschätzung machen zu können, was besser ist.
An den weiterführenden Schulen wird es allein wegen der Fächervielfalt schwierig sein, was anderes als einen wochenweisen Wechsel zu machen. Bei mir wird das also genauso gemacht werden wie zuletzt im Frühling/Sommer.
Das Mitstreamen sehe ich sehr skeptisch. Schon gar nicht kann man m. E. jemanden dazu zwingen bzw. es verlangen. Ich selbst möchte nicht im Unterricht gefilmt werden und via Internet in Erscheinung treten. Ich habe auch ein Recht an meinem Bild und an meiner Stimme und man kann nie wissen, wer das aufzeichnet, Screenshots macht usw.. Hinzu kommt noch, dass man dann - wie meistens - mit technischen Problemen zu kämpfen haben wird und dabei auch wieder Unterrichtszeit verloren geht. Und es ist auch für die SuS etwas anderes, den Unterricht am Bildschirm (über Stunden) zu verfolgen als mittendrin zu sitzen. Es ist nicht das gleiche und ich wage zu bezweifeln, dass es wirklich effektiver ist, als Arbeitsaufträge z.B. über Mebis/MS Teams zu bearbeiten. Und an meiner Schule würde eh die Ausstattung dazu fehlen...
Ich habe von einer Geschichte gehört im Kollegium, dass jemand das gemacht hat (Unterricht streamen), die Eltern z.T. mitgeguckt haben und er dann einen Fehler gemacht hat. Daraufhin haben die Eltern sich aufgeregt und sich über den Lehrer beschwert. Ich weiß nicht, wie schwerwiegend der Fehler war (ich sag ganz sicher auch mal was falsch...!), aber ich finde, das geht einfach gar nicht. Die Berufsgruppe macht sich dann noch viel angreifbarer, wenn man ihr ständig über die Schulter gucken kann.
Und ich denke auch, dass es immer irgendwelche Eltern in einer Klasse geben wird, die dagegen sind.