Beiträge von Palim

    Es geht um ganz banale Dinge: einen Sitzplan am Pult deponieren (muss nicht aktuell sein) den alle Vertretenden sehen können. Die Regeln für den Morgenkreis 1x aufschreiben für alle, damit man sich das nicht in jeder Klasse neu erklären lassen muss. 1,2 Stichworte per Whatsapp dazu, in welchem Schrank das Material ist, das benutzt werden soll.

    Da glaube ich, dass Lehrkräfte zum einen betriebsblind sind, zum anderen gerade in der Grundschule eigene Gepflogenheiten sind und man wirklich am besten in den Klassen selbst fragen kann.

    Die Lehrkraft geht davon aus, dass das eingeführte Ritual von den Kindern geleitet wird und hat das auch entsprechend eingeübt.

    Wenn man länger in der Mangelsituation lebt und ständig eine andere Vertretung etwas übernimmt, von der man heute noch nicht weiß, dass sie morgen kommt, von der in NDS keine studiert sein muss und sie keine pädagogischen Kenntnisse braucht, dann sieht man schon in Klasse 1 schnell zu, dass die Klasse möglichst bald bestimmte Aufgaben relativ selbstständig erledigen kann oder es zumindest so gut eingeübt ist, dass darauf innerhalb der Vertretung zurückgegriffen werden kann.

    Nein, ist es nicht. Genau dafür gibt es ja die hier bereits angesprochenen Möglichkeit für OBAS. Dass dabei priorisiert Schulen mit dem höchsten Bedarf versorgt werden, liegt in der Natur der Sache und würde auch in der Privatwirtschaft nicht anders ablaufen.

    Belastet aber die Schulen noch mehr, die dank Brennpunkt und Standortnachteilen und unbeliebterer Schulform und schlechterer Bezahlung ohnehin schon Nachteile haben, also weit mehr Aufgaben und weit mehr Vertretung als andere Schulen und sich dadurch die Stammlehrkräfte eine Menge Aufgaben untereinander aufteilen müssen, da diese oft nicht an die Vertretungen gegeben werden (können).

    In NDS werden an Schulen mit Mangel u.a. Ref-Stellen gesetzt, damit die Statistik der Versorgung besser aussieht, also noch mehr Aufgaben für die Lehrkräfte.

    Insgesamt ein schlechtes System, das die Ausbildung nicht vernünftig mit Ressourcen versieht, sondern seit vielen Jahren Auszubildende und Aushilfen verheizt, um den Mangel zu kaschieren und am System selbst nichts ändern zu müssen oder zu wollen.

    Eine Abwägung „Entweder lesen oder Ethik“ fände ich fatal. Es muss beides gehen.

    Dann sollte man die Stunden, die für Religion oder Ethik als Alternative gesetzt sind, nicht als erlässlich darstellen, weil man auf der Suche nach Zeit für das Lesen ist.

    In #92 wurde schon deutlich, dass

    - in Berlin die Reli/LER-Stunden zusätzlich und freiwillig sind

    - andere BL weniger Stunden haben, wenn man Religion/ Ethik außen vor lässt - freiwillig oder nicht

    Sinnvoller wäre es , Zeiten für das Lesen zu schaffen, indem man mehr Stunden in die Grundschulen der BL gibt, die bisher mit 5 oder 6 Std Deutsch in der Woche auskommen müssen, oder ein Band setzt, sodass alle Klassen täglich eine (halbe) Übungsstunde haben, zusätzlich zum bisherigen Unterricht.

    Nimmt man die Lesezeit aus anderen Fächern mit dem Hinweis darauf, dass man dort auch Texte lesen könne, begrenzt man die freie Unterrichtszeit. Lesen wird nicht häufiger stattfinden, sondern ins Leseband ausgelagert. Die Qualität des Unterrichts verschlechtert sich dadurch, dass man durch diese Bedingung eingeschränkt wird und am anderen Tag auf die Inhalte eines zuvor gelesenen Textes zurückgreifen muss oder die Stunde mit Lesezeit im Rahmen der Einheit eine Unterbrechung darstellt.

    Die Alternative sind zusätzliche Förderangeboten für die Kinder, die es nötig haben, in sehr kleinen Gruppen, verpflichtend, durchgeführt von ausgebildeten Lehrkräften (statt Personal ohne Ausbildung zum Bereich Erstlesen/Deutsch oder ganz ohne pädagogische Ausbildung).

    Ein fest vorgegebenes Programm, das in Schulen abgespult würde von irgendwelchem Personal, würde gerade die entscheidenden 20% nicht erreichen.

    Auch in der Leseförderung benötigt man eine breite Differenzierung und muss als Lehrkraft genau hinschauen und -hören.

    Einmal mehr wurde ein Thread anderen Themas genutzt, die angenommene Nicht-Existenz von Gott herauszustellen und in vielen Anekdoten zu erzählen, wie intolerant Christen im eigenen Umfeld erscheinen … wohlgemerkt von vielen wissenschaftlich orientierten Naturwissenschaftler:innen, denen sonst wichtig ist, dass alles genau belegt wird und man sich auf naturwissenschaftliche Weise mit Annahmen beschäftigen müsse.

    Hintergrund war, dass sie auf der Suche nach Zeit zum Lesen den von ihnen als unsinnig erachteten Religionsunterricht in den Blick genommen haben, religiöse Bildung erscheint ihnen unwichtig, weil ihnen Glaube suspekt ist.

    Ethik (oder wie man das Fach benennen will) wäre dann im selben Band aber auch gestrichen, da man die Zeit ja zum Lesen benötigen will.

    Die Steigerung des Wirkungsgrades wäre kaum zu übersehen. Warum sollte ich denn das fertige Material nicht einsetzen?

    - weil sie den Lernstand der Lerngruppe nicht aufgreifen können, weil allgemeine Materialien nicht die Lernstände abbilden, die man bedienen muss,

    - weil sei eine Annahme vorgeben, dass auf bestimmte Weise unterrichtet werden kann, die in den Klassen ermöglicht werden müsste,

    - weil sie zwar einen Anteil offener Aufgaben definieren, diese aber weder umfangreich anbieten noch derart darbieten, dass Kinder sich diese erschließen können - alles benötigt Anleitung, die im differenzierten Unterricht und im offenen Aufgabenformat gerade nicht zu leisten ist,

    - weil sie ein Monopol auf eine Vorgehensweise legen, die allein gültig ist, Mathe nur noch aus Dortmund?,

    - weil es an vielen Stellen kein fertiges Material, sondern eine Darstellung der Vorgehensweise ist, weiteres Material zum Üben aber bereitgestellt werden muss, das dann wieder die Darstellungsweisen des vorgegebenen Materials aufgreifen sollte, um gerade den Schwächeren immer gleiche Formate anzubieten,

    - weil es dadurch zu erheblicher Mehrarbeit kommt.

    Es wird längst bekanntes Material als Ei des Kolumbus präsentiert.

    Ja, man kann sich dort informieren und Anregungen holen, nochmal nachlesen ... aber am Ende muss man es doch auf die eigene Lerngruppe anpassen.

    Mit dem Vorstoß wird seitens des Ministeriums zum Ausdruck gebracht, die Lehrkräfte hätten bisher falsche Materialien und Methoden gewählt und würden ihren Beruf nicht verstehen, weshalb es zu schlechten Ergebnissen käme.

    Dabei geht es doch um die (wirklich guten) Materialien von pikas und für Deutsch soll etwas ähnliches entwickelt werden. Im Prinzip nicht unbedingt schlecht.

    In dem Zusammenhang ist es nur wirklich schade und unverständlich, dass die Fachberatung quasi abgeschafft wird und die Lehrer Innen das nun untereinander machen sollen mit Hilfe der je Schule verantwortlichen Deutsch - und Mathebeauftragten und das alles natürlich mal wieder on top ohne Ausgleich.

    Das Material aus Dortmund gibt es doch schon längst.

    Damit ist doch aber der Unterricht nicht gefüllt, nicht mit Übungen angereichert, nicht differenziert.

    Ich bin gespannt, wie das in NRW weitergeht und ob es wirklich möglich ist, dass ein BL die konkreten Materialien vorgeben will und kann.

    Und sehr plumpe Verwechselungen wurden schon aufgedeckt: das man sich mit etwas wissenschaftlich beschäftigt, bedeutet nicht, dass der untersuchte Gegenstand zur Wissenschaft wird.

    Wenn man sich mit Schmetterlingen beschäftigt, werden diese auch nicht zur Wissenschaft, man kann aber eine Wissenschaft daraus machen, sich mit Schmetterlingen zu beschäftigen.

    Es ist erschreckend, wie sehr hier mit Vorurteilen hinsichtlich des Religionsunterrichts und des Theologiestudiums gewuchert wird,

    wobei einige deutlich zeigen, dass sie gar keine Ahnung haben, weder von den religiösen Aspekten noch vom Unterrichtsfach.

    Die Abneigung der Religion und die Unkenntnis des Faches führen dazu, das Fach streichen zu wollen. Wie sieht es mit Kunst, Musik, Sport, Physik aus? Warum ist das kein Privatvergnügen?

    Selbst etwas erlebt zu haben, wird ja in Navi immer als anekdotisch abgewiesen, warum sollte das im Religionsunterricht anders sein?

    Bestimmt gibt es auch schlechte Religionslehrkräfte.

    Bestimmt hat sich in den vergangenen Jahren am Unterricht etliches verändert, auch in Religion gibt es eine Kompetenzorientierung und immer mal neue Curricula mit neuen Inhalten.

    Macht ein merkwürdiger Mathelehrer die Mathematik selbst schlecht? Kann man daran das Fach selbst messen? Wie war das mit dem Prof, dem die Kenntnisse seiner SuS nicht ausreichen?

    Der Unterschied ist: am konfessionell geprägten Unterricht oder am Unterricht, dessen Nase oder religiöse Ausrichtung einem nicht passt, muss man gar nicht teilnehmen, man kann sich abmelden.

    Gut ist, wenn es dann eine Alternative gibt.

    Noch besser wäre, wenn es ein allgemeines Fach für alle SuS miteinander gäbe, das die Themen und Inhalte aufgreift. Mir wäre daran gelegen, dass man sich mit den unterschiedlichen Religionen und Abneigungen, die die Gesellschaft prägen, auseinandersetzt, statt zu meinen, es sei Privatvergnügen. Ist es nämlich nicht.

    Kann jemand aus seiner Erfahrung berichten, ob dabei das Verhältnis SuS:LuL nationale Spannungen zeigt?

    (auf dem Hintergrund, dass 2/3 aller wahlberechtigten in Deutschland lebenden Türken Erdogan gewählt haben)

    Ich weiß, dass es an der benachbarten weiterführenden Schule so schlimm war, dass die russischstämmige Lehrkraft (ohne dt. Lehramtsausbildung und meines Wissens ohne Anerkennung) aus dem Unterricht genommen wurde.

    An unserer Schule gab es zuerst Skepsis, obwohl die Ukrainer:innen selbst eher/lieber russisch sprechen, inzwischen hat es sich gelegt und sie sind froh, eine Ansprechpartnerin (keine Lehrkraft) zu haben, die dolmetschen kann und vieles erklärt.

    Für den Unterricht ist es ein Unterschied, ob jemand die Unterschiede der Sprachen kennt und in der Herkunftssprache erläutern kann, ob man Fragen nach sprachlichen Auffälligkeiten direkt erläutert bekommt.

    Aber auch ohne dem ging es bisher bei den Kindern, die intellektuell dazu in der Lage waren, recht gut. Mit einer Einschränkung im Lernen ist DaZ noch schwieriger.

    Nicht in jeder Region gibt es viele Personen, die Russisch oder Ukrainisch sprechen.

    Dazu ist es etwas anderes, wenn die Lehrkraft die Herkunftssprache versteht oder spricht oder gar ähnlich sozialisiert ist und das andere Schulsystem kennt.

    Unsere DaZ-Schüler:innen kommen aus ganz unterschiedlichen Ländern, sprechen auch Farsi, Arabisch, Türkisch, Romanes, Kurdisch, andere europäische oder seltener auch afrikanische Sprachen.

    In einer IK-Klasse wären sie alle gemeinsam, in Daz-Gruppen in den Schulen sind sie es auch, in den Regelklassen ebenso.

    Das Curriculum sind die Vorgaben des Landes,

    einen Schulplan muss man vielleicht gar nicht erstellen, aber man kann sich zumindest aus dem Curriculum die Themen und Anregungen holen.

    Gerade in diesen Klassen wird man den Unterricht kaum so führen können, dass alle zur gleichen Zeit an gleichen Inhalten arbeiten. Um so wichtiger, dass man ein breiteres Repertoire hat.

    Dazu gibt es viele Materialien und Hilfen im Internet, die seit 2015 entstanden sind, um in IK-Klassen oder mit den DaZ-SuS im Unterricht arbeiten zu können.

    Aber mein Eindruck, dass du gar keine Hilfe willst, wird bestärkt.

    Ja, ich habe mich über das "stiefmütterlich" auch gewundert.

    Das Konzept in NDS ist ein anderes.

    Es gibt Schulen mit gesonderten Klassen, hier IK-Klassen genannt,

    aber die SuS sind schnell auch anderen Klassen zugeordnet und nehmen da am regulären Unterricht teil (Sport, Kunst, Musik uvm.).

    Ähnlich ist es, wenn die Kinder generell den Klassen zugeteilt sind und für einzelne Stunden dann in DaZ-Gruppen gehen.

    Am Ende geht es - wie so oft - darum, ob man die DaZ-Kinder separiert und erwartet, dass sie die neue Sprache als Fremdsprache erlernen, oder ab man sie möglichst bald integriert, sodass sie die neue Sprache erleben und als Zweitsprache erlernen. Letzteres würde gefördert, wenn alle Schulen einige dieser SuS aufnehme und sie gerade nicht an einzelne Schulen entsandt werden.

    Die DaZ-Stunden müssen in NDS beantragt werden, fehlt eine Lehrkraft länger, werden sie ersatzlos gestrichen.

    Für die Ukrainer konnte man zusätzliche Kräfte ohne Lehramt einstellen, musste diese aber auch finden.

    Die Ausstattung ist also vom Antrag, von der Bewilligung und direkt vom Lehrkräftemangel abhängig.

    Der Mangel wirkt sich sofort auf DaZ aus, ist aber überall zu bemerken, wo Klassenlehrkräfte fehlen und man sich irgendwie über Wasser halten muss, um alle Klassen beschulen zu können.

    Es gibt ein Curriclum für DaZ, ich verstehe nicht, worauf man als Lehrkraft dann noch wartet, wenn das Ziel klar ist und die Themenfelder benannt sind.

    Dazu kann man sich im Internet vielfältige Anregungen quer durch alle Bundesländer suchen. Die grundlegenden Anforderungen sind gleich und als Lehrkraft ist man in der Lage, sie mit dem Curriculum abzugleichen.

    Es gibt Erlasse, wonach die SuS 2 Jahre ohne Noten bleiben.

    Die Wege dahin sind sehr unterschiedlich, gerade weil einige Kinder gar nicht alphabetisiert sind.

    Da würde ich mir sogar wünschen, dass diese Kinder 3 Jahre ohne Noten bleiben, denn das erste benötigt man für die Alphabetisierung.

    O. Meier

    Wie viele Stöckchen möchtest du denn noch hinhalten?

    Öffne doch einen eigenen Thread und diskutiere mit denen, die möchten, deine Gewaltphantasien oder die, die dir in den Bibeltexten sauer aufstoßen.

    Für Letzteres benenne die konkreten Stellen und lass dich auf eine Diskussion zur Exegese ein, statt dich hier in Andeutungen zu ergehen.

    Was hast du dafür getan, dass es besser wird?

    Warum brauchst du eine SL, um eine Konferenz oder eine gemeinsame Besprechung mit denen zu koordinieren, die auch in den IK-Klassen eingesetzt sind?

    Welche Ideen und Konzepte kannst du in einem Gespräch vorschlagen oder einbringen, sodass die Absprachen für alle hilfreich sind und ihr euch gegenseitig unterstützt?

    Welche anderen Fächer oder andere Themen könntest du in den Unterricht einbringen, um andere Fähigkeiten der SuS zu fördern, sichtbar werden zu lassen und wertzuschätzen?

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