Beiträge von tabularasa

    kinder werden nicht "fremdbetreut",

    Das nennt man Fremdbetreuung. Betreue ich mein Kind nicht selbst ist es Fremdbetreuung.



    Was genau hat das jetzt mit deiner ureigensten Ausgangsfrage oder gar dem Diskussionsverlauf zu tun?

    Nichts. Genauso wenig wie dein Kommentar über Geschlechter abhängige Bildung.




    Als Mama eines chronisch kranken Kindes weiß ich beispielsweise, wie verzweifelt man die Kranktage überbrücken muss

    Und ich dachte bisher immer, du wärst männlich :P

    Eines möchte ich noch anmerken.


    Kind und Job in Vollzeit, da gehen die Meinungen ja extrem auseinander.
    Das geht bei der Fremdbetreuung schon los. Viele können sich nicht vorstellen ihre Kinder fremd betreuen zu lassen.
    Anderen macht das nichts aus und sie arbeiten immer 40 Stunden.
    Auch wenn ich mir das mit einem Kind schwer vorstelle, wenn auch nicht unmöglich.
    Das muss aber sicher jeder selbst wissen.

    Cdl: Ich habe eine Erfahrung ausgeführt. Nirgendwo habe ich geschrieben, dass es für alle gilt und die Kinder gleichgeschlechtlicher Eltern alle übergriffig werden.


    krabappel: Hab von genügend Studien gelesen, die sich hinterher als gefälscht entpuppten oder die unter widrigen Umständen entstanden. Nein, natürlich nicht alle.


    Es braucht trotzdem mehr männliche Lehrer und Erzieher. Dazu stehe ich

    Ich kann nur hoffen, dass du um des Effekts willens übertreibst und der Großteil davon sarkastisch gemeint ist (auch wenn das nicht unbedingt klar erkennbar ist im Kontext), denn andernfalls ist die immanente Frauenfeindlichkeit deiner Aussagen empörend!

    Natürlich sind Teile davon ironisch gemeint. Ich bin ja selbst eine Frau, aber als ich in einer Grundschule Praktikantin war, schien es kaum auszuhalten, wie den Jungen die "männlichen Interessen" wie sich raufen oder kämpfen mit Plüschtieren, abtrainiert wurden.
    Jedes Mal wenn der männliche Lehrer dort war, sind gerade die Jungen aufgeblüht.


    Gegen geschlechterneutrale Erziehung spricht die Forschungslage, denn bereits Babys merken wenn sie bei der Mutter oder beim Vater sind.


    Ich bin generell gegen den Genderwahn. Trotzdem kann man die Unterschiede zwischen Mann und Frau nicht weg reden und die Unterschiede wirken sich auch auf die Erziehung aus. Selbst wenn es nur die fehlenden Kompetenzen sind, die Jungs später nicht haben.


    Es gibt sicher auch Rad fahrende Mütter, die mit ihren Söhnen Fahrradschläuche flicken, aber als Mutter eines Sohnes kann ich dir sagen, dass irgendwo eben auch Grenzen sind und das finde ich auch okay so.
    Ich bin nicht diejenige, die mit meinem Sohn auf lange Radtouren fährt, zeltet, ihm zeigt wie man rudert, im Schlamm Fußball spielt oder ihm die Technik seines Dynamos erklärt.
    Und dazu stehe ich auch. Dafür zeige ich ihm gerne, wie wir zusammen kochen oder Badminton spielen und verarzte hinterher die Wunden.


    Ich habe ja auch eine Menge Freundinnen im Bekanntenkreis, aber die sind eben nicht auf dem Fußballplatz oder fahren mit dem Rad waghalsige Strecken durch die Lüneburger Heide und rudern oder fahren Kanu.

    wenn sie zwei Mütter haben, nur Erzierinnern, Grundschullehrerinnen und womöglich auch danach viele weibliche Lehrkräfte und Bezugspersonen.

    Du wirst es nicht glauben, aber ich kenne eine Regenbogenfamilie mit 2 Müttern, deren Sohn dadurch in Kita und Schule aufgefallen ist, dass er die Mädchen belästigt und unsittlich berührt.


    Ich möchte das nicht verallgemeinern, aber ich bin da mit Studien doch sehr vorsichtig.


    Natürlich sind Lehrer und Erzieher nicht die Lösung für Kinder ohne Vater und es kommt auch darauf an, wie es das Umfeld kompensiert (Onkel, Opas, neuer Freund der Mutter als Bezugspartner), nur mit der Aussage, dass Jungen wenn sie ausschließlich im weiblichen Umfeld auswachsen nicht in irgendeiner Form Konsequenzen fürs spätere Verhalten erfahren, gehe ich nicht mit. Sorry.

    Auch diese Studiengänge sind kein Garant für ein besseres Einkommen. Durchschnittlich (!) bekommt man mit Studium aber mehr als ohne.

    Und du hast studiert, dass du das weißt? Schau dir die Gehälter von Juristen an und die von studierten Pflegemanagern, Sozialarbeitern, Architekten. Ja, es gibt Ausnahmen, aber die sind nicht die Regel.
    Wer da nicht die Unterschiede sieht, hat in der Grundschule gepennt.



    Was ein Quatsch. Was ist denn "verweiblichen"?

    Noch nie gehört? Jungen brauchen männliche Bezugspersonen. Allein unter Frauen werden bestimmte Eigenschaften nicht gefördert und es werden die femininen Züge ausgeprägt.


    Beispiel: Sich prügelnde Jungen. Nein, das ist nicht okay, aber evolutionär bestimmt.


    Kommen viele Frauen zusammen, neigen sie dazu, die Vorlieben von Jungen zu unterdrücken (kämpfen, sei es in Rollenspielen) usw.
    Sind Erfahrungswerte.


    Jungen brauchen männliche Bezugspersonen, um eine Vorbildfunktion zu haben.
    Was sollen sie sich denn abschauen, wenn sie nur von Lehrerinnen umgeben sind? Etwa, wie man in hoher Tonlage "Amazing grace" singt? Ja, das war jetzt verallgemeinert, aber ich denke man weiß, worauf ich hinaus will.
    Natürlich sind Frauen wichtig. Aufklärung, wenn Mädchen auf der Klassenfahrt ihre Periode bekommen, Einfühlsamkeit usw.


    Aber Mädchen und Jungen brauchen auch männliche Pädagogen, die mit ihnen Lagerfeuer machen, durch den Wald wandern und auf Bäume klettern oder die Radtouren machen.
    Und da brauchen wir uns nichts vorzumachen: In bestimmten Fragen ist es eben einfach besser, wenn das ein Mann macht.
    Mein Sohn geht bis heute lieber wandern und zelten mit meinem Freund, als mit mir und das liegt schlicht daran, dass mein Mann praktischer veranlagt ist.


    Für Jungen sind männliche Pädagogen wegen der Vorbildfunktion so wichtig. Für Mädchen, um ihre Wirkung aufs andere Geschlecht zu proben (und das jetzt bitte nicht falsch verstehen)



    Nehmen wir eine allein erziehende Mutter mit einer Tochter, die zum Vater keinen Kontakt hat.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind in Kita und Grundschule den ersten Mann als Pädagogen sieht, ist sehr gering.
    Auf Gymnasium oder Realschule mit 11 sieht es dann den ersten Mann als Pädagogen im Unterricht.
    Das Kind hat davor kaum Erfahrungen im Umgang mit Männern sammeln können.



    Man sagt: Der Vater ist der erste Mann im Leben einer Tochter. Wir haben aber immer mehr Väter, die sich aus der Affäre ziehen. Nein, das können die Lehrer nicht ersetzen, aber eine Bezugsperson können sie sein und dem Mädchen zeigen, wie es auf andere wirkt.




    tabularasa: Mir kommt das sowieso so vor, als wenn du mit deinem Leben irgendwie unzufrieden bist und das Forum hier als allgemeine Lebensberatung und seelischen Mülleimer benutzt - sorry.

    Und mir kommt es so vor, als ob du in meinem Thread den Troll spielst? Was willst du hier eigentlich wirklich? Bist du Lehrer oder studierst du Lehramt?

    Ich hatte früher einen Professor, der frei heraus sagte: Er hat sich aus der Wirtschaft verabschiedet und ist in die Lehre gegangen, weil ihm die Unternehmen zu frauenfeindlich waren (wir waren ein Frauenstudiengang)


    Er sagte: Wir hatten Bewerbungen von Frauen auf dem Tisch mit Einserschnitt (er arbeitete in der Chefetage im BWL Bereich) und wollte diese zum Bewerbungsgespräch einladen.
    Daraufhin unterbrach ihn sein Vorgesetzter und sagte: Die laden wir zwar ein, aber wir nehmen sie nicht. Die werden nur schwanger. (Die Frauen hatten bessere Schnitte als die Männer und waren zwischen 25 und 36)



    Wir reden hier von einem in Deutschland sehr bekannten Unternehmen. Der Professor (selbst Vater von 2 Töchtern) konterte und sagte: Wir können uns das sehr wohl leisten. Wir sind ein gutes Unternehmen und gute Unternehmen können sich auch leisten, Schwangere und junge Mütter finanziell zu tragen. Ansonsten taugt das Unternehmen nichts.



    4 Monate später hat er gekündigt.


    Und das ist nur eine von sehr vielen Erfahrungen, bei denen Frauen frauenfeindlich begegnet wurde.


    Was ist mit Frauen, die keine Eierstöcke haben, Frauen ohne Kinderwunsch? Frauen wird generell unterstellt, dass sie auf ihre Gebärfähigkeit reduziert werden und das halte ich für sehr respektlos.

    Dazu müsste man das Gehalt auf den Cent genau sehen und ich gehe davon aus, dass du das hier nicht einstellst, Felis (entschuldige gleich vorab, wenn ich mich irre).


    Die Tochter hat aber auch einen freien Willen und ist nicht nur ausgeliefertes Opfer ihrer Erziehung.

    Ja, das ist richtig, aber ich beobachte immer noch, dass viele Kinder und Töchter sich beruflich nach dem Job der Mutter richten.



    Anders herum gibt es einen Aufstand, wenn Männer in Frauenberufen landen. Als mein Sohn in der Kita war, hatte er einen männlichen Erzieher. Ich würde behaupten, 40 Prozent der Mütter in der Gruppe sind halb durchgedreht und haben einen Aufstand gemacht. Eine hat sogar beantragt, dass ihre Tochter in eine Kitagruppe mit einer weiblichen Erzieherin kommt.
    Und es war nichts vorgefallen. Es war einfach nur ein Mann.
    In der Praxis haben die Kinder den Erzieher regelrecht angehimmelt und er hatte immer eine Schar von Kindern um sich. Gerade Kinder von allein erziehenden Müttern profitieren enorm von männlichen Pädagogen. Das ist übrigens auch etwas, das ich früher beobachtet habe.
    Nach meinem Abitur habe ich u.a. ein Praktikum an einer Grundschule absolviert.
    Es gab einen Mann und 25 weibliche Lehrerinnen. Die Jungs wurden regelrecht verweiblicht und ich fand es wirklich schlimm, dass es nur eine männliche Bezugsperson gab.


    Deshalb meiner Forderung: Männer in Kitas, an Grundschulen und weiterführenden Schulen!

    Wir leben in einem Zeitalter mit vielen allein erziehenden Müttern, wie ich es auch war. Diese Kinder brauchen männliche Bezugspersonen und das dringend.
    Es gibt Kinder, die sehen mit 11 den ersten Lehrer und haben keinen Vater zu Hause. Das ist nicht gut.
    Unser Bildungssystem ist zu feminin.

    Wie kommst du darauf?
    Oder arbeitet ihr beide in Teilzeit?
    Selbst wenn ein Partner in Teilzeit arbeitet, bekommt er doch als Lehrer mindestens 1800 Euro auf die Hand.
    In Vollzeit ist es deutlich mehr.



    Als Bürokaufmann und Erzieherin kann ich mir nicht vorstellen, dass man auf solche Beträge kommt.
    Hängt aber sicher auch vom Bundesland ab.

    Eine Erzieherin verdient mehr als ein Lehrer? Das wäre mir aber neu, oder hast du dich verschrieben bzw. ich das falsch heraus gelesen?


    Sicher gibt es auch andere Wendungen, aber man muss ja irgendwann mal daran denken, dass man nicht ewig auf schmalem Fuß leben will. Ich sage mal, bis 35 geht das noch, aber spätestens mit 40 würde mir schon viel daran liegen einigermaßen sattelfest zu sitzen. Es gibt sicher auch Leute, die eröffnen eine Surfschule in Australien und sind da glücklich und ziehen um die Welt. Jeder wie er mag. Ich möchte da auch nicht stigmatisieren und kann nur von mir sprechen.


    Nur ist es auf dem "normalen Arbeitsmarkt" doch schon schwieriger als im Lehrerberuf. Ist aber auch wieder auf mein Bundesland bezogen.
    Wenn ich mein Studium schaffe, dann weiß ich, dass ich damit eine feste Stelle bekomme, da Mangelbedarf.


    In meinem jetzigen Beruf weiß ich das nicht.
    Eine gute Freundin von mir arbeitet unter derartigen Konditionen. Sie hat keine Kinder, keinen Mann, keinen Partner.
    Sie hat echte Existenzängste, weil sie nie weiß, wo sie nächstes Jahr steht und ob sie noch die Miete für ihr Zweiraumwohnung bezahlen kann.
    Sie arbeitet seit 4 Jahren nur befristet und auf Teilzeit, weil sie nicht an Vollzeitstellen kommt. Und sie hat studiert. Ein Studium ist heute kein Garant für ein besseres Einkommen (es sei denn man studiert Jura, Lehramt, Medizin)


    Fakt ist auch, dass Frauen eher in derartigen Berufen landen und noch sehr selten in der Männerdomäne vertreten sind.
    Das liegt in der Sozialisation und auch in der mangelnden Förderung der Fähigkeiten zu Grunde.


    Geht mal in eine Kita. Ihr findet die Jungen in der Bauecke und die Mädchen in der Puppenecke. Mädchen werden früh auf die Frauenrolle getrimmt. Demzufolge bauen sie auch seltener Türme oder interessieren sich für Technik. Dadurch wird das logische Denken wenig gefördert und es fällt später schwerer logische Zusammenhänge zu knüpfen.
    Nicht bei vielen, aber bei allen und unbewusst beeinflusst natürlich auch die Art, wie die Frau gesehen wird.


    Wenn die Mutter Altenpflegerin ist und die Oma Erzieherin war, ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass die Tochter dann Chemielaborantin oder Zugführerin wird.


    Ganz langsam werden diese Bedingungen aufgebrochen. Aber sie werden es und gerade Mädchen sollte man wie ich schon schrieb bewusst machen, wie es um ihr Geschlecht in der Gesellschaft bestellt ist.


    Wir sind was die Emanzipation angeht sicher schon weiter als Urvölker der Erde, aber immer noch weit davon entfernt von einer Gleichberechtigung zu sprechen.

    Das tue ich ja auch gar nicht. Natürlich sollen die das tun. Sonst würden wir ja aussterben.


    Nur dieses Klischedenken: Jede Frau setzt in diesem sensiblen Alter gleich ein Kind an, nervt mich.
    Man muss doch auch wählen können, ohne dass einem unterstellt wird, dass man nur darauf aus ist, ein Kind nach dem nächsten in die Welt zu setzen und dann den Arbeitgeber abzuzocken.

    Warum haben sie es denn aber nicht? Weil die Personaler selbst männlich sind.
    Ich hatte vor einigen Wochen ein Gespräch, bei dem ich mir vorkam wie in der Muppetshow.
    Der einzige Mann saß in der Mitte (Personaler) und die anderen (alles Frauen) um ihn herum.


    Das war das Gespräch, bei dem ich glücklicherweise nicht genommen wurde, weil ich ja schwanger werden könnte.
    Ich habe 5 Jahre studiert und das sicher nicht durchgezogen, damit ich mit 30 als Hausfrau zu Hause sitze und meinem Freund das Essen koche oder die Hemden bügle.


    Als ob der Verdienst nicht schon schlecht genug wäre, sind die Stellen auch noch befristet.
    Das ist die größte Verarsche, die es gibt.

    das Problem mit diesen Aussagen ist, dass du damit kein Mitgefühl signalisiert, sondern Überheblichkeit. Das ist wie mit "ich finde toll, wie du, als Homosexueller, mit Diskriminierung umgehst".


    Es ist nunmal Fakt, dass Frauen Kinder kriegen, die Gesellschaft muss per Gesetz für strukturelle Gleichberechtigung sorgen. Der kleine Betrieb sollte für den potentiellen Wegfall eines Mitarbeiters (mwd) finanzielle Unterstützung erhalten, egal wer aus Gründen einer Schwangerschaft wegfällt.


    Die Diskussion erinnert mich gerade an die Luxussteuer auf Menstruationsartikel. Wenn's Luxus zu sein scheint, zu menstruieren, läuft immer noch was schief in der Wahrnehmung.

    Danke für diesen wertvollen Kommentar. :)
    Zumal es den Frauen, die keine Kinder wollen/keine Kinder kriegen können ja irgendwo noch mehr schadet.
    Anders herum, kann man ja schlecht ins Vorstellungsgespräch gehen mit den Worten: Nur, um gleich vorzubeugen. Ich kann keine Kinder kriegen.

    Hast du dich in deinem Berufsfeld überhaupt schon beworben? Oder wie kommst du auf deine ganzen Aussagen?

    Hab ich doch bereits geschrieben. Ich habe mitbekommen, wie der Personaler zu den Kollegen sagte: Die nehmen wir nicht, die wird dann schwanger.


    Ich habe im Erststudium bereits über 80 Bewerbungen geschrieben und mir wurden trotz Master grauenhafte Konditionen vorgeschlagen. Teilzeit, Befristungen, Monatsgehalt von 2200 Euro brutto.


    Der Lehrerjob ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich könnte mir nicht vorstellen bis ich 60 bin in meinem Erststudium zu arbeiten.


    Nur je länger ich warte, umso älter werde ich und umso weniger flexibel bin ich dann.

    Nicht, dass du es so machen musst, aber ich finde es absolut nicht verwerflich, wenn es jemand so macht... Warum auch?

    Ich finde das auch nicht verwerflich. Im Gegenteil, aber ich könnte es mir in dieser unsicheren Zeit für mich nicht vorstellen, noch ein 2. Kind bekommen. Warum?



    Würde ich jetzt ein 2. Kind kriegen, wäre ich nochmals 3 Jahre aus dem Rennen. Dann wäre ich 33 und könnte bis 40 nicht in Vollzeit arbeiten. Mit 2 Kindern halte ich das für schwer möglich. Ich habe wegen meinem Sohn und einer pflegebedürftigen Angehörigen bisher nie SV versicherungspflichtig gearbeitet. Da kannst du dir vorstellen, was es für meine Rente bedeuten würde, wenn ich bis 40 nur in Teilzeit arbeite und immer nur Befristungen habe. Und das bei geringem Bruttoverdienst.


    Mein Freund ist kein Akademiker. Ich hätte also auch keinen Ausgleich, wie in anderen Familien, wo der Mann der Hauptverdiener ist. Von daher.


    In meinem Bundesland werden Lehrer derzeit unbefristet eingestellt und das Gehalt kann man auch nicht mit 2200 Euro brutto vergleichen.


    Ich mache das Zweitstudium aber nicht wegen dem Geld. Ich möchte es einfach, weil ich gemerkt habe, dass die Vermittlung von Wissen mich mit Sinn erfüllt und ich nicht zu grauenhaften Konditionen arbeiten will.

    Wer wie zu Hause bleibt mit dem Kind ist doch nach wie vor eine Geldgeschichte.
    Als Altenpflegerin würde ich auch eher zu Hause bleiben, wenn mein Mann Informatiker wäre oder Arzt.
    Ich kenne aber auch Paare, die es umgekehrt machen, weil sie besser verdient, als er.



    Fakt ist: Ich fühle mich als Frau im 21. Jahrhundert immer noch massiv benachteiligt. Ich wurde mit der Gewissheit aufgezogen, dass ich später die gleiche Chancen wie ein Mann habe. Weder in der Schule, noch in der Kita, noch von meinen Eltern wurde mir gesagt: Kind, du hast im Alter von 25 bis 40 schlechte Chancen auf eine unbefristete Stelle auf dem Arbeitsmarkt, weil jeder Arbeitgeber davon ausgeht, dass du in dieser Zeit schwanger wirst. Ob du schon ein Kind hast oder schwanger werden willst, interessiert niemanden.


    Ich wurde auch mit der Gewissheit aufgezogen, dass ich später das gleiche verdiene (genau wie meine Freundinnen in der Schule). Erstmals erfahren habe ich von diesen Unterschieden mit 16. Nun könnte man die Hypothese aufstellen, dass meine Eltern naiv waren oder mein Umfeld, weil sie mir das nicht gesagt haben, aber es geht mir nicht alleine so.


    Man sollte in der Schule mal das Fach Ökonomische Erziehung aufstellen, denn das Thema Frauen und Jobwahl ist immer noch ein Tabu und Mädchen bzw. junge Frauen werden erst sehr spät damit konfrontiert.
    Mein Sohn war damals nicht geplant. Auch wenn ich das niemals bereuen würde, denn er ist das Beste, das mir je passiert ist. Ich kenne allerdings Frauen, die aufgrund der wirtschaftlichen Lage genau planen und deshalb keine Kinder kriegen, kein Haus bauen, auf bestimmte Dinge verzichten. Gleichzeitig wird diesen Frauen aber unterstellt, sie würden eh schwanger werden, was schon ein extremer Widerspruch ist.


    Der Lehrerjob ist einer der wenigen Berufe, in denen mein Geschlecht wie es mir scheint, kaum eine große Rolle spielt und in dem mir als Frau mit knapp 30 nicht unterstellt wird, ich würde ja nur danach geifern ein Kind zu bekommen. Mein Sohn ist in der Grundschule. Meine Kinderplanung ist durch. Offenbar sehen das die potenziellen Arbeitgeber in anderen Bereichen außerhalb der Schule aber anders und das finde ich doch ein Armutszeugnis, für jede Einrichtung.

    Danke. Ich möchte euch kurz an meinen Gedankengängen teilhaben lassen.
    Für Englisch spricht: Im Vergleich zu Deutsch geringerer Vorbereitungsaufwand. Dafür aber Sprachaufenthalt, der sich unter meinen Bedingungen schwer vereinbaren läss.
    Für Deutsch spricht: Vermutlich bessere Kenntnisse. Dagegen: Größerer Korrekturaufwand, vermutlich wird das kleine Latinum verlangt, das ich erst mühsam nachholen müsste

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