Beiträge von Miss Miller

    Der Unterschied zwischen Schmidt-Chanasit und Lauterbach ist, dass letzterer in seinen Vorhersagen im wesentlichen Recht hat, trotz viel Gegenwindes und der andere eigentlich fortlaufend Unsinn verzapft. Lauterbach ist sogar nicht nur Virologe, sondern Epidemiologe, hat also in Harvard das Ausbreitungsverhalten von Krankheiten studiert. Dementsprechend ist Lauterbach formell von all den prominenten Namen sogar am ehesten Fachmann, da sich Drosten, Streeck und Co. beim Ausbreitungsverhalten eigentlich nicht in ihrem professionellen Kerngebiet befinden.

    Ich rechne ihm hoch an, dass er seine Thesen immer noch in der Öffentlichkeit vertritt, trotz des shitstorms und der Morddrohungen gegen ihn.

    Ich zumindest besitze keine sinnvollen Aufgaben, die ich dem Teil geben könnte, der im Wechselunterricht diese Woche zuhause bleibt. Entweder klatsch ich denen sinnlose Aufgaben aus dem Buch hin (dann kann man es aber gleich sein lassen) oder ich bastele sinnvolles Material, das auch zum Selbstlernen geeignet ist. Das kostet dann Arbeitszeit.

    Ist bei mir auch so. Ich hadere auch immer noch damit, wie ich diese beiden Gruppen sinnvoll zusammen unterrichte. Optimal wäre eine Zuschaltung, das geht bei uns aber definitiv nicht.

    Für mich wäre das Wechselmodell eine Katastrophe. Ich habe schon Stunden mit der ganzen Klasse digital gemacht und fand das gar nicht so schlecht. Da ich am Berufskolleg die älteren Schüler habe, die laut Statistik genauso infektiös, wenn nicht infektiöse als Erwachsene sind, alleine schon aufgrund des Verhaltens mancher SuS, hoffe ich, dass wir Homeschooling haben werden.

    Pb es wohl eine neue Empfehlung über das Lüften geben, wenn nur noch halbe Klassen da sind? Also alle 10 Minuten lüften und nur die halbe Pause?

    Gebauer wird sagen, dass Schulen sichere Orte sind und Schüler nicht die Treiber der Pandemie sind und wir deswegen dann am 11.01. mit Maskenpflicht, lüften und vollen Klassen starten können

    Das habe ich bis vor ein paar Tagen auch erwartet, glaube aber nicht, dass es so kommen wird. Angesichts der Zahlen und der Gesamtentwicklung wird sie das nicht durchsetzen können. Ich bin aber auch sehr gespannt. Und ich freue mich fast schon, so früh eine Aussage zu bekommen!

    Ich tippe für NRW auf: Präsenzunterricht in den Grundschulen, Präsenzunterricht in den Abschlussklassen. Alle anderen entweder Wechselmodell oder Homeschooling.

    Ich hoffe für meine Klassen (Erzieher) auf Homeschooling. Für die macht das am meisten Sinn, die sind relativ selbstständig und ich finde das effektiver als das Wechselmodell.

    Hier in NRW ist noch nichts klar. Unter einer Inzidenz von 200 läuft alles wie gehabt laut Frau Gebauer. Das halte ich für unrealistisch, das widerspricht dem Plan, auf eine Inzidenz von 50 zu kommen. Dahinter steht wahrscheinlich immer noch der Gedanke, dass Schulen keine Treiber der Pandemie sind.

    Ich habe gehört, dass es Donnerstag konkrete Informationen gibt. Ich finde das immer noch relativ spät.

    Hat jemand eine Idee, wie Wechselunterricht geschickt geplant werden kann? Wenn meine Klassen halbiert werden und abwechselnd wochenweise kommen, fällt mir nichts ein, außer den gleichen Unterricht für die SuS zuhause zu machen wie für die anwesenden SuS, also zeitgleich. Währenddessen zu den SuS zuhause einen stream aufzubauen, halte ich für unmöglich angesichts der Bedingungen, die meine Schule bietet.

    Wenn ich den Unterricht mit beiden mache (zeitversetzt) und Texte für die Woche zuhause gebe, komme ich mit dem Thema nicht voran.


    Ich finds gerade schwierig und würde fast lieber mit der ganzen Klasse über Teams Unterricht machen. Oder geht das Wechselmodell gut? Hat jemand Erfahrungen?

    Die Maßnahmen helfen, reichen aber noch nicht. Jetzt stellt sich die Frage, was zusätzlich kommt.

    Die Maßnahmen reichen, aber es wird dauern. Bis dahin müssen die Krankenhäuser gucken, wie sie klarkommen, ebenso Kranke, die wegen der Corona-Kranken gar nicht oder nicht so behandelt werden wie es nötig wäre.


    Problem: Im Moment sind Ferien, die kann man aber nicht ewig ausdehnen. Ich bin auf die Maßnahmen der einzelnen Bildungsminister gespannt.

    Wieso die Bundesregierung? Schulen sind Ländersache und das Problem sind die Bundesländer!!!!

    Stimmt, du hast Recht. Es war mir beim Schreiben auch schon aufgefallen, aber ich hatte mich so in Rage geschrieben, dass mir das irgendwie nicht so wichtig erschien. Ja klar, ich spreche hier für NRW. Gebauer, Laschet etc. - ich mag sie gar nicht mehr reden hören. Obwohl ich auch Verständnis habe. Es hat doch niemand mehr den Mut, Veränderungen anzustoßen. Hätte ich in dieser Position auch nicht. Wenn ich Drostens Podcast höre und seine Ideen vom Umgang mit Schule und Kita, schon vor vielen Wochen, denke ich gleichzeitig "Wie cool! So könnte ein Entwurf für die kommenden Monate aussehen" und "Niemals wird das einer machen".

    Ich bin gerade frustriert/ deprimiert. Sicherlich kann die Welt jetzt nicht monatelang "dichtmachen", aber was da in einigen Ländern abgeht, ist echt krass. Menschenleben werden aufs Spiel gesetzt, der "Kollateralschaden" bewusst in Kauf genommen. Klar haben wir hier in Deutschland mit unseren Gesetzen und unseren Grundwerten keine Zustände, die mit anderen Ländern vergleichbar sind. Ich bin nach wie vor froh, hier zu leben und nicht in einem anderen Land, in dem ich wahrscheinlich mein aktuelles Alter gar nicht erreicht hätte.

    Aber manchmal wünsche ich mir etwas mehr "Eier in der Hose" in Bezug auf das Schulsystem. Mit meinen Fächern (Psychologie, Sozialpädagogik) und meiner Tätigkeit (pädagogische Fachkräfte ausbilden) denke ich ganz anders als so eine Frau Gebauer mit einer ganz anderen Vorbildung, die dann noch dem System der Politik unterworfen ist.


    Aber ich frage mich ernsthaft, was die Bundesregierung im Sommer getan hat? Kinder, Jugendliche, Lehrer, Erzieher- das läuft schon, die kriegen das schon hin ... und Kinder kriegen ja kein Corona und in Schulen steckt man sich ja sowieso nicht an.

    Der jahrzehntelang vernachlässigte Bildungssektor kriegt das schon hin? Da lache ich drüber, und fühle mich ganz böse vera....


    Wie soll es im Januar weitergehen? Wie will man den Spagat hinbekommen? Es wird doch wahrscheinlich wieder auf homeschooling und Notbetreuung wie im ersten Lockdown hinauslaufen. Wo sind alternative Konzepte? Im Frühjahr gab es die Überlegung, Studierende an Schulen abzuordnen. Aber es ist nichts derartiges passiert.

    Wo bleibt das soziale Lernen in diesen Zeiten? Es wird am Stoff festgehalten, obwohl es sicher Jahrgänge oder Schülergruppen gibt, denen etwas fehlt. Eltern sind überlastet, Kinder überfordert.

    Meiner Ansicht nach müsste es klar sein, dass mindestens ein Schuljahr "im Eimer" ist - sicher nicht für alle, aber ich denke an die Kinder, denen das soziale Lernen fehlt, diejenigen, die aus bildungsfernen Schichten kommen, diejenigen, die zuhause (noch mehr) Gewalt erfahren.

    Weiß jemand, wie das in anderen Ländern ist? Gibt es Länder, in denen anerkannt wird, dass dieses Schuljahr verloren ist?


    Ich weiß, es ist unrealistisch, aber ich stelle mir in den kommenden Monaten eine Art "Betreuung" vor, kleine Gruppen, die dann auch nachmittags Kontakt haben dürfen (Idee der "social bubble", nach Drosten), die eine Mischung aus Schulstoff und Spiel praktizieren, so ein bisschen wie die OGTS. Dazu hätte man Personal und Räume organisieren müssen. Ich weiß, das klingt alles unausgegoren und passt nicht zu unserer Bildungspolitik, aber ich denke, dass es den Kindern und Familien damit besser gehen würde. Und leider ist für ein Wiederholen des Schuljahres nicht genug Personal da, aber mich ärgert, dass es einfach so hingenommen wird, dass den meisten SuS einiges fehlt. Selbst meine Kids, mit denen ich wirklich viel gemacht habe, hängen ein bisschen zurück. Und das bei wichtigen Themen (kleines 1x1, engl. Zeiten, Dezimalzahlen). Ich hätte nichts dagegen, wenn sich deren Schulzeit um 1 Jahr verlängern würde. Schließlich haben wir eine weltweide Pandemie mit einem Virus, das viele Menschenleben kostet und dessen Folgeschäden bisher nicht absehbar sind. Wenn ich jetzt lese, dass auch Kinder von Folgeschäden betroffen sind, wird es mir ganz anders und ich überlege, meine beiden im Falle eines erneuten homeschooloings mit Notbetreuung im Januar zuhause zu lassen, auch wenn ich "nebenher" arbeiten muss und das eigentlich kein Zustand ist.

    Ich bin eine Frostbeule, trotz guter Fitness und Wechselduschen. In den letzten Wochen vor den Ferien habe ich nicht unterrichtet, da meine Klassen im Praktikum waren und ich Besuche gemacht habe. Meine Kollegen berichteten mir, dass es mit der Lüfterei sehr kalt werde im Klassenraum. Ich unterrichte in einem Container, der ganz schlecht isoliert ist. Ich mache mir ernsthaft Gedanken darum, was nach den Ferien ist.

    Habe ich eine Chance, mit einer Bescheinigung um Präsenzunterricht bei diesen Temperaturen herumzukommen? Ich bin sehr anfällig für Erkältungen und würde 1000 mal lieber digital Unterricht machen, anstatt in der Schule zu frieren. Ich habe aufgrund von Teilzeit drei rappelvolle Tage pro Woche. Wenn überall gelüftet wird, sehe ich mich nach einer Woche schon husten.

    Hier in NRW passiert bei einer Inzidenz von unter 200 gar nichts, der Schulbetrieb läuft normal, so möchte es zumindest Frau Gebauer. Ich bin gespannt, ob sie das so durchsetzen wird. Die Bildungsminister der Länder wollen sich wohl in den kommenden Tagen treffen, schon vor der Ministerkonferenz mit Merkel, da ihnen der Termin zu spät ist. Damit sollen kurzfristige Entscheidungen für die Schulen vermieden werden. Ich bin gespannt.

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