Beiträge von Fallen Angel

    Ich hatte im 1. Staatsexamen in Literatur in beiden Fächern je 2 Schwerpunkte, wo ich je 6 Werke parat haben musste, macht also 24 Werke, so nach dem Motto "all you can read" oder "all you can keep in mind" oder was auch immer und habe z.T. Fragen bekommen zu Details, die ich nicht mehr so genau wusste. Die eine Prüfung (Englisch) lief nicht so doll, aber macht mich das jetzt inkompetent?

    Auf keinen Fall macht dich das inkompetent. Niemand kann verlangen, dass man 24 Werke in- und auswendig kennt. Ich käme da sehr durcheinander. :D

    Wie viele Studenten brechen das Studium ab oder scheitern an den extrem hohen Anforderungen? Die wären bestimmt super Lehrer, denn entgegen den Ansichten der Profs (und wohl auch deinen) macht nicht ein super Fachwissen einen guten Lehrer aus, sondern vielmehr gute Diaktik, Methodik und Pädagogik. Mathe ist das absolute Angstfach der meisten Schüler, und gerade Mathematiker meinen immer, Intelligenz würde sich darin zeigen, wie gut man mathematische Zusammenhänge versteht... genau dieses arrogante (sorry) Denken hat der Mathematik diesen schlechten Ruf verpasst. Würde man fachliches zugunsten von Fachdidaktik reduzieren, würde wir viel mehr und viel bessere Mathelehrer erzeugen.... meine Meinung!

    Man muss fachlich kompetent sein, um ein guter Lehrer zu werden, das ist eine notwendige (aber keine hinreichende) Voraussetzung. Didaktik und Co. werden auch noch im Ref geschult und spielen je nach Uni auch im Studium eine große Rolle.

    Nachdem ehemalige Schülerinnen von mir tatsächlich angefangen Lehramt Gym Mathe zu studieren, sich meine Ordner aus meinem Studium bei mir abgeholt haben, weil sie den gleichen Schwachsinn im Studium haben, der vielen Mitstudenten schon vor 23 Jahren das Genick gebrochen hat, wundert mich nix mehr. Das Mathelehramtstudium ist tatsächlich extrem schwer und extrem an der Realität vorbei und solange es da nicht ein Einsehen gibt, wird sich das nicht ändern...

    An welcher Realität denn vorbei? Das Studium soll ja über die Schule deutlich hinausgehen. Die Studis sollen ja die jeweilige Wissenschaft kennenlernen.

    Eine Regelung, bei der der NC für Mangelfächer nicht aktiv ist, erscheint mir sehr sinnvoll. Wir haben in so gut wie jedem Jahrgang die Kombi D/Ge. Die Bedarfsprognose für die Einstellungschancen mit dieser Kombination am Gymnasium scheinen nicht sehr abschreckend zu sein. Dafür haben wir jetzt im zweiten Jahrgang hintereinander kein:e Referendar:in mit Mathe, mit Physik hatten wir das letzte mal jemandem so um 2012, Chemie ist noch länger her.

    Meine Erfahrung: Die Prognosen sind oft gar nicht bekannt, obwohl man sie sehr leicht findet. Bekannt sind sie oft den Studis mit guten Einstellungschancen, die das dann wissen und sich darüber freuen (und eine Sorge weniger haben). Viele glauben den Prognosen auch nicht und denken, dass sie in x Jahren schon eine Stelle finden oder aber sehr flexibel sind.

    In Musik und Kunst lassen sich ja auch einige schon von den Aufnahmeprüfungen abschrecken, weil sie denken, sie schaffen es eh nicht. Das finde ich besonders schade. Oft ist diese Angst durch Gerüchte und Horrorstories begründet. In MINT gibt es tendenziell gerade am Anfang sehr hohe Durchfallquoten, ich kenne selbst Kommilitonen, die daher das Fach gewechselt haben. Schade, einige hätten das Studium bestimmt schaffen können, aber ich kann es auch verstehen, dass es nicht schön ist, wenn man direkt im 1. Semester mehrere Prüfungen nicht schafft. Hier sollten die Unis oder Fachbereiche mehr aufklären, dass man erstmal ins Studium reinfinden muss und dass das Nichtbestehen einer oder mehrerer Prüfungen eben nicht heißt, dass man das Studium nicht schaffen kann.

    Öhm, ich pendele auch fast 50 km (einfache Strecke) zur Schule... Liegt aber daran, dass mein Lebensgefährte und ich uns damals beim Kauf unseres Hauses für eine in etwa mittig zwischen seinem und meinem Arbeitsplatz liegende Stadt entschieden haben. Nun muss er 32 km , ich 48 km zur Arbeit fahren.

    Okay, kann ich verstehen. Geht hoffentlich bei dir schnell und ohne große Staus. Sonst werden aus 50km schnell mehr als eine Stunde.

    Aber state_of_Trance hat schon Recht: die Minuten (in der Realität, nicht am Sonntag) sind entscheidend, weniger die km.

    Ich habe keine Angst vor Aersolen. Es gibt diese seltene Gruppe an Leuten, die sich an die ganzen Regeln hielt, die Existenz des Virus nie bestritt, trotzdem nie in Panik geriet und auch nicht unbedingt darauf auf ist, die Maßnahmen länger als unbedingt nötig fortzusetzen.

    Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass 99% der Lehrer hier auch nicht panisch sind oder waren.

    Immobilienmarkt regelt ;). Wer 1 mio.+ für ein Haus in einer Großstadt zahlen muss, überlegt zweimal, ob er nicht doch etwas weiter außerhalb zieht.

    Das sind aber Extremwerte. Mit Großstadt meinst du hier ein großes Haus in Düsseldorf, München und Co. In kleineren Großstädten (ca. 100k-200k) zahlt man kaum 1Mio. für ein normales Haus (keine Villa mit 200qm). Nebenbei gibt es auch noch kleine und mittelgroße Städte, in denen man alles notwendige hat und günstig lebt.

    Warum sollte ein/e Hausärzt*in auf dem Land mehr Arbeit haben als in der Stadt? Eine Mit-Abiturientin von mir betreibt seit Jahren zusammen mit ihrem Mann eine Hausarztpraxis auf dem Land und hat ihren eigenen Aussagen zu folgen nicht mehr zu tun als in der Praxis, in der sie vorher als angestellte Ärztin gearbeitet hat.

    Na ja, "ewig weit weg" ist immer relativ, würde ich sagen. In dem Dorf, in dem die besagte Bekannte wohnt und ihre Praxis hat, gibt es einen kleinen Supermarkt, zwei Restaurants, einen Imbiss, Friseur, Apotheke, Bankfiliale, gute Busanbindung,... Zur nächsten etwas größeren Stadt (ca. 15.000 EW) fährt man 10 Min., zur nächsten großen Stadt (fast 170.000 EW) etwas über 20 Minuten. Das finde ich jetzt nicht total abgelegen ;) !

    Stimmt, waren auch eher Tendenzen. Ich meinte mit mehr Arbeit eher, dass man mehr Hausbesuche machen muss bei sehr alten Patienten, Hausbesuche bei Jungen kommen eh kaum vor.

    Das Zitat der Triage stammt vom Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte. Ich würde im Zweifelsfall einfach mal Seriösität und Glaubhaftigkeit unterstellen.

    Naja, die Kinder- und Jugendärzte haben schon ein Interesse an mehr Normalität. Im Winter haben sie sich noch beklagt, dass die Praxen so leer sind, weil die Kids nicht mehr erkältet sind.

    Meine Hausärztin klagte über überflüssige Diskussionen mit Patientinnen, die irgendwie kein AZ wollten. Kostete Zeit und Nerven und brachte nichts.

    Einfach sagen: "Für Sie ist wegen Ihres Alters AZ vorgesehen. Möchten Sie diesen Impfstoff haben oder warten Sie auf einen Termin mit BT? Dann bitte zum Impfzentrum." Wird so leider oft nicht gemacht, man will ja nicht die besten Kunden vergraulen.

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