Wie sagte selbst unsere Seminarleiterin: "Bewertung ist immer AUCH subjektiv, wer was Anderes behauptet, lügt."
Das ist natürlich vollkommen klar. Nur ist das m. E. nicht gleichzusetzen mit "Macht ausgespielt".
Es kann ja durchaus ein Mix sein von mehreren Personen, aber wir haben oft darüber gesprochen, wie ungerecht es ist, dass die Examenslehrproben von uns von einem Fachleiter benotet werden und es da kein Korrelativ gibt (Meinung der Mentoren wird wohl auch nicht gehört). Ich meine, jede Abiprüfung erfährt eine Zweitkorrektur und man bespricht sich, aber meine Examenslehrprobe wird von einem Fachleiter bewertet - das ist schon etwas ..äh...seltsam, oder?
Für die schriftliche Hausarbeit, die unsere LiV am Ende des Ref einreichen müssen, gibt es bei uns eine/n Zweitprüfer*in und das ist tatsächlich keiner der Fachleiter*innen, die man selbst als Seminarleitung hat. Da wird also schon mal die Note von zwei Personen ermittelt.
Und in den beiden Prüfungsunterrichtsstunden sitzen hier ja insgesamt sogar fünf "Prüfer*innen", die sich über die Note absprechen (wie oben geschrieben: die beiden Fachleiter*innen aus dem beruflichen Schwerpunkt und dem Unterrichtsfach, die/der Pädagogikseminarleiter*in, ein Mitglied der SL - i. d. R. die/der Schulleiter*in- und auch ein/e Ausbildungslehrer/in bzw. Mentor/in).
Insofern finde ich, da ist Fairness schon gegeben.
Als ob jemand Bock hätte, dass die zu Beurteilenden schlecht abschneiden. Fühlt ihr als Lehrkräfte euch gut, wenn SuS 5en schreiben?
Na ja, wenn SuS wirklich schlecht sind, gebe ich denjenigen ja trotzdem nicht zum Schuljahresende gute Noten, oder? Natürlich fühle ich mich nicht gut dabei, Schülis schlecht bewerten zu müssen, aber "Sympathienoten" verteile ich ganz sicher nicht. Wenn jemand keine Lust hatte zu lernen oder einfach überfordert ist mit dem Unterrichtsstoff, resultiert das eben in einer schlechten Note.
Und das ist bei den Refis nicht anders. Zumindest habe ich es noch nie erlebt, dass jemand, die/der bisher nur so mit "Ach und Krach" durch's Ref gekommen war und mit schlechten Vornoten in die Prüfung gegangen ist, dort doch plötzlich - aus lauter Sympathie - gut bewertet wurde. Da haben die Prüfer*innen, die die/denjenigen ja schon länger kannten, eben keine positive Entwicklung im Laufe des Refs gesehen.