Beiträge von Palim

    Hier in NRW wird seit Jahren versucht, die Gesamtschulen zu forcieren. So weit ich weiß, sind Gesamtschulen bevorzugt bei den Anmeldezeiträumen. So kann es hier passieren, dass Kinder mit Gymnasialempfehlung dort angemeldet werden, den Platz auch bekommen, während z. B. Kinder bei die verfügbaren Plätze übersteigenden Anmeldezahlen abgelehnt werden und zwangsweise ans Gym müssen, obwohl bspw. eine Real- oder Hauptschule deutlich geeigneter wären. Das ist dann der Beginn von Bildungsverliererbiographien, die vermeidbar wären.

    Das, was du beschreibst, ist doch aber gar kein Einheitsschulsystem, es gibt GeSas, Gymnasien, Förderschulen und ggf. noch andere Schulformen.

    Du beschreibst also das 4-gliedrige Schulsystem, das sich deiner Meinung nach bewährt hat, bist aber mit den Zuständen unzufrieden und forderst deshalb … das, was du schon hast: ein 4-gliedriges Schulsystem.

    Das finde ich immer so tragisch, wenn ich es lese. Für Kinder mit SPF ist es doch gerade im Anfangsunterricht so wichtig, spezifische und ausreichende Unterstützung zu haben, sei es an der allgemeinen Schule oder der Förderschule.

    Für spezielle Förderbedarfe, bei denen vor der Einschulung durch außerschulische Diagnosen die Bedürftigkeit offensichtlich ist, kann man vor der Einschulung ein Gutachten schreiben und das Kind kann mit entsprechendem Bescheid dann auf e8ne spezielle Schule wechseln. Das sind aber Einzelfälle und es braucht eine Schule/Klasse in der Nähe oder einen Internatsplatz, was für Kinder mit 6 Jahren eine noch größere Ausnahme ist (mein letztes Gutachten war so ein Fall).

    Vermittlung von Kulturtechniken und Allgemeinbildung als Grundlage des lebenslangen Lernens

    Ah, und wozu zählst du Musik, Kunst, Sport und Werken und Arbeitsgemeinschaften?

    Ist das für dich Allgemeinbildung, darf man dabei Interesse wecken und Talente entdecken und fördern oder kann das weg?

    Abschaffung der politisch-ideologisch gewollten "Einheitsschule"

    Wo ist das denn umgesetzt? Ich kenne kein BL, das nur eine Schulform hätte, nicht einmal im Grundschulbereich.
    In NDS hat man 5 verschiedene Schulformen im SekI- erreich, spezielle Förderschulen für Kinder mit diesen Unterstützungsbedarfen gibt es weiterhin.

    Da habe ich wohl etwas verpasst.

    Und dass in den "Regelschulen" nicht plötzlich das Geld für alle möglichen individuellen Fördermaßnahmen da sein wird, ist uns wohl allen klar...

    Woher kommt denn das das Geld dafür, die gleichen Kinder und Jugendlichen an anderen Schulen in kleineren Klassen mit mehr Personal zu beschulen.

    Ich verstehe nicht, warum man einerseits ein -hier sogar zusätzliches - Fördersystem fordert, das bestens ausgestattet sein müsste, andererseits meint, dass die Förderung an Regelschulen nie kommen wird, weil sie zu teuer ist.

    Bei uns gab es zwar keine „Qualitätsoffensive“, aber in den letzen Jahren doch wieder mehr die Forderung nach IQ-Testungen innerhalb des Erstellens der Gutachten. Das war vor der Einführung der Inklusion auch eher so, dann eine längere Zeit nicht, nun wieder mehr.

    Auch bei uns werden die Grenzbereiche individuell betrachtet, das ist schon immer so.
    Die GE-Kinder können die Schule wechseln, die LE-Kinder bleiben, Gutachten gibt es für letztere ohnehin erst Mitte 2 (also zur 3. Klasse), vorher darf man sie nicht mehr stellen.

    Bei mir arbeiten Kinder auch mal mit Klick (Kopiervorlagen), ein Kind auch mit dem AH), für die, die ich zurzeit in der Klasse habe, war das Material zuerst viel zu schwierig, jetzt ist es zum Teil zu leicht, zum Teil ok, aber zu wenig. Es ist nicht ganz einfach, das immer wieder anzupassen. Da ich aber für beide Kinder eine gute Lernbegleitung habe, ist das die kleinere Baustelle.
    Die anderen Kinder ohne Begleitung sind erheblich schwieriger zu fördern, das sind allerdings auch die, denen Motivation und Einsicht fehlt, die kein Gutachten haben (eines schreiben wir jetzt noch), die auch nicht den Voraussetzungen entsprechen, dennoch aber 1-2 Jahre hinter den anderen liegen (DaZ-Kinder mit auffallend schlechtem Lernzuwachs). Diese passen also genau in die Gruppe, von der auch Moebius geschrieben hatte.

    Ist denn Eis aus einem Kühlschrank-Fach überhaupt richtiges Eis?

    Müsste nicht die Pickelhaube in einem zentralen Eisschrank gekühlt werden, der mit Eisblöcken ausgestattet wird, die mit Hilfe von Pferdekutschen geliefert wurden, um von dort das Eis dann in der Haube mitnehmen zu können?

    Dass heute jeder das schnelle Eis will ohne sich anzustrengen! Davon werden die Eisberge untergehen.

    Die einen wünschen sich Separation, die anderen Integration

    Wünschen sich „die anderen“ wirklich immer Integration?

    Was wünschen sie sich denn, wenn es weder Separation noch Integration ist?

    Ich kenne dein Kind nicht, du kannst dir als Elternteil wünschen, was du magst, und wählen, was das Schulsystem in deinem BL zur Auswahl stellt.

    Mir gefällt es nicht, pauschal zu sagen, dass alle, die anders sind, separiert werden müssen. Die Förderschüler sollen auf Förderschulen, die DaZ-Kinder ... sollen woanders hin, die Unmotivierten sollen woanders hin, die gerade mal nicht mitkommen, sollen woanders hin... und wenn die dann alle gegangen sind, wird es neue geben, die zu langsam, zu lustig, zu schnell, zu unmotiviert, zu irgendwas sind ... die müssen dann auch alle gehen?

    Ja, es braucht dafür Unterstützung, aber das muss ja nicht immer gleich ein Schulwechsel sein. Warum gibt es keine Stützkurse oder Trainer oder Assistenzen, die mit diesen SuS bestimmte Inhalte wiederholen oder intensiver üben könnten? Warum kann man Förderpläne nicht so erstellen, dass man sehr genau wählt, welche Inhalte wirklich notwendig sind, um zu einem anderen Zeitpunkt wieder den Anschluss zu bekommen? (Kann man in Teilen, aber darüber wird wenig gesprochen, finde ich.)

    Was redest du? Kennst du einen GE-Schüler am Gymnasium?

    Gymshark kennt gar keine GE-Schüler, denke ich, entsprechend fallen die Mutmaßungen aus, anders möchte ich die Äußerungen nicht erklärt wissen.

    Die Schüler, die ich zuvor ansprach, sind aber keine Förderschüler und passen nicht in dieses Profil. Es sind Jugendliche mit Sprachproblemen, mit Motivationsproblemen und mit ungünstigen außerschulischen Rahmenbedingungen. Ich denke, die sind schon richtig, wo sie sind, nur bräuchten sie dort andere Lernbedingungen.

    Ja, diese brauchen andere Lernbedingungen, die anderen auch.
    Die einen wünschen sich Separation, die anderen Integration, aber bessere Bedingungen benötigen alle, egal an welchen Standort sie dann beschult werden.

    Sich für die einen paradiesische Zustände zu wünschen und die anderen auszuschließen, ohne deren Bedürfnisse nich mal im Ansatz zu verstehen und einzufordern, ist … schräg, beschämend, erschreckend? Sucht euch was aus.

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