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Meine sind wenig älter, sie fragen zum Teil nicht und zum Teil sehr konkret.
Die Eltern selbst gehen sehr unterschiedlich mit dem Thema um, einige halten die Kinder möglichst von dem Thema fern, bei anderen laufen irgendwelche Sender in Dauerschleife.
Manche Kinder, die nichts davon wissen, sind dann eher bestürzt durch das, was sie in der Schule erfahren, ich will aber auch einen Gegenpol zu der Dauerbeschallung setzen und manches einordnen.
Wenn ich es nicht genauer weiß, dann sage ich, dass ich es nicht weiß.
Wenn sehr merkwürdige Äußerungen kommen, versuche ich es einzuordnen oder zu überlegen, wie sie darauf kommen. Nicht nur darum finde auch ich wichtig, nachvollziehen zu können, worauf die Verlautbarungen der russischen Seite basieren und was sie heranziehen.
Zu Beginn habe ich es mit einem Streit im Sandkasten verglichen, das verstehen die Kinder sehr gut, da sie das Verhalten kennen und auch wissen, wie sie sich dabei selbst verhalten. Sie beschimpfen sich, sie ärgern und provozieren, wenn es eskaliert, wird die Schaufel zur Waffe, sie gehen auch eine Art Bündnis ein, selten wechselt jemand die Seite und manchmal gibt es auch Kinder, die ein Stopp auf der eigenen Seite setzen und mutig sind, äußern, wenn es zu weit geht oder den Vorschlag machen, Hilfe oder Vermittlung zu suchen.
Das haben wir schon besprochen, bevor der Krieg begann, weil ein Kind aus der Klasse fragte, ob es Krieg geben würde. Von den Kindern erwarten wir, dass sie ihre Konflikte mit Worten klären.
… Natürlich ist der Konflikt erheblich komplizierter, ein Angriffskrieg mit Beschuss der Wohngebiete fällt aus allem heraus, was gewöhnliches Streitverhalten abbilden würde. Aber auch ungewöhnliches und unbegründet aggressives Verhalten kennen Kinder aus ihrer Umgebung.
Noch etwas anderes:
Wir haben für ganz anderen Unterricht eine Kiste mit bunten Figuren, rote, blaue, gelbe Personen, Kinder. Man könnte es auch mit Spielfiguren oder kleinen Papphütchen darstellen. Mit buntem Papier haben wir Länder dargestellt. Die Personen bewegen sich durch die Länder und vermischen sich. Darüber kann man dann darstellen, dass Personen aus einem Land in ein anderes reisen, ziehen, auswandern, sich dort mit vielen verbünden oder es besetzen. Wir haben daran Flucht erklärt und dass es im aufnehmenden Land trotzdem Menschen gibt, die die Sprache des Angreifenden sprechen und aus diesem Land stammen, aber ja selbst nicht den Krieg verursacht haben.
Außerdem haben wir darüber gesprochen, dass diese Flüchtlinge auch in Turnhallen untergebracht werden … an dem Thema sieht man dann, wie schnell die Meinungen kippen, wenn das eigene Leben unmittelbar beeinflusst wird („sie können gerne kommen, in anderer Leute Turnhallen, aber ich will meinen Sport haben“)
Es gibt gute Filme bei Logo, einzelne Clips, die nur eine Minute dauern, die man auch anhalten oder nach der Erläuterung ein zweites Mal gucken kann.
Es gibt eine gute Seite von der Sendung mit der Maus, die habe ich aber erst gestern gefunden.
Aber manchmal lenken die Bilder auch ab oder die Kinder fallen in die Konsum-Starre und denken, wir glotzen/ reden einfach nur im Unterricht, da geht die Zeit schnell herum. Da ist es schwer, ihnen gerecht zu werden, aber vielleicht geht das dann im Moment einfach nicht auf die Weise wie sonst. Ausgeknobelten, vielfach differenzierten, schüleraktiven Unterricht kann ich mir nicht über Nacht aus dem Ärmel schütteln.
Edit:
Die Links wollte ich noch anfügen ... und mache es nun anders:
Das Land NDS hat eine Seite mit Hinweisen erstellt, dort finden sich unten in einem Kasten auch Links auf Logo und die Maus sowie Schau hin! und andere empfohlene Links
https://bildungsportal-niedersachsen.de/ukraine-konfli…uer-lehrkraefte
außerdem der Link zu einer taskcards-Sammlung mit Hinweisen
https://www.taskcards.de/#/board/8f6f67…d7-cb358c32fa5d