Beiträge von Palim

    Doch, durchaus. Wir halt auf einem sehr hohen Niveau. Wenn die Biologie einen Halbklassensatz neuer Mikroskope anschafft, kann die Chemie nicht zugleich auch einen Halbklassensatz neuer pH-Meter anschaffen.

    Solche Sachen werden bei uns auch abgestimmt.

    Das sind aber auch nicht die Sachen, die die Lehrkräfte selbst kaufen.

    Und da genau fängt dann an, dass Grundschullehrkräfte anderen erklären, warum es ist, wie es ist.

    Dann kommt ein striktes "Kauf es nicht!", das berechtigt ist, aber die speziellen Bedingungen in der Grundschule meiner Meinung nach nicht berücksichtigt.

    Ich glaube aber, an der Stelle ist die Argumentation schlichtweg falsch. Es wird ja geschrieben, man brauche an der Grundschule viel mehr plastisches Anschauungsmaterial, drum sei das eben so, dass man dann halt selber irgendwas kauft, wenn der Schulträger nicht dafür aufkommen will. Das gleiche gilt aber auch z. B. für Sport, Bildnerisches Gestalten, Musik und die Naturwissenschaften an den weiterführenden Schulen. Wenn der Kanton kein Budget für Chemikalien spricht, dann kann ich halt keine Experimente im Unterricht zeigen. Chemikalien könnte ich zu einem recht grossen Teil noch nicht mal selber kaufen. Was nicht da ist, ist dann nicht da, so ist es dann eben.

    An sich ist das richtig,

    aber vielen dennoch nicht geläufig oder plausibel.

    Jeder versteht, dass man Chemikalien benötigt und dass diese Verbrauchsmaterial sind, die danach erneuert werden müssen,

    das erlebe ich in der Grundschule anders und es wird von Außenstehenden anders bewertet.

    Die Vorstellung, dass man mit Kindern in bestimmten Fächern wenig in Büchern arbeitet und ganz andere Materialien nutzt, können ja selbst einige SekII-Lehrkräfte nur schwer nachvollziehen.

    Sicher müssen Grundschullehrkräfte sich selbst umstellen und deutlicher werden, was Anschaffungen betrifft, aber wie oft führt man an der SekII Debatten, das man X braucht oder kann sich anhören, dass man doch im letzten Jahr erst X bekommen hätte oder dass man doch statt eines Versuches einfach ein Bild oder einen Film zeigen könnte?

    Hi,

    die Kommentierung der Kompetenzen war doch schon ganz gut.

    Kennen von Möglichkeiten des prozesshaften Gestaltens

    Das kann prinzipiell alles sein, man kann aber grundsätzlich versuchen zu sensibilisieren, dass es nicht nur um ein Endprodukt geht sondern um den Prozess als solches, indem man ihn zum Beispiel durch Portfolioarbeit dokumentiert.

    Such dir eine Aufgabe, die mehrere Arbeitsschritte erwarten lässt.

    Das kann man Stück für Stück erarbeiten oder Stationen anbieten oder mit Fotos oder Beispielen visualisieren.

    Am Ende muss es ja kein Portfolio sein, es ist eine Handlungsplanung in mehreren Schritten notwendig, das allein dürfte ja einige schon fordern, die Motorik und Gestaltung wohl auch.

    Wie wäre es mit einem Fensterbild?

    Überlege dir, was du vor Weihnachten machen möchtest, wie viel Zeit du einplanen kannst und zu welcher Kompetenz es passt. (Das schafft dir dann Zeit, für den anschließenden Unterricht in Ruhe zu suchen.)

    Oder überlege dir, was du auf jeden Fall üben willst, um die Lerngruppe zu stärken und darauf aufbauen zu können.

    Ich habe erheblich sparsamere oder spärlichere Zeiten erlebt, derzeit finde ich den Etat ausreichend und weiß, was die Schule anschafft… und auch, was vorhanden ist. Es könnte auch helfen, an einer neuen Schule viel zu fragen oder die Schränke zu durchforsten.

    Ich laminiere weit weniger als früher, finde aber auch, dass Material in Kinderhänden abwaschbar und länger haltbar sein darf, je jünger, desto nötiger das Laminieren der Materialien.

    Wer danach fragt, wer diese Ausstattung fordert: in BY wird im Ref der Raum bewertet und man ist in BY mit der Einstellung sehr abhängig von der Note.

    Selbst bei uns in der Botanik in NDS fordern Seminarleitungen Matte Laminierfolien, damit der Ausgang nicht spiegelt (ich war nicht im Raum und bin auch an anderer Stelle froh, dass ich dieses Fach nicht bei dieser Seminarleitung betreuen musste)

    Ein Stück weit kommt es sicher auch durch die Insta-Stories und andere Vorbilder, die vorleben, wie es aussehen kann.

    Während man früher Material getauscht bzw. geteilt hat (4teachers), wird es heute verkauft und die jungen Lehrkräfte sind daran gewöhnt, digital schnell hier und da kleine Beträge auszugeben.

    Der Anfängerfehler wird auch dadurch unterstützt, dass man motivierter ist und es zu Beginn besonders schön machen will und den Raum gestalten möchte, damit er zu einem Lernraum wird, dass man noch weniger gut einschätzen kann, was unnötig ist und vieles ausprobiert und dass man insgesamt Material-zentrierter ist, während man später weit besser aus allem etwas machen kann.

    Den Hinweis auf digitales Anschauungsmaterial teile ich nur bedingt. Es gibt sicher Sachen, die man für taktile Erfahrungen benötigt, aber wenn es um eine Bild oder Plakat geht, tut es oft auch ein Bild am Board oder eine Zeichnung oder ein Ausdruck (kann man in der Schule drucken).

    Das Problem bei solchen Projekten war in der Vergangenheit oft, dass diese dann irgendwann nicht mehr weiterentwickelt wurden. Daran sind viele Aufgabengeneratoren dann letztendlich gescheitert.

    Siehe anbieterunabhängige Software für digitale Tafeln.

    Materialien, die vor 10 Jahren erstellt wurden, gehen leider nicht mehr, und Dinge, die vor 10 Jahren in der Software vorhanden waren, sind bei dem jetzt gewählten Hersteller noch in weiter Ferne.

    Für einfache Matheaufgaben gibt es seit vielen Jahren das Programm von Pabst, beidem man die Aufgaben recht gut auswählen kann.

    Außerdem nutzen viele Kolleginnen bei uns den Worksheet-Crafter, der Vielfalt ermöglicht und fertige AB bietet.

    Zudem kennen die meisten die gängigen Materialseiten, auf denen man kostenlose Materialien finden kann, 4teachers, FrauLocke, Ideenreise, Grundschulkönig, FrauMohr, Grundschultante uvm.

    Gerade die üblichen Sachen findet man vielfach.

    Das, was abseits gesucht wird, hat keinen Markt und darum seltene Treffer, da mache ich weiterhin vieles selbst, vor allem für DaZ (siehe 4teachers) und die Differenzierung für Kinder mit Unterstützungsbedarf.

    Am Anfang lässt man sich gern verleiten,

    mit der Zeit lernt man am Aha-Erlebnis,

    man hat schon mehr Material und braucht nicht alles neu,

    man kann besser wählen, was man wirklich benötigt.

    Die Schule könnte ggf. Sachen kaufen, wenn es Lehrwerke oder Artikel sind, kann man über die Beiträge für online-Anbieter nachdenken, die aber auch die Schule bezahlen kann.

    Dazu:

    Es gibt unzählige freie Materialien im Netz, ich bemühe mich, damit auszukommen.

    Wenn du bei einem großen online-Anbieter kaufst, waren es vielleicht nicht nur Bücher, andere Sachen für die Klasse kann auch die Schule kaufen und man muss mehrfach überlegen, ob man es wirklich benötigt: Merkzettel bemühen oder verlinken und erst 2 Wochen später sichten, dann hat sich schon vieles relativiert.

    Wenn es Material ist: fragen, wer es in der Schule hat, und ausleihen.

    Meinem Empfinden nach kann man aber "integrativen Unterricht" erst machen, wenn die Basis stimmt. Eine Gedichtsanalyse ist kein GRAMMATIKunterricht, sondern die (bewussten) Grammatikkenntnisse sind Bestandteil meiner Analysekompetenz.

    Vermutlich gehen wir von verschiedenen Unterrichtsszenarien aus.

    Man kann ja die sprachlichen Unterschiede thematisieren und dann daran die Grammatik zum Gegenstand machen, um anschließend dieses Wissen zur Textproduktion nutzen zu können.

    Für die Meta-Ebene brauche ich die Fachbegriffe, für die Anwendung eher nicht, wohl aber das Wissen um die Strukturen.

    Kommt mir sehr bekannt vor.

    In NDS ist es vergleichbar, aber die Kinder wechseln die Schule nicht mehr, sondern bleiben.

    Jede Schule sollte eine Grundversorgung durch eine Förderschullehrkraft haben, wenn denn genug Stunden da wären.

    Die Vorgaben, wann ein Verfahren eröffnet werden darf, werden immer enger, obwohl sich der Erlass nicht ändert, auch bei uns gibt es nun Vorgaben, die letztlich zu einer 3jährigen Beschulung ohne Begutachtungen führen.

    Nach Erlasslage dürften diese Kinder dann gar nicht zieldifferent beschult werden.

    Alles sehr arm …

    … und eine Umsetzung der Inklusion, die ohne Ressourcen auskommen muss und dann verglichen wird mit Systemen mit gut ausgestatteten Förderschulen, die es hier jedoch vorab auch nicht gab.

    Mir ist dieser "integrative Grammatikunterricht" so zuwider. Einerseits führt es dazu, dass die allermeisten Deutschlehrer*innen nur alibimäßig die Grammatik behandeln (ich spreche von der weiterführenden Schule, nur da habe ich Einblicke und Kenntnisse!), andererseits geht es ja nicht nur darum zwei mal einen Konjunktiv I in einem Bericht richtig verwendet zu haben oder einen Konjunktiv II in einem Lied erkannt zu haben, sondern auch Metawissen zu haben, um Texte zu interpretieren.
    Die Nutzung von einem bestimmten Verbmodus in einer Rede muss erkannt und bestimmt werden. Die gehäufte Nutzung von Adjektiven oder Nomen hat eine bestimmte Wirkung. Rhetorik ist heute wichtiger denn je. Sprache IST Macht und zu merken, wie man sprachliche Wendungen, Stilfiguren, usw.. erkennt, um Machtstrukturen zu entlarven, ist Empowerment.

    Du beschreibst doch in unterschiedlichen Fällen integrativen Unterricht.

    Anders ist es, wenn man eine Regel lernt, um sie an Beispielsätzen umzusetzen, die jedoch in keinem Zusammenhang zu einem Text stehen. Dann kann man die Grammatik (hoffentlich), kann sie aber nicht zielgerichtet in der Kommunikation einsetzen, im schlimmeren Fall kaum kommunizieren, nur Papier-Grammatik gelernt hat.

    Das wollte man hinter sich lassen, aber es ist vorstellbar, dass darüber das Wissen um die Meta-Ebene zu kurz gerät … oder immer weniger Schüler:innen Fähigkeiten mitbringen und ausbilden, etwas zu ergründen und zu hinterfragen.

    Wenn die Kinder schon Deutsch könnten und ein Wissen ÜBER Sprache hätten, wäre ich als Fremdsprachenlehrkraft auch sehr happy.

    Meiner Meinung nach entwickelt sich das Bewusstsein darüber gerade MIT dem Erlernen einer Fremdsprache.

    In der Herkunftssprache ist es ein Beschreiben dessen, was man tut, in der Auseinandersetzung mit einer Zweitsprache findet man Unterschiede und erkennt darüber, dass es eine Meta-Ebene benötigt, um über sprachliche Strukturen zu sprechen.

    Mir ist bewusst, dass es auch im Deutschunterricht Grammatik-Themen gibt, aber man kann vieles bewältigen, ohne die Zusammenhänge zu kennen, weil man die Sprache beherrscht. Womöglich gelingt es auch in der Zweitsprache, wenn man sie intuitiv erlernt (oder daraus entstehen die üblichen Fehlerquellen).

    Oft ist im Deutschunterricht zu beobachten, dass Kinder nicht nach Regeln vorgehen, sondern die Anwendung (oder Rechtschreibung) kennen und die Regel gar nicht benötigen, manchmal auch nicht lernen. (Beim Rechnen gibt es ähnliche Vorgehensweisen, auch dann, wenn Kinder sich nicht vom Zählen lösen - sie zählen zuerst die Aufgabe und leiten nachträglich vom Ergebnis die Rechenschritte ab, die sie zuvor nicht nutzen.)

    Bedingungen für Klassenarbeiten für Schüler, die nach den üblichen Richtlinien unterrichtet werden, gehören in NDS in den Nachteilsausgleich, der in einer Klassenkonferenz festgelegt wird.

    Hier geht es um FöS Lernen, was in Sachsen benotet wird, und darum, dass die Schüler:innen sehr unterschiedliche Fähigkeiten mitbringen.

    An sich stellt sich doch die Frage, wie man stark differenziert und dennoch eine Note daraus entwickelt, die - innerhalb der Richtlinien der FöS Lernen - vergleichbar bleibt.

    In Nds habe ich das Problem nicht, da ich Berichtszeugnisse schreibe, in denen steht, was das Kind nun kann. Es gibt auch die Möglichkeit, bei Kindern mit starken Teilbereichen zu schreiben, dass sie die Anforderungen übertreffen oder in diesem Bereich nach den Richtlinien der Grundschule bewertet werden können.

    Im Text zum Arbeitsverhalten kann ich zum Ausdruck bringen, wie das Kind mitgearbeitet hat, zudem bleibt der Bemerkungs-Text.

    Das scheint in Sachsen anders zu sein.

    Wenn es Richtlinien und Curricula mit zeitlichen Angaben gibt, müsste man danach bewerten.

    Ob man Noten aussetzen kann, wurde bisher nicht genannt.

    Kann man? Also kann man in der FöS Lernen in Sachsen Nachteilsausgleiche ansetzen und/oder Noten aussetzen?

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