Beiträge von Haubsi1975

    Ich habe mein Ref mit Ende 30 gemacht.
    Ich bin Quereinsteigerin, das heißt in Rheinland-Pfalz: mein Studienabschluss wurde als 1. Staatsexamen anerkannt. Mein Ref ging zwei Jahre, was mich von anderen Referendaren unterschied, war ein zusätzliches pädagogisches Kolloquium.

    Nach dem 2. Staatsexamen bekam ich direkt eine Planstelle. Inzwischen bin ich seit mehreren Jahren Beamtin auf Lebenszeit.

    Ich habe mein Ref an der BBS gemacht und bin dort noch immer.

    Ich würde alles genauso wieder machen.

    Nur manchmal denke ich an mein altes gemütliches Leben zurück im Büro. :baden:

    Du hast eine SEHR ähnliche Vita wie ich. Denn ich bin überzeugt davon, dass mein Leben im Büro einfacher und gemütlicher wäre als jetzt das Ref zu machen und dann Lehrerin zu sein. Allerdings ist mein Problem JETZT schon, dass mir ruhig nicht ausreicht. Ich möchte schon noch einen gewissen Anspruch haben bei der Arbeit, den bietet mir die Wirtschaft auch, freilich am ehesten dann, wenn ich wieder Vollzeit arbeite. Und eben dann wird es so stressig, dass ich wirklich gar nichts mehr vom Kind habe...

    Haubsi, ich kann dich ermutigen.
    Deine Vita ist ähnlich wie meine.
    Ich habe vor acht Jahren mein Ref als Quereinsteigerin an der BBS (ebenfalls in Rheinland-Pfalz) gemacht und dafür eine sichere Stelle im öffentlichen Dienst aufgegeben.
    Ich habe zuvor ebenfalls als VHS-Kursleiterin gearbeitet und hatte auch ein Kind, allerdings im Grundschulalter.
    Ich fand es machbar, auch wenn ich mich im Nachhinein frage, wie ich alles organisiert habe. :rolleyes:

    Das ist ja mal interessant, das ist ja schon sehr ähnlich. Die Entscheidung ist für mich eben auch deshalb nicht leicht, weil ich eine "todsichere" Stelle habe auch - die für mich aber eben was von "lebenslänglich" hat, sprich, sie erfüllt mich schon seit längerer Zeit nicht mehr. Und als "BWLer" hast du wirklich die "Krux", dass du, wenn du Vollzeit arbeiten willst, realistisch von ca. 50 Stunden ausgehen kannst (war selbst in meinem alten Job in meiner Firma so), es also mit Kind gar nicht zu stemmen ist. Und wenn, dann nur so, dass du dein Kind gar nicht mehr siehst. Nun, dann hätte ich es aber auch gar nicht kriegen müssen. So meine Meinung.;) Die Teilzeitstellen in der Wirtschaft, die mir alternativ angeboten worden sind, waren mehr oder minder Sekretariatsstellen. Und dann erfuhr ich von einer Bekannten von der Möglichkeit des Quereinstiegs. Den ich theoretisch sogar länger kannte, aber der praktisch bei BWL jahrelang nicht existierte. BWL war lange kein Bedarfsfach. Jetzt ist es das und Deutsch hab ich auch noch zu bieten. Und ich denke eben, das kann kein Zufall sein.;)

    Wie hast du dich denn organisiert, damit das klappt? Und was waren deine persönlichen Gründe, die "todsichere" Stelle aufzugeben?

    Hallo,
    hast du einen Kindergartenplatz, sind die Öffnungszeiten entsprechend lang, kommst du damit klar, dass dein Kind viel Zeit dort verbringen könnte, welche Arbeitszeiten hat dein Mann, ist eine Reduzierung von ihm möglich?...

    Ich habe zwar kein Kind im Ref bekommen, habe aber jetzt mit Planstelle ein Kind im identischen Alter. Mein Mann und ich arbeiten beide VZ, er im Schichtdienst. In manchen Wochen sehen wir uns überhaupt nicht bzw. nur schlafend und selbiges gilt dann auch entprechend für unser Kind. Stehen dann Klausuren, Konferenzen etc. an, muss der Lütte entsprechend lang in den Kindergarten vom Anfang bis zum Ende der Öffnungszeit (knappe 10 Stunden). Ich weiß jetzt z.B. schon, dass diese 10 Stunden in der nächsten Woche min. 2mal anfallen wegen Konferenzen, die um 15 Uhr beginnen.
    Zu diesen Konferenzen müsste ich übrigens auch bei TZ, sodass solchen langen Tage im KiGa auch bei TZ anfallen würden. Ich persönlich komme mal mehr, mal weniger gut damit klar, dass mein Kind so lange fremdbetreut wird.
    Der Job als Lehrer hat aber den großen Vorteil, dass man einen Teil der Arbeit selbst terminieren kann. Ich arbeite oft abends, wenn das Kind schläft, oder am WE, wenn mein Mann zu Hause ist.

    Hallo, ja, wir haben einen Kindergartenplatz, allerdings endet die Betreuung mit Ganztagsplatz "hier" um 16:15h. Der Platz ist beantragt - er wird nicht reichen, aber mein Mann kann auch reduzieren ja und wir haben eine Babysitterin, die auch einspringen könnte. Auch das wird evtl. nicht reichen. Es hängt in meinem Fall wirklich davon ab, wie die Zeiten des Berufskollegs sind, wie die der Schule, ob das machbar ist. Nächste Woche Montag ist das Beratungsgespräch bei der ADD, da kann ich auch fragen, wie ein Referendariat in Teilzeit (das es theoretisch in RLP gibt) vergleichsweise aussieht. Allerdings hat mir meine Cousine, die gerade alleinerziehend das Ref in Vollzeit gestemmt hat, davon abgeraten. Ihre Gründe: a) Die Referendare hätten einen großen Zusammenhalt untereinander und das sei für sie immer sehr wichtig gewesen. Unter den Teilzeitreferendaren sei das nicht so der Fall, da es wohl weniger bis sehr wenige sind. b) Sie fand den grundsätzlichen Druck im Ref (wie es wohl alle empfinden) sehr hoch - und würde den nicht noch verlängern wollen. Als Quereinsteiger sind es zudem statt 1,5 Jahren schon 2 Jahre..

    Eine Frage an dich Alterra:Warum reduzierst weder du noch dein Mann? Ich möchte u.a. darum Lehrer werden, um nach dem Ref weniger zu arbeiten, als ich es jetzt in der Wirtschaft müsste. Oder andersrum: Ich würde jetzt in Vollzeit tolle Jobs in der Wirtschaft kriegen, möchte das aber bewusst nicht wegen des Kindes. Der Lehrerberuf ist für mich ja gerade deshalb so interessant, weil man da weniger (z.B. Teilzeit) arbeiten kann, aber in der Zeit trotzdem einen "guten, bzw. anspruchsvollen Job" machen kann. Das geht in der Wirtschaft so äußerst selten.

    Mit der Fremdbetreuung jetzt hätte ich deshalb kein Problem, weil ich ja längerfristig von der Lehrerlösung auch mein Kind profitieren lassen möchte. Klar, da gibt es mal Konferenzen, die mittags sind, aber das ist ja eher die Ausnahme, als die Regel. Die Hauptarbeit kann man in flexibler Zeiteinteilung auch machen, wenn das Kind schläft.

    Hallo liebe Community,
    ich habe die Möglichkeit, als Quereinstieger für die Berufsschule, das Referendariat zu machen. Meine Fächer sind Wirtschaft und Deutsch. Ich schwanke noch, weil ich eine Überbelastung durch das Referendariat mit kleinem Kind (ist 3) befürchte. Ich habe einen Mann, der auch mit anpackt, aber vor Ort keine FAmilie. Die genauen Modalitäten erfahre ich nächste Woche in einem Beratungsgespräch. Ein wichtiger Hinweis noch: Mein Bundesland ist Rheinland-Pfalz.

    Gibt es hier Mütter, die diesen Weg gegangen sind und die es nicht bereut haben? Wie habt ihr das Referendariat gestemmt?

    "Auf der anderen Seite" (also als Alternativmöglichkeit) steht ein "sicherer" TEilzeitjob in einer Firma, in der ich mich aber seit Jahren nicht so richtig wohl fühle. Nach der Elternzeit habe ich zudem kein eigenes AUfgabengebiet mehr und arbeite zu. Ein sehr unguter Mix aus ständiger Unter- oder Überforderung. DAher suche ich nach Alternativen - weg aus der Firma will ich also sowieso.


    Lehrerfahrung habe ich als Tutorin viele Jahre an der Uni - außerdem habe ich lange DaF (=Deutsch als Fremdsprache) an der VHS unterrichtet, das hat mir ebenfalls Spaß gemacht. Lehrer werden kann ich mir also grundsätzlich sehr gut vorstellen, aber ich scheue sehr das Referendariat.

    Freue mich über eure Feedbacks!

    Herzliche Grüße von Haubsi

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