Beiträge von Haubsi1975

    Ist denen wirklich (immer noch) nicht zuzumuten, sich ein "Picknick" selbst mitzubringen? Kaffee und Wasser gibt es (selbstverständlich?) von den Schulen, aber dieser Unsinn mit dem "Buffet" ist absolut blödsinnig. So lief es bei mir schon, aber das ist ein paar Jahrzehnte her. Manches ändert sich wohl nie...

    Es soll übrigens auch "normale" Lehrer*innen geben, die täglich weit anreisen und bis nachmittags unterwegs sind. Werden die dann wenigstens von den Schulleitungen versorgt?

    Die Schulleitung "genießt" doch oftmals das hofiert werden: Bei meiner ersten Lehrprobe "schleppte" ich gegen 7:15 Uhr ein riesen Tablet mit Kaffeetassen und -untertassen, Gebäck, etc. von der Sekretariatsküche Richtung Besprechungsraum und musste eine sperrige (geschlossene) Tür Richtung Besprechungsraum "überwinden". Davor stand ein Mitglied der Schulleitung und redete mit zwei der anwesenden Sekretärinnen. Sie sahen mich ankommen, ich war echt "schwer bepackt". Ich schaute alle "erwartungsvoll" an, aber das Mitglied der Schulleitung meinte direkt: "Stellen Sie mal schön das Tablet noch mal irgendwo ab, wo kommen wir denn da hin, wenn ich jetzt schon Referendaren die Tür aufmache?" Diese Szene hinterlässt mich bis heute einigermaßen sprachlos.

    Ich habe (nach meinem bestandenen Examen) mal nachgefragt, warum man den Prüfern ein Buffet bieten muss. Die Antwort war: "Der Prüfling muss zeigen, dass er oder sie in der Lage ist, einen komplette Examenstag zu organisieren und dazu gehört auch im Auge zu behalten, dass die Gäste sich wohlfühlen."

    Was bei uns total doof war, war, dass es im Seminarbezirk Schulen gab, wo man nur im Sekretariat Bescheid geben musste wann das Examen ist und dann haben die sich um Tee, Kaffee, Wasser, Saft, Brötchen, Frikadellen und Obst gekümmert und die Prüfer:innen auch bewirtet (immer mal wieder frischen Kaffee und Tee bringen, fragen was noch gebraucht wird etc.). Und es gab Schulen, so wie meine, wo das nicht gemacht wurde und es selbstverständlich die Aufgabe des Prüflings war, das alles zu organisieren UND dafür zu sorgen, dass die anderen Referendare an dem Tag die Bewirtung übernehmen. Die meisten Referendare haben die Brötchen am Examenstag mit Mitreferendaren zusammen selbst im Lehrerzimmer geschmiert und dekoriert. Mir war das zu doof, ich habe die vom Bäcker geholt. Es war üblich, dass die Prüfer:innen ein bisschen (ca. 5 Euro) Geld da gelassen haben, aber anfangen mit dem "Geld auf den Tisch legen" musste der bekannte Prüfer. Meiner hatte aber sein Geld vergessen (hat er mir erzählt) und konnte darum nichts hinlegen, also hat niemand etwas hingelegt. Ich hatte an dem Tag fast 50 Euro Kosten nur für die Bewirtung.

    Ich weiß übrigens von einer Referendarin, die hat zum Examen den Kafeevollautomaten ihrer Eltern von 200 km weit weg geholt und den im Zimmer, in dem die Prüfer:innen waren, aufgebaut. Mit vielen Sorten Kaffee zur Auswahl versteht sich.

    Aus meiner Sicht muss das verboten werden. Entweder muss das Aufgabe der Sekretariate sein (was den Sekretär:innen gegenüber vermutlich nicht fair ist), oder die Prüfer:innen müssen sich selbst versorgen. Bei uns wäre es auch gar kein Problem, denen eine Mensakarte zu geben.

    Bei den Examensprüfungen machen es dann (und auch das hat Tradition) übrigens die ANDEREN Referendare, die eben gerade keine Prüfungen haben. Das wiederum finde ich eine wirklich nette und sinnvolle Idee.

    Dank Corona ist es hier derzeit untersagt, kam groß offiziell vom Seminar an die Schule, dann sollte aber doch wieder Kaffee vorgehalten werden.

    Bei Inspektion damals gab es sogar eine Liste, womit die Damen beköstigt werden wollten.

    Es gibt so einiges, was sich entwickelt und dann zum Standard wird und auch in die Bewertung einfließen kann.

    Habe mich heute allerdings wieder einmal über intransparente Vorgaben geärgert: Warum schafft man es nicht, sich innerhalb eines Seminares auf eine Form eines Entwurfs zu einigen - ohne Extras?

    Bei "uns" war es "vor" Corona auch üblich, nach Unterrichtsbesuchen "die Gäste" zu beköstigen während der Nachbesprechung: Kaffee, Wasser, Gebäck, etc. Kaffee und Wasser konnte man dabei auch vorab im Sekretariat bestellen, aber das Ganze mit Tassen und Untertassen und Tellern, Gläsern, etc. und Servietten in den Besprechungsraum tragen und dort anrichten mussten wir dann schon selbst. Ich hatte (glücklicherweise dann nur einmal) einen Unterrichtsbesuch ab der 1. Stunde (beginnt bei uns um 7:30 Uhr), den Klassenraum "dekoriert" hatte ich schon einen Tag vorher in der 7. und 8. Stunde. Aber Kaffee abholen und Getränke und anrichten mit Gebäck, etc. im Besprechungsraum, das habe ich dann ab ca. 7 Uhr gemacht. Wo es mir eigentlich lieber und für mich auch sinnvoller gewesen wäre, wenn ich schon mal in den Klassenraum hätte gehen können vorher, dort Arbeitsblätter bereitlegen hätte können, etc. Entsprechend erleichtert war ich, als wir vieles wegen Corona dann gar nicht mehr dürften - da habe ich einfach leckere eingepackte Schokoladenkugeln meines Lieblingsschokoladenherstellers in einer Schüssel auf den Tisch gestellt, eine Flasche Wasser, ein paar Gläser - und Ende. Wobei auch noch nicht mal das mehr nötig war, nachdem ich entweder Online-UBs hatte oder die Seminarleitung gar nicht kam und nur online danach zugeschaltet wurde. Ich fand es auch erfrischend, dass ein Fachleiter in dem Zusammenhang mal meinte, der ganze Heckmeck mit Bewirtung,etc. hätte es für ihn nicht gebraucht. "Seine Refs" sollten sich auf ihre Unterrichtsbesuche und alles kümmern, was dazugehört - und nicht um irgendwelchen überflüssigen Bewirtungskram. Einen Kaffee ziehen könnte er sich gerade auch noch selbst vor der Besprechung.

    Klar, Corona ist für alle Absolvent*innen Mist, vor allem wegen der mangelnden Praxiserfahrung. Aber wer letztlich über die Anzahl der Unterrichtsbesuche entscheidet, was passiert, wenn's Netz ausfällt, wer welche Note warum erteilt und wie die Mentorin menschlich agiert, wie im Fall von Amelie444, das allein sind 4 verschiedene Paar Schuhe.

    Ich würde Corona (rein schultechnisch!) gar nicht so negativ beurteilen. Was ich für digitale Kompetenzen erworben habe, dafür träumen viele Lehrer von uns an der Schule - wobei manche von denen allerdings auch schlichtweg keine Lust und Muße hatten und haben, sich mal damit zu beschäftigen, wie man guten digitalen Unterricht anbieten kann. Praxiserfahrung, klar in der Klasse fehlt die, aber erstens, fängt das Lernen in der Schule sowieso auch nach dem Ref nochmal neu an, da werden ja lediglich Grundlagen gelegt. Und zweitens - wie erwähnt - was ich dafür jetzt digital kann (und sicher auch nach Corona anwenden werde) finde ich auch klasse.

    Als ich damals mein Referendariat gemacht habe, war der Prüfungsunterricht im Unterrichtsfach an einem Tag und an einem anderen Tag (meist ca. eine Woche später) der Prüfungsunterricht im beruflichen Schwerpunkt sowie die mündliche Prüfung (die bezieht sich hier meines Wissens nur auf Pädagogik, in meinem Fall Wirtschaftspädagogik). Mittlerweile findet alles drei an einem Tag statt, was ich für die Prüflinge wirklich stressig finde.

    Ja, daher bin ich auch total froh, dass das geändert worden ist. Glück gehabt.

    Ich weiß nicht genau, worin du mir widersprichst oder Recht gibst. Ich sagte, "unsere Referendar*innen" wurden so mild als möglich benotet wg. Corona. Auch wenn die Prüfenden wussten (nach 15-30 Jahren Berufserfahrung weißt du das eben), dass bestimmte Dinge nicht funktioniert hätten, wurde das nicht negativ gewertet, sondern nur im Sinne von "ist die Idee stimmig", also als hätte es funktionieren können und wäre nicht zu schwer gewesen.

    O.k., dann sage ich jetzt mal, dass das bei unseren Prüflingen nicht der Fall war: Sie wurden strenger benotet objektiv. Zudem war es ein endloses hin und her jetzt diesen Februar / März, bis endlich mal klar war, dass es nur Entwurf-Besprechungen geben würde und keinen Live-Wechselunterricht. Da wurden Unterschriftenlisten gesammelt, Beschwerden eingereicht, etc. War "nur aus der Ferne" (ich mache ja jetzt im Herbst Examen) schon eine Zumutung.

    Bei meinen UBs wurde es mir auch nicht leicht gemacht - die Benotung habe ich jetzt auch nicht anders oder ungerechter empfunden als vorher, aber die Rahmenbedingungen waren schon nervenzerrend: Einmal wurde ein UB einen Tag vorher abgesagt, weil sich ein SuS mit Corona infiziert hatte. Und zweimal stand erst 14 Tage vorher fest, in welcher Form jetzt der UB stattfinden kann. Und es ist schon ein Unterschied, ob ich jetzt einen Online-Unterrichtsbesuch habe oder einen in Präsenz. Ich hatte einen sehr guten Online-Unterrichtsbesuch, da war aber auch viel Glück dabei. Zwei Stunden vorher bin ich z. B. in einer Onlinekonferenz mehrfach aus der Leitung raus geflogen, kann immer passieren, hat jeder Verständnis dafür, aber ist unter Umständen trotzdem dein Problem. Ein Bekannter von mir hatte das Problem, dass die FAchleiter nicht in seine Konferenz reinkamen wegen ÜBerlastung. Erst in den letzten 10 Minuten gelang es. Nicht seine Schuld - trotzdem musste er einen neuen Unterrichtsbesuch ansetzen. Aber um mal was Positives zu sagen: Wir haben einige UBs erlassen bekommen wegen der widrigen Umstände. Was ich aber auch eben wegen dieses ganzen Heckmecks nur verständlich finde.

    Insgesamt bin auch ich also öfters mal etwas mehr, mal weniger genervt - aber hinschmeißen würde ich never ever. Da reichte mir ein Treffen ehemaliger Arbeitskollegen letztens schon wieder um zu wissen, dass in der Wirtschaft schon gar nicht alles besser ist. Im Gegenteil.

    Eben, Mutmaßung bleibt es auch, was dein Bekannter getan hätte und die SuS gesagt hätten.

    Aber auch hier: war bei uns ebenfalls anders. Man sieht selbstverständlich als erfahrene Kollegin (mwd), welche Fragen funktionieren können, wo die SuS unter- oder überfordert werden, aber im Zweifel für den Prüfling, der ja nicht die Möglichkeit hatte, auszuprobieren und zu reflektieren.

    Du kannst aber als Prüfling leichter damit leben, wenn z. B. bestimmte Impulse zur Anschlussbildung (bleiben wir doch ruhig bei dem Beispiel) dann doch nicht funktionieren wie geplant - und du dann aufgrund deiner tatsächlich falschen Einschätzung eine Abwertung erhältst. Besser damit leben, als wenn gar nicht klar ist, ob die Anschlussbildung nicht vielleicht doch funktioniert hätte - du aber trotzdem abgewertet wirst.

    Beim zweiten Teil muss ich dir leider auch teilweise widersprechen: Einfach weil die Heterogenität selbst innerhalb einer Lerngruppe einer Schulform doch immens groß sein kann und ich als Lehrbegleiter in dieser Lerngruppe diese aber wirklich besser einschätzen kann (weil ich ja ständig drin bin) als mein Fachleiter. Auch dazu gerne ein aktuelles Beispiel: In diesem Jahr ist an unserer Schule die BF II (es gibt 2 Klassen gerade) eine ziemliche Katastrophe. Ich kann das durchaus auch vergleichsweise bestätigen, meine BF II aus dem letzten Jahr war viel stärker. Stärker im Sinne von wenigstens einigen Lernern, die irgendwas machen manchmal. Die jetzigen beiden Klassen sind wirklich passiv und sehr schwach. Was nicht nur ich "behaupte", sondern auch alle anderen Refis und Lehrer, die da sonst drin sind. Es werden wahrscheinlich mindestens 40 % wiederholen. Wobei sich Einige schon selbst abgemeldet haben - oder ihre Eltern. Dass jetzt mein Fachleiter aber an seiner Schule eine BF II hat, die vergleichsweise stark ist, führte ihn bei einigen meiner Impulse, die ich ZUSÄTZLICH zur Verfügung gestellt hatte, zur Frage, ob die denn hätten sein müssen. Und da war es einfach nur klasse, dass zwar die Fachleiter nicht in meinen Unterrichtsbesuch gehen dürften, aber unsere Schulleitung es getan hatte. Die dann zu eben dieser Frage meinten, dass ohne meine zusätzlichen Impulse in eben dieser Lerngruppe gar nichts funktioniert hätte. Bei einer reinen Entwurfsbesprechung wäre dann die Fachleitung bei ihrer Meinung geblieben - und es hätte auch kein Gegenbeweis erbracht werden können....Daher Glück gehabt. Ich gebe dir aber in dem Punkt absolut Recht, dass du dir immer Gedanken machen solltest (auch in Präsenzunterrichtsbesuchen), was du machst, wenn doch etwas nicht funktioniert. Oder umgekehrt: Mein Kollege hätte trotzdem zusätzlich zu seinen gestellten Impulsen noch welche "in petto" haben sollen, für den Fall, dass seine gestellten Impulse vom FAchleiter angezweifelt werden. Ich selbst hatte eine reine Entwurfsbesprechung: Da hatte ich aber mit so viel differenziertem Unterrichtsmaterial "aufgewartet", dass es unmöglich war, selbst bei größtmöglicher Heterogenität nichts zu finden.

    Haubsi1975 : Auch da hatten "unsere" Refis wohl Glück, denn es konnten bisher alle ihre Prüfungsunterrichtsstunden im Präsenzunterricht durchführen. Während der kompletten Schulschließungen hatte niemand Prüfung, da die Prüfungstermine hier im Februar/März und September/Oktober liegen und zu den Zeitpunkten immer Klassen (oder zumindest halbe Klassen) in Präsenz anwesend waren.

    Zudem gibt es hier keine Punkte sondern volle Noten.

    Das war bei uns sowohl in diesem Jahr im Frühling (Februar/März) als auch letztes Jahr schon nicht der Fall. Letztes Jahr hatten allerdings diejenigen, die vor dem 13. März alle Prüfungen absolviert hatten, schlichtweg Glück. Alle anderen hatten dann eben diese theoretischen Besprechungen - die nochmal neu terminiert werden mussten. Weshalb bei Einigen dann sogar das Ref um ein paar Monate verlängert werden musste.

    DFU : Nur nochmal kurz zur Klarstellung: die fünf Personen waren bei mir und den allen nds. BBS-Refis nur in den beiden Prüfungsunterrichtsstunden anwesend; in den "normalen" Unterrrichtsbesuchsstunden nicht (da sind bei "kleinen Unterrichtsbesuchen" nur die/der jeweilige Fachleiter*in und ggf. ein/e Mentor*in anwesend - wenn es sich nicht um "eigenverantwortlichen Unterricht" handelt -, und bei "großen Unterrichtsbesuchen" ist zusätzlich noch die/der Pädagogikseminarleiter*in dabei; also max. drei Personen).

    Eine mündliche Prüfung haben unsere Refis im Anschluss an ihrem Prüfungstag auch noch.

    Ah, o.k. Ja, bei "normalen" Unterrichtsbesuchen sind Fachleiter, Mentoren, mein Begleiter für berufliche Praxis und Vertreter der Schulleitung anwesend. Wobei es da auch auf den Fachleiter ankommt, inwiefern er die Meinungen der anderen anwesenden Personen in seiner Dokumentation über den Unterrichtsbesuch "aufnimmt". Mein FAchleiter in dem einen Fach tut es, mein Fachleiter in dem anderen Fach schreibt explizit immer nur seine Ansicht und meine Einschätzung rein - es interessiert null, was andere Anwesende sagen. Bei der finalen Examensprüfung ist noch jemand vom Kultusministerium anwesend, nach Darstellung aller bisherigen Prüflinge bewertet oder beobachtet der aber nicht, sondern ist nur anwesend - also auch kein Korrektiv.

    Bei meinem Bekannten, der gerade Examen hatte, hatten die Mentoren ihm hinterher erzählt, sie hätten wirklich ALLES versucht, ihn höher zu bewerten und dafür auch gute Argumente gehabt - aber sie hätten faktisch überhaupt kein Gehör finden können beim Fachleiter.

    Eine mündliche Prüfung haben wir übrigens auch noch in jedem Ausbildungsfach - netterweise (und das meine ich jetzt nicht ironisch) wurden diese theoretischen Prüfungen mittlerweile auf einen anderen Tag gelegt. Damit hatte man in Coronazeiten angefangen und hatte es jetzt beibehalten auf Wunsch unseres Personalrats.

    Gibt es das denn wirklich so oft bei euch? Ich habe das noch nie erlebt; weder in meinem eigenen Referendariat noch bei den Refis an meiner Schule. Mag ja Zufall sein, aber bisher waren in meinem Umfeld die Referander*innen im Examen nicht viel schlechter oder viel besser als vorher. Da gab es nie großartige Notenunterschiede.

    Ja, es ist jetzt tatsächlich öfter passiert bei "uns" - und zwar immer in die negative Richtung: Also durchschnittlich bessere Vornoten als die Examensnoten. Mit nicht selten 4-5 Punkten Unterschied. Es lag wohl oft daran, dass jetzt, im Zuge von Corona, anstatt "normaler Examensstunden", bzw. Lehrproben, eine Besprechung der Unterrichtsentwürfe stattfand. Und da haben die Fachleiter nicht selten Unterrichtsentwürfe mal mehr, mal weniger deutlich in Frage gestellt (Beispiel: "Aha, anhand DIESER Impulse soll also dann eine Reflexion gelingen? Halten Sie die Fragen nicht für zu schwer / zu wenig anschlussfähig / zu wenig zielführend für die SuS"?). Während dann in einer "normalen Examenslehrprobe" die SuS zu eben diesen Impulsen eine entsprechend gute Reflexion, bzw. ein Unterrichtsgespräch in Gang gebracht hätten, bleibt eben dies nur Mutmaßung, wenn es in einem Entwurf steht, der nie in die Praxis umgesetzt worden ist. Und da liegt es dann durchaus im Ermessensspielraum einzelner Fachleiter, Entwürfe entsprechend abzuwerten - die Realität liefert ja keinen Gegenbeweis auch für ihre Zweifel an Entwürfen.

    Ein Bekannter von mir hatte so zur Anschlussbildung mit einigen Impulsen gearbeitet, die er für sehr anschlussfähig und absolut passend für die Lerngruppe hielt. Er hatte zuvor in dieser Lerngruppe bereits gute Erfahrungen hiermit gemacht. Der Fachleiter bezweifelte aber die Anschlussfähigkeit in eben dieser Lerngruppe, er fragte ihn, welche weiteren Scaffoldingmaßnahmen er der Lerngruppe zusätzlich noch anbieten würde. Darauf war mein Bekannter null vorbereitet, er hatte nie weitere zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen gebraucht in der Lerngruppe und war dementsprechend überfordert von der Frage und konnte nicht wunschgemäß antworten - was ihm dann auch negativ ausgelegt wurde. In einer "normalen" Examenslehrprobe wäre es seiner Meinung nach nie dazu gekommen, über weitere Unterstützungsmaßnahmen zu reden - da die von ihm gestellten absolut ausgereicht hätten für eine (gute) Anschlussbildung. So in der Art kann ich einige "Geschichten" erzählen. Vom "Coronabonus" haben unsere Prüflinge jedenfalls eher nichts gespürt. Im Gegenteil.

    Findet ihr auch, dass die Abiprüfungen von Externen durchgeführt werden sollten, weil man Lehrer*innen nicht trauen kann? Die bewerten auch oft sehr subjektiv. Hört man immer wieder. Ich kenne da welche, die wussten so viel, da haben die Lehrer ihnen nur 3 Punkte gegeben, um ihnen eins reinzuwürgen:hammer: Ironie off.


    Bei uns ist der Prüfungsvorsitz eine fremde Schulleitung und das finde ich richtig. So kommt niemand auf die Idee, dass die Noten nach Sympathie erteilt werden. Die Fachleitungen kennen den Prüfling und können positiv beeinflussen, indem sie die gute Entwicklung des Refs darstellen. Das ist nämlich m.E. der häufigere Fall. Als ob jemand Bock hätte, dass die zu Beurteilenden schlecht abschneiden. Fühlt ihr als Lehrkräfte euch gut, wenn SuS 5en schreiben? :wacko:

    Es geht ja nicht darum, 5en zu verteilen als Fachleiter. Es "reicht" ja schon, wenn der Prüfling vorher immer im guten 2er-Bereich war und dann im Examen eine schwache 3 erhält vom Fachleiter. Das zieht die Gesamtexamensnote im Einzelfall schon runter.

    Es kommt ja auch stark auf's Fach an: Ich habe in Deutsch sicherlich als Lehrer mehr "Spielraum" SuS gezielt abzuwerten, wenn ich das denn wollen würde. Im Rechnungswesen geht das nicht. Buchungen sind per se entweder richtig oder falsch.

    Jap, wir bekommen Vornoten für jedes Fach und die Kommission aus zwei fremden und einer bekannten Person bewertet dann die beiden Prüfungsstunden, die zugehörigen Entwürfe und das Kolloquim. Finde es nicht merkwürdig, sondern transparent.

    Euer System macht mich regelrecht klaustrophobisch, da haben die Fachleiter doch viel zu viel "Macht".

    Ich fände "euer System" auch besser - wie beschrieben kenne ich Fälle, wo es nicht von der Hand zu weisen war, dass da Macht ausgespielt worden sein muss.

    Es kann ja durchaus ein Mix sein von mehreren Personen, aber wir haben oft darüber gesprochen, wie ungerecht es ist, dass die Examenslehrproben von uns von einem Fachleiter benotet werden und es da kein Korrelativ gibt (Meinung der Mentoren wird wohl auch nicht gehört). Ich meine, jede Abiprüfung erfährt eine Zweitkorrektur und man bespricht sich, aber meine Examenslehrprobe wird von einem Fachleiter bewertet - das ist schon etwas ..äh...seltsam, oder?

    Und ich dachte immer, dass die Materialien, die ich so gekauft habe (10 Geodreicke falls jemand im Besuch zu Geometrie ohne Geodreieck kommt, Ersatz Taschenrechner (ich meine 2) in der Sek I, für den Besuch in der Sek II Ersatzbaterien für die GTR, große farbige Poster, mehrere Sätze Eddfings, eine günstige Uhr für die Wand, Kekse und teuren Bio O-Saft für die Nachbesprechungen etc.) schon viel waren.

    Ich habe auch schon viel investiert: Stationenlernen mit schönen Schiefertäfelchen und Holzbeinen, farbige Kopien in hundertfacher Ausführung (Schulkopierer kopiert nur schwarz/weiß), FFP2-Masken für die ganze Schulklasse, um den Hygienestandards in besonderer Weise zu begegnen und kooperatives Arbeiten zu erleichtern, Eddings in dutzendfacher Ausführung, damit nicht alle einen Edding anfassen, wenn Plakate geschrieben werden, und und und ...

    Ich wüsste nicht, dass die Fachleiter*innen gegenüber irgendjemandem ihre "Macht ausspielen" oder Druck ausüben. Das habe ich bisher noch von keiner/keinem Refi gehört und von keinem Seminarstandort mitbekommen.

    Aber nun gut, du findest eben euer "System" besser, ich bevorzuge unseres :).

    Doch doch, das passiert und es passiert nicht so selten, wie man wohl denkt. Wie sagte selbst unsere Seminarleiterin: "Bewertung ist immer AUCH subjektiv, wer was Anderes behauptet, lügt." Und daher ist es gerade wieder im Examen meiner Exkollegen aus dem Ref (die meisten sind ja jetzt bereits fertig- also die, die keine Quereinsteiger sind) passiert, dass da Bewertungen von Fachleitern zustande kamen, die schwer objektiv nachvollziehbar waren und AUCH von persönlicher Sympathie, bzw. Antipathie getragen gewesen sein müssen. Was mich in diesem Zusammenhang übrigens beruhigt hat, ist, dass in einigen Fällen die anschließende Planstellenvergabe manchmal durchaus unabhängig vom abschließenden Schnitt erfolgt ist. Da ging es in einigen Fällen mehr um Bedarf an Fächern an der Schule und grundsätzlichem Matching zwischen Schulleiter und potentiell neuem Kollegen als um irgendeinen Schnitt, der von irgendwelchen Fachleitern durch gezielte Abwertung "versaut" worden ist.

    Hallo liebe Amelie,

    nur kurz, denn ich bin auch im Ref (und in der Endphase - also dementsprechend viel zu tun): HALTE DURCH!

    Ich bin Quereinsteigerin und seit über 1,5 Jahren in der "Mühle". Angefangen November 2019 - vor Corona. Ich hatte immer mal wieder Höhen und Tiefen (kannst du hier gerne nachlesen) - die Tiefen waren dabei schon sehr tief. Immer mal wieder das Gefühl, nicht zu genügen, den Anforderungen nicht stand zu halten - bei mir gerade in dem Fach, dessen Studium schon sehr lange zurückliegt und hier mit der besonders "glücklichen" Kombi aus sehr anspruchsvoller Fachleiterin, aber wenig fachlichem Beistand seitens der Schule. Deine Mentorin ist unterirdisch - ich würde ihr sagen, dass du nicht über einen Abbruch nachdenkst, weil dir der Beruf sehr viel Spaß macht grundsätzlich und du dich auch für geeignet hältst. Und dir von ihr als deiner Mentorin daher grundsätzliche Unterstützung wünschst. Mentoren sind grundsätzlich nicht dazu da, Eignung abzusprechen, sondern zur Eignung zu befähigen - indes herrscht nirgendwo so großer Machtmissbrauch wie im Ref - was sehr bedauerlich ist. Ich kenne das! Aber halte durch und lass es an dir abprallen.

    Ich selbst habe gute Erfahrungen gemacht mit:

    - von Ferien zu Ferien und von Woche zu Woche und von Tag zu Tag denken und arbeiten

    - Sport als Stressabbau gezielt anbauen

    - Abends Tagebuch schreiben und kurz Erfolgserlebnisse protokollieren und ToDo's für nächsten Tag aufschreiben

    - auf ausreichend Schlaf achten; hier kann ich Baldrian-Dragees als EInschlafhilfe sehr empfehlen, das ist auch auf natürlicher Basis und macht nicht abhängig

    - Humor: Selten habe ich so viel Stromberg-Folgen immer wieder geschaut, wenn es gar nicht mehr ging abends.

    Halte durch: Das Ref ist endlich.

    Ich schreibe dich auch nochmal per PN an.

    Begegne einem, ja, aber ich muss mich ja nicht blind an die erstbeste Schule binden. Ich habe an 3 Schulen gearbeitet. An die eine würde ich niemals zurückgehen. Toxische Direktorin, unmotivierte KuK, schlecht für die ganze Schule. An den nächsten beiden Schule: Fachkollegen arbeitete gut zusammen. Könnte mir beide Schulen vorstellen. Und ja, an beiden Schulen gab es Querelen bezüglich des gesamten Kollegiums und an der einen Schule war der SL schwierig (spionierte KuK nach und wer mehr als 3 Tage Krank war wurde angerufen).

    Ja - und unter "Refs", die über die gesamten Schulen im Einzugsbereich verteilt sind, bekommt man ja auch gute, authentische Informationen aus 1. Hand, an welcher Schule das Klima im Lehrerzimmer eher schlecht ist. Ich habe bereits einige Refkollegen gefragt, die in geographischer Reichweite zu meinem Wohnort sind, wie das Klima an ihrer Schule grundsätzlich ist. Wie der Rektor so "drauf" ist, der Zusammenhalt ist im Kollegium, wie die Ausstattung an der Schule ist - und so weiter und so fort. Und selbst wenn ich an einer Schule landen sollte, wo es wider Erwarten doch nicht so einen "tollen Zusammenhalt" im Kollegium gibt, wie gedacht oder erhofft, dann finde ich immer noch, dass man damit im Lehrerberuf eher umgehen kann als in anderen Berufen, wo einem dann die missgünstigen Kollegen dauernd über den Weg laufen, einem Informationen vorenthalten, usw. Abgesehen davon: Ich bin an einer Schule mit ca. 130 Kollegen, davon sind sicher Einige blöd, missgünstig, whatever. Aber ich bin mir auch sicher, dass ich, wenn ich dort bliebe, bestimmt einige finden würde (und auch jetzt schon kenne!), mit denen sich eine gute Zusammenarbeit ergeben würde.

    Im Prinzip hast Du mich schon richtig verstanden - rechne in dieser Hinsicht immer mit dem schlimmsten und freue Dich, wenn es besser kommt. "Lehrer" gehört nun mal zu den sozialen Berufen, da sind Mobbing und gegenseitige Missgunst fast vorprogrammiert.

    Ist das so? Ich dachte immer, wo Planstellen vergeben und Arbeitsplätze größtenteils sehr sicher sind, ist eher nicht der Nährboden für Mobbing gegeben. Das jedenfalls sagt die klassische Mobbingforschung. Und dass die Mobbingrate daher in den sozialen Berufen oft höher ist, hängt weniger mit den sozialen Berufen als mit der eher selten vorhandenen Arbeitsplatzsicherheit in diesem Bereich zusammen. Dennoch gibt es Mobbingstrukturen und Mobbingverhalten ja grundsätzlich in jedem Bereich. Aber ob man so eine Situation im Ref dann notgedrungen bis zu 2 Jahre aushält, weil es nun mal so ist, wie es ist und man da ohnehin meist nichts daran ändern kann, ist die eine Sache. Ob ich mir aber danach eine Schule "aussuche" und an ihr bleibe, wo ich eine Mobbingerfahrunge mache, ist ja nochmal was anderes.

    Hallo Pasi, am besten man lässt sich einfach ein dickes Fell wachsen ... Das braucht man, sonst schafft man es nicht.

    Übrigens teile ich auch deine Erfahrung, dass sich leider wenige Kollegen mit Videokonferenzen "abmühen". Da werden dann schön Onlinejobs durch die Gegend geschickt, die Musterlösung für alle SuS wird mit den nächsten Onlineaufgaben weitergeschickt. That's it. Mir ist das gestern auch tatsächlich aufgefallen, weil ich mit einem Lehrer an unserer SChule darüber sprach, dass ich es eigentlich ganz praktisch finde mit den Breakouträumen, etc. und das so theoretisch kooperatives Lernen ja möglich sei. Mit einer Referendarin tauschte ich mich dann darüber aus, dass man ja auch zwischen den Räumen switchen könne jetzt, etc. Und dass es sogar die Möglichkeit eines Tonmitschnitts gäbe. Wir hatten uns dann an den Lehrer gewandt und gefragt, wie seine Erfahrungen so seien und er meinte, "den ganzen Stress mit Konferenzen und Gedöns" würde er sich gar nicht machen. Müsse er ja auch nicht (mehr). Und das fand ich dann einfach traurig. Meine Mentorin hingegen ist dankbar für alle Anregungen bezüglich des Online-Unterrichts, die sie von mir bekommen kann ("Hast du wieder was Neues? Probiere ich gerne auch mal aus.") Was ich ungerecht finde, ist das Online-UBs meiner Meinung nach niemals an "normale UBs" herankommen können und viele von uns aber an diesen Standards gemessen und beurteilt werden. Ich meine, wir werden ja nicht für Online-UBs ausgebildet, oder? Da sind wir dann wieder beim dicken Fell wachsen lassen ...

    "Frisch" ist relativ. Ich habe (und würde es ich nicht nochmal machen) Teilzeit in NRW (wg. Kindererziehung) gewählt. Ich startete also als "Coronajahrgang im Mai 2020" und habe das Gefühl so gut wie nix bislang gelernt zu haben. Das ich häufig krank war, war Pech. Aber vor den Sommerferien lief nix für Refis an meiner Schule, aber das war beim Novemberjahrgang 2020 ja auch teilweise nicht besser.

    Hallo Pasi,

    ich bin seit November 2019 im Referendariat als Quereinsteiger. In Vollzeit, trotz Kind. Ich bin nach wie vor froh, das Ref nicht in Teilzeit gemacht zu haben, da für mich "das Schlimmste" im Referendariat dieses ständige unter Beobachtung stehen und bewertet und kontrolliert werden ist. Und da wollte ich die Zeitspanne nicht noch verlängern, wo das der Fall ist. Unsere "normalen Refis" (die ihr Ref nicht im Quereinstieg gemacht haben, das sind bei uns an der BBS ca. 2/3 des Jahrgangs) machen jetzt ihr Examen im März/April, ist für mich schon schwer genug, dass die jetzt gehen und ich noch ein halbes Jahr länger habe. Noch mehr Exaministen an mir vorbeiziehen zu sehen, fände ich schwierig. Ich will auch endlich fertig werden.

    Uns sind einige Unterrichtsbesuche in Folge von Corona im Laufe der Zeit (ich habe ja noch normal angefangen) erlassen worden. Das ist positiv, aber auch gerechtfertigt, weil ich schlichtweg in leistungsschwachen Klassen (und auch bei uns mangelhafter digitaler Ausstattung der Schule) nichts hätte "online" zeigen können. Da bin ich nochmal individuell eher mehr benachteiligt, weil unsere Schule besonders schlecht ausgestattet ist. Insofern war ich da einfach froh, dass das reduziert wurde. Die Zeit und die Nerven, die ich dadurch gespart habe, habe ich allerdings von Mai bis Juli letzten Jahres in Wechsel- oder Onlineunterricht gesteckt, wobei Onlineunterricht da hieß, dass wir Onlineaufgaben verschickten, die wir korrigierten. Was gerade in Deutsch (wo du nicht eine "Musterlösung" verschicken kannst, sondern dir Aufsätze individuell anschauen musst) sehr viel mehr Zeit geschluckt hat. Das Schlimmste bei den UBs, die ich jetzt habe, ist die Ungewissheit vorher, in welcher Form denn jetzt der UB stattfinden kann. Hast du Wechselunterricht und musst daher auch ein entsprechendes zusätzliches Onlineangebot bereitstellen, das auch bewertet wird (schöne LearningApps, Kahoots, EdPuzzles, etc.)? Oder hast du völliges Pech und musst jetzt Onlineunterricht machen (die Seminar- und Fachleiter schalten sich "live" einer entsprechenden Onlinevideokonferenz zu, die du hältst.) Letzteres ist bis auf wenige Ausnahme gerade in leistungsschwachen Klassen eher der Supergau gewesen. Von ca. 27 Schülern, die ich habe, sind da meist zwischen 7 und 11 online überhaupt nur anwesend. Etwas sagen tun sie eher nicht - und dieser "Trend" ist bei uns tatsächlich in allen Klassen erkennbar. Da das aber das ist, was das Seminar so gar nicht sehen will (aber bei uns auch nicht berücksichtigt wurde, dass online eh alles schwierig ist), sind alle UBs dazu eher schlecht ausgefallen. Je nach Fachleiter wurde es nochmal individuell anders bewertet, aber wenn wenig Schüleraktivität vorhanden ist, fällt es leider meist auf dich zurück. Reine Entwurfsbesprächungen wären daher schön, aber das wurde uns bereits seit letztem September nicht mehr "genehmigt".

    Ich mache dennoch gerade 3 Kreuze, dass ich nicht JETZT im März/April ins Examen gehe und Prüfling bin. Bei "denen" wurden nämlich hier in RLP die Pläne, ob sie den Prüfungsunterricht jetzt theoretisch besprechen, im Wechselunterricht abhalten oder in Videokonferenzen online anbieten sollten, munter hin und her geschmissen. Das ist schon extrem nervig, wenn ich das bei einem UB erlebe, aber bei dem Prüfungsunterricht ist es nochmal eine andere "Nummer", finde ich. Alles nicht einfach und sehr nervenbelastend. LEtzteres ist für mich das Schlimmste. Mein letzter UB in Wirtschaft wurde im 1. Aufschlag einen Tag vorher (!) abgesagt, weil ich in einer anderen Klasse unterrichtet hatte, in der jemand jetzt positiv auf Corona getestet wurde. Daher musste ich auch in Qurantäne - UB kurzfristig geplatzt. Dann hin und her geschoben und beim nächsten Termin gezittert, ob jetzt nicht die Klasse vielleicht abbestellt wird wegen eines positiven Coronafalls. Das sind alles "Sachen", die einfach zusätzlich enorm "nerven". Zu der normalen Refbelastung jetzt.

    Vielen Dank für eure Rückmeldungen, Haubsi, Susi und Bolzbold. Du hast natürlich vollkommen recht, Haubsi. Die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ganz entscheidend. Ich habe das Glück, in einer Unternehmensstiftung zu arbeiten, die da auch recht familienfreundlich ist. Ich bin natürlich nicht verbeamtet. Es gibt sicherlich nicht die gleichen Sicherheiten wie im Lehrer:innenberuf.

    Ich habe aber direkt nach dem Ref auf A13-Niveau verdient, das ist nach wie vor so, und ich kann mich den ganzen Tag mit spannenden Fragen beschäftigen und gemeinnützige Projekte machen.

    ABER: Mir fehlt der Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen.

    Ich glaube, ein weiterer entscheidender Faktor: Ich müsste ad hoc Gehaltsabstriche machen und finde es sehr undurchsichtig, ob es denn direkt mit einer festen Stelle klappen könnte. Insbesondere nun, da mein Fach reformiert werden soll und in den nächsten Jahren Wi-Po-Lehrer:innen auf den Markt strömen, die für das Unterrichten meines Fachs vermeintlich "besser" ausgebildet sind.

    Puh! Ich glaube, ich stecke in einer Endzwanziger-Krise und weiß nicht, wie es weitergehen soll...und was ich werden will! Vielleicht werde ich auch Zirkusdompteurin oder so - das habe ich mir als Kind immer gewünscht... ;)

    Das ist ein wichtiger Punkt, dass dir Kinder und Jugendliche und der Kontakt zu Ihnen fehlen.

    Das mit den Gehaltsabstrichen ist für mich hingegen keiner - denn er ist vorübergehend. Klar, verdienst du im Ref weniger als jetzt auf deiner festen Stelle, das dürftest du aber später wieder "wett machen". Bei uns an der BBS haben auch nicht alle direkt eine Planstelle gekriegt, aber alle innerhalb eines Jahres. Und die wenigen, die eine PES-Stelle hatten, hatten eine volle PES-Stelle, die auch sehr sehr gut bezahlt ist. Der Geldfaktor jetzt wäre wichtig, wenn Du JETZT eine Familie zu ernähren hättest und daher mehr Geld bräuchtest...Hast du aber nicht, oder?

    Indes ist es und bleibt es eine sehr individuelle Entscheidung - die du durchaus noch später treffen kannst, richtig. Allerdings würde ich wohl -wenn du grundsätzlich Lehrer werden willst- diese Entscheidung jetzt treffen.

Werbung