Beiträge von Humblebee

    Für einen Berufsabschluss muss man erst einmal einen Schulabschluss geschafft haben.

    Man kann auch ohne Schulabschluss eine Ausbildung machen (nachzulesen u. a. hier: IHK AusbildungsScouts: Ausbildung ohne Schulabschluss – geht das? (bihk.de) . Gerade gestern hatte ich Unterricht in einer Berufsschulklasse des zweiten Ausbildungsjahrs "Kauffrau/Kaufmann im Einzelhandel" und "Verkäufer*in", in der zwei Berufsschüler noch keinen Schulabschluss haben. Wenn sie im Sommer kommenden Jahres die Abschlussprüfung zum Verkäufer absolvieren und den erfolgreichen Abschluss der Berufsschule erreichen, erhalten sie den Hauptschulabschluss.

    Von Bayern weiß ich, dass es Möglichkeiten für diejenigen gibt, die den Mittelschulabschluss nicht schaffen, ihn anderweitig nachzuholen.


    Ist das auch in anderen Bundesländern so?

    Ja, in allen deutschen Bundesländern müsste es, wenn ich mich nicht komplett täusche, die Möglichkeit geben, einen Schulabschluss an einer beruflichen/berufsbildenden Schule oder auch im Abendschulbereich nachzuholen.

    Zu den 3 Mio Jugendlichen ohne Abschluss gehören auch einige von meiner Schule (BS in Hessen). Genau wie bei Humblebee haben wir sogenannte Berufsvorbereitungsklassen, die den Hauptschulabschluss als Ziel haben.

    Ich habe keine offiziellen Zahlen, nach meinen Erfahrungen der letzten Jahre sind es ca 50% (Tendenz steigend), die letztlich ohne Abschluss gehen. Am Fachniveau scheitert es in den wenigsten Fällen, es liegt nahezu ausschließlich an mangelnder Anwesenheit und sozialen Konflikten. Als KlassenlehrerIn kommt man kaum noch hinterher, es vergeht keine Woche ohne Drama. Damit diese Kids höhere Abschlusschancen haben, bräuchte es eine viel intensivere Betreuung.

    Bei 50% liegt der Anteil derjenigen, die ohne Abschluss unsere "Berufseinstiegsklassen" wieder verlassen, zwar m. E. an meiner Schule nicht, aber bei ca. 30% schon. Ansonsten stimme ich deinen Ausführungen vollumfänglich zu.

    Da sehe ich auch viele meiner Hauptschüler, zumindest die ersten Jahre nach dem Abschluss. Für viele ist eine Ausbildung nicht reizvoll.

    Das sehe ich auch bei so manchen SuS, die ohne Schulabschluss zu uns an die BBS kommen. Nachdem sie ein Jahr eine Berufseinstiegsklasse (wo sie ihren Hauptschulabschluss nachholen können) besucht haben, sind sie hier in NDS nicht mehr schulpflichtig. Und es gibt immer wieder jemanden, die/der nach diesem Jahr in der BES - egal, ob sie/er den HSA dort geschafft hat oder nicht - keine Ausbildung macht bzw. machen will (also gar nicht aktiv nach einem Ausbildungsplatz sucht), sondern z. B. lieber "Geld verdienen" möchte und irgendeinen Job annimmt oder gar nichts macht oder...

    Da gebe ich dir in vielen Punkten recht Zauberwald , aber das

    welche Fächer sollen denn das sein in so vielen Klassen? Vielleicht nur 1 Fach? Zweistündig? Geht das überhaupt?

    ist zumindest an meiner BBS gar nicht so ungewöhnlich, weil die allgemeinbildenden Fächer und die meisten Lernfelder in vielen Bildungsgängen tatsächlich nur zweistündig sind (insbesondere in den Berufsschulklassen). Ich selbst bin in diesem Schuljahr das beste Beispiel dafür: Ich habe meine Stunden auf 18 gekürzt und unterrichte jetzt im ersten Halbjahr in acht verschiedenen Klassen. D. h. nur eine Berufsfachschulklasse sehe ich zweimal pro Woche (die unterrichte ich in Englisch und einem Lernfeld), alle anderen Klassen nur einmal (wobei ich aber bspw. ein Lernfeld parallel in drei Klassen desselben Bildungsgangs - einer einjährigen Berufsfachschule - habe).

    Ich würde in der 7. Stunde auch keine SL finden (und die allermeisten KuK nicht, bei uns ist für fast alle Mittagspause). Nur einzelne Klassen haben in der 6. Stunde Mittagspause und 7. und 8. Unterricht (und dann aus).

    Spätestens ab 8. Stunde sind sie jedoch wieder anwesend.

    Das scheint allerdings eine Besonderheit in allgemeinbildenden Schulen zu sein. Aus beruflichen Schulen (in NDS sowie je zweien in Bremen (so ein Zufall ;) ) und dem nördlichen NRW, wo Bekannte von mir tätig sind) kenne ich es überhaupt nicht, dass Klassen während einer Unterrichtsstunde Mittagspause haben. Die Mittagspause ist an diesen BBS einfach eine "normale" Pause, die entweder genauso lange dauert wie die anderen Pausen (so ist es bspw. an meiner Schule; bei uns dauern alle Pausen - abgesehen von der zwischen der 8. und 9. Stunde, da sind es nur 10 Min. - 20 Minuten) oder etwas länger, aber max. 30 Minuten.

    Dass Klassen während einer Unterrichtsstunde Mittagspause hätten, wäre an unserer BBS rein organisatorisch zumindest im Teilzeitbereich auch gar nicht machbar, weil die Berufsschulklassen ab dem 2. Ausbildungsjahr (abgesehen von den paar, die Blockunterricht haben) nur an einem Schultag anwesend sind und dann acht Stunden Unterricht haben.

    Irgendjemand aus der erweiterten Schulleitung - also unser Schulleiter, die stellvertretende Schulleiterin oder eine/r der fünf Abteilungsleiter*innen - ist zwischen ca. 7:45 Uhr und ca. 17 Uhr - also vor der 1. und nach der 10. Stunde - für uns eigentlich immer "greifbar".

    Vielleicht zu schwer?

    Das Problem ist für mich bei Bilderrätseln immer: Entweder weiß ich sofort, wo es ist (oder bin mir zumindest sehr sicher) - das ist dann der Fall, wenn ich an dem Ort selber schon mal war oder irgendwo ein Foto oder einen Bericht davon gesehen habe, was mir im Gedächtnis geblieben ist. Wenn dies nicht der Fall ist - und so ist es bei deinem obigen Foto - kann ich mich nur langsam an den gesuchten Ort "rantasten".

    Vielleicht gibt's hier ja jemanden, der eine Idee hat, wo es sein könnte?! Ich muss mich hier für heute leider ausloggen, da wir gleich zum Grillen eingeladen sind (da gilt aber nicht "leider", sondern "lecker" :) ).

    Vielen Dank an den Petalie ante05 für dieses praxisnahe, aber sicherlich ausgedacht Beispiel. Aber immerhin passten die Rahmenbedingungen (Beginn etc) jetzt besser als in deinem damaligen Thread.


    User wieder gesperrt .

    Echt?! Das ist schon wieder ein Fake-Account, meinst du?! Mir kam ja auch schon wieder einiges im Ausgangsbeitrag seltsam vor (in der 7. Stunde - die ja an einer beruflichen Schule innerhalb der "normalen" Unterrichtszeit liegt, ist kein Mitglied der SL mehr anwesend? u. a.) und ich wollte erst gar nicht antworten, aber dann wiederum dachte ich, es "passe" doch vieles und es sei wirklich eine Seiteneinsteigerin in Bremen.

    Tja, jetzt ist es endgültig soweit: Fragen von Neu-User*innen werde ich gar nicht mehr beantworten :nein: . Da ist mein Misstrauen nun leider doch zu groß.

    Bezüglich Anwesenheit: Gib doch ein Blatt rum, auf dem jeder mit seinem Namen unterschreiben muss und kündige an, dass du alle, die da nicht stehen als unentschuldigt fehlend einträgst und auch die Betriebe informierst. Ich verstehe es sowieso nicht. Soll das witzig sein, was sie machen?

    Einer Bekannten ist es im Ref. auch mal passiert, dass die Schüler (tatsächlich nur männliche in einer Klasse von Kfz-Mechatronikern) ihr in ihrer ersten Stunde in dieser Klasse - die sie zum 2. Halbjahr übernommen hat - ihre Namen nicht sagen wollten, als sie sie aufgerufen hat. Sie hat dann genau das gemacht, was du vorgeschlagen hast: also einen Zettel 'rumgegeben, wo diese "besonders lustigen" Schüler aber alle nur Fantasienamen draufgeschrieben oder nur irgendwelche unleserlichen Striche gemacht haben (nach dem Motto: "Das ist halt meine unleserliche Unterschrift.")

    Was sie damit bezwecken wollten? Die junge Lehrerin (sie hatten ansonsten nur männliche Lehrkräfte) "hochnehmen", schätze ich.

    Meine Bekannte hat die Liste erstmal unkommentiert wieder entgegengenommen, einfach den Unterricht begonnen und anschließend dem zuständigen Abteilungsleiter diese Liste gezeigt. Der hat sowohl den Klassenlehrer als auch die Ausbildungsbetriebe aller Schüler informiert und am nächsten Berufsschultag der Klasse nochmal eine "Ansage gemacht". Danach waren die Schüler bei meiner Bekannten ganz zahm, denn sie hatten ja gemerkt, dass sie mit ihren Späßchen nicht weiterkommen.

    Ich musste jetzt tatsächlich erstmal nachschauen, wo Stölln liegt. Das ist eine Ecke, in der ich noch nie war (nur süd- und nord-westlich davon - z. B. in Havelberg und Tangermünde - war ich vor langer Zeit schon mal). Scheint aber durchaus besuchenswert zu sein!

    Einstiegsstunde? Wo man überhaupt nicht auf der Vorwissen zurückgreifen kann, weil keines da ist?

    So etwas habe ich ja noch nie gehört.

    Hm, ich finde das nicht so ungewöhnlich. Ich habe in meinem eigenen Prüfungsunterricht in Wirtschaft damals den Einstieg in das Thema "Arbeitsteilung" gemacht und weiß auch sowohl von einigen meiner damaligen Mit-Refis als auch heutigen LiV an meiner Schule, dass sie solche Einstiegsstunden (sowohl in den beruflichen Fachrichtungen als auch in den Unterrichtsfächern) in ihren Prüfungsunterrichten "gezeigt" haben.

    Ich hatte zuerst an Anklam gedacht (Lilienthals Geburtsort). Aber da war ich schon zweimal und dort ist es weder hügelig, noch stehen die beiden dortigen Lilienthal-Denkmäler außerhalb der Stadt ;) .

    Was meinst du mit Ansprechpartner?

    So wie ich das verstanden habe, steht der mir nur im Vorbereitungsdienst zu und nicht als Seiteneinsteiger.

    Ich bin zwar nicht kodi, antworte aber trotzdem mal auf deine Frage: Wir haben an der Schule (ebenfalls BBS) in jeder unserer fünf Abteilungen eine Lehrkraft, die Ansprechperson sowohl für die LiV (Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst) als auch für die "direkten Quereinsteiger*innen" ist.

    Daher hatte ich dich ja oben gefragt, welche Art des Seiteneinstiegs du machst. In NDS gibt es entweder den "direkten Quereinstieg" (durch den du direkt "ins kalte Wasser geworfen" wirst und sofort mit voller Stundenzahl unterrichten musst; zudem erhält man eine pädagogisch-didaktische Qualifizierung am Studienseminar) oder den "Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst", in dem man das "normale" Referendariat durchläuft. Aber - wie gesagt - so ist in NDS geregelt; mit dem Seiteneinstieg in Bremen kenne ich mich nicht aus.

    Jeder hat mir im Umfeld gesagt, Berufsschüler wären doch total motiviert.

    Jetzt sind da Klassen, die mir zeigen, dass sie überhaupt keine Lust haben und Unterricht unmöglich machen.

    Warum sollten Berufsschüler*innen denn besonders motiviert sein im Berufsschulunterricht? Klar gibt es eine ganze Reihe, denen gute Noten in der Berufsschule wichtig sind und die auch dementsprechend gut "dabei" sind, aber auf der anderen Seite treffe ich in Berufsschulklassen auch immer wieder auf SuS, denen ihre Noten ziemlich egal sind (die möchten eigentlich nur noch praktisch tätig sein - also am Ausbildungsplatz - und haben keine Lust mehr auf Schule). Und es kommt auch immer aufs Fach an. Gerade in den allgemeinbildenden Fächern wie Englisch, Deutsch, Politik,... haben doch einige in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht und gehen nach dem Motto "Das kann ich eh nicht!" in den Unterricht; da ist also erstmal auch nicht wirklich viel an Motivation vorhanden.

    Bitte halt' dir das vor Augen. Auf unmotivierte SuS wirst du an einer berufsbildenden Schule immer wieder treffen; wenn nicht im Teilzeitschulbereich (also in der Berufsschule), dann in vollzeitschulischen Bildungsgängen.

    Wenn ich aber die Anwesenheit durchgehe und die Schüler machen sich daraus einen Spaß mir nicht ihre Namen zu sagen wie es diese Woche war, was soll ich dann machen?

    Wie oben schon gesagt wurde: Dann trägst du diejenigen, die sich nicht als anwesend melden, als "unentschuldigt fehlend" ein und gibst außerdem der Klassenlehrkraft über dieses alberne Spielchen der Schüler*innen Bescheid.

Werbung