Beiträge von Palim

    Auch sollen nicht mehr wenige Kollegen voll abgeordnet werden, sondern viele Kollegen ein bisschen - auch wieder um möglichst viel Vertretung zu ermöglichen.

    Das ist bei uns auch so, da bekommt man von überall ein paar Stunden.
    Schulformübergreifend ist es so, dass Gymnasiallehrkräfte sonst finanzielle Einbußen hätten bzw. mehr Stunden erteilen müssten.
    Also bekommen wir lieber 3x10 Std. als 1 Vollzeitkraft, die dann eine Klasse und Hauptfächer übernehmen könnte.
    Mal sehen, was daraus dann wird.

    Für den Lehrer finde ich das ein sehr schöne Konzept. Ich bin mir aber nicht sicher, wie das für so einen päd. Mitarbeiter aussieht.
    Darf ich mal fragen wie das in der Praxis dann für so einen pädagogischen Mitarbeiter aussieht?

    In der Praxis sind die pädagogischen MItarbeiterinnen keine Lehrkräfte, sondern im besten Fall Erzieherinnen oder Sozialpäagoginnen.
    Sie werden je nach Vorkenntnissen eingestuft und bezahlt, das Budget der Schule ist aber so gering, dass man darüber eher nur gering qualifizierte einstellen kann, andernfalls reicht das Geld nicht.


    Die pädagogischen Mitarbeiterinnen schließen einen Vertrag über Pool-Stunden ab, die sie dann erfüllen.
    Es gibt Vorgaben, die mehr oder weniger eingehalten werden,
    z.B. bei einem Einsatz sollten wenigstens 3 Stunden erteilt werden, damit die pM nicht für 1 Stunde allein zur Schule fährt
    oder es sollte 3 Tage vorher Bescheid gegeben werden - was der kurzfristigen Vertretung zumeist nicht gerecht werden würde, allerdings bei Krankheit, Klassenfahrt, Fortbildung möglich ist.


    Die pM geht also in alle Klassen. Gibt es lange keinen Vertretungsfall, hat sie lange keinen Auftrag und kennt die Kinder/ Klassen wenig.
    Fehlt eine Lehrkraft immer mal wieder, sind Kinder, Klasse, Unterrichtsstil bekannt.
    Es kann aber eben auch dazu kommen, dass die pM plötzlich 26 Stunden übernehmen muss... oder sich diese mit einer anderen pM teilt, wenn eine Lehrkraft ausfällt.



    Für den Lehrer finde ich das ein sehr schöne Konzept.

    Für den Lehrer ist das so:
    Die pM wird quasi für Aufsicht entlohnt, nicht aber für die Planung.
    Entweder die ausfallende Lehrkraft stellt Unterricht zur Verfügung...
    ... oder die anderen Lehrkräfte müssen dies tun.
    Die offizielle Vorstellung davon ist, dass eine anwesende Lehrkraft den Unterricht für die eigene Klasse der pM überlässt und selbst die Vertretung in der anderen Klassen übernimmt.


    Das Modell gibt es schon länger, ich denke, etwa 20 Jahre.
    Für eine kurzfristige Vertretung ist es ok, wenn man ab und an eine zusätzliche Vertretung ausarbeiten und hinlegen muss.
    Für den Fall einer Fortbildung, einer vorhersehbaren Krankheit, einer Klassenfahrtsbegleitung heißt dies aber, dass man vorab den kompletten Unterricht wasserdicht vorbereitet, da die pM ja offizell nur beaufsichtigen soll.
    Trete ich mit einer Aufgabe oder einer selbst erteilten Vertretungsstunde in Vorleistung, die als Plusstunde notiert wird, kann ich dafür zwar Zeitausgleich erhalten, lege dann aber wieder den ausgearbeiteten Vertretungsunterricht auf den Tisch.


    Ist die Personaldecke dünner als dünn, muss die pM dauerhaft in den Unterricht.
    Weiterhin kann für längeren Ausfall eine Vertretungskraft (mindestens Bachelor Pädagogik) beantragt werden, jedoch erst bei absehbarem längerfristigen Ausfall + Dauer des Genehmigungsverfahrens und der Personalsuche.
    Da werden aber nie alle Stunden genehmigt und auch dafür sind kaum Leute zu finden.
    Dann dauert die Vertretungssituation über die pM lange oder sehr lange an.


    Weil nun etliche Leute aufschreien werden:
    a) Eine echte Vertretungsreserve in den Schulen wäre sicherlich die bessere Lösung.
    b) Für Kinder ist nicht ersichtlich und verständlich, ob vor der Klasse eine ausgebildete Lehrkraft oder jemand anderes steht, auch viele Eltern verstehen das nicht.
    c) In den Grundschulen darf kein Unterricht ausfallen, weil die Grundschulen "verlässlich" sind. 5 Zeitstunden Aufsicht müssen gewährt werden.
    d) Es sind nicht die Grundschullehrkräfte, die sich dieses Modell überlegt haben, sie baden es aus.
    e) Wenige kurzfristige Vertretungen sind über betreutes Üben leicht abzudecken und auszuhalten. Die derzeitige Lehrer- und Vertretungskräfte-Versorgung führt dazu, dass das Modell abgewandelt und überstrapaziert wird. Eine Alternative wäre... mir bisher nicht bekannt.

    letztlich wird ja nur die leistung in der jeweiligen stunde bewertet. ob das die betreffende person motiviert oder nicht ist völlig irrelevant, es sind erwachsene, da wäre pädagogische notengebung völlig fehl am platz


    weil die schnitte auf normalverteilung (...nicht immer absichtlich) getrimmt werden, wie bei schriftlichen leistungsnachweisen der sus halt auch.

    Wenn ich dann aber lese, es würde auf Normalverteilung getrimmt, kann es mit der fairen Notenvergabe nach Kriterien ja auch nicht weit her sein.

    Da gibt es dann Vorgaben für schulscharfe Stellen, dass die besseren Bewerberinnen eingeladen werden müssen, die anderen aber nicht...
    Und sicherlich können sich die besser bewerteten dann eher eine Stelle selbst aussuchen.


    Letztlich sind aber so viele Stellen offen, dass jede Bewerberin eine Stelle bekommen kann, . (... sofern sie die durch die Landesschulbehörde gesetzten Voraussetzungen erfüllt).

    An einer kleinen Grundschule ohne Ganztagesbetrieb haben die Lehrkräfte 28 Std. zu erteilen, die SuS bis zu 26 Std. im regulären Plan + ggf. 2 Std. Förderung - in meinem BL.
    Ist die Schule gut mit Stunden versorgt für Unterricht + Förderung/ Zusatzbedarfe, kann man Wünsche erfüllen.
    Gleiches gilt bei vielen flexiblen Teilzeitkräften mit sich einander ergänzenden Wünschen (lieber morgens früh - lieber etwas später...)


    Ist die Schule nicht gut mit Stunden versorgt, werden die Stunden der SuS so verteilt, dass jede Lehrkraft genau 28 Std. in den Kernunterricht geht.


    Vertretung wird normalerweise in meinem BL an den Grundschulen nicht über die Lehrkräfte, sondern über gesondert dazu eingestellte pädagogische MitarbeiterInnen erteilt, die im Notfall einspringen, nicht aber für längere Vertretungen einzusetzen sind.
    Darum sind Springstunden für Vertretungszwecke _eigentlich_ nicht notwendig.


    Nach mehreren Jahren schlechter Lehrerversorgung sieht auch unser Stundenplan in besseren Zeiten so aus, dass neben PM auch Lehrkräfte kurzfristig für Vertretung eingeplant werden können.
    In schlechteren Zeiten ist davon gar nichts übrig und die Lehrerstunden reichen vorne und hinten nicht.


    Ist die Schule unterversorgt, wird jeglicher Zusatzbedarf gestrichen, die Lehrkräfte vor allem in die Hauptfächer gesteckt, die PM regelmäßig in den Unterricht gesetzt, Klassen zusammengelegt bis man ggf. zusätzliche Stunden erhält ... da kann man die Wünsche nicht berücksichtigen.

    Ich glaube, dass es solche Bewegungen schon häufiger gegeben hat.


    Als die Stellen knapp waren, wurden die Noten hier immer höher geschraubt, darüber erfolgte die Auslese.
    Hatte man keine 1 vor dem Komma, musste man schon auf den Referendariatsplatz warten, später dann auf eine Stelle hoffen ... und war auch bereit, in den letzten Zipfel des Landes umzuziehen, um eine Stelle annehmen zu können. Andernfalls musste man sich eine andere Arbeit suchen und manchmal sogar Jahre überbrücken.
    Das war allen bewusst und entsprechend ehrgeizig haben manche Studium und Referendariat betrieben, anderere vorab in Kauf genommen, zwischenzeitlich Wartezeiten zu haben.


    DAS ist heute anders, auch in meinem Bundesland.
    Die Stellenbewerberinnen können sich die Schulen aussuchen, können pokern und nach Bedingungen fragen.
    Blüten treibt es, wenn Lehrkräfte Forderungen stellen, was sie alles nicht machen möchten (Klassenleitungen, fachfremden Unterricht etc.) Ein bisschen erinnert mich das Forum nach Stundenplan-Gestaltung auch daran: Wer den Luxus hat, kann auf derartige Wünsche eingehen.
    Junge Lehrkräfte können sich solche Schulen auswählen. Andere Schulen sind froh, wenn die Unterrichtsversorgung über 50% oder über 70% steigt, und haben weit weniger "zu bieten".
    Stellen an Grundschulen bleiben in meinem Bundesland schon seit mehreren Jahren offen.


    Vielleicht reguliert sich angesichts des Überangebotes die extrem stark angezogene Notenschraube.
    Unfair wird es dann, wenn sich BewerberInnen aus unterschiedlichen Jahrzehnten oder Phasen oder Bundesländern um die gleiche Stelle bewerben und die mit der schlechteren Note einen Nachteil aufgrund der nicht gleichwertigen Notenvergabe hat.

    Allerdings regele ich Probleme zwischen Kollegen und SL lieber im kleinen Kreis, was bei uns auch ausgesprochen gut funktioniert.

    Solange das so ist, ist es auch kein Problem, wenn die SL zur PV kommt.


    Gibt es aber wirkliche Probleme, die man mit den KollegInnen ohne SL besprechen will, ist es eben schwierig, wenn diese dabei sitzt.

    Letztlich ist der Schulpersonalrat für das Kollegium zuständig, zu dem auch die SL gehört.


    Und ja, es gibt Situationen, in denen das ungünstig ist.
    Wenn es wirklich wichtig ist, findet man einen anderen Rahmen, um sich zu treffen.

    Mir stellt sich die Frage des Mehrwertes nach der INTERAKTIVITÄT des Boards ... und danach, ob man diese überhautpt (und unter welchem persönlichen Aufwand) ausschöpft. Andernfalls würde ein Beamer ausreichen.


    Unser Schulträger hat einige in den umliegenden Grundschulen anbringen lassen, häufig wurde zusätzlich die grüne Tafel entfernt.
    Nachdem immer alle gemeint haben, es sei so toll, kam nun nach etlichen Jahren bei der Bereisung heraus:
    Die Marke ist doof, der Stift geht nicht und springt weg, die Stifte können nicht mehr erworben werden, viele beschriften die IWB mit Boardmarkern und erste Oberflächen sind kaum noch zu reinigen.


    SO hat das keinen Mehrwert, da hätte man die grüne Tafel auch hängen lassen können.


    Weil alles so kompliziert ist, wünschen sich die Schulen nun Dokumentenkameras, unter die sie Heft oder AB legen, um es - frontal sichtbar - auszufüllen.


    Interaktive Charts zu erstellen, die zum sonstigen Unterricht passen, von den SuS am Board genutzt werden können, ist sehr aufwändig. Von den Verlagen und Board-Herstellern gibt es da viel zu wenig. Warum? Weil es aufwändig und damit teuer ist.


    Eine sinnvolle Digitalisierung ist eben mehr, als ein Gerät in den Klassenraum zu hängen.

    Worauf druckst du das?
    Normales Papier und dann laminieren? Farbiges Papier? "Kartonpapier"?

    Ich nehme lieber Karton, manchmal verschiedene Farben oder zumindest vorab eine Kennzeichnung, um die unterschiedlichen Memorys besser auseinanderhalten zu können.
    Bei einer umfangreicheren Auswahl an Karten zur Pluralbildung habe ich selbst kleine Zeichen auf der Bildseite eingetragen, sodass ich die Karten, die ich gemischt einsetze, wieder nach sprachlicher Besonderheit aussortieren könnte.
    Kartenschachteln finde ich inzwischen gut für die Aufbewahrung, zumal man sie mit Folienstiften beschriften kann und sie in viele Kisten/ Schubladen passen und dort sortiert aufbewahrt werden können.


    Bei normalem Papier, das laminiert wird, ist meine Erfahrung, dass es so durchscheinend ist, dass das Memory zur offenen Spielweise mutiert.

    Wenn die Zwischenbeurteilung nicht gut gewesen sein sollte, dann wäre es durchaus nicht ungewöhnlich, wenn die SL zur Qualitätssicherung öfter vorbei kommt und auch detailierte Entwürfe anfordert.
    Die SL ist in dem Fall sogar explizit verpflichtet, dir Hilfe anzubieten.

    ... und muss dokumentieren, auf welche Weise sie dir Hilfe gegeben hat,
    sodass es im Nachhinein gerichtsfest ist.
    Dazu könne auch weitere UB gehören oder andere Aufgabenstellungen, mit denen die Fähigkeiten in den außerunterrichtlichen Anforderungsbereichen überprüft werden können oder die als Hilfe für diese Bereiche anzusehen sind.


    Es ist also recht einfach, weitere UB zu begründen.


    Dennoch erscheinen 10 weitere UB unverhältnismäßig viel.
    Auch ich würde dir raten, den PR hinzuzuziehen und dich dort zu erkundigen.

    Da du in der Probezeit bist, muss die SL eine Bewährungsfeststellung machen, sprich: einen Bericht dazu schreiben.
    Dafür gibt es Vorgaben, zu denen auch Besuche samt (Kurz-)Entwürfen gehören.
    Vermutlich gibt es ähnliche Vorgaben auch für NRW.



    Letztlich erfolgt die Bewährungsfeststellung aber nicht allein auf Grundlage des Unterrichts, sondern auch aller anderen in Schule anfallenden Tätigkeiten.


    Zur Halbzeit und am Ende gibt es ein Gespräch,
    in Nds. läuft es so, dass dieses von der SL geführt wird,
    wenn es schwierig wird, kommt der Dezernent hinzu.
    Man kann den Personalrat hinzu bitten,
    es gibt ein Protokoll.


    Wenn du dir unsicher bist, kannst du dich beim Personalrat der Schule oder des Bezirkes informieren, ob der gesetzte Rahmen üblich ist.


    Wenn du sie nicht abgibst, könnte am Ende die Bewährung nicht festgestellt werden.
    Dann gibt es eine Verlängerung ... mit weiteren Aufträgen und UB .
    Am Ende kann die Entlassung stehen, ja.

    Noch etwas anderes:
    Die Verhältnisse in der Betreuung sind ja mehr als unüblich.
    Die Begriffe der Ämter scheinen laufend zu wechseln und sind in allen Bundesländern unterschiedlich, das macht es verworrener.


    Du hast für eines deiner Fächer
    a) keinen Mentor in der Schule.
    Warum ist das so? Die angezeigten Fächer sind doch ganz gewöhnliche Fächer.
    Wer betreut dich, wer ist an der Schule zuständig, wenn du z.B. betreuten Unterricht hast/ Ausbildungsunterricht, der nicht eigenständig ist?
    Im anderen Fach wirst du jemanden haben.


    Wenn du niemanden in der Schule hast, mit dem du dich kurzschließen kannst, such dir jemand anderen, der dir hilft. Bei mir war es damals in einem Fach eine Referendarin, die schon 1 Jahr weiter war. Sie kannte den Seminarleiter, wusste was er verlangte und war eine gute Hilfe, vor dem UB schon den Entwurf und die Situationen zu reflektieren.


    b) keinen Seminarplatz in einem Fachseminar ... nein, Pädagogikseminar?


    Kernseminar bei einer Dozentin, päd. Betreuung delegiert an einen Fachausbilder eines von mir nicht unterrichteten Faches, da Dozentin keine Ressourcen mehr verfügbar.

    Das bedeutet, du besuchst das Seminar der Dozentin, aber zu den Besuchen kommt der "Fachausbilder", also ein anderer Seminarleiter? Oder was?

    Erstaunlich: Die Fachleitung saß beinahe schon apathisch daneben und traf keine Aussagen.

    Du hattest also nach ca. 3 Monaten bereits einen UB, für den die Fachleitung und für Pädagogik der "Fachausbilder" gekommen sind?
    Bei unserer letzten Referendarin wurden zu diesen UB Protokolle angefertigt, die direkt im Anschluss kopiert wurden.
    Während des Auswertungsgespräches musste die Referendarin Ziele festlegen, die ebenfalls dort genannt wurden.
    In welcher Weise gab es für dich schriftliche Rückmeldung zum erfolgten Besuch?


    Bei uns war es übrigens üblich, dass die Mentorin beim Gespräch dabei sein konnte, wenn es irgendwie möglich war.
    Es ist die Frage, ob du mit der SL sprichst und um einen Mentor bittest, z.B. für den nächsten UB.
    Als Lehrkraft muss man dann meist gar nicht viel sagen, aber man ist dabei und kann genau zuhören und im Nachhinein gemeinsam mit dem Referendar Aspekte reflektieren oder besprechen, Sichtweisen abwägen etc.

    Ich wundere mich auch über die einhellige Meinung

    Vermutlich hat die Einschätzung etwas mit der persönlichen Situation und dem eigenen System zu tun.
    Es geht nicht um Noten, die irgendjemand in ein Formular eintragen kann, sondern um ein ERSTES Textzeugnis, dass 2-4 Seiten umfassen wird. Daran sitzen die Grundschullehrkräfte ungefähr zu dieser Zeit (... ich wollte schon vor Wochen... aber...)


    Vermutlich sind Grundschullehrkräfte an kleinen Systemen viel eher geneigt, solche Aufgaben auch zusätzlich zu übernehmen.
    Sicherlich ist dies mit ein Grund dafür, dass das Schulsystem überhaupt noch läuft und dass die Arbeitsbedingungen sich weiter und weiter verschlechtern, weil Außenstehenden nicht deutlich wird, wie knapp alles seit Langem ist.
    Und es stimmt, dass gerne "den Kindern zuliebe" zu vieles trotz der Not übernommen und fortgeführt wird.
    "Den Kindern zuliebe" wird dann gerne etwas erledigt oder eingefordert, nie aber die Arbeitsbedingungen verbessert, Entlastungen gewährt, das Schulgebäude saniert ...


    Es mag zur Professionalität gehören, sich abzugrenzen und Aufgaben abzulehnen. Dem stimme ich zu und sehe es in diesem Fall recht eindeutig: die Angestellte muss die Zeugnisse selbst nicht schreiben, schon gar nicht im Juli.


    Es ist aber keine Professionalität, das eigene Unvermögen oder den Unwillen als solche zu verkaufen und diese Bewertung auf alle anderen Lehrkräfte zu übertragen und zu meinen, von anderen könne man nicht viel erwarten. Das Gegenteil trifft es wohl eher: man erwartet sehr viel von KollegInnen an kleinen Schulen, gerade weil diese - das hatten wir neulich schon in einem anderen Forum - gar nicht die Möglichkeit haben, immer andere vorzuschieben, und weil sie genau wissen, welche andere Kollegin die Aufgabe dann zusätzlich zu vielen anderen übernehmen muss. Da gehört es zur Kollegialität, gemeinsam eine Lösung zu finden, ja, unter Berücksichtigung von Grenzen und Arbeitsschutz.
    Unprofessionell ist da allein die Haltung des Dienstherren, der die immense Belastung nicht sehen will.

    In meiner Schule wurden wir auch mal zu dritt dazu verdonnert, die Zeugnisberichte einer erkrankten Kollegin zu schreiben. Das ist ….zum K., wenn du neben deinen eigenen Berichten noch welche über dir wenig bekannte SuS erfinden musst. Gehört aber wohl in unserem Fall zum Dienstgeschäft.

    Ich habe das auch schon gemacht, doppelte Klassenführung, doppelt aufgefangen, Zeugnisse mit übernommen.
    Und auch in diesem Halbjahr waren sehr kreative Lösungen hinsichtlich des Unterrichts notwendig, die eine ebenfalls ungewöhnliche Notengebung nach sich ziehen werden.
    Professionalität zeichnet sich nicht in einer Verweigerungshaltung aus, sondern darin, auch schwierige Situationen zu meistern.
    Der Unterschied ist aber, dass die SL das entscheidet und man diese Aufgabe dann übertragen bekommt.
    Dass es dafür keinen Ausgleich gibt, keine Anrechnung, keine Entlastung, ist schlimm. Stimmt.


    In diesem Fall ist es doch aber so, dass die _Angestellte_ entlassen wird. Ob eine Vertragsverlängerung beantragt wurde, der Vertrag ausläuft oder gekündigt wurde, wissen wir nicht. Da aber vorab bekannt ist, dass die Kollegin zum 31.5. geht, kann man bis dahin regeln, wer nachfolgend zuständig ist.
    Ihre Aufgaben werden von den anderen KollegInnen übernommen werden müssen. Das gilt für Unterricht und auch für Aufsichten, Elterngespräche, Konferenzen, Zeugnisse etc.

    Wir haben einen so enormen Personalmangel an manchen Schulen...
    Wenn irgendwann mal irgendwas nicht mehr aufgefangen wird, wäre das gar nicht so unvorstellbar, dass die Zeugnisse mal nicht pünktlich raus gehen. Fänd ich tlw wirklich nachvollziehbar.

    Ja, nachvollziehbar.
    Aber nicht das Mittel der Wahl einer Angestellten, die gar nicht mehr bezahlt wird.
    Vermutlich müsste es einfach anderes geben, dass angesichts des enormen Personalmangels an allen diesen Schulen nicht mehr aufgefangen wird. Konkret: Keine Klassenfahrten, keine Ausflüge, keine Abschlussveranstaltungen, keine Sport- oder Musikveranstaltungen.
    Es wäre ein anderes Thema wert, worauf die Welt verzichten muss, weil nicht genügend Lehrkräfte zur Verfügung stehen.

    Es kommt vermutlich auf die Schule selbst an, das Kollegium und den Umgang mit Vertretungskräften.
    Wenn das Kollegium dem zugänglich gegenüber steht, würde ich um ein Gespräch mit der SL bitten, um deine Sichtweise der Dinge darlegen zu können.


    Dass der Vertrag nicht weitergeführt wird, ist sicherlich nicht durch den SL veranlasst, sondern passt eher ins Spar-Politik-Bild. Da kann man schon auf die Schlagzeile warten, dass den Vertretungen nicht zu den Ferien gekündigt worden sei... Stimmt, man hat sie 4-6 Wochen vorher abserviert und die Schulen sich selbst überlassen.


    Dass die Schule Not hat, die Zeugnisse zu verfassen, ist verständlich. Meiner Meinung nach muss sowas miteinander im Kollegium besprochen und letztlich vom Schulleiter bestimmt werden.
    Warum aber jemand, der nicht mehr im Dienst ist, das tun sollte, erschließt sicher nicht.


    Man kann also unterschiedlich vorgehen und erst einmal darlegen, wie die eigen Sichtweise ist...
    ... oder wahlweise eine Genehmigung zur Verarbeitung von personenbezogenen Daten durch Nicht-Lehrkräfte außerhalb des Dienstes stellen
    ... oder einen Kostenvoranschlag einreichen, in dem der geschätzte Arbeitsaufwand eingesetzt ist
    ... oder beim Personalrat, der Gewerkschaft, dem Schulbezirkspersonalratoder dem Schulamt nachfragen... bei letzterem bekommt der SL dann sicherlich einen Anruf samt Aufforderung zur Darstellung des Sachverhaltes.


    Der Hinweis, sich die Übergabe quittieren zu lassen, ist gut, gerade wenn dir vorab unterstellt wird, du würdest die Übergabe verweigern.

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