Beiträge von Palim

    Egal ob "Die Affen rasen durch den Wald", "Der Papagei ein Vogel ist" "In der Weihnachtsbäckerei" oder "Alle Vögel sind schon da..."

    Das ist aber schon alles sehr textlastig, wir machen einen Teil jetzt Ende Klasse 3, da können aber viele einigermaßen gut lesen.

    Wobei - Weihnachtsbäckerei kennen sie meistens, zumindest die 1. Strophe, das boykottiere ich dann ab und zu.

    Was, wenn du mit ihnen zu Beginn der Reli-Stunde auch ein Lied singst … oder ein Reli-Lied in Musik?

    Komisch, dass du jedes Mal ausweichst und immer wieder merkwürdige Beispiele findest, die nicht auf die Schule übertragbar sind.

    Insbesondere bei den schlecht bezahlen Jobs sollen die Leute nicht ausgebeutet werden.

    Leute sollen gar nicht ausgebeutet werden. Sie sollen auch nicht zu viel arbeiten. Sie haben ein Recht auf geregelte Arbeitszeiten. Dafür gibt es das Gesetz, das die Bundesländer für Lehrkräfte nicht umsetzen (wollen).

    Oder wolltest du zum Ausdruck bringen, dass die Länder sich wie schlechte Arbeitgeber verhalten, wie z.B. dieser mit Subunternehmern und Soloselbstständigen, ohne Tarifvertrag und mit vielen Verstößen gegen geltende Gesetze?

    Wenn es insgesamt zu viel ist, dann kann man

    - erst mal nur den Refrain üben und die Strophen selbst dazu singen, bis die Kinder wieder mit einsteigen.

    - nur einen Teil des Liedes üben, später (nächste oder übernächste Woche) den nächsten.

    - alles soweit mischen, dass immer bekannte Sachen wiederholt werden und es jedes mal nur 1 oder 2 neue Teile/ Sachen gibt.

    - Lieder mit und ohne Bewegung abwechseln oder sehr viel Wert auf Bewegung (zappeln) und Gesten (gestalten) legen.

    Man kann auch abwechseln und mal etwas vom Band nehmen und anderes wieder miteinander singen.

    Ich finde auch einige der Body-Percussion Sachen gut, da gibt es angeleitete oder einfache Sachen, die man direkt machen kann. Wenn die Kinder dann nicht singen, können sie zumindest die Bewegungen machen. Darüber kann man auch viel variieren: alle machen alles, nur einzelne Kinder machen einzelne Gesten...

    Fachunterricht in Klasse 1 finde ich noch schwieriger, schöner ist es, wenn man mehrere Fächer hat, weil man die Kinder besser kennenlernt und weil man dann täglich etwas machen kann. Dann können die Kinder die Lieder viel schneller.

    Eine Freundin erzählt immer, was sie früher alles in der GS und einer AG/Chor gesungen haben, mit ellenlangen Texten über 32 Strophen ... das geht heute nicht ... und damals ging es auch nur mit bestimmten Kindern. Musikunterricht war früher auch, dass man Lieder von der Tafel abgeschrieben hat.

    Wenn es für die Kinder nicht langweilig sein soll - das beinhaltet alles, was Anstrenung verlangt - dann muss man ihnen vieles in kleinen Häppchen servieren. Gerade bei den Liedern, die wir so von früher kennen, sind unendlich viele fremde Wörter enthalten, die Kinder gar nicht kennen (können), also das Lied nicht verstehen, den Witz nicht erkennen, Sachen wiederholen, die eine sinnlose Aneinanderreihung bilden. Und das ist dann anstrengend und dann schalten die Kinder ab (und nennen es "Langeweile").

    Rhythmus halten klappt selten, Töne treffen auch.

    Die Kinder können ja auch anderes nicht, in Silben sprechen oder einen Rhythmus nachahmen - wie sollen sie ihn dann halten?

    Die Kinder hören nicht, was sie tun, sie nehmen die Töne nicht wahr, etliche werden noch gar nicht gesungen haben, es sei denn, jemand im Kindergarten macht es.

    Eigentlich schreibst du, bumble95 , von vielen Möglichkeiten, demnach ist dein eigenes Repertoire riesig. Frag doch die Kinder, welches sie mögen, und mische es dann mit anderen Sachen.

    Vielleicht ist es einfach zu viel und zu schwierig?

    Wenn die Kinder auch lange Zeit brauchen, bis sie Lesen/Schreiben, sind ihre Vorerfahrungen gering.

    Ich setze anders an, mache zu Anfang sehr viele Bewegungslieder, bei denen wirklich nur einzelne mitsingen, das hat auch etwas damit zu tun, dass viele nur schwer den Text lernen (können), aber die meisten machen mit.

    Weihnachtslieder üben wir oft auch mit den Großen gemeinsam, dann klappt es mit dem Text schneller und die Kinder , wie es die anderen machen.

    Wenn es an Albernheiten liegt, kann man auch mal abbrechen, die Regeln und Erwartungen erneut erklären oder etwas anderes einsetzen.

    Das, was du dir aus der freien Wirtschaft abgucken willst, wird bei Lehrkräften gar nicht eintreten. Das Land hat und behält das Monopol auf die Stellen.


    Und es geht auch nicht darum, dass sich irgendjemand se8n Gehalt aushandelt, sondern darum, dass es für die Arbeitszeit Gesetze gibt, die der Arbeitgeber einhalten muss UND auch noch Sorge dafür tragen muss, dass die Arbeitnehmenden mit ihrer Arbeitszeit im Rahmen der Gesetze bleiben.

    Das Land ist schon jetzt dazu verpflichtet, das zu tun, tut es aber nicht.

    Schwierig ist, dass "der Dienstvorgesetzte" - die Schulleitung nicht "die Organisation" - die Schulbehörde ist. Oder ist - siehe oben - die Organisation die einzelne Schule?

    Ansonsten stimme ich der Kritik zu ... man darf sich die Zeit nehmen und Fragestellungen ausformulieren, wenn man im Gegenzug erwartet, dass andere sich die Zeit nehmen, die Fragen zu lesen und zu beantworten.

    Ich mache „Heft-/Hefternoten“ bis etwa Klassenstufe 7

    Ich mache das möglichst nicht, weil es immer noch so ist, dass Mama dann die Mappe aufhübscht und die Note an die Mutter geht. Dennoch nehme ich mir exemplarisch Zeit, Mappenführen zu üben.

    Hefte sammle ich allerdings ständig und immer ein und gucke auch sehr vieles sehr genau nach, um so genauer, je nachlässiger die Kinder mit den Aufgaben sind - und das sind zunehmend viele.

    In Klasse 1 geht es auch um Schreibrichtung, sehr viel um Sorgfalt, danach sehr oft um Aufgabenverständnis und Genauigkeit. Dennoch ist es erstaunlich, dass es trotz allem Nacharbeiten immer noch viele sehr nachlässig sind und bleiben.

    Schölles hat schon vor Jahren am Beispiel Bremens dargestellt, dass die Anforderungen in der Arbeitszeit nicht zu schaffen sind.

    Da wäre dann vielleicht auch mal interessant, ob diese gesamten Aufgaben nicht als "angewiesen" zählen, da man sie als Lehrkraft ja verrichten muss.

    Wir haben jetzt im 2. Jahr ein anderes Programm.
    Das Zeugnis streckt sich, wenn der Text länger wird, dann sind es eben auch mal 3 oder 4 Seiten.

    Die Textbausteine haben wir selbst eingepflegt, sie sind so ähnlich wie vorher und lassen sich auch erweitern. Bis auf ein paar Leerzeichen, die noch hier und da zu viel sind, läuft es erstaunlich gut … und ist auch kein Vergleich zu vorher.

    17 Tage ist nicht lang, ich fange auch früher an, dieses Mal habe ich einen Teil über Himmelfahrt geschrieben.

    Ändert aber nichts daran, dass man eine Differenz feststellen wird zwischen den Fächern und Schulformen und dann logischerweise darauf reagieren wird (müssen), weil in dem Moment die Daten offen liegen.

    Eine Differenz zum SOLL, stimmt, da das IST erheblich höher ist.

    Dann muss man darauf reagieren. Genau dafür ist eine Arbeitszeiterfassung und dafür gibt es Gesetze zur Arbeitszeit.

    Dass man dann je nach Schulform reagieren muss, ist logisch. Aber - danke an Maylin85 - es wird auch nach Standorten notwendig sein, Ausgleich zu schaffen.

    Mit einem Ausgleich - habe ich vorhin in Bezug auf HH gelesen - ist dort folgendes geregelt: Kommt es zu einer Überlastung, muss es im darauf folgenden Jahr einen Ausgleich geben.

    Habe ich also eine besonders anspruchsvolle Schülerschaft erhalten, wird es dafür einen Ausgleich geben müssen, da z.B. zieldifferenter Unterricht viel zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt, den derzeit niemand beachtet.

    Du wirst mit so einem Modell vermutlich schlechter dastehen als ich.

    Werde ich nicht.

    Ich unterrichte ja jetzt auch mehr als die anderen.
    Dazu habe ich sehr viele andere Aufgaben.

    Genau das ist in den Übersichten nicht deutlich. Gibt es Zuschläge für Funktionen, beginnen bei Klassenlehrkräften? Gibt es Zuschläge oder Faktoren für Schulen im Brennpunkt, für große Klassen, für viele DaZ- und I-Kinder? Gibt es eine Anrechnung für fachfremdes Unterrichten? Werden die Arbeitszeiten angerechnet, die man benötigt, um anderem Personal Vertretungsmaterial bereitzulegen und sich abzustimmen? Gibt es Zeiten für pädagogische Konferenzen und Dokumentation?

    Die Länder wissen genau, dass sie mit der Arbeitszeiterfassung drauflegen müssen, deshalb wehren sie sich seit Jahren, obwohl das Gesetz längst gilt und Lehrkräfte keine Ausnahme bilden, da dies per Gesetz nicht vorgesehen ist.

    Und auch eine Faktorisierung ist nicht vorgesehen, sondern das Erheben der tatsächlichen Arbeitszeit. Mit jeder Vorschrift, die noch mehr Aufgaben in die Schulen gibt, erhöht sich die Arbeitszeit und das Land muss im Jahr darauf einen Ausgleich finden und sich für dieAufgabenflut rechtfertigen.

    Die Länder wissen, dass die Mehrzahl der Lehrkräfte Überstunden schiebt, denn die Arbeitszeitstudien sind gerichtsfest und das Land NDS hat die Studie anerkannt. Trotzdem wurden in 10 Jahren kaum Maßnahmen umgesetzt.

    Für NDS wurde für die Grundschulen die Absenkung des Deputats für alle Lehrkräfte vorgeschlagen, da die Mehrarbeit einen besonders hohen Prozentsatz trifft und der Deckeneffekt besonders deutlich wurde. Das war noch vor der Umsetzung der Inklusion, damit sind aber mehr Aufgaben hinzu gekommen, es gab keine Einarbeitungszeit und die Anzahl der Förderstunden durch Förderschullehrkräfte ist winzig und kann nicht flächendeckend gewährleistet werden, womit noch mehr Aufgaben bei den Lehrkräften in den Grundschulen bleiben.

    Du kannst schlicht nicht einschätzen, was es ausmacht, und siehst allein auf die vermutete Anzahl an Unterrichtsstunden.

    Da würde mich mal glatt interessieren, wie man das begründet.

    Dann musst du dich wohl selbst mal einlesen in Arbeitszeitstudien und Modelle, statt wilde Behauptungen aufzustellen, die du nicht belegen kannst.

    Ich bin raus, solange es dir nur um Protest geht.

    Es gibt dann Fächer, bei denen man in Summe nur wenig unterrichten muss und es gibt Fächer, bei denen man mehr unterrichten muss. Ja die Namen sind anders. Aber letztendlich interessiert mich doch nur, ob ich 28WS pro Stunden unterrichten muss oder 26WS

    Nein, am Ende machen die Unterrichtsstunden nur einen Teil der Arbeit aus, dazu schulst du Kinder ein, wertest Diagnostiken aus, setzt Fördermaßnahmen fest und bereitest die Materialien dafür vor, sprichst dich dazu mit Kolleginnen und Eltern ab, schreibst Gutachten, kümmerst dich darum, dass digitale Tools für Schüler:innen zur Differenzierung nutzbar sind, du wählst dir Musikstücke aus und schreibst sie um, damit sie für die Kinder spielbar werden, kümmerst dich um kulturelle Bildung in deiner Schule und versorgst den Elternrat mit Informationen, holst eine Beratung für eine dir so noch nicht bekannte chronische Krankheit ein, die du berücksichtigen musst, schreibst ein Konzept für das Einbinden der I-Hilfen ins Kollegium und übernimmst Aufsichten morgens und mittags … und so weiter.

    Unterricht bleibt ein Teil deiner Arbeit, andere Aufgaben auch. An beiden Stellschrauben kann man drehen.

    Erfasst man die Arbeitszeit in einem Jahr, kann man am Ende einen Ausgleich finden. Dieser kann zu mehr oder weniger Aufgaben führen. Hast du 7 Kinder mit Unterstützungsbedarf in deiner Klasse, ist es anders, als wenn es nur 1 ist, hast du 30 Korrekturen ist es anders, als wenn es nur 15 sind.

    Selbst das Deputat-Modell steht in der Kritik und da Personaldecke und Aufgaben seit 2003 nicht angepasst wurden, passt es zur heutigen Realität nicht, wenngleich womöglich besser als ein 150jähriges Deputatsmodell.

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