Wenn ich mir aber vorstelle, mein Kind würde sich selbst mit dem Lehrbuch beibringen müssen, was z. B. Achsensymmetrie ist, denke ich schon, dass es Probleme dabei hätte ohne meine Hilfe.
Das meinte ich wiederum natürlich nicht.
Aber ich sehe das mit den Videokonferenzen auch etwas skeptisch. Die Eltern meiner Klasse hatten sich explizit mehr davon gewünscht, damit die Kinder den Stoff besser verstehen. Ich hatte es unabhängig davon eh so geplant, dass ich z.B. die neue Grammatik der neuen Lektion in der Videokonferenz erkläre, Fragen kläre, einige Beispiele nenne, die SuS einige Beispiele sagen lasse und dann sollten sie anschließend den Hefteintrag machen und eine Übung dazu (wie sonst im "normalen" Unterricht auch). Kommt im Chat: "Das hatten wir doch noch gar nicht, ich kann das nicht". Da frag ich mich dann schon, warum ich die Videokonferenz dazu überhaupt gemacht habe und wie sie das sonst zu Hause lösen...
Darüber hinaus habe ich auch oft den Eindruck, dass die Aufmerksamkeit viel geringer ist als im Klassenzimmer. Sie achten zwar darauf, wer ggf. rausgeflogen ist, wessen Mikrofon grad nicht geht oder nervige Geräusche macht, haben die Katze oder den kleinen Bruder auf dem Schoß (die anderen: Oooh süüüüß!), aber zuhören...? (Natürlich tun sie das auch im Klassenzimmer nicht immer, das ist klar, aber die Lernathmophäre ist doch eine ganz andere). Ich finde Video-Unterricht zwar noch zig mal besser als gar keinen Unterricht, aber nur ergänzend zu allem anderen, und je jünger die SuS sind, desto mehr trifft das zu. Den Stundenplan 1:1 als Videounterricht zu machen, könnte ich mir so ab Klasse 10 vorstellen.
