Beiträge von Lehrerin2007

    Wenn ich mir aber vorstelle, mein Kind würde sich selbst mit dem Lehrbuch beibringen müssen, was z. B. Achsensymmetrie ist, denke ich schon, dass es Probleme dabei hätte ohne meine Hilfe.

    Das meinte ich wiederum natürlich nicht.

    Aber ich sehe das mit den Videokonferenzen auch etwas skeptisch. Die Eltern meiner Klasse hatten sich explizit mehr davon gewünscht, damit die Kinder den Stoff besser verstehen. Ich hatte es unabhängig davon eh so geplant, dass ich z.B. die neue Grammatik der neuen Lektion in der Videokonferenz erkläre, Fragen kläre, einige Beispiele nenne, die SuS einige Beispiele sagen lasse und dann sollten sie anschließend den Hefteintrag machen und eine Übung dazu (wie sonst im "normalen" Unterricht auch). Kommt im Chat: "Das hatten wir doch noch gar nicht, ich kann das nicht". Da frag ich mich dann schon, warum ich die Videokonferenz dazu überhaupt gemacht habe und wie sie das sonst zu Hause lösen...

    Darüber hinaus habe ich auch oft den Eindruck, dass die Aufmerksamkeit viel geringer ist als im Klassenzimmer. Sie achten zwar darauf, wer ggf. rausgeflogen ist, wessen Mikrofon grad nicht geht oder nervige Geräusche macht, haben die Katze oder den kleinen Bruder auf dem Schoß (die anderen: Oooh süüüüß!), aber zuhören...? (Natürlich tun sie das auch im Klassenzimmer nicht immer, das ist klar, aber die Lernathmophäre ist doch eine ganz andere). Ich finde Video-Unterricht zwar noch zig mal besser als gar keinen Unterricht, aber nur ergänzend zu allem anderen, und je jünger die SuS sind, desto mehr trifft das zu. Den Stundenplan 1:1 als Videounterricht zu machen, könnte ich mir so ab Klasse 10 vorstellen.

    erklären die (aus)gedruckten Aufgabenblätter und fühlen sich als unbezahlte Lehrkräfte ihrer eigenen Kinder.

    Ich gebe meinen eigenen Kindern auch schonmal einen Tipp, wenn sie nicht ganz drauf kommen, was zu tun ist oder - mal - eine Aufgabe nicht verstehen.

    Aber wenn meine SuS mich anschreiben, dass sie die Aufgabe nicht verstehen, obwohl dadrüber steht: "Setzte die fehlenden Verben ein" und dann ist da ein Lückentext, wo man - Überraschung - bekannte Verben sinnvoll einsetzen soll - dann läuft irgendwas schief, wenn sie die Aufgabe nicht richtig lesen und (deshalb?) die Eltern da angeblich immer daneben sitzen müssen. Auch im Präsenzunterricht stehe ich ja nicht bei jedem daneben und beaufsichtige, was er/sie da tut... Auch da sag ich oft: Lies erstmal die Aufgabe und frag dann, wenn du es nicht verstehst (und meistens hat es sich dann erledigt).

    Die meisten Lehrkräfte denken sich ja was dabei, wenn sie das Bearbeiten eines Arbeitsblatts in ihren Unterricht integrieren. Mein 2.-Klasse-Kind hat nebst Erklärfilmen auch vor allem Arbeitsblätter und Aufgaben in den Büchern / Übungsheften und täglich eine kurze Konferenz, um Fragen zu klären. Es kommt mit 90% des Stoffes allein zurecht. Dass Eltern permanent daneben sitzen müssen (Ausnahmen gibt es natürlich), kann ich mir immer nicht so ganz vorstellen - und dann noch sagen, ihnen stünde das Gehalt des Lehrers deshalb zu... na ja.

    Auch Real- und Hauptschule sind richtige Schulen, wo es auch Abschlussklassen gibt.

    Ja, das weiß ich. Es betrifft mich aber nunmal nur mit meiner Q11. Daher frage ich mich nur das.

    Ich habe das weniger verfolgt, wie es an anderen Schularten ist, weil ich schon mit meiner genug zu tun hab :wacko:

    Wir haben die Info bekommen, dass es am 11.2. (also nach der Bund-Länder-Konferenz am 10.2.) eine endgültige Entscheidung geben wird, wie es am 15.2. weitergeht. D.h. eine Unterrichtsplanung vorher ist eigentlich nicht wirklich möglich, wenn man das Szenario nicht kennt... (aber das sind wir ja schon gewöhnt).

    "Mein oberstes Ziel ist es, ab dem 15. Februar vor allem alle übrigen Abschlussklassen sowie die Jahrgangsstufen 1 bis 4 in die Schule zurückzuholen." (Piazolo)

    Mich würde interessieren, was denn die "übrigen" Abschlussklassen sind (Q11).

    Außerdem wird mir ganz komisch, wenn Kind 2 als erstes wieder in die Schule geht und wir alle noch zu Hause bleiben (oder ich ggf. teilweise wieder in die Schule). Jetzt haben wir uns alle eigentlich grad so gut eingependelt mit dem Distanzunterricht...

    Im Tagesschau Liveblog steht, dass Israel "trotz hoher Infektionszahlen" seinen Lockdown lockert.

    Die Infektionszahlen steigen seit Ende Januar wieder an. Woanders (ZDF/heute) heißt es, schon 70% der Älteren seien bereits vollständig geimpft. Trotzdem sinken die Zahlen nicht... verwirrend. :/?(

    Ich finde, es kommt total aufs Fach drauf an und was genau man gerade macht.

    Ich unterrichte Fremdsprachen, auch Anfangsunterricht. Das würde gar nicht gehen, wenn die SuS mich nicht sehen. In der 11. schon eher (aber auch da gibt es Schwächere, die davon profitieren).

    Darf ich fragen, warum ihr VK anbietet, wenn keiner Interesse hat? Also ich glaube, das würde ich mir nicht geben.

    Interessanterweise ist das Interesse schon groß (meine 9er und 11er wollen lieber VKs und Selbstarbeit, meine 5er lieber in die Schule) an den Videokonferenzen. Allerdings eher am Zuhören und sich alles "vorkauen" lassen.

    Wobei ich sagen muss, dass ich gute, aktive Stunden habe, wo viele mitarbeiten (lustigerweise auch welche, die sonst eher still im "real world" Unterricht sind) und welche, wo es zäh ist (das ist ja schon in der analogen Welt nicht so schön, aber digital, wenn man dann schwarze Kacheln anstarrt, noch doofer).

    Hat jemand ähnlich Erfahrungen gemacht und das Problem irgendwie gelöst?

    Ja. Ich ignoriere es.

    Meine 5. zeigt sich, meine 9. und 11. nicht. Ist normal so.

    Manchmal frage ich, ob alles passt, sie noch Fragen haben oder was auch immer - Totenstille - dann verschwinde ich kurz zur Seite (oder schalte meine Kamera aus) und sage, ich komme erst wieder, wenn ich eine Rückmeldung bekomme. Dann lachen sie und sagen: ja, passt alles.

    Ich verstehe die Punkte, um die der Kinderarzt sich Sorgen macht, total, aber macht er es sich mit der Ansteckungsgefahr der Lehrer nicht etwas einfach...?

    "Aber ich habe noch nie gehört, dass ein Kind einen Erzieher oder Lehrer angesteckt hat. Wofür gibt es denn Hygienekonzepte? Ich kann mir nicht vorstellen, wie das gehen soll mit der Ansteckung. Dann müsste das Kind den Lehrer direkt anhusten oder mit ihm kuscheln."

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