Beiträge von Lehrerin2007

    Unsere Schulleitung meint, dass ein tageweiser Wechsel aus organisatorischen Gründen (große Schule, viele Notbetreuungen) nicht durchführbar wäre.

    Das sagte mir die Schulleitung der Grundschule meines Kindes auch. Die hatten von Mai-Sommer den tageweisen Wechsel und dann noch jedes mal andere Wochentage (Di/Do, dann Mo/Mi/Fr, dann wieder Di/Do etc.).

    An meiner Schule hatten wir den wochenweisen Wechsel, den die meisten SuS gut fanden, weil sie sich wochenweise besser darauf einstellen konnten als tageweise. Mir würde das auch mehr zusagen und ich finde es organisatorisch leichter für Familien (kann aber auch wieder jeder anders empfinden). Für mein kleines Grundschulkind war der tageweise Wechsel nicht gut, er wusste morgens nicht, muss er heut in die Schule oder nicht und war jeden Morgen verwirrt. Mein anderes Grundschulkind sagte, es hätte wochenweisen Wechsel besser gefunden als dieses tägliche Hin- und Her, und ist jetzt am Gymnasium, wo es im Falle von Klassenteilungen einen wochenweisen Wechsel geben wird. Aber natürlich müssten sie beides erst gemacht haben, um eine wirkliche Einschätzung machen zu können, was besser ist.

    An den weiterführenden Schulen wird es allein wegen der Fächervielfalt schwierig sein, was anderes als einen wochenweisen Wechsel zu machen. Bei mir wird das also genauso gemacht werden wie zuletzt im Frühling/Sommer.

    Das Mitstreamen sehe ich sehr skeptisch. Schon gar nicht kann man m. E. jemanden dazu zwingen bzw. es verlangen. Ich selbst möchte nicht im Unterricht gefilmt werden und via Internet in Erscheinung treten. Ich habe auch ein Recht an meinem Bild und an meiner Stimme und man kann nie wissen, wer das aufzeichnet, Screenshots macht usw.. Hinzu kommt noch, dass man dann - wie meistens - mit technischen Problemen zu kämpfen haben wird und dabei auch wieder Unterrichtszeit verloren geht. Und es ist auch für die SuS etwas anderes, den Unterricht am Bildschirm (über Stunden) zu verfolgen als mittendrin zu sitzen. Es ist nicht das gleiche und ich wage zu bezweifeln, dass es wirklich effektiver ist, als Arbeitsaufträge z.B. über Mebis/MS Teams zu bearbeiten. Und an meiner Schule würde eh die Ausstattung dazu fehlen...

    Ich habe von einer Geschichte gehört im Kollegium, dass jemand das gemacht hat (Unterricht streamen), die Eltern z.T. mitgeguckt haben und er dann einen Fehler gemacht hat. Daraufhin haben die Eltern sich aufgeregt und sich über den Lehrer beschwert. Ich weiß nicht, wie schwerwiegend der Fehler war (ich sag ganz sicher auch mal was falsch...!), aber ich finde, das geht einfach gar nicht. Die Berufsgruppe macht sich dann noch viel angreifbarer, wenn man ihr ständig über die Schulter gucken kann.

    Und ich denke auch, dass es immer irgendwelche Eltern in einer Klasse geben wird, die dagegen sind.

    Gibt es eigentlich verlässliche Quellen oder Zahlen dazu, ob Lehrer sich seit dem "Regelbetrieb" häufiger anstecken als die "Normalbevölkerung" (nicht, dass Lehrer nicht auch normale Menschen wären, aber... ;))?

    Bei uns gab es bisher einen Fall im Kollegium, aber ohne dass es einen Fall in der Schule gab, also wahrscheinlich angesteckt durch das eigene Kind bzw. im Privatbereich.

    Ich bin auch eher ein Dauer-Lüfter. Ich empfehle da, mal ein Thermometer mitzunehmen. Ich habe das mal eine Woche lang gemacht und kam nie unter 18,5 Grad. Die Luft war immer schön frisch und die Klassen fast durchgängig komplett da. Ich glaube, dass die trockene Heizungsluft kranker macht. Und von 18,5 Grad wird man nicht krank.

    Wenn die SuS meckerten, hab ich ihnen das Thermometer gezeigt und dann war sofort Ruhe.

    Und solange die noch Jeans tragen, die unten einen Teil des Beins frei lassen (7/8-Hosen) und dünne Schlabber-Pullis, ist es wohl noch nicht kalt genug.

    Ganz gleich, welche Jahrgangsstufe - die SuS fühlen sich ruckzuck wie in den Ferien, nehmen die eine Woche, die sie wieder da sind, nicht ernst, und in the long run gehen sie dir gründlicher verloren als in dem 14-Tages-Modell.

    Das habe ich irgendwie anders empfunden. Mein Kind (1. Klasse, jetzt also 2.) fand dieses tägliche Hin- und Her belastend und verwirrend. Es wusste morgens nie, ob nun heute Schule ist oder nicht. Auch Kind 2 fände einen wöchentlichen Wechsel besser, allerdings haben wir den echten Vergleich erst, wenn wir beides erlebt haben... (Kommt ja dann wohl bald...).

    Zumal, wenn ich es richtig verstanden habe, es ja jetzt so sein soll, dass man nicht 1 Woche/1 Tag Unterricht mit Gruppe A und dann nächste Woche / am nächsten Tag das gleiche mit Gruppe B macht, sondern durchgehend weiter macht mit dem Stoff (zumindest bei uns am Gym.), also das, was Gruppe A im Präsenzunterricht macht, macht Gruppe B zu Hause, Gruppe A macht dann zu Hause weiter und Gruppe B im Präsenzunterricht, quasi ohne Doppelung für die Lehrkraft. (Oder hab ich das falsch in Erinnerung?)

    Also an den Schulen meiner Kinder geht es Montag normal weiter. Bei mir auch...

    Notbetreuung ist vielerorts nicht vorgesehen, auch nicht an meiner Schule, da wir ja den normalen Stundenplan weiter unterrichten und gar keine Kapazitäten haben für eine Notbetreuung. Der Hort meines 2. jüngeren Kindes aber würde eine Notbetreuung machen (allerdings sicher auch recht eingeschränkt, aber besser als nichts).

    Bemerkt Ihr mehr Besorgnis bei KuK/ SuS/ Eltern angesichts der steigenden Zahlen? Bleiben mehr SuS dem Unterricht fern?

    Was würdet Ihr/ KuK/ SuS/ Eltern sich wünschen, wie es an den Schulen weitergeht?

    Sehr unterschiedlich. Die SuS kommen mir völlig sorglos vor, ehrlich gesagt. Sie halten sich nicht an alle Regeln, hocken eng zusammen, tauschen Stifte etc., beim Lüften wird gemosert, obwohl es letzte Woche warm hier war und sie saßen bei 21 Grad (!) Raumtemperatur mit ihren Winterjacken da... Was soll man dazu noch sagen?

    Bei den KuK auch so und so. Insgesamt beobachte ich aber häufigeres Händewaschen und Benutzung von Desinfektionsmittel als z.B. im Sommer, nur beim Lüften, finde ich, sind sie nachlässig. Wir haben ein paar Lüftungsfanatiker an der Schule, die sich schon Ärger mit den Eltern eingefangen haben und ein paar, denen es eben "zu kalt" ist (die dann aber in Bluse oder Shirt rumlaufen - kann ich nicht so ganz nachvollziehen). Die Stimmung an der Schule bzgl. "Hybridunterricht" (fürchterliches Wort, finde ich) ist sehr negativ. Die meisten bei uns würden lieber weiterhin ganze Klassen unterrichten, weil sie denken, dass es wenig Unterschied macht.

    Die Eltern wirken besorgter, wenn es z.B. Gerüchte über einen möglichen Coronafall gibt (egal, ob das dann wahr ist oder nicht). Von vielen höre ich: Hoffentlich keine Klassenteilung, in der Presse lese ich ständig, Eltern wollen die Klassenteilung. Ich bin da sehr ambivalent. Es bedeutet sehr viel mehr Aufwand/Arbeit für uns KuK, und das, wo ich im Mai-Juli beobachten konnte, dass die SuS, die nicht in einer Gruppe waren, sich dann trotzdem am Nachmittag getroffen haben (haben sie mir z.T. sogar erzählt), dass ich mich schon frage, ob das wirklich was bringen soll bzw. ob es den Mehraufwand wert ist.

    An den Schulen meiner Kinder (Grundschule + Gymnasium) war noch nichts in 7 Wochen Schule, kein Coronafall, keine Quarantäne, wenig Fehlzeiten überhaupt wegen Krankheit. Aber ich höre natürlich auch anderes von anderen Schulen. Wie gesagt, bin hin und hergerissen.

    (Inzidenz ist hier knapp 90).

    Hier auch (sind wir Nachbarn...?).

    Das ist mir auch klar, mir ging es zunächst einmal darum, dass die Ausstattung schon alleine etwas verändert. Das im Rahmen der Digitalisierung mehr passieren muss und die Medien auch vernünftig eingesetzt werden müssen ist klar. Aber an meinem Arbeitsort gibt es nicht mal einen vernünftig funktionierenden Computerraum, den man mit einer Kasse nutzen kann, da braucht man sich über die "Digitalsierung" überhaupt keine Gedanken machen.

    Da stimme ich völlig zu.

    Söder hat für Bayern wohl angekündigt, dass Lehrer, die jetzt schon digital unterrichten eine Prämie bekommen sollen...

    Interessant. Mach ich aktuell schon. Wobei ich nicht weiß, was er hier mit digital unterrichten meint. Ich stelle den Stoff auf Mebis ein, erstelle Übersichten und Lösungsseiten für die HA und erkläre schriftlich so gut es geht, da ich parallel ja in der Schule unterrichte. (Die betr. Klasse ist in Quarantäne). Kostet mich bei einem 3-stündigen Fach gleich mal 2 h / Woche mehr Vorbereitung...

    Schnell mal auf Nachfrage ein Bild an die Wand bzw. Smartboard werfen können oder eine passende Karte heraussuchen oder einfach mal das Tafelbild von letzter Woche wieder hervorholen.

    Ich dachte, genau das (bzw. das allein) ist nicht gemeint mit "Digitalisierung", dass die Bilder, Lösungen etc. statt auf dem OH-Projektor nun per Beamer projiziert werden? (Das ist aber natürlich sehr praktisch.)

    Weiß jemand, ob man durch eine neue "Gesundheitsprüfung" den Risikozuschlag irgendwann neu verhandeln kann?

    Ja, kann man. Ich habe mal etwas zu meiner Versicherung hinzubuchen wollen musste nochmal best. Gesundheitsfragen beantworten. Daraufhin habe ich und der Mitarbeiter der Versicherung gleich beantragt, ob man den Risikozuschlag nicht weglassen kann, das das Thema seit Versicherungsbeginn nicht mehr auf den Tisch kam und ich deshalb nie wieder behandelt wurde. Er sagte, es habe geringe Aussichten auf Erfolg, aber dann kam ein langer Brief zurück von der Versicherung, wozu Risikozuschläge da sind usw. - und am Ende der 2. oder 3. Seite stand dann plötzlich, dass meiner ab sofort wegfällt. Also der Versuch hat sich gelohnt.

    Mich hat es jetzt mit ca. 14% Erhöhung erwischt (inkl. Kinder). Ganz schön ordentlich... :(

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