Beiträge von Palim

    Ich bin jetzt mal ganz zynisch direkt: Hat eigentlich mal jemand ausgerechnet wie viel Zeit bei der Testerei bei drauf geht und nach wie vielen Monaten des Testens man sich 2 Wochen Quarantäne leisten könnte, weil man mehr Zeit beim Testen eingespart hat, als dann bei der Quarantäne sogar ohne Distanzunterricht verloren geht?

    Wenn gar nicht getestet wird, kommt es im Anschluss gar nicht zur Quarantäne, das hatten wir doch auch schon.

    Letztendlich wird durch die weiteren Beiträge deutlich:

    - Das Testen läuft nicht optimal, weil die Testskits schlecht organisiert sind.

    - Es ist ärgerlich, wenn die Ferien für Quarantäne herhalten müssen, es dafür aber keinen Ausgleich gibt, man sich als Lehrperson der Gefahr aber nicht entziehen kann, da man auf vorgegebene Weise testen muss.

    Wegen der Test-Halterungen: Warum kann man die Halterungen aus den ersten 2 Päckchen nicht aufbewahren und in den Folgetagen nutzen, sodass man genügend Halterunge hat?

    Wir haben es zu Beginn abgesprochen, miteinander, fertig.

    Irgendwann zur Halbzeit haben wir noch mal überlegt, ob wir etwas ändern wollen. Ach ja, da mussten wir ändern, weil es Abordnungen gab und eine neue Referendarin und das System mit der anderen Schule mit unserem nicht harmonierte. Eigentlich wollten wir nicht ändern, mussten es dann aber, um den Pflichtunterricht überhaupt besetzen zu können. Fertig.

    Ich schätze, wenn dann irgendwann mal die Vorgaben für den Wiedereinstieg nach den Ferien mit irgendwelchen 1-4 Projektwochen-Möglichkeiten kommen, sind wir uns auch schnell einig. Dann beschließen wir es und kommunizieren es an die Eltern. Vorstellen kann ich mir 1 Woche KL-Unterricht oder Projekttage - jede Lehrkraft bietet ein Programm an und tingelt durch die Klassen, die Klassen haben dann einen Tag bei jeder Lehrkraft.

    Danach darf es dann gerne den üblichen Unterricht geben.

    Ich habe irgendwann angefangen, die Wochenpläne so zu schreiben, dass sie für A, B und C passen konnten, weil man nie sicher sein konnte, wie es weitergeht.

    Dazu gehörte aber eben, dass man am Wochenende die Planung fertig haben musste und viele Korrekturen auf einen Schlag kamen.

    Letzteres hat auch damit zu tun, dass die Eltern die Vorteile oder Notwendigkeit asynchroner digitaler Kommunikation bisher noch immer nicht verstanden haben.

    Wie aufwändig und zeitraubend es wirklich war, habe ich schon gemerkt, vor allem auch, besonders deutlich war es, als es weggefallen ist.

    :wacko:

    Dann könnt ihr ja demnächst eure Förder- und Grundschullehrkräfte zu uns schicken und im Gegenzug können die hiesigen Gymnasiallehrkräfte an euren Grundschulen ein Aus(Bundes)landssemester absolvieren.

    Passt bestimmt super, unsere Ferien rutschen nach vorne, da hat man dann auf dem Hinweg keine Sommerferien, auf dem Rückweg 12 Wochen am Stück.

    Die Gym-Lehrkräfte haben schon genug zu tun, bei einer Vollzeit-Abordnung wird es schwierig, nur bei den Fächern zu bleiben - je nach Fach möglich oder unmöglich, weil die Schule selbst nicht genug Stunden in dem Fach hat.

    Außerdem gibt es ja (Zweit-)Fächer, die es in der GS gar nicht gibt, z.B. Frz oder Latein.

    Man hat ja die Sachen als Lehrkraft dann auch nicht im Schrank und es gibt auch nicht immer Bücher + Handreichungen, die vermutlich auch in anderen Schulformen nicht immer gut ausfallen.

    Ich kann mich nicht über KollegInnen aufregen, die zur Abordnung bereit waren, sich engagiert haben, viel übernommen haben und uns wirklich geholfen und auch mal den Rücken frei gehalten haben, die auch noch zu Schulfesten gekommen sind, Digitales vorbereitet haben und sich wirklich reingehängt haben.

    Aufregen kann ich mich aber über ein Land, dem sowohl die eigenen Mitarbeitenden und auch Quantität und Qualität des Unterrichts nicht genug wert sind, sodass man den Eindruck bekommt, der Mindeststandard ginge nicht über die reine Betreuung hinaus.

    Bei vielen, was umgesetzt werden müsste, kann ich weder Willen noch Bereitschaft noch eine Perspektive erkennen.

    Wie sieht das denn in der Realität aus? Unterrichten die eigentlichen Gym-Lehrer dann nur Klasse 3 und 4? Und wenn ja, wie finden das die regulären GS-Lehrer, für die dann primär die 1. und 2. Klasse übrigbleiben?

    Bei den ersten Abordnungen gab es alles Mögliche, aber der Philologenverband in NDS ist sehr stark und findet im Ministerium Gehör, also wurden genau solche Absprachen getroffen: möglichst nur in den studierten Fächern, möglichst nur Klasse 3/4.

    Damit wird der Einsatz zusätzlich erschwert und ja, alle anderen basteln dann ihre Stunden drumherum und übernehmen den Rest. Aber manchmal geht es einfach auch nicht, weil man nicht alles über den Haufen werfen kann, weil auch ein kleiner Stundenplan schwierig sein kann, wenn Hallenzeiten, Schwimmen, eine zu knappe Versorgung oder Abordnungen von x Schulen aufeinandertreffen.

    In der Praxis ist es eine Frage der Absprache mit den KollegInnen selbst, da gibt es ja durchaus welche, die dann sagen, was sie sich zutrauen. Dann guckt man, wie es für alle einigermaßen passt.

    Klasse 1 besetzen wir eher mit den GS-Kräften, alles andere findet sich, meist übernimmt man die herausfordernden Sachen eher selbst, man hat ja auch nichts davon, wenn es gegen die Wand fährt - außer noch mehr Ärger und Arbeit.

    Bei einer Vollzeitabordnung muss man mit einer Klassenleitung rechnen.

    Ausfall konsequent als Ausfall melden

    Der normale Ausfall, kurzfristige Krankheit/FoBi, wird über die pädagogischen Mitarbeiterinnen aufgefangen, der Beginn des längeren Ausfalls auch. Dadurch sind die Stunden ungefähr nach dem halben Jahr aufgebraucht. Die SL kann neue Stunden beantragen, muss dann aber alles offenlegen, ausrechnende, an 3 oder 4 Stellen Genehmigungen einholen etc.

    Im X-Punkte-Entlastungsplan stand zwar, dass die Verträge nun bei der Landesschulbehörde gemacht werden, aber alles andere bleibt bei der SL, egal wie oft die Statistik und andere Zahlen schon gemeldet wurden.

    Braucht es ein längere Vertretung, muss man auch dann alles beantragen. Generell werden hier alle Stunden, die nicht in der Pflichtstundentafel stehen, dann erst einem gegengezeichnet, reicht es nicht, bekommt man einen Bruchteil an Stunden genehmigt und muss es dann irgendwie retten.

    Aber in Zukunft gibt es dann sicher häufiger mal Distanzunterricht.

    Sollte die Landesschulbehörde das als Mittel der Wahl generieren, um den Lehrkräftemangel weiter zu schönen, sollte man als S Jule konsequent Klassen in die Distanz schicken, wenn keine Lehrkraft da ist, und eine weitere, um eine Lehrkraft für die Aufsicht der Notbetreuung zu haben - die 5 Stunden Beaufsichtigung hat Vorrang.

    Es ist ja auch eine Frage, wie die Distanzlern-Aufgaben gesetzt und kommuniziert werden. Wenn es eine Stunde nach Stundenplan gab, wäre doch die Arbeitszeit damit abgegolten. Alternativ könnte es Distanz-Aufgaben im Selbststudium geben. Beides ist dann doppelt und doppelte Aufgabenzeit.

    Ähnliche Verärgerung gab es hier, weil das Land ständig andere Entscheidungen getroffen hat, ob nun Ersatzleistungen zählen sollen oder Klassenarbeiten zu schreiben sind.

    Dass man sich mit den ViKo am Stundenplan orientiert, ist dann sinnvoll, wenn man ein großes System hat und viele Lehrende und Lernende in ganz unterschiedliche Gruppen eingeteilt sind. Hält man sich nicht daran, würden ständig Termine gleichzeitig liegen, weil der Englischlehrer den gleichen ViKo-Termin ansetzt wie die Sportlehrerin.

    Aber man könnte durchaus festsetzen, zu welchem Termin man eine Sprechstunde anbietet und zu welchem Termin man die Anwesenheit erwartet.

    Studierte Gymnasiallehrkräfte an Grundschulen ist genauso ein Quatsch. Was wissen die schon von Anfangsuntericht und dem Umgang mit Kindern ab 6.

    Da habe ich inzwischen einige Erfahrungen.

    Gymnasiallehrkräfte können in der Regel eine Klasse leiten und verstehen die Prozesse im Unterricht.

    Mit 50% Stammpersonal hat man ein Problem, auch im Anfangsunterricht in der Grundschule.

    Selbst, wenn man diesen dann mit dem Stammpersonal besetzt, bleibt genug übrig für andere Kräfte:

    - Pädagogische Mitarbeiterinnen, die in Nds. keine Ausbildung haben und die Klasse beaufsichtigen sollen, aber man kann ja nicht über Wochen die Klasse nur bespaßen, also legen die Lehrkräfte Unterricht hin oder tauschen die Klassen, damit alle etwas davon haben,

    - Vertretungskräfte, die meines Wissens einen Bachelor haben müssen, also auch mal Studierende - allerdings ist das in unserer Region schwierig, ansonsten sind Pensionäre oder auch mal Masterabsolvierende vor dem Ref oder Lehrkräfte gerade nach dem Ref, die bis zum Sommer überbrücken oder auf eine passende Stelle in der Umgebung bei der nächsten Runde hoffen. Oft kommt es zu fachfremdem Unterricht, sodass man das Fach erläutern muss, was viel Aufwand ist oder nicht gut geht oder in "ich arbeite Seite für Seite im Buch ab", sofern es überhaupt Bücher gibt (wir haben nun für Fächer Bücher im Schrank, die wir sonst nie gebraucht hatten) - das entspricht eher eine Beschäftigung als Unterricht in der GS.

    - Abordnungen von SekI-Schulen oder Abordnungen von SekII-Schulen, beides Lehrkräft, die sonst nicht mit 6jährigen zu tun haben, aber eher in ihren Fächern eingesetzt werden, sodass man das Fach an sich nicht erläutern muss, auch Herangehensweisen und Methoden eher nicht, wohl aber den Stand der Kinder, ...

    ... die besonderen Herausforderungen kommen von allein und treffen alle.

    Alles ist besser, als eine 50%-Versorgung.

    Maikäfer haben einen 4-Jahres-Rhythmus,

    sehr praktisch, ich auch, so kommen die Maikäfer immer rechtzeitig zum Text vom Max-und-Moritz-Streich.

    Schmetterlinge waren hier in diesem Jahr spät,

    die Hummeln hat das nasse kalte Frühjahr auf dem Gewissen, da haben sicher viele die Brut nicht über die Wochen bringen können.

    Auch die Singvögel haben zum Teil die erste Brut nicht durchbringen können.

    Allerdings war das Wetter so schlecht, dass auch viele ihre Giftspritzen erst später eingesetzt haben und somit nicht so viele Jungvögel schon im Nest vergiftet wurden.

    Es gibt immer noch scheinbar genug Interessenten an einem Seiteneinstieg, das ist halt das Problem. Im Zweifel schraubt man die Anforderungen weiter runter, dann findet sich immer jemand, der es machen möchte. Wie dann die Qualität des Unterrichts ist, ist ja erstmal für die BR zweitrangig (ich möchte nicht unterstellen, dass Seiteneinsteiger per se schlechter sind, aber auch hier sollte man nicht jeden nehmen, der nicht bei 3 aufm Baum ist).

    So ist es. Bisher war der Quereinstieg für Grundschulen nicht möglich, nun geht es plötzlich doch.

    Ansonsten gibt es ja aber auch genug Konstrukte mit weit weniger ausgebildeten Vertretungskräften, die die Betreuung übernehmen und dabei den Anschein des Unterrichts wahren. (Auf den Übertrittszeugnissen könnte ja mal ausgewiesen werden: Der Unterricht wurde zu 53% von ausgebildeten Lehrkräften erteilt, 15% der Unterrichtszeit wurden betreut.)

    Ansonsten müssen andere Lehrkräfte es auffangen, also die vom Gym, da gibt es ja offenbar genug AnwärterInnen und NDS ist mit der Umstellung auf G9 durch, damit ist ein kurzfristig sehr viel größerer Bedarf gedeckt.

    Zuvor wurden mit den Gym-Junglehrenden die Lücken in den GHR-Schulen zum Teil geschlossen, in Zukunft wird es da sicher auch Lösungen geben.

    Offenbar alles besser, als die Stellen an GHR auf A13 zu setzen und die Arbeitsbedingungen in allen Schulen zu verbessern.

    Es gibt aber Gründe, weshalb es sich alles verzögert. Geduld muss man haben.

    Ja, aus genau diesen Gründen verzögert es sich.

    Warum ich dabei immer wieder Geduld haben soll, während die Klasse beaufsichtigt wird, die Lehrkräfte Vertretungsunterricht für die vakanten Klassen bereitstellen, man die Elternzeit überbrückt, dafür aber sämtliche DaZ-Stunden verliert und die Förderung allein binnendifferenziert erfolgen muss, die Stunden für Inklusion nicht da sind, die Kinder wohl, laufend schulformübergreifende Abordnungen eingearbeitet werden müssen, erschließt sich mir nicht.

    Das Land bewegt sich nicht, WEIL wir uns alle in Geduld üben und WEIL wir es alle immer noch auffangen.

    Dabei bemerkt das Land die Missstände offenbar gar nicht.

    Bei uns gab es im letzten Jahr mehrfach Nachfragen, warum die Versorgung auf dem Papier reicht, nicht aber für den Kernunterricht und - bei Szenario B - schon gar nicht für die Notbetreuung, OBWOHL alle Zusatzbedarfe gestrichen waren.

    Dann ist „die Schule“ schlecht, weil so wenig Unterricht angeboten wird, aber die Betreuung hatte Vorrang, wie sonst auch, da muss der Unterricht eben ausfallen. Das muss offenbar noch viel transparenter werden.

    Der Staat finanziert doch schon die Impfung und auch einen großen Teil der Forschung und der Ausbildung der Forschenden.

    Warum bekomme ich damit nicht schon genug geschenkt?

    Bekommst du ja nicht. Der Staat holt es sich ja über eine Steuererhöhung wieder. Die Frage ist doch nur, wie bekommt man die Leute möglichst schnell zur Impfung.

    Die Geschenke holt sich der Staat dann auch über die Steuern wieder, die fehlen dann an anderer Stelle, gespart wird dann an der Bildung, da fällt es nicht so auf.

    Man könnte natürlich mit den Geschenken in die Zukunft investieren, in Indonesien werden Ziegen verschenkt. Wäre ja hier vermutlich kontraproduktiv.

    Was es bei uns dann wohl sein müsste? Bildungsgutscheine? Ach, nein, das ist Sommerschule und auch nicht beliebt und schon längst finanziert. Schulbesuchstage? Braucht man die?

    Eigentlich müssten doch auch Betriebe ein großes Interesse daran haben, dass ihre Bänder nicht wieder still stehen.

    Offenbar sind wir so privilegiert, dass wir es gar nicht wahrnehmen, was wir schon alles haben und dass zusätzliche Geschenke sinnbefreit sein sollen.

    In den USA gibt es eine Tombola mit Waffen als Gewinn.

    Ich bleibe dabei: Die Menschen sollen nicht auf Geschenke warten, um geimpft zu werden, sondern wahrnehmen, dass es gesellschaftlich sinnvoll ist und sonst Nachteile mit sich bringt.

    Natürlich kann man auch eine Rechnung aufmachen, dass kleine Geschenke samt Impferfolg kostengünstiger sind als zu wenig Impfungen. Aber die Geschenke-Einstellung rächt sich dann beim nächsten Mal, dabei muss es dann auch nicht um Impfung gehen.

    Zu meiner Zeit, vor dem Umstieg auf BA/MA, gab es an unterschiedlichen Unis ganz verschiedene Dächer, in denen schon sehr früh „gesiebt“ wurde, das konnte an der eigenen Uni das eine Fach sein, an einer anderen ein anderes, gar nicht auf MINT bezogen und frei wählbare Fächer.

    Was hier als „locker“ galt, war dort das „Zitterfach“,

    gerne früh im Studium, so hatte man später nur noch die dabei, die wirklich wollten.

    Inzwischen sind die Bedingungen und Auflagen wieder und wieder verändert worden.

    Mir erschließt sich nicht, warum man nach der Schwierigkeit fragt.

    Wenn man Lehrkraft werden will, muss man etwas darüber lernen und bestimmte Prüfungen absolvieren. Ich verstehe, wenn man während eines Praktikums merkt, dass es nicht das Richtige ist oder im Uni-Alltag interessantere neue Richtungen kennenlernt und dann wechselt.

    Aber warum will man studieren und womöglich Lehrkraft werden, wenn einem Lernen zuwider ist?

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