Der aktuelle Stand meines Verfahrens:
Ich war bei meiner Psychiaterin und die meinte, ich solle kämpfen. Sie war verwundert, dass sie nicht aufgefordert worden war, ein Gutachten zu schreiben, obwohl ich sie angegeben hatte. Ich habe dann Widerspruch eingelegt. Daraufhin wurde sie aufgefordert, ein Gutachten zu schreiben. Resultat: GdB von 40. Sie meinte, dass das zu wenig sei und auch meine Therapeutin hat mich darin bestärkt, weiterzukämpfen. Ich habe mir darauf einen Anwalt genommen. Nach ewigem Hin und Her und zwei wirklich "krassen" Gutachten des Arztes vom Sozialgericht (er unterstellt mir zu lügen und tut meine Beschwerden ab, zweifelt Diagnosen meiner Ärzte an und weicht infolgedessen von einem GdB von 40 nicht ab) werde ich nun zu zwei externen Gutachtern (Ärzten) geschickt, die ein Gutachten erstellen sollen. Das ist das erste Mal, dass ich mit einem Arzt spreche bzw. von ihm begutachtet werde.
Ich muss sagen, dass ich mit meinen Nerven am Ende bin, diese beiden Gutachten des Arztes vom Sozialgericht haben mich völlig fertig gemacht. Da stehen Dinge drin, die mich traurig und wütend gemacht haben, zum Beispiel, dass ich ja so gute Ressourcen habe, dass ich alle meine Arzttermine schaffe. Es wird mir nicht geglaubt, dass ich zwei Burnouts hatte sowie einmal für 6 Wochen in einer Psychiatrie war. Der Gutachter regt an, die Fehlzeiten beim Dienstherrn zu erfragen. Das ist ja abartig, sogar meine Therapeutin hatte das in ihrem Gutachten stehen, er scheint also noch nicht mal ihr zu glauben. Für mich bedeutet das alles unendlich viel Nerven und Aufwand, ich hätte nie gedacht, dass das so heftig wird. Meine Therapeutin ist auch völlig erstaunt, sie hat andere Erfahrungen.
Nun war ich bei dem 1. externen Gutachter - mit extremer Angst vor dem Termin. War aber gut, der beruhigte mich sofort und meinte, dass er einen GdB von 60 begründet sieht und das auch so in seinem Gutachten schreiben wird. Er hat diese schrecklichen beiden Gutachten auseinandergenommen und genau die Stellen angesprochen, in denen ich und meine Ärztin des Lügens bezichtigt werden, er ist konsterniert und wird das auch so in seinem Gutachten schreiben. Das hat mir wieder etwas Mut gemacht. Zudem möchte er mich zu einer ausführlichen ADHS-Diagnostik schicken, also ein drittes Gutachten anordnen.
Der Termin beim zweiten Gutachter (Hauptgutachter) ist im Mai.
Wie geht es nun weiter? Werden die mich zu dem dritten Gutachter schicken oder können die das auch abweisen?
Wie gehen die mit den beiden neuen Gutachten um? Hat jemand Erfahrungen damit? Wenn der zweite Gutachter auch 50 oder 60 sagt, was passiert dann? Inwiefern werden die neuen Gutachten berücksichtigt? Falls nicht und es bei 40 bleibt, und ich Widerspruch einlege - Geht das direkt vor Gericht? Ich finde dieses ganze Verfahren total grauenhaft - da hat jemand die Macht, über mich zu urteilen, obwohl er mich nicht kennt. Und dieser jemand darf Diagnosen meiner Ärzte anzweifeln und mir in seinen Gutachten Lügen und Anstellerei unterstellen? Ich bin ziemlich erschrocken über das Ganze.