Sorry, es war nicht als Angriff gemeint.
Die Wörter sind schon fachsprachlich.
Aber: Wenn du die Seite, die du verlinkt hast, gelesen hättest, hättest du erfahren, dass Informationen im Kurzzeitgedächtnis (oder Arbeitsgedächtnis) ca. 30 Sekunden (plus-minus, so steht es dort) gespeichert werden können. "Kurzzeitgedächtnis" hat als entgegen seiner umgangssprachlichen Verwendung nichts mit dem Lernen für einen Test und danach wieder vergessen zu tun.
Warum ich meine, dass man das als LehrerIn wissen sollte, hat auch nichts mit "Bio" zu tun, sondern mit entwicklungs- und lernpsychologischen Grundlagen. Wenn ich mit Kindern Intelligenztests durchführe, muss ich den Eltern ja auch erklären können, was die unterschiedlichen Faktoren bedeuten. Und sollte dazu noch wissen, was für Auswirkungen Stärken und Schwächen in bestimmten Bereichen auf die Lernmöglichkeiten und die Unterrichtsgestaltung haben.
1. Ich neige schon dazu Websites zu lesen, bevor ich sie hier verlinke. Also: Ja, ich habe sie gelesen und ja, dort steht, dass im Kurzzeitgedächtnis für 30 Sek. gespeichert werden. Uns wurde damals im Studium (wir hatten übrigens nur eine Veranstaltung, in der es um diese Themen ging!) erklärt, dass Vokabeln u. ä., die man schnell gelernt hat, ca. 24 Stunden im Kurzzeitgedächtnis "kreisen" würden, dann langsam verblassen und letztendlich komplett gelöscht werden, wenn man sie nicht wiederholt. Von daher bleibe ich dabei, dass die meisten meine SuS - wenn sie denn überhaupt Vokabeln lernen - diese im Kurzzeitgedächtnis oder allenfalls im mittelfristigen Speicher abspeichern. Viele "lernen" nämlich erst morgens im Bus oder schauen sich die Vokabeln erst in der Pause vor dem Test an
.
2. Tatsächlich haben Freund*innen von mir diese Thematik auch schon in der 13. Klasse des Gymnasiums im Biologie-Unterricht besprochen. Daher mein Verweis auf "Bio".
3. Mag sein, dass ich mich irre, aber als Lehrerin für ältere SuS kann ich m. E. nicht wirklich viele entwicklungs- und lernpsychologische Grundlagen im Arbeitsalltag anwenden, weder für die Gestaltung meines Unterrichts und erst recht nicht um Eltern irgendetwas erklären zu können. Kommunikation mit Eltern kommt bei uns an den BBSn eher selten vor. Wir sind ja schon froh, wenn unsere SuS überhaupt zum Unterricht erscheinen! Ich denke, dass ist in den meisten anderen Schulformen anders, allein aufgrund der Tatsache, dass die SuS jünger sind und noch mitten in ihrer Entwicklung stecken. Ich behaupte einfach mal, dass wir BBS-Lehrkräfte nicht mehr sehr viel auf die "Lernstrategien" u. ä. unserer SuS einwirken und leider auch relativ wenig auf die Stärken und Schwächen der einzelnen SuS eingehen können. Das ist bei der Größe der Klassen und in der kurzen Zeit (im Vollzeitbereich meist ein Schuljahr, im Teilzeitbereich drei Jahre bei jeweils ein bis zwei Schultagen pro Woche), die die SuS bei uns sind, leider nicht möglich.