Dass offenbar recht viele von uns nicht annähernd das umgesetzt haben, was sie wissen schadet halt dem Ansehen unseres Berufsstandes.
Du hast ja so einiges aufgezählt und sicher mag es das eine oder das andere geben, aber ob es "recht viele" waren, die es nicht umgesetzt haben, da bin ich unschlüssig.
Auch müsste man die erhobenen Daten doch prüfen, wie diese Einschätzung der Eltern entstanden ist.
Und da, ganz ehrlich, gibt es auch alles:
1) Eltern, die keinen Internetzugang haben, aber deren Kinder alle analog zugestellten Aufgaben tiptop bearbeitet haben
2) Eltern, die ihre Kinder nicht an die Augaben setzen konnten und deren Kinder unbearbeitete Aufgaben auf mehrmaliges Nachfragen in der Schule abgegeben haben ... oder auch nicht
3) Eltern, die Internetzugang haben und die digitalen Möglichkeiten nutzen und Rückmeldungen geben
4) Eltern, die Internetzugang haben, diesen aber nicht nutzen (können oder wollen).
Alle diese Eltern haben Erwartungen auf Grundlage ihrer Möglichkeiten und Einstellungen und diese Erwartungen decken sich nicht.
Hinzu kommt, dass es bundesweit viele unterschiedliche Vorgaben gab.
Allein die Studie, dass die Lernzeit so rückläufig gewesen sei, finde ich verquer.
Wenn das Bundesland Richtwert vorgibt, kann die Lernzeit ja kaum höher ausfallen.
Wenn Aufgaben "freiwillig" sind, werden einige von ihrer Freiheit Gebrauch machen und die Aufgaben links liegen lassen, egal wie viel Mühe sich die Lehrkräfte damit gegeben haben.
Ich würde mich gar nicht von einer solchen bundesweiten Umfrage abhängig machen, sondern mit der lokalen Elternschaft möglichst gute Regelungen finden wollen.
Dabei ist es vielleicht ganz sinnvoll, wenn man den Erwartungen die tatsächlichen Möglichkeiten (schulische wie familiäre) gegenüberstellt
und im Anschluss überlegt, was man daraus macht.