Beiträge von Palim

    Die Wahrnehmung ist sicher sehr unterschiedlich, je nach persönlichen Wünschen, Möglichkeiten im Kollegium, Ausgewogenheit der Pläne.

    Wenn alle auf einmal jungen Nachwuchs hätten, könnte die Schule keine 1. Stunde mehr anbieten, muss sie aber besetzen. Kann nicht vorkommen? Doch, gerade dann wenn mehrere junge Kolleg:innen Nachwuchs bekommen, ist man schnell an dieser Grenze, da reichen manchmal 2 Leute, wenn vorab ohnehin schon Mangel war.

    Das ist gerade in den GS ein Problem und gerade da müssen möglichst viele von der 1.-4. Stunde anwesend sein, damit die Klassen besetzt werden können. An weiterführenden Schulen gibt es dann andere Notwendigkeiten und Bedingungen.

    Es ist in Ordnung, solange es sich die Waage hält. Ich verstehe, dass es für Familien mit kleinen Kindern schwierig ist. Ich frage mich aber auch, welche anderen Arbeitgeber darauf Rücksicht nehmen können oder müssen.

    Ich verstehe aber auch, das Kollge:innen ohne Kinder auch mal Wünsche anmelden möchten und nicht generell den Rest erledigen wollen, immer die Randstunden, immer bestimmte Aufgaben.

    Und ja, da gibt es immer auch mal Menschen, die wirklich überzogene Vorstellungen haben und erwarten, dass die Schule alles ermöglicht, ohne dass die Leute selbst die Bedingungen in den Blick nähmen … und auch nicht die Nachteile der anderen wahrnehmen. Das funktioniert dann nur bis zu einem bestimmten Grad … und wird irgendwann abstrus oder komisch: volle Stelle, Kinder erwachsen, ich komme zur 3., ich gehe nach der 4., keine Klassenleitung, keine Hauptfächer, … Man kann nicht alles haben.

    Bei uns sind die (einzigen) Untersuchungen durch Ärzt:innen und Assistent:innen des GA im Jahr vor der Einschulung, die letzten Schulen haben ihre Termine rund um Pfingsten, die Ferien können im Juni beginnen, da hat man nach der Untersuchung manchmal noch gerade 4 Wochen an den Schulen.

    Der Zeitpunkt der Untersuchungen hat sich nicht verändert, der Ablauf auch nicht, die Einschätzung der Fähigkeiten wohl - heute werden Kinder seltener zurückgestellt. Die Zurückstellung selbst erfolgt durch die Schule, die medizinische Einschätzung durch die Ärztin, Schulen können eigene Testungen oder eine Art Probeunterricht durchführen, um sich ein Bild zu machen.

    Wenn 4 Wochen vor den Sommerferien etwas auffällt, ist es zu spät,

    man kann zu der Zeit auch kein Gutachten mehr anstreben, bekommt keinen Platz an einer bestimmten Förderschule mehr. Kinder, die zuvor nicht aufgefallen sind, weil sie vielleicht nicht oder nicht regelmäßig genug in einer Einrichtung waren, werden dann ggf. noch zurückgestellt, wenn eine Schulkindergarten-Klasse (für zurückgestellte, schulpflichtige Kinder) zustande gekommen ist. Aber auch die Schulen mit eine4 solchen Klasse müssen ihre Planung irgendwann abschließen.

    Die Sprachüberprüfung war ein Screening mit vorgegebenem Material, keine ärztliche Untersuchung, die ja erst viel später erfolgte.

    Es gab auch keine medizinische Diagnose, sondern eine Einschätzung des Sprachverständnisses, die zur Einteilung für den Förderunterricht führen konnte.

    Ich kenne Delfin 4 nicht en detail, daher die Frage: Kann man denn mit dem Test differenzieren, ob ein Kind ein Problem mit Deutsch als Zweitsprache hat (und entsprechend Sprachförderung benötigt) oder eine Sprachstörung hat (und entsprechend Sprachtherapie benötigt)?

    Mit dem Testverfahren bei uns konnte man es schon recht gut bemerken.

    Dazu kommt, dass man im Zweifelsfall das Kind in die Förderung genommen hat. Gab es dann weitere Auffälligkeiten, konnte man die Eltern immer noch schicken, was man auch tut, wenn man den Eindruck hat, ein Kind könne nicht gut sehen oder hören.

    Das ist etwas anderes als eine Momentaufnahme bei einem Test.

    Wenn die Ärzt:innen des GA das wenige Wochen vor den Sommerferien machen, ist es einfach sehr spät und eine Therapie vor der Einschulung gar nicht möglich.

    Auch kommt es bei uns vor, dass das sprachliche Defizit zu einer oberflächlichen Untersuchung führt …“kann nicht durchgeführt werden“.

    Da sprachliche Defizite (im Sinne von DaZ) nicht allein zur Rückstellung führen sollen, werden die Kinder eingeschult und dann stellt sich heraus, ob es allein daran lag.

    Außerdem waren es bei uns etwa zur Hälfte Kinder aus deutschen Familien, deren Wortschatz so gering war, dass sie einfache Anweisungen nicht umsetzen konnten und ein Bild nicht beschreiben konnten.

    Innerhalb des Jahres konnte man dann schon vor der Einschulung ausloten, was dahinter steckte.

    Ich sehe es wie Lamy74 : alle Kinder werden vorgestellt und es erfolgt ein Screening, im Anschluss regelmäßige Sprachförderung über ein Jahr unter Schulpflicht durch dafür abgestellte Kräfte, die ggf. weitere Förderung anraten können.

    Nachtrag: waren SuS in Sprachtherapie, hat man sich oft mit der Therapeutin abgestimmt, ob die schulische Förderung sinnvoll ist. Inhaltlich ging es dabei wirklich vorrangig um Wortschatzarbeit, Richtung Einschulung auch um Förderung der phonologischen Bewusstheit

    In NRW schon weit vor dem Lehrkräftemangel.

    Wann war denn "vor dem Lehrkräftemangel"?

    Bei uns war vor 10 Jahren schon Mangel, die Sprachförderung wurde 2018 kassiert.

    Im gleichen Zug wurde auch der Einschulungstermin für die im Sommer geborenen Kinder flexibilisiert.

    So musste man das Einschulungsdatum nicht zurückdrehen, hat aber darauf gesetzt, dass viele Eltern die Kinder erst 1 Jahr später einschulen.

    In NDS wurde der erste Test noch mal abgeändert,

    bei aller Kritik mussten aber alle Kinder 18 Monate vor der Einschulung in der Schule vorgestellt werden.

    Dann hatte man Zeit, die Förderung über 1 Jahr durchzuführen, aber auch Zeit, um Eltern zu Ärzten zu schicken, Hör- und Sehleistung kontrollieren zu lassen, Logopädie o.a. weit vor der Einschulung zu beginnen.

    Diese Zeit verliert man nun, die Einschulungsuntersuchungen, so sie überhaupt stattfinden, sind relativ kurz vor der Einschulung, da können sich die Eltern um einen Arzttermin kümmern, der aber erst erfolgen wird, wenn das Kind schon zur Schule geht, eine Therapie entsprechend noch später.

    Von der Ärztin der Untersuchung, die bei uns oft zuständig ist, heißt es dann auch gerne: „Wieso, Sie haben doch Inklusion“, als wäre das allein ein Allheilmittel.

    Das gab es doch schon, Delfin 4 in NRW und Fit in Deutsch in NDS als Überprüfung durch die Schule.

    Danach Sprachförderung in Kleingruppen, ein Jahr lang, täglich eine Stunde, dafür galt Schulpflicht.

    Kinder, die nicht im KiGa waren, mussten dafür gebracht werden.

    Aber bei jedem Lehrkräftemangel wurden die Stunden gestrichen und dann wurde die Maßnahme komplett vom Land kassiert.

    An der Uni Hildesheim gibt es einen (Bachelor- und Master-)Studiengang "Sozial- und Organisationspädagogik". (weiß ich zufällig, weil die Tochter eines Kollegen dort studiert)

    Den gab es damals schon, an der FH in Hildesheim gab es auch einen Studiengang … und eben Menschen, die nach den Vordiplom gewechselt haben.

    Vielleicht konnte man auch mit einer Fachhochschulreife (über Fachoberschule oder nach Klasse 12) an der FH studieren und nach dem Vordiplom an eine Uni wechseln?

    Es hieß damals, die FH-Absolvent:innen würden später eher mit Klienten arbeiten, die Uni-Absolvent:innen später im Büro, z.B. Jugendamt arbeiten.

    Dass es für ein Schulfach sein sollte, ist auszuschließen, Lehramt für Berufsschulen gab es an dieser Uni damals nicht.

    Ich finde bis heute, dass es erstaunlich ist, dass es so viele unterschiedliche Studiengänge und Ausrichtungen gibt.

    Ich hatte für eine Arbeit in Kunst ein detailliertes Kriteriensystem entwickelt und danach bepunktet.

    Seltsamerweise ergaben sich beim 3-Haufen-Verfahren - das ich einige Tage später durchführte - annähernd dieselben Noten.
    ;)

    Aber beim Haufen-Verfahren muss man weder den Bogen erstellen noch ausfüllen und im Anschluss nicht jedes Kriterium rechtfertigen, weil noch hier und da ein Punkt für die übernächste Note fehlt.

    Bei uns waren normale Hausarbeiten 15-30 Seiten lang, die Examensarbeit aber deutlich umfangreicher.

    Während in einigen Fächern 150 und mehr Seiten erstellt wurden, gab es in anderen Fächern irgendwann erste Seitenbegrenzungen auf 70 Seiten,

    allerdings mit umfangreichen Anhängen (vor allem im Ref), mit Forderungen, was alles enthalten sein müsste.

    Das kann man durchaus kritisch sehen, da integrierte Gesamtschulen in der Praxis der Spannbreite der Leistungsniveaus nicht immer gerecht werden. Je nach Standort wird sich da teilweise (Es gibt auch gute integrierte Gesamtschulen, die hiervon nicht betroffens sind!) am Leistungsmittel oder sogar am Leistungsende orientiert. Da hängt es allgemein davon ab, ob man eher den sozialen Aspekt des gemeinsamen Lernens oder doch eher die Förderung der besonders Leistungsstarken in den Vordergrund stellen möchte.

    Nicht jedes Studium erlaubt "nebenher perfekt Arbeiten". Es gibt teilweise sehr arbeitsintensive Studiengänge, vor allem im MINT- und Gesundheitsbereich.

    Ach,

    es gibt durchaus Gymnasien, die sich auch an was auch immer orientieren ... und gerne die Schüler:innen halten.

    Wurde doch nun mehrfach dargelegt, dass es an den Gymnasien Stütz- und Förderkurse gibt, die man anderswo gern hätte,

    dass Eltern + Nachhilfe herhalten und und.

    Am Ende machen sie alle das gleiche Abitur, da doch die Aufgaben vorgegeben sind

    und sie bewerben sich alle mit diesen Noten für die Studiengänge und Ausbildungen.

    Ja, da muss sich der klassische Gymnasiast im MINT-Bereich auch mit denen messen, die am Fachgymnasium Technik an den BBS das Abi abgelegt haben und dort schon technische Schwerpunkte wählen konnten,

    genauso können diejenigen mit Technik-Abi letztlich auch Sprachen oder Musik studieren.

    Die vorab Ausgebildeten könnten während des Studiums als Pfleger:innen arbeiten gehen,

    man muss für die Ausbildung ohnehin 17/18 Jahre alt sein, dann hat man das Abitur bereits fast fertig.

    Auch das bleibt ein Weg für diejenigen, die den Umweg über Rumänien oder Schweiz finanziell nicht gehen können.

    Wie habe ich Plakate und Mindmaps gehasst. Wir mussten das teilweise im Studium in den Didaktikveranstaltungen noch machen. Da wird man dann in Englisch auf einmal dafür bewertet, wie schön die Handschrift ist und wie effizient man Glitzer verwendet hat. Würg.

    Schade.

    Es sollte doch Bewertungskriterien fernab von Glitzer geben,

    MindMaps u.a. kreative Herangehensweisen sind eine Form, die Sprachenlernen begünstigt - es gehört somit mit in den Methodenkoffer.

    Noch ein Aspekt:

    Wenn man selbst für das eigene Lernen so klare Vorzüge hat,

    ist man dann als Lehrkraft nicht darauf bedacht, dass man den Schüler:innen, die unterschiedliche Herangehensweisen bevorzugen, diese auch anbietet, sodass man möglichst alle gleichermaßen erreicht?

    Die Aversion gegen Methodenwechsel finde ich irgendwas zwischen "witzig" und "bezeichnend".

    Muss man als Lehrkraft nicht alles können und als Handwerkszeug richtig wählen und einsetzen?

    Brechstange passt eben nicht immer, manchmal muss die Pinzette ran.

    Methoden sind dann Selbstzweck, wenn man genau darin etwas "verpackt", was SuS lernen sollen - Kooperation, Absprachen, Dialoge, Austausch und auch Arbeitsweisen. Ich habe mehrere Einheiten für SU, in der der Lerngegenstand zweitrangig ist, weil die Einheit ein Methodentraining sein soll. Das setze ich ein, wenn ich eine Klasse übernehme und möchte, dass sie bestimmte Herangehensweisen als Grundlage kennen oder wiederholen, damit ich darauf aufbauen kann. Da geht es nicht um den Wechsel an sich.

    Wenn ich dann höre, dass Lehrkräfte in Klasse 5 von allen SuS ein Referat erwarten, hierzu aber weder Medien noch Herangehensweise stellen, dann sind wir ganz schnell wieder beim Thema "Bildungsgerechtigkeit" ... das kann dann eben nur das Kind, das in der GS gelernt hat, wie man selbstständig ein Referat erstellt ... oder ein Kind, dessen Umfeld so stark unterstützt, dass es gelingt.

    Solche Methoden müssten also viel mehr Raum im Unterricht bekommen können, zumal doch genau das Fähigkeiten fördert, die man auch später fürs Lernen benötigt.

    In meiner letzten FoBi gab es eine Menge eingekaufter, wirklich guter Fachvorträge. Ja, das hat mir gefallen. Nahezu jeder Beitrag für sich war interessant und informativ.

    Nach dem letzten Veranstaltungstag sollte dann eine Einschätzung einzelner Beiträge erfolgen, die ersten waren inzwischen 6 Monate her.

    Für den Unterricht selbst gab es nur vereinzelt Konkretes, man musste die Inhalte der Fachvorträge auf die eigene Unterrichtssituation beziehen und sich entsprechend in der Vorbereitung intensiv damit auseinandersetzen. Viele Anwesende formulierten genau dahingehend die Kritik.

    Zum einen wurde deutlich, dass die Vorträge allein nicht viel bewirken, wenn Austausch und Übung fehlen, zum anderen fehlt genau dieser Aspekt, wenn man im Unterricht in Vorträgen verharrt oder im Methoden-Getingel den Überblick verliert.

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